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50 Prozent bis Weihnachten: Papiere mit frischen Kaufsignalen

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Börsenfreunde (m/w),

 

war es das jetzt mit der Baisse? Seit Jahresanfang läuft der DAX nach unten, schon dreimal gab es Hoffnung, dass der Boden erreicht ist -- und dreimal waren es nur Bärenmarktrallys, mit anschließend neuen Tiefs. Sowohl die Erholung im März als auch der kleine Aufwärtstrend Ende April und dann im Juli waren eine Falle: Die Weltbörsen zeigen sich 2022 von ihrer schlimmen Seite.

 

Und jetzt geht es seit Anfang Oktober wieder nach oben. Der September hat seinem Ruf als Crashmonat alle Ehre gemacht, seitdem sieht es besser aus -- kommt die Jahresendrally? Vom Tief bei 11860 Punkten hat der DAX bereits wieder fast zwölf Prozent gewonnen. Die Bärenmarktrally ist in vollem Gang. Wird es mehr als das? Die obere Begrenzungslinie des seit Januar intakten Abwärtstrends verläuft bei etwa 13230 Punkten. Und genau bis dahin ist der DAX gelaufen. Es wird jetzt sehr davon abhängen, ob unser Börsenbarometer nächste Woche deutlich darüber steigen kann. Doch erst wenn der DAX auch nachhaltig über die fallende 200-Tage-Linie (aktuell bei 13689 Punkten) steigt, besteht aus technischer Sicht wirklich Hoffnung für eine mittelfristige Trendwende. Bis dahin sind es noch gut 400 Punkte, doch spätestens dann wird dem DAX die Puste ausgehen. "Nachhaltig" bedeutet, dass der DAX eine oder zwei Wochen lang über der 200-Tage-Linie schließen muss. Das wird er sicher nicht beim ersten Anlauf schaffen. Denn:

 

Auch aus Sicht der Marktbreite besteht bisher kein Grund, stärker zu investieren. Noch immer liegen weltweit nur 30 Prozent aller Aktien über ihrer jeweiligen 200-Tage-Linie. Erst wenn sich dieser Wert über 50 Prozent einpendelt, ist der Bärenmarkt offiziell beendet. Das "Weltmomentum", also der Durchschnitt der RSL-Werte (Aktienkurs geteilt durch 200-Tage-Schnitt) aller Aktien weltweit liegt bei 91 Prozent und muss über 100 Prozent steigen, damit Entwarnung gegebenen werden kann. Dazu kommt:

 

Die Fundamentaldaten machen ebenfalls nicht allzu viel Hoffnung. Auch wenn die Berichtssaison in Amerika bisher passabel gestartet ist, sind die meisten Gewinnschätzungen gerade für Tech-Aktien noch immer zu hoch. Was passiert, wenn Gewinnerwartungen nicht erreicht werden, hat man letzte Woche bei Microsoft, Alphabet und Amazon gesehen. Diese Titel sind noch immer recht hoch bewertet, und so gibt es dort aktuell mehr Risiken nach unten als Chancen nach oben. Greife nie in ein fallendes Messer!

 

Die derzeitige Erholung verschafft uns etwas Luft zum Durchatmen, aber wir befinden uns weiterhin bisher nur in einer typischen Bärenmarktrally -- wie im April und Juli. Diese kann möglicherweise noch etwas weiter laufen, aber die zugrundeliegenden Rahmendaten bleiben größtenteils unverändert sehr schlecht. Eine generelle Trendwende nach oben sehe ich in den nächsten Monaten nicht. Im Gegenteil: Die aktuellen politischen Entwicklungen in China sind für den Aktienmarkt sehr beunruhigend! Solange beispielsweise die Null-Covid-Strategie in China mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft nicht beendet wird, kann es nicht nachhaltig nach oben gehen.

