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50 Prozent bis Weihnachten: Papiere mit frischen Kaufsignalen

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Börsenfreunde (m/w),

 

war es das jetzt mit der Baisse? Seit Jahresanfang läuft der DAX nach unten, schon dreimal gab es Hoffnung, dass der Boden erreicht ist -- und dreimal waren es nur Bärenmarktrallys, mit anschließend neuen Tiefs. Sowohl die Erholung im März als auch der kleine Aufwärtstrend Ende April und dann im Juli waren eine Falle: Die Weltbörsen zeigen sich 2022 von ihrer schlimmen Seite.

 

Und jetzt geht es seit Anfang Oktober wieder nach oben. Der September hat seinem Ruf als Crashmonat alle Ehre gemacht, seitdem sieht es besser aus -- kommt die Jahresendrally? Vom Tief bei 11860 Punkten hat der DAX bereits wieder fast zwölf Prozent gewonnen. Die Bärenmarktrally ist in vollem Gang. Wird es mehr als das? Die obere Begrenzungslinie des seit Januar intakten Abwärtstrends verläuft bei etwa 13230 Punkten. Und genau bis dahin ist der DAX gelaufen. Es wird jetzt sehr davon abhängen, ob unser Börsenbarometer nächste Woche deutlich darüber steigen kann. Doch erst wenn der DAX auch nachhaltig über die fallende 200-Tage-Linie (aktuell bei 13689 Punkten) steigt, besteht aus technischer Sicht wirklich Hoffnung für eine mittelfristige Trendwende. Bis dahin sind es noch gut 400 Punkte, doch spätestens dann wird dem DAX die Puste ausgehen. "Nachhaltig" bedeutet, dass der DAX eine oder zwei Wochen lang über der 200-Tage-Linie schließen muss. Das wird er sicher nicht beim ersten Anlauf schaffen. Denn:

 

Auch aus Sicht der Marktbreite besteht bisher kein Grund, stärker zu investieren. Noch immer liegen weltweit nur 30 Prozent aller Aktien über ihrer jeweiligen 200-Tage-Linie. Erst wenn sich dieser Wert über 50 Prozent einpendelt, ist der Bärenmarkt offiziell beendet. Das "Weltmomentum", also der Durchschnitt der RSL-Werte (Aktienkurs geteilt durch 200-Tage-Schnitt) aller Aktien weltweit liegt bei 91 Prozent und muss über 100 Prozent steigen, damit Entwarnung gegebenen werden kann. Dazu kommt:

 

Die Fundamentaldaten machen ebenfalls nicht allzu viel Hoffnung. Auch wenn die Berichtssaison in Amerika bisher passabel gestartet ist, sind die meisten Gewinnschätzungen gerade für Tech-Aktien noch immer zu hoch. Was passiert, wenn Gewinnerwartungen nicht erreicht werden, hat man letzte Woche bei Microsoft, Alphabet und Amazon gesehen. Diese Titel sind noch immer recht hoch bewertet, und so gibt es dort aktuell mehr Risiken nach unten als Chancen nach oben. Greife nie in ein fallendes Messer!

 

Die derzeitige Erholung verschafft uns etwas Luft zum Durchatmen, aber wir befinden uns weiterhin bisher nur in einer typischen Bärenmarktrally -- wie im April und Juli. Diese kann möglicherweise noch etwas weiter laufen, aber die zugrundeliegenden Rahmendaten bleiben größtenteils unverändert sehr schlecht. Eine generelle Trendwende nach oben sehe ich in den nächsten Monaten nicht. Im Gegenteil: Die aktuellen politischen Entwicklungen in China sind für den Aktienmarkt sehr beunruhigend! Solange beispielsweise die Null-Covid-Strategie in China mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft nicht beendet wird, kann es nicht nachhaltig nach oben gehen.

