16.01.2022 09:48 - bearbeitet 16.01.2022 10:11
16.01.2022 09:48 - bearbeitet 16.01.2022 10:11
Ich weiß nicht, ob man die Performance als Grundlage für Basisinvestment nehmen kann.
Nimm einen selbst zusammengestellten "World" der nur die 100 größten Positionen enthält, also die Zugpferde der Wirtschaft sozusagen. Oder auch nur 50 Positionen. Die machen ja eigentlich die größte Performance aus.
Dieser wird womöglich noch besser performt haben oder zumindest ähnlich.
Ist der dann dennoch ein Basisinvestment?
In meinen Augen bedeutet Basis "Streuung" und damit "Sicherheit". Je geringer die Streuung, desto geringer die Sicherheit, auch wenn die Performance gleich bleibt oder besser ist.
Aber dann kämen wir schon zu Einzeltitel und einem eigenen Portfolio mit 30 Einzeltitel, die noch besser performen. Oder den besagten 50 die man sich selber zusammenstellen kann 😉
Das muss am Ende jeder für sich selber entscheiden. Aber ob der ETF nun besser oder gleich performt ist in meinen Augen ein geringer zu gewichtendes Kriterium. Wenn das übliche Basisinvestment 1.500 - 1.600 Aktien enthält und eben auf Grund der breiten Streuung als Basisinvestment gilt, dann sind in meinen Augen gerade mal 20% dessen kein Basisinvestment mehr.
Edit 2: @digitus Vielleicht wäre eine kleine Erläuterung dazu hilfreich, warum es für dich dennoch ein Basisinvestment ist? Das würde vielen wohl helfen in dieser Entscheidung und interessanten Diskussion 🙂 Auch ist deine Meinung und Erfahrung sehr hilfreich, weshalb eine kleine Erklärung schon eine gewisse Aussagekraft hat 🙂
Edit: Der MSCI World Information Technology performte besser und hat fast 200 Titel enthalten. Gilt das auch als Basisinvestment? Ist ja nur geringfügig weniger, alle Titel sind auch im MSCI World enthalten und höchstwahrscheinlich auch im SRI, nur eben noch mal spezifischer gefiltert. SRI oder ESG sind ja auch nichts weiter als eine Filterung. Das ist nun überspitzt, aber eben das worauf ich hinaus will.
am 16.01.2022 10:28
@Zilch: Das ist meine ganz subjektive Meinung, über die sich vortrefflich streiten lässt: ich finde die Streuung in Bezug auf Länder und Branchen trotz der geringen absoluten Zahl an Werten ausreichend.
Das Optimum an Diversifikation sind natürlich All-World oder Global-All-Cap, aber so geht's m.E. auch.
Ob ich mit der Einschätzung recht habe, sehen wir erst in ein paar Jahren.
Grüße,
Andreas
am 16.01.2022 10:30
@digitus wir brauchen darüber nicht streiten, keine Sorge. Da gibt's kein "richtig" oder "falsch" sondern nur "Meinungen". Mich interessierte eben, woher deine kommt bzw. warum das für dich ausreichend ist, weil ich denke, dass du immer eine gute Begründung für deine Ansichten lieferst, die vielen unentschlossenen helfen könnte.
Danke für die Antwort! 🙂
am 16.01.2022 10:33
@Zilch: Und zum World IT (hattest du editiert, als ich schon mit dem Schreiben angefangen hatte): natürlich ist der KEIN Basisinvestment, weil er nur eine und noch dazu sehr volatilitätsanfällige Branche abdeckt.