 

Viele Unternehmen profitieren im Moment noch von hohen Auftragsbeständen, die sie bei abflauenden Lieferkettenproblemen abbauen können. Doch der Überhang wird irgendwann abgearbeitet sein. Schwächelt dann auch noch die Konjunktur und neue Aufträge bleiben aus, wird das zu weiteren Gewinnrevisionen führen und den Druck auf die Aktienkurse erhöhen. Auch der Rückenwind vom schwachen Euro wird sich drehen, falls der Markt 2023 zu der Einschätzung gelangt, dass die Fed viel, die EZB aber noch nicht genug gegen die Inflation tut. Ein gutes drittes Quartal heißt also nicht, dass alle Sorgen weggewischt sind. Einer nachhaltigen Trendwende stehen auch die immer noch zu hohen 2023er-Konsensschätzungen im Weg. Deswegen:

 

Langfristig sind die Bewertungen in Europa teilweise schon interessant, aber dem Markt fehlt auf absehbare Zeit ein Katalysator, der die Trendwende bringt. Zum Beispiel das Ende des Krieges in der Ukraine -- leider setzt Putin auf Eskalation. Auch wenn mit Sicht auf Jahrzehnte die Aktienbörse immer nach oben läuft: Im Moment fährt man mit einer hohen Bargeldquote gut. Aktien würde ich weiterhin nur selektiv kaufen, wenn sich bereits ein Aufwärtstrend etabliert hat. Denn eine vermeintlich niedrig bewertete Aktie bringt Euch nichts, wenn Ihr die einzigen seid, die das erkannt haben und sonst niemand kaufen will!

 

Aus diesem Grund darf man sein Depot weiterhin mit Puts absichern. Empfehlungen habe ich in den letzten Wochen gegeben. Dabei sind drei Produkte zu unterscheiden, die von fallenden oder jedenfalls nicht stark steigenden Aktienkursen profitieren werden:

  • Klassische Put-Optionsscheine ("plain vanilla") eignen sich, um Euer Depot gegen einen echten Crash abzusichern. Für den DAX wäre das etwa der PD72CM, für den Nasdaq der PH70Q6. Diese Papiere verlieren, wenn die Aktienkurse steigen, aber eben auch umgekehrt. Auf fallende Kurse sollte man besser mit solchen Put-Optionen als mit Hebelzertifikaten (Turbo) setzen, weil der Volatilitätsanstieg bei einem Crash den Effekt fallender Kurse verstärkt: Inhaber eines Puts profitieren dann doppelt! Wenn Ihr andere Puts auswählen wollt, achtet bitte auf die drei bekannten Kriterien: Ausreichend lange Restlaufzeit, ausreichend tief im Geld und niedrige implizite Volatilität.
  • Discount-Put-Optionen (DP): Mit Papieren wie dem PH52T2 oder PD1PA7 setzt man darauf, dass die Bärenmarktrally in den nächsten Wochen endet und der DAX nicht mehr stark steigt. Wenn der DAX an Weihnachten unter 13600 Punkten steht -- so wie derzeit -- gibt es beim PD1PA7 eine Auszahlung von 5 Euro -- Gewinn also satte 50 Prozent! Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass dieses Papier einen Totalverlust produziert, wenn der DAX an Weihnachten über 14100 geklettert ist. Aber dann freut Ihr Euch über dicke Gewinne im Aktiendepot. Beim PH52T2 werden 20 Euro zurückgezahlt, falls der DAX Ende Januar 2023 unter 12800 notiert -- Gewinn fast 100 Prozent. Ein Totalverlust entsteht, wenn der DAX dann über 14800 steht. Bitte nur Spielgeld investieren.
  • Discount-Put-Plus-Optionen (DPP) sind etwas konservativer als DP. Hier gibt es eine Barriere, die ständig aktiv ist, nicht erst bei Fälligkeit. Wenn die Barriere während der Laufzeit niemals berührt wird, dann wird der DPP zu seinem Maximalbetrag eingelöst. Interessante Optionen sind PD8CTF oder der sehr konservative PD6CDQ. Beide Papiere bezahlen am 22.12.2022 genau 40 Euro, falls der DAX bis dahin niemals über die Barriere bei 14200 (CTF) oder 14800 (CDQ) geblickt hat. Hier sind mit hoher Wahrscheinlichkeit 50 Prozent bzw. 12 Prozent bis Weihnachten drin! Falls die Barriere zwar während der Laufzeit mal überschritten wurde, aber der DAX Mitte Dezember wieder unter die Barriere gefallen ist, richtet sich die Rückzahlung nach dem dann aktuellen DAX-Stand. Ein Totalverlust entsteht nur, wenn der DAX auch Mitte Dezember noch über der Barriere notiert.