 

Viele Unternehmen profitieren im Moment noch von hohen Auftragsbeständen, die sie bei abflauenden Lieferkettenproblemen abbauen können. Doch der Überhang wird irgendwann abgearbeitet sein. Schwächelt dann auch noch die Konjunktur und neue Aufträge bleiben aus, wird das zu weiteren Gewinnrevisionen führen und den Druck auf die Aktienkurse erhöhen. Auch der Rückenwind vom schwachen Euro wird sich drehen, falls der Markt 2023 zu der Einschätzung gelangt, dass die Fed viel, die EZB aber noch nicht genug gegen die Inflation tut. Ein gutes drittes Quartal heißt also nicht, dass alle Sorgen weggewischt sind. Einer nachhaltigen Trendwende stehen auch die immer noch zu hohen 2023er-Konsensschätzungen im Weg. Deswegen:

 

Langfristig sind die Bewertungen in Europa teilweise schon interessant, aber dem Markt fehlt auf absehbare Zeit ein Katalysator, der die Trendwende bringt. Zum Beispiel das Ende des Krieges in der Ukraine -- leider setzt Putin auf Eskalation. Auch wenn mit Sicht auf Jahrzehnte die Aktienbörse immer nach oben läuft: Im Moment fährt man mit einer hohen Bargeldquote gut. Aktien würde ich weiterhin nur selektiv kaufen, wenn sich bereits ein Aufwärtstrend etabliert hat. Denn eine vermeintlich niedrig bewertete Aktie bringt Euch nichts, wenn Ihr die einzigen seid, die das erkannt haben und sonst niemand kaufen will!

 

Aus diesem Grund darf man sein Depot weiterhin mit Puts absichern. Empfehlungen habe ich in den letzten Wochen gegeben. Dabei sind drei Produkte zu unterscheiden, die von fallenden oder jedenfalls nicht stark steigenden Aktienkursen profitieren werden:

  • Klassische Put-Optionsscheine ("plain vanilla") eignen sich, um Euer Depot gegen einen echten Crash abzusichern. Für den DAX wäre das etwa der PD72CM, für den Nasdaq der PH70Q6. Diese Papiere verlieren, wenn die Aktienkurse steigen, aber eben auch umgekehrt. Auf fallende Kurse sollte man besser mit solchen Put-Optionen als mit Hebelzertifikaten (Turbo) setzen, weil der Volatilitätsanstieg bei einem Crash den Effekt fallender Kurse verstärkt: Inhaber eines Puts profitieren dann doppelt! Wenn Ihr andere Puts auswählen wollt, achtet bitte auf die drei bekannten Kriterien: Ausreichend lange Restlaufzeit, ausreichend tief im Geld und niedrige implizite Volatilität.
  • Discount-Put-Optionen (DP): Mit Papieren wie dem PH52T2 oder PD1PA7 setzt man darauf, dass die Bärenmarktrally in den nächsten Wochen endet und der DAX nicht mehr stark steigt. Wenn der DAX an Weihnachten unter 13600 Punkten steht -- so wie derzeit -- gibt es beim PD1PA7 eine Auszahlung von 5 Euro -- Gewinn also satte 50 Prozent! Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass dieses Papier einen Totalverlust produziert, wenn der DAX an Weihnachten über 14100 geklettert ist. Aber dann freut Ihr Euch über dicke Gewinne im Aktiendepot. Beim PH52T2 werden 20 Euro zurückgezahlt, falls der DAX Ende Januar 2023 unter 12800 notiert -- Gewinn fast 100 Prozent. Ein Totalverlust entsteht, wenn der DAX dann über 14800 steht. Bitte nur Spielgeld investieren.
  • Discount-Put-Plus-Optionen (DPP) sind etwas konservativer als DP. Hier gibt es eine Barriere, die ständig aktiv ist, nicht erst bei Fälligkeit. Wenn die Barriere während der Laufzeit niemals berührt wird, dann wird der DPP zu seinem Maximalbetrag eingelöst. Interessante Optionen sind PD8CTF oder der sehr konservative PD6CDQ. Beide Papiere bezahlen am 22.12.2022 genau 40 Euro, falls der DAX bis dahin niemals über die Barriere bei 14200 (CTF) oder 14800 (CDQ) geblickt hat. Hier sind mit hoher Wahrscheinlichkeit 50 Prozent bzw. 12 Prozent bis Weihnachten drin! Falls die Barriere zwar während der Laufzeit mal überschritten wurde, aber der DAX Mitte Dezember wieder unter die Barriere gefallen ist, richtet sich die Rückzahlung nach dem dann aktuellen DAX-Stand. Ein Totalverlust entsteht nur, wenn der DAX auch Mitte Dezember noch über der Barriere notiert.