Grüße,
Andreas
am 16.01.2022 10:40
Du brauchst eine halbe Stunde zum schreiben? 😄 (ich hatte das kurz nach meinem Beitrag 09:48 hinzugefügt, so in etwa 09:55) 😄
Ich drifte ab 😉 Darauf brauchst du nicht antworten!! Nur eine kleine Neckerei 🙂
Der World IT war einfach ein Beispiel um meine eigene Meinung dazu zu verdeutlichen. SRI/ESG sind in meinen Augen Filterungen. Ich habe aber einen gänzlich anderen Ansatz zu diesen Sachen. Wenn die Filterung zu starken Einfluss auf die Streuung nimmt ist für mich die Basis futsch. Mehr wollte ich damit, natürlich etwas provozierend, nicht ausdrücken 🙂
16.01.2022 10:43 - bearbeitet 16.01.2022 10:52
16.01.2022 10:43 - bearbeitet 16.01.2022 10:52
@Zilch, das ist ja völlig richtig was du anmerkst. Für eine gute und ausreichende Diversifikation können aber auch 30-50Titel ausreichen, auch bei einem Fond. 1500 sind schon sehr viel und meistens Titel nur im Promillewert. Man darf auch nicht vergessen, dass sehr breite Diversifikationen die Anlage durchaus träge werden lassen kann. Weniger Risiko, aber auch weniger Performance. Man muss, glaube ich überlegen, was für ein Anlagerisiko man bereit ist einzugehen und welche Ansprüche an das Wertpapier bestehen. Für mich sind mittlerweile, wenn möglich, ESG und oder SRI wichtige Bestandteile bei einem Basisinvestments. Grüße
am 16.01.2022 10:51
@digitus schrieb:@Zilch: Und zum World IT (hattest du editiert, als ich schon mit dem Schreiben angefangen hatte): natürlich ist der KEIN Basisinvestment, weil er nur eine und noch dazu sehr volatilitätsanfällige Branche abdeckt.
Grüße,
Andreas
Stimme ich dir zu, wenn es um ein allgemeines Anlegerportfolio ohne Schwerpunkte geht. Für Anleger, die hauptsächlichen auf Technologie oder Wachstumwerte setzen, ist der ishare Global Tech. schon eine Basisinvestition. Hängt auch vom Standpunkt oder Schwerpunkt der Investition mMn ab.
am 16.01.2022 10:55
Korrektur...BlackRock Global World Tech. nicht ishare. Sorry!
am 16.01.2022 11:07
@Zilch schrieb:Das muss am Ende jeder für sich selber entscheiden. Aber ob der ETF nun besser oder gleich performt ist in meinen Augen ein geringer zu gewichtendes Kriterium. Wenn das übliche Basisinvestment 1.500 - 1.600 Aktien enthält und eben auf Grund der breiten Streuung als Basisinvestment gilt, dann sind in meinen Augen gerade mal 20% dessen kein Basisinvestment mehr.
In meinen Augen sind auch ETFs mit beispielsweise "nur" 300 Aktien grundsätzlich als Basisinvestment geeignet. Ein Basisinvestment setzt nach meinem Verständnis voraus, dass alle Regionen und Branchen ausreichend abgedeckt sind, so dass systematische Krisen einzelner Wirtschaftsräume und/oder Sektoren keinen relevanten Einfluss mehr haben und vor allem, dass hausgemachte Probleme einzelner Unternehmen das Depot nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Das sehe ich bei ETFs dieser Kategorie als gegeben an.
Der ausschließliche Blick auf die Anzahl der enthaltenen Titel ist dagegen nicht hilfreich. Ein World Information Technology wird daher nie ein Basisinvest sein können, ganz egal wie viele Titel enthalten sind.
Meine Bedenken gegenüber den etwas exotischen Varianten resultiert insofern auch nicht aus der geringeren Anzahl der Positionen, sondern an der Unübersichtlichkeit der Kriterien. Je komplizierter der Name, je mehr Abweichungen also vom Quasi-Standard "MSCI World" existieren, desto mehr muss man darauf achten, sich nicht doch hintenrum ein Ei ins Nest legen zu lassen, dessen Eignung nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar ist. Einsteigern würde ich daher dazu raten beim Standard zu bleiben. Geringe Abweichungen mit bspw. SRI, ESG oder auch FTSE sind da aber sicher noch kein Problem.
am 16.01.2022 12:30
Da ich Gefahr laufe mich zu meinem vorigen Beitrag größtenteils zu wiederholen, einfach nur kurz die Anmerkung, dass sogar Finanztip auch die SRI Variante empfiehlt, für alle denen das Thema "nachhaltiges Anlegen" wichtig ist.
Jetzt hat natürlich niemand die alleinige Weisheit gepachtet oder eine Glaskugel für die Zukunft.
Aber Finanztip ist wirklich nicht gerade dafür bekannt seinen Lesern irgendein größer erhöhtes Risiko nahezulegen.
Es ist jedenfalls nicht völlig irre einem Neueinsteiger, wenn an ESG/SRI interessiert,
solche Welt-ETFs mal zur Recherche zu empfehlen.
Der ESG oder auch der strengere (somit m.M.n. "bessere") SRI Filter ist meiner Ansicht nach absolut nicht mit jeglichen anderen Filtern vergleichbar, die sich wirklich nur bestimmte Sektoren etc. rauspicken.