Die genaue Funktionsweise dieser Optionen hat mein Nachbar hier beschrieben. Ihr werdet es erleben: Es ist befriedigend, wenn man auch dann viel Geld verdient, wenn Aktien nicht stark steigen. Gleichzeitig sind Puts aber wie alle Optionsgeschäfte sehr riskant und eignen sich daher nur als kleines Gegengewicht für ein gut ausgestattetes, gemischtes Aktiendepot. Doch zurück zur Sache:

 

Was kaufen wir jetzt? Für alle, die nicht bis Dezember* warten wollen, habe ich hier einige Vorschläge. Denn tatsächlich gibt es in den letzten Wochen vermehrt Papiere, die nach längerer Zeit mal wieder ihre 200-Tage-Linie von oben sehen. Solch ein Durchbruch durch den gleitenden Durchschnitt nach oben ist ein starkes Kaufsignal. Die Aktien sind, vor allem wenn auch die fundamentale Bewertung passt, durchaus für zehn oder zwanzig Prozent bis Weihnachten gut. Allerdings sollte man bei diesen Trades immer mit strengen Stoppkursen etwas unterhalb der 200-Tage-Linie arbeiten. Denn sollte sich der Ausbruch als Fehlsignal erweisen, kann es schnell wieder deutlich nach unten gehen!

 

Hier also die Liste der Titel, die in den letzten beiden Wochen nach längerer Zeit ihre 200-Tage-Linie wieder zurückerobert haben.

 

WKN    Titel           Stopkurs (Euro)      Alternative

-------------------------------------------------------

894565 Ashtead Group PLC Re      44

A2DYYS Brembo S.p.A. Azioni       8,50

HV1DB6 DAXplus Seasonal Str      57

556520 DUERR AG AKTIEN O.N.      22           PN19RT

A3CSML General Electric Co.      62 

A2ANV3 ING Groep N.V. Aande       8,00        PE3HA5

850628 JPMorgan Chase & Co.     110 

A1W66W Moncler S.p.A. Azion      40
552484 Netflix Inc. Registe     220
522090 Nexus AG Inhaber-Akt      48

A0MSN1 Nynomic (m-u-t AG Me      29

716460 SAP AG SYSTEME ANW.P      87           SN2XM6

914508 Take-Two Interactive     115 

A2PSEA Verallia SA Actions       23,50

766710 Vossloh AG Inhaber-A      32

 

 

Zusätzlich gab es in den letzten Wochen auch einige Aktien, die aufgrund einer Sondersituation ihre 200-Tage-Linie zurückerobert haben, etwa durch ein Übernahmeangebot, beispielsweise GSW Immobilien, home24, SLM oder Siemens Gamesa. Die habe ich für die heutige Liste aber herausgefiltert. Spekulationen auf einen Nachschlag bei der Übernahme oder ähnliche Sondersituationen sind ein besonderes Thema und sollen ein anderes Mal diskutiert werden.

 

Dieses Mal ist ein interessantes Zertifikat von Unicredit (HVB) dabei. Das "DAXplus Seasonal Strategie" (WKN HV1DB6) investiert in den Monaten von Oktober bis Juli in den DAX und hält in den schwierigen Börsenmonaten August und September Cash. Das Papier existiert seit November 2010 und hat seitdem stolze 177 Prozent gewonnen. Zum Vergleich: Der DAX hat im gleichen Zeitraum ziemlich genau 100 Prozent zugelegt. Dies zeigt die Überlegenheit der simplen Strategie, die beiden Sommermonate einfach auszulassen!