Die genaue Funktionsweise dieser Optionen hat mein Nachbar hier beschrieben. Ihr werdet es erleben: Es ist befriedigend, wenn man auch dann viel Geld verdient, wenn Aktien nicht stark steigen. Gleichzeitig sind Puts aber wie alle Optionsgeschäfte sehr riskant und eignen sich daher nur als kleines Gegengewicht für ein gut ausgestattetes, gemischtes Aktiendepot. Doch zurück zur Sache:

 

Was kaufen wir jetzt? Für alle, die nicht bis Dezember* warten wollen, habe ich hier einige Vorschläge. Denn tatsächlich gibt es in den letzten Wochen vermehrt Papiere, die nach längerer Zeit mal wieder ihre 200-Tage-Linie von oben sehen. Solch ein Durchbruch durch den gleitenden Durchschnitt nach oben ist ein starkes Kaufsignal. Die Aktien sind, vor allem wenn auch die fundamentale Bewertung passt, durchaus für zehn oder zwanzig Prozent bis Weihnachten gut. Allerdings sollte man bei diesen Trades immer mit strengen Stoppkursen etwas unterhalb der 200-Tage-Linie arbeiten. Denn sollte sich der Ausbruch als Fehlsignal erweisen, kann es schnell wieder deutlich nach unten gehen!

 

Hier also die Liste der Titel, die in den letzten beiden Wochen nach längerer Zeit ihre 200-Tage-Linie wieder zurückerobert haben.

 

WKN    Titel           Stopkurs (Euro)      Alternative

-------------------------------------------------------

894565 Ashtead Group PLC Re      44

A2DYYS Brembo S.p.A. Azioni       8,50

HV1DB6 DAXplus Seasonal Str      57

556520 DUERR AG AKTIEN O.N.      22           PN19RT

A3CSML General Electric Co.      62 

A2ANV3 ING Groep N.V. Aande       8,00        PE3HA5

850628 JPMorgan Chase & Co.     110 

A1W66W Moncler S.p.A. Azion      40
552484 Netflix Inc. Registe     220
522090 Nexus AG Inhaber-Akt      48

A0MSN1 Nynomic (m-u-t AG Me      29

716460 SAP AG SYSTEME ANW.P      87           SN2XM6

914508 Take-Two Interactive     115 

A2PSEA Verallia SA Actions       23,50

766710 Vossloh AG Inhaber-A      32

 

 

Zusätzlich gab es in den letzten Wochen auch einige Aktien, die aufgrund einer Sondersituation ihre 200-Tage-Linie zurückerobert haben, etwa durch ein Übernahmeangebot, beispielsweise GSW Immobilien, home24, SLM oder Siemens Gamesa. Die habe ich für die heutige Liste aber herausgefiltert. Spekulationen auf einen Nachschlag bei der Übernahme oder ähnliche Sondersituationen sind ein besonderes Thema und sollen ein anderes Mal diskutiert werden.

 

Dieses Mal ist ein interessantes Zertifikat von Unicredit (HVB) dabei. Das "DAXplus Seasonal Strategie" (WKN HV1DB6) investiert in den Monaten von Oktober bis Juli in den DAX und hält in den schwierigen Börsenmonaten August und September Cash. Das Papier existiert seit November 2010 und hat seitdem stolze 177 Prozent gewonnen. Zum Vergleich: Der DAX hat im gleichen Zeitraum ziemlich genau 100 Prozent zugelegt. Dies zeigt die Überlegenheit der simplen Strategie, die beiden Sommermonate einfach auszulassen!

 

A propos Zertifikate: Einige Aktien kann man auch gut über Discount- oder Bonuszertifikate abbilden (siehe Spalte "Alternative"). Ihr bekommt die Aktie mit einem Discount, habt dafür aber nur ein begrenztes Kurspotenzial. Diese Zertifikate sind bei comdirect für 3,90 Euro Provision vergünstigt handelbar.

 

Die Aktie von Moncler ist wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Hier würde ich erst bei einem Anstieg über 49 Euro oder noch besser über 51 Euro kaufen -- sicher ist sicher. Das gleiche gilt für Take Two, die erst bei einem Anstieg über 130 oder noch besser über 133 Euro ins Depot wandern sollten. Diese Käufe kann man mit "Stop Buy"-Aufträgen automatisieren. Nach dem Kauf den Stop Loss nicht vergessen! Denn:

 

Wie immer beachtet Ihr vor einem Kauf bitte die Money-Management-Formel (siehe hier) und berechnet unter Berücksichtigung der angegebenen Stoppkurse, wie viele Stücke Ihr kaufen dürft. Auf diese Weise begrenzt Ihr den maximalen Verlust. Verlustbegrenzung ist lebenswichtig, wenn Ihr langfristig erfolgreich an der Börse sein wollt.