 

A propos Zertifikate: Einige Aktien kann man auch gut über Discount- oder Bonuszertifikate abbilden (siehe Spalte "Alternative"). Ihr bekommt die Aktie mit einem Discount, habt dafür aber nur ein begrenztes Kurspotenzial. Diese Zertifikate sind bei comdirect für 3,90 Euro Provision vergünstigt handelbar.

 

Die Aktie von Moncler ist wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Hier würde ich erst bei einem Anstieg über 49 Euro oder noch besser über 51 Euro kaufen -- sicher ist sicher. Das gleiche gilt für Take Two, die erst bei einem Anstieg über 130 oder noch besser über 133 Euro ins Depot wandern sollten. Diese Käufe kann man mit "Stop Buy"-Aufträgen automatisieren. Nach dem Kauf den Stop Loss nicht vergessen! Denn:

 

Wie immer beachtet Ihr vor einem Kauf bitte die Money-Management-Formel (siehe hier) und berechnet unter Berücksichtigung der angegebenen Stoppkurse, wie viele Stücke Ihr kaufen dürft. Auf diese Weise begrenzt Ihr den maximalen Verlust. Verlustbegrenzung ist lebenswichtig, wenn Ihr langfristig erfolgreich an der Börse sein wollt.

 

Diese Trades sollten für solide Gewinne bis Weihnachten im Rahmen einer Jahresendrally gut sein. Für die langfristige Anlage empfehle ich weiterhin gute, langfristige Trendaktien ("Sterneaktien"), die immer dann ein klarer Kauf sind, wenn sie über der 200-Tage-Linie notieren. Beispiele findet Ihr in meinen Sternelisten hier in der Community.

 

Ich wünsche Euch allen viel Erfolg für Eure Aktiengeschäfte, viel Spaß an der Börse

und einen schönen Sonntag

 

herzliche Grüße aus einem spätsommerlichen München 

 

nmh

 

___________________

*)  Gibt es im Dezember 2022 wieder einen Adventskalender mit spannenden Aktienempfehlungen? Lasst Euch überraschen!

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
160 ANTWORTEN

CurtisNewton
Legende
4.848 Beiträge

@ae 

 


@[...]

 

*ob der Ausdruck schon unter Neudeutsch geführt wird? 
Auch wenn’s komisch klingt und so manchem Sprachästhetem sauer aufstößt, verwende ich dieses „sprachliche Malheur“ , meist jedoch nur mündlich 

[...]


Steht sogar im Duden. Also hochoffiziell deutsches Sprachgut.


 

** noch so ein Ding

 


Hier ist die Sprachpolizei etwas kleinlicher. Allerdings ist die Akademie der Wissenschaften  der Meinung: bassd scho

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

FakeAccount
Mentor
934 Beiträge

Mein Nachbar nmh irrt verzweifelt seit 6 Uhr morgens durch die Supermärkte (ich vermute, er hat vergessen, auf Winterzeit umzustellen) und versucht, noch Produkte von Mars zu kaufen. Bei Amazon sind die ihm zu teuer, dem Geizkragen. Aus diesem Grund antworte ausnahmsweise ich stellvertretend für nmh.

 

@Machine : Vielen Dank für Dein Feedback, ich vermute, mein Nachbar freut sich sehr drüber. Sonst lobt ihn ja nie jemand -- übrigens völlig zu recht. Ich hoffe, mit "eng angepasst" meinst Du nicht, dass Deine Stopkurse alle sehr eng liegen. nmh schreibt ja immer: Viele Privatanleger setzen entweder überhaupt keine Stopkurs, oder viel zu enge. Als ob er das wüsste, mein Nachbar. Übrigens: Du schreibst, dass die Bankberater alle nur zu ihrem eigenen Vorteil verkaufen beraten. Ich bin davon überzeugt, dass auch nmh irgendwie von seinen Postings profitiert. Er schreibt ja immer, dass er gerade jungen Menschen eine Freude machen will und dass Euer Applaus sein Honorar ist - da lachen ja die Hühner! Eines Tages werden wir schmerzhaft erfahren, warum er das alles hier tut. Aber dann ist es zu spät.

 

@Mr. Dachs  und @Drilling : Ich stimme Euch zu; nmh hat sich mal wieder wichtig gemacht, weil er diese eine Zahl (180 Mio) zufälligerweise mal wusste. Wenn man sich anschaut, was die Amis sonst so machen ... @Drilling  hat ja diesen schönen Link gepostet. Bei uns ist es das Fahren mit 250 auf der Autobahn, in Amerika sind es die Waffen. So hat halt jeder seinen Fetisch.

 

Übrigens, @Drilling : Bei nur flüchtigem Lesen Deines Postings stolpert man über den wirklich sehr schönen Begriff "Endokriminologie". Ob das was mit Proktologie zu tun hat? Oder mit dem Streifenwagen, der seit neuestem ständig vor dem Haus von nmh parkt? (Keine Sorge, ist nur @Bluefire87 ).

 

@ae : Ich bin mir sicher, dass nmh das abkann. Der soll sich mal nicht so anstellen und sich nicht immer wie der liebe Gott aufspielen. Es tut ihm ganz gut, wenn man ihn mal erdet. Aber Keyence ist wirklich eine tolle Firma. Übrigens sind die im wahren Leben ein Kunde von nmh (kein besonders guter; Avery Dennison ist ein viel besserer Kunde von nmh). Jedenfalls informiert sich nmh ja immer gerne über seine Kundschaft, und hat vor vielen, vielen Monaten ebenfalls mal die Website von Keyence besucht. Und nach ungefähr zwei Minuten auf der Keyence-Website ging plötzlich ein kleines Chatfenster auf. Über mein fest installiertes, auf das Nachbarsgrundstück gerichtetes Fernrohr ( @Mr. Dachs : Bitte halte Dich an die redaktionellen Schreibvereinbarungen des nmh-Teams und verwende die Begriffe korrekt!) habe ich den Dialog im Chatfenster mitgelesen und konserviere ihn (den Dialog) hiermit für die Ewigkeit:

 

Chatfenster: Hallo, schön dass Sie uns besuchen; kann ich Ihnen helfen?

nmh: Mahlzeit! Nein, ich sehe mich nur etwas um. Tolle Website.

Chatfenster: Freut mich. Geben Sie Bescheid, wenn ich Ihnen helfen kann.

nmh: Sind Sie eigentlich ein Mensch, oder spreche ich mit einem Computerprogramm?

Chatfenster: Mensch.

nmh: Ui! Ich bin wirklich beeindruckt, toller Service.

 

Das war für nmh dann der Anlass, Keyence-Aktien zu kaufen.

 

Allen einen schönen Start in die Woche!

 

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

 

darkx
Autor ★★★
50 Beiträge

@Mr. Dachs 

Bei dem Eli Lilly Fake-Tweet sehe ich ehrlich gesagt nicht, wie der Tweet am 10.11. um 1:36PM für den Kurssturz (eher relativ normale Volatilität dieser Aktie) verantwortlich sein soll. Der Tweet wird am 10.11., Stunden vor Börsenschluss gepostet, und dann reagiert der Markt am 11.11. zur Eröffnung auf diesen Tweet? Klingt für mich eher nach Wunschdenken als der Realität.

Bei Lockheed passt das ganze zeitlich etwas besser in die Wunschvorstellung. Wobei Lockheed auch nah am ATH vielleicht einfach (wie auch Pepsi oder McDonalds) "ganz normal" korrigiert hat.