 

Diese Trades sollten für solide Gewinne bis Weihnachten im Rahmen einer Jahresendrally gut sein. Für die langfristige Anlage empfehle ich weiterhin gute, langfristige Trendaktien ("Sterneaktien"), die immer dann ein klarer Kauf sind, wenn sie über der 200-Tage-Linie notieren. Beispiele findet Ihr in meinen Sternelisten hier in der Community.

 

Ich wünsche Euch allen viel Erfolg für Eure Aktiengeschäfte, viel Spaß an der Börse

und einen schönen Sonntag

 

herzliche Grüße aus einem spätsommerlichen München 

 

nmh

 

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*)  Gibt es im Dezember 2022 wieder einen Adventskalender mit spannenden Aktienempfehlungen? Lasst Euch überraschen!

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
160 ANTWORTEN

Drilling
Mentor
882 Beiträge

Nur ein bisschen was zur Auflockerung / Ablenkung (von schlechten Kursen). Sorry. Wird nicht allzu oft vorkommen.


@nmh  schrieb:

Dabei war der Kurssturz natürlich keine Folge des Fake-Tweets -- die Leute sind ja nicht blöd.


Da bin ich mir bei den Amis (in aller Gänze) nicht so sicher: Z.B., wenn ich sehe, wie sich Personen für ein öffentliches Amt bewerben: - h i e r - 

Die drei Siebe des Sokrates: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig?

CurtisNewton
Legende
4.848 Beiträge

@nmh  Ja so Randbedingungen wie Währungseffekte übersieht man leicht. Allerdings hat man in den letzten 12 Monaten ja auch gut davon profitiert wenn man in US Aktien investiert war. Du hattest ja Anfang des Jahres mal auf den Jahresausblick von HSBC/Scherer hingewiesen, interessanterweise lag da der untere Bereich des Trendkorridor bis Jahresende für EUR/USD ziemlich genau bei 1,04. Habe ich damals auch nicht gedacht dass wir da wirklich landen. 

 

Gruß

Curtis

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

ae
Mentor ★★★
3.474 Beiträge

Herzlichen Dank an das nmh Team für die sehr aufschlussreiche und, wie immer, äußerst verständlich gestaltete  Einschätzungen (hääähhh?Einschränkungen? da hatte der Korrekturteufel gewütet  …), Ideen und Tipps. 

Es sind ein paar spannende Werte im letzten Beitrag enthalten. 
Ich vermisse jedoch Keyence, welche hier in einem früheren Beitrag als ein Wert, welcher die 200 Tageslinie überschritten. 
Wurden hier andere Parameter angewendet oder zählt der Wert, trotz Überschreitung der ominösen 200er Linie, im Moment als (noch) nicht kaufenswert?

Ich frage nicht für einen Freund, da ich den Wert selber im Depot habe 😉

 

Und jetzt die wichtigere Frage:


Der Einfachheit halber habe ich das Währungsrisiko, obwohl dessen bewusst, immer ausgeblendet, obwohl sehr US-lastig investiert. 
Als jemand der sich eigentlich fast nur im Euro Universum bewegt, frage ich mich nun ob da Handlungsbedarf besteht?

Oder wie hält es die Allgemeinheit hier

 

Schönen Sonntag an Alle 

 

gruss ae

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>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Starker Euro?

Über das Dollar/Euro Verhältnis bin ich gut im Bilde.

Der Dollar ist in diesem Jahr um 15% gegenüber dem Euro gestiegen.

Meine Investments sind zu 2/3 in Dollar und zahlen meist eine sehr gute Dividende, die von Jahr zu Jahr steigt.

Dadurch habe ich zusätzlich einen ordentlichen Währungsgewinn eingefahren.

Im Gegenzug haben US Werte  Währungsverluste verbuchen müssen. 

 

Dass der Dollar jetzt in dieser Woche von 0,99 auf 1,03 gestiegen ist, hat sicherlich keine bedeutenden Veränderungen gebracht.

In den letzten Tagen sind viele US Werte fantastisch gestiegen, trotz des "starken Euros":

 

Für seriöse Informationen verlasse ich mich lieber auf das Team um Thomas Müller aus Rosenheim oder den Aktienfinder von Torsten Tiedt.  

Euro /Dollar 

frustrierter
Mentor
994 Beiträge

@hvd 

 

  • beziehst du deinen schlussatz ich verlasse mich lieber auf... auf die Meinung der community oder von nmh 
  • oder habe ich falsch interpetiert?