 

Zumal es keine große Kunst wäre, eine solche Meldung für jeden Tag zu platzieren, und wenn sie dann endlich mal mit dem Kurs korreliert, die "unpassenden" Tweets zu löschen, das Badge zu kaufen und den Tweet zu pushen.

 

Aber "Marktmanipulation durch Fake-Tweets!!11!!!" bringt natürlich mehr Klicks als "Lockheed Martin korrigiert unüberraschend nah am ATH nach unten, es ist eigentlich nichts spannendes passiert".

 

Naja, nichts genaues weiß man nicht, und wer einen längeren Anlagehorizont als 72 Stunden hat, dem kann das auch herzlich egal sein.

blackhawks
Autor ★★★
57 Beiträge

Hallo liebe Community,

seit Längerem und auch neulich wurde wieder wärmstens die Aktie von Keurig Dr. Pepper empfohlen, die krisensicher sukzessive nach oben krabbelt.

Ich bin nun investiert, habe aber heute gesehen, dass die Aktie den GD 200 leicht unterschritten hat.

Können die Experten rund um @nmh und Co. kurz eine Einschätzung geben, um was es sich bei dem leichten negativen Trend handelt?

Beste Grüße

FakeAccount
Mentor
934 Beiträge

@blackhawks: nmh hat eine neue Sorte von Dr. Pepper ausprobiert ("Cream Soda") und, soweit ich das über mein fest installiertes, auf das Nachbarsgrundstück gerichtetes Fernrohr sehen kann, scheint er unter fürchterlichen Bauchschmerzen zu leiden. Wer tut denn bitteschön Sahne in Cola, und wer kauft sowas auch noch? Aus diesem Grund antworte ich ausnahmsweise stellvertretend für nmh.

 

Die Aktie von Dr. Pepper rutscht (auf Eurobasis) immer mal wieder unter ihre 200-Tage-Linie. Das sollte kein Alarmzeichen sein; im Moment mag die Börse halt keine Aktien, die vermeintlich hoch bewertet sind. Und ein KGV von über 22 ist schon viel für einen Getränkehersteller. Vermutlich sind es aber nur Gewinnmitnahmen. nmh hat zuletzt einen Stopkurs bei 32 Euro empfohlen; dabei bleibt es.

 

Keine Sorge: Solange Leute wie mein Nachbar das Zeug trinken und sogar aus Amerika importieren, kann die Dr. Pepper-Aktie nur weiter steigen. Mir ist unbegreiflich, wie jemand ein Getränk mag, das gleichzeitig (!!) nach Himbeer (!!), Vanille (!!) und Kirsche (!!) schmeckt, aber der Wurm (Dr. Pepper Cherry-Vanilla) muss dem Fisch (nmh) schmecken und nicht dem Angler (wir Aktionäre).

 

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@FakeAccount meine Frau fragte mich vor kurzem warum es "DrPepper" heißt und wer das Zeug trinkt. Meine Lippen blieben verschlossen, ich musste aber an deinen Nachbarn denken.

 

Put Plus leider ausgestoppt, verdammte Axt. Naja. Mal verliert man, mal gewinnen die Anderen. 

Nun kommt die nächste Gefahr durch verirrte Raketen, der Marktbericht von @nmh hat an Aktualität nicht verloren (die Krisen sind nicht überwunden, aber Hoffnung trägt die Börse).

PD2KZV ist äußerst attraktiv geworden.

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

frustrierter

@blackhawks 

 

auch ich hatte die selbe Frage, da auch ich investiert bin und die Aktie mit Knapp 35 nicht mehr weit von den 32 entfernt ist

um selbst weiter  dazuzulernen, wenn der Stoppkurs 32 erreicht wird, war es dies im Depot, man verkauft und kauft sie auch vermutlich nicht mehr

 

 

FakeAccount
Mentor
934 Beiträge

Das mit der Sahne in Dr. Pepper ist ja wirklich so eine Sache. nmh hat sich noch immer nicht erholt. Daher antworte ausnahmsweise ich in Vertretung für nmh.

 

@Zilch : Bemerkenswert, dass die fehlgeleiteten Raketen (eine ernste, überaus gefährliche Sache!) bisher keine grossen Auswirkungen auf die Märkte haben; der DAX ist heute nur mit knapp einem Prozent unter Wasser. Wie nmh schon geschrieben hat: Die Märkte wollen nach oben.

 

@frustrierter : Ich kann nur nochmal wiederholen, was mein Nachbar hier immer schreibt: Lasst Euch nicht von Tagesschwankungen verunsichern - Ihr seid keine Daytrader! Schau Dir bitte ein logarithmisches (!) Zwei-Jahres-Chart von Keurig Dr. Pepper an. Wenn das nicht geht, dann bitte ein logarithmisches (!) Fünf-Jahres-Chart. Und dann entscheide selbst: Ist der Kursrückgang von 38 auf 35 Euro wirklich eine Trendwende, oder ist es nicht vielmehr eine normale Korrektur, eine "Atembewegung" der Aktie, wie es sie in den letzten fünf Jahren immer wieder gab? Ich glaube nicht, dass die Aktie unter 32 Euro fällt. Falls allerdings doch, sollte man auch konsequent verkaufen.

 

Merke: Bitte immer mit logarithmischen Zwei-Jahres-Charts arbeiten. Nur so bekommt Ihr einen vernünftigen, unbefangenen Blick von oben auf die Aktien, jenseits des Rauschens in den Medien.

 

Hochachtungsvoll 

der Nachbar von nmh

 

frustrierter

danke fakeaccount, du hast meine eigene Meinung bestätigt

Machine
Experte ★
192 Beiträge

Lieber @FakeAccount,

ich hoffe, Du hast vom vielen "durchs-Fernrohr-gucken" auf Deinen Nachbarn noch keine eckigen Augen bekommen?! Aber bei dem prominenten Nachbarn, wer soll es Dir verübeln...?! 🙂 Könntest Du uns bitte (alternativ natürlich auch sehr gern Dein Nachbar! *lach*) einen Tip geben, wo und wie ich mir den "logarithmischen 2- oder 5-Jahres-Chart" einer Aktie am besten und unkompliziertesten anschauen kann? Soweit ich weiß geht das nicht bei der comdirect, oder (da gucke ich Amateur immer über die normalen 1 oder 5 Jahre)? Hast Du hier eine Software oder Webpage, die Du uns empfehlen kannst? Das wäre fein. Lieben Dank. Vielleicht könnte die comdirect solche kleinen aber wichtigen Raffinessen auch mal implementieren?! Sicher kann uns Dein Nachbar dabei helfen, er hat doch ein rotes Telefon direkt in die Hauptzentrale in Quickborn!? Vielleicht schicken wir Deinem Nachbarn als kleine Motivation ein paar Kästen dieses komischen Getränks aus den USA (mit Vanille-Kirsch-Geschmack), dessen Aktie gerade mal "ganz tief durchatmet"...?!

 

Mit den "engen" SL meinte ich, dass meine SL sehr "eng" an Deinen liegen, aber nicht immer genau auf Deinen empfohlenen SL (wie Du es auch kürzlich empfohlen hattest) - sonst bringt die gesamte comdirect community wohlmöglich noch die Börse zum Komplett-Absturz, wenn wir alle gemeinsam aus Keurig Dr. Pepper (und allen anderen Sterneaktien) bei gerissenen SL purzeln... 

 

Lieber @FakeAccount,

vielleicht weißt Du auch (Deinem Fernrohr sei Dank), welche ETFs Dein Nachbar so mag...? Das würde mich und ggf. auch einige andere Leser interessieren. Die ETFs sind ja in gewisser Weise der "Wald", die Aktien die "Tiere" darin. Der Wald besteht "ewig", die Tiere sterben von Zeit zu Zeit...oder werden gefressen. Das las' ich unlängst mal und fand' es ganz nett...

 

viele Grüße aus dem kalt-regnerischen Berlin in die Runde...