FakeAccount
Mentor
934 Beiträge

@ae: Es ist ja bekannt, dass nmh sehr wankelmütig ist und pausenlos seine Meinung ändert. Er begründet es dann damit, dass man eigene Fehler erkennen muss. Blablabla, in Wahrheit ist es nur ein Beleg dafür, dass nmh von Aktien genau so wenig Ahnung hat wie von Autos und ihrer regelmäßigen Pflege.

 

Im Fall von Keyence tust Du ihm allerdings Unrecht, glaube ich. Die unter Profis durchaus bekannte japanische Continuous-Inkjet-Aktie ist nicht in der 45. Kalenderwoche über ihre 200-Tage-Linie gestiegen, sondern bereits in KW 44, nämlich am 31.10.2022. Aus diesem Grund ist Keyence nicht hier gelistet, sondern hier. Übrigens:

 

Zum Thema Rosenheim: Ich beobachte vermehrt Fahrzeuge mit RO-Kennzeichen, die bei meinem Nachbarn halten. Oft steigt dann der Appeltauer Jochen aus und bringt Riedmair Rum-Trüffeltorte mit. Ob nmh und Appeltauer etwas miteinander zu tun haben, sich gar gut kennen? Wir werden es leider nie erfahren!

 

Viele Grüße aus Bogenhausen

 

hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

 

Machine
Experte ★
192 Beiträge

Vielen Dank, lieber @nmh, für Deine (wie immer!) sehr ausführliche, detaillierte und verständliche Antwort!! An etlichen Stellen musste ich (auch wie immer!) herzlich lachen. Das tut in diesen Zeiten gut. Die Liste mit den Empfehlungen/SL-Kursen ist spitze. Ich habe alle meine SL's eng angepasst, um nicht wieder vorzeitig beim "Luftholen" einzelner Titel herauszupurzeln. Die Sache mit dem Währungseffekt hatte ich nicht auf dem Schirm. Daumen hoch auch dafür! Da ich auch in Eli Lilly investiert bin, stieß ich zunächst ebenfalls auf die Meldungen zum Fake-Account auf Twitter (Danke, "lieber" @Elon!!!). Wenige Zeit später tauchte dann die Meldung zum Migränemittel auf...ich finde diese Community hier klasse, man erfährt so unglaublich viel Neues und lernt ständig dazu. Das würde bei einer "professionellen Bankberatung" Unsummen kosten - und man bekäme immer nur sehr eingeschränkte Empfehlungen, die v.a. der jeweiligen Bank einen Vorteil bringen....danke für Deinen Einsatz hier für uns alle! Der Dank gilt natürlich auch@Zilch , @digitus  und so vielen anderen, die uns hier stetig und voller Geduld die komplexe Finanzwelt erklären!

 

Viele Grüße aus Berlin...!!!

Mr. Dachs
Experte
97 Beiträge

Vorneweg: Inzwischen empfinde ich @FakeAccount wirklich immer mehr als ein zunehmende sympathischer werdendes Forumsmitglied, dass durch das festinstalliertes Fernrohr auf das Nachbargrundstück über enormes Fachwissen verfügt. Hoffentlich geht der Blick vom Fernrohr wenigstens am schmutzigen Auto von @nmh vorbei, so ein schmutziges Auto will ja wirklich niemand sehen.

Wenn die Beiträge von @FakeAccount weiter so an Qualität gewinnen, muss sich vielleicht bald @nmh die wirklich guten Tipps bei seinem Nachbarn holen und kann sich nicht mehr nur auf seine Praktikanten und sein Rechenzentrum verlassen. 


Bei den Gründen für den Kursrutsch von Eli Lilly vom Freitag liegt @nmh mit seiner Erklärung meiner Meinung nach eindeutig nicht richtig. 

 

Er meinte:

„Am Freitag haben Eli Lilly und andere Pharmakonzerne massiv verloren. Man liest von Berichten, wonach ein Fake-Account auf Twitter für Verunsicherung gesorgt hat: Insulin soll kostenlos werden. Der Aktienkurs fiel am Freitag um fast fünf Prozent. Auch die Kurse der Mitbewerber Novo Nordisk und Sanofi brachen ein. Dabei war der Kurssturz natürlich keine Folge des Fake-Tweets -- die Leute sind ja nicht blöd. Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass Eli Lilly knapp 180 Millionen Dollar im Verfahren um ein Migränemittel zahlen muss. Die Presse und sicher auch Markus Koch berichten aber lieber über den Fake-Tweet, weil das für die Leserschaft besser verdaulich ist als eine abstrakte Zahl. Aber mit Verlaub: Der Rückgang im Kurs von Eli Lilly ist auf einem längerfristigen Chart (zwei Jahre) überhaupt nicht sichtbar. Lasst bitte die Kirche im Dorf!

nmh-Team“

 

Doch nicht nur Eli Lilly ist an der Börse am Freitag wegen Falschmeldungen auf Twitter eingebrochen. Beispielsweise ist auch Lockheed Martin am Freitag um 6,7 Prozent abgesackt, auf Grund der unechten Twittermeldung: «Wir werden damit beginnen, alle Waffenverkäufe an Saudi-Arabien, Israel und die Vereinigten Staaten zu stoppen, bis weitere Untersuchungen über deren Menschenrechtsverletzungen durchgeführt worden sind.» Da scheint also deutlich mehr Wirkung durch diese Fake-News erzielt worden zu sein, als durch den „kleinen“ 180 Mio.-Vergleich bei Eli Lilly. Ich bin überzeugt die Menschen und Märkte sind leider anfällig genug für solche Meldungen. Immerhin glauben ja auch noch viel zu viele Menschen in den USA, dass die Präsidentenwahl manipuliert wurden. 

Abschließend möchte ich als finales Argument noch einen der klügsten Menschen überhaupt zitieren:

"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein) 


Drilling
Mentor
882 Beiträge

@Mr. Dachs  Eli Lilly: Ich bin auch deiner Ansicht.
Eine Strafe in einem Patentrechts-Streit (um ein Migräne-Mittel) von 180 Millionen - für einen Konzern, der einen Jahresumsatz von 24 Milliarden hat. 😉
Zudem - wie man nachfolgend sehen kann - betrifft die Strafe nur einen kleinen Geschäfts-Bereich des Unternehmens:

Umsatz des Pharmaunternehmens Eli Lilly and Company nach Therapiebereich in den Jahren 2017 bis 2021 (in Millionen US-Dollar)
eli lilly.jpg
Quelle für obiges Bild 

Mit Endokrinologie machen sie ihr Hauptgeschäft. Und da fällt Insulin rein...

Ist doch schön, dass man für einen Vorgang unterschiedliche Erklärungs-Versuche vorbringen kann. 😊
Bricht auch der Kompetenz von nmh keinen Faden ab. 😉
edit: Förderlich war die Strafe sicher nicht! ...  Und dann kommt auch noch die Falsch-Meldung hinzu...

Die drei Siebe des Sokrates: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig?

ae
Mentor ★★★
3.474 Beiträge

@FakeAccount schrieb:

Im Fall von Keyence tust Du ihm allerdings Unrecht, glaube ich. Die unter Profis durchaus bekannte japanische Continuous-Inkjet-Aktie ist nicht in der 45. Kalenderwoche über ihre 200-Tage-Linie gestiegen, sondern bereits in KW 44, nämlich am 31.10.2022. Aus diesem Grund ist Keyence nicht hier gelistet, sondern hier

 


Erwischt! Ich hab die Listen komplett missverstanden. Mea culpa …

Aber Dein Nachbar kann das ab* 😉, soll sich halt nicht so haben ** 🙃

 

Zurück zu Keyence, welche neben der schon erwähnten Continuous-Inkjet Technologie  eine faszinierende Produktpalette aufweisen.
Ich habe vor dem ersten Kauf Stunden auf deren Webseite verbracht -> Hier -> und war begeistert. 
Es lohnt sich…

 

Die Unternehmenszahlen waren dann nur noch Nebensache für mich, zumal die Aktie eine Erwähnung an prominenter Stelle in einer berühmt-berüchtigten ️ Liste fand. 

Trotz unterschrittenem Stoppkurs hatte ich mich dafür entschieden nicht zu verkaufen und halte bis auf weiteres daran fest. Es sei denn das „Continuous Inkjet wird unter Strafe weltweit verboten 😉

 

gruss ae

 

*ob der Ausdruck schon unter Neudeutsch geführt wird? 
Auch wenn’s komisch klingt und so manchem Sprachästhetem sauer aufstößt, verwende ich dieses „sprachliche Malheur“ , meist jedoch nur mündlich 

** noch so ein Ding

 

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>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden