am 03.07.2021 10:37
@marsupi_l schrieb:@BVB565vielleicht wäre es für Dich nützlich wenn Du Dir eine Person Deines Vertrauens suchst mit deren Hilfe Du sparst. Könnte ein Verwandter oder auch ein guter Freund/ Freundin sein. Dieser Person könntest Du zum Beispiel 20 Euronen im Monat zur Verwahrung überlassen.
@marsupi_l: das geht einfacher, wenn man ein Sparkonto bei einer anderen Bank eröffnet und die Zugangsdaten bei einer Vertrauensperson deponiert. So kann man jederzeit auf sein eigenes Konto einzahlen/überweisen, aber nur zusammen mit der Vertrauensperson abheben.
03.07.2021 10:38 - bearbeitet 04.07.2021 10:16
...
am 03.07.2021 10:49
jaja.. Haushaltsbuch
wenn jemand NICHT strukturiert und diszipliniert IST, dann wird er/sie/es auch nicht bei dem Haushaltsbuch. Da wäre eine strenge Kontrollinstanz nötig (Erfahrung).
Die anderen bräuchten kein Haushaltsbuch - da funktioniert das quasi automatisch und es ist nur für die eigene Bestätigung dienlich.
Alles viel einfacher: Budget ist - sagen wir mal heute 300€/Monat - macht 10€ je Tag.
Step1: reduzieren auf 8€/Tag. Mehr ist nicht im Geldbeutel... ah... Tanken steht an - wie viel geht? Nix? ...dann lass das Auto stehen. Einkaufen - brauch ja noch was zum Tanken, also für morgen dann was dazulegen, es gehen dann 4€... was gibt's für 4€? Banane, Tomate, Vollkornbrot, Dosenfisch - satt.
Duschzeugs ist alle? Wirklich? Wasser nachfüllen, schütteln, einmal geht noch. Muss es dann das nächste mal wieder Henry de Luxe sein?
Lerneffekt: Verbrauche, was da ist, werfe nichts weg und lege Vorräte an, wenn es was günstig gibt. Geld ist endlich und wertvoll.
Harte Schule das Ganze - aber nach einem Monat schon mächtig erfolgreich. Am Monatsende dann die Abrechnung und ... wow, noch 12,45€ über... erst mal ins Sparschwein - keine Gelegenheit da dran zu kommen.
03.07.2021 11:49 - bearbeitet 03.07.2021 11:51
Ich habe sicherlich den Vorteil, dass ich sparsam erzogen wurde (Nein, kein Schwabe.). Das heißt: Ich musste mit dem Alter (und steigenden Ressourcen) erst lernen, dass ich Geld ausgeben und mir etwas gönnen kann.
Was mir - gerade am Anfang meiner Berufstätigkeit mit knappen Einkünften - geholfen hat:
Der wichtigste Punkt in meinen Augen: Ich schiebe so viel Geld wie möglich nach meinem Gehaltseingang weg. Heißt: Gemeinschaftskonto (für 95% der Fix- und den Großteil der variablen Kosten), Geldpuffer (mittlerweile separates Konto, weil das Unterkonto nicht mehr hält) und comdirect-Sparpläne.
Der Rest, der auf dem Konto bleibt, ist zum Leben und Gönnen (inklusive Weiterbildung und zusätzliche Aktien-Investments, wobei ich beides als Hobby-/Gönnfaktor bewerte).
Wesentlich sehe ich die Auseinandersetzung mit dem (persönlichen) Wert von Geld. Persönlich strebe ich eine gute Balance von Vorsorge/Investment und "Leben im Hier und Jetzt." an. Also weder Geiz noch Verschwendung, sondern ein bewusster Umgang mit Geld, bei soliden Rücklagen und der Offenheit, auch mal über die Stränge zu schlagen.
(Das ist mir mittlerweile aber auch eher möglich, da ich pro Monat einfach auch mehr Geld übrig habe. Zum Berufseinstieg habe ich mit einem 25€-Sparplan angefangen...)
Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass mit steigendem Einkommen auch die (Konsum-)Ausgaben (häufig überproportional) steigen (wissenschaftlich untersucht). Das zu wissen kann dabei helfen, nicht in dieselbe Falle zu tappen.
03.07.2021 12:08 - bearbeitet 03.07.2021 12:10
03.07.2021 12:08 - bearbeitet 03.07.2021 12:10
Wo ich gerade bei Wissenschaft war:
Und wesentlich eben Fragen wie:
Ich erinnere mich an eine Erfahrung in der Schulzeit: Im Hort hat uns unsere Erzieherin das Geld für eine Kugel Eis ausgelegt. 50 Pfennig waren das damals noch. Meiner Mutter erzählte ich damals nicht, dass ich Schulden gemacht hatte, sondern fragte, ob sie mir Geld für ein Eis gibt.
Sie gab mir 1 DM. Ich zahlte meine Schulden zurück und packte die anderen 50 Pfennig in meine Spardose. Rückblickend war aus einer (unbewussten) Angst/Sorge/Mangelwahrnehmung. Ich habe folglich "alles Geld" beiseite gelegt und habe auch sinnvolle Anschaffungen übergangen. Vom Aspekt der "Lebensqualität" ganz zu schweigen.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die in einer ähnlichen Situation "alles ausgeben", um dadurch andere Ressourcen (z. B. Nahrung, Statussymbole/Anerkennung im Außen) zu erwerben. Aus meiner Sicht sind beides Extreme und ich übe mich wie gesagt darin, meinen passenden Umgang mit (meinem) Geld auszugestalten.
am 03.07.2021 13:16
...
Ggf. Heiraten (Ehegattensplitting)
Dieser Vorschlag bringt steuerlich aber nur was, wenn das Einkommen des Partners geringer ist, als das eigene. Sonst wird es teuer (für einen selbst). Es SINKT dann aber das "pro-Kopf-Durchschnittseinkommen" des Ehepaars.
Ein klein wenig kann Heiraten bringen, wenn der Partner den Sparerfreibetrag noch nicht voll, du ihn selbst aber "übervoll" hast (dann könntest Du den "Rest" vom Partner noch nutzen).
Bzgl. Sozialhilfe (und ggf. Wohngeld) kann Heiraten auch ein Schuss in den Ofen sein: Wenn Partner gut verdient, wird diese ggf. für Dich gestrichen oder gekürzt.
Erhält der Partner (fast) das ganze Jahr ALG1, Krankengeld bzw. Kurzarbeitergeld, zieht er damit Deine Steuerlast durch den "Progressionsvorbehalt" in die Höhe. Dann also ggf. steuerlich getrennt veranlagen lassen (dann bringt der Splitting-Tarif aber nichts mehr!)
Heiraten? - ja - aber nicht aus finanziellen Gründen!
kroko
am 03.07.2021 13:19
@BVB565 Den Tipp ein Haushaltsbuch zu führen hast Du ja nun ausgiebig lesen dürfen. Das macht auch sicher Sinn. Ich habe trotzdem den Eindruck, dass Dein eigentliches Problem woanders liegt.
@BVB565 schrieb:Wie schafft man es, den vermeintlichen Schnäppchen zu entkommen und Impulskäufe auf rigorose Art und Weise zu vermeiden? Ich habe einmal die 30-Tage-Regel anwenden können und habe das Objekt der Begierde dann 2 Monate später gekauft. Überall packt einen der Impulskauf. Sei es der Selecta-Automat an einem größeren Bahnhof, sei es Lieferando, weil ein Mitbewohner fragt und man dieser höflichen Bitte dann doch nachkommt, obwohl man das dann später bitter bereut, oder auch die Frage, ob man mit jemandem zu McDonald's möchte und man rumdruckst und man durchschaut wurde und nur mitgeht, weil man demjenigen einen Gefallen tun möchte und auch das später wieder bereut. Wie kann man es schaffen, rigoros auch mal nein zu sagen und wie schafft man es, die Karte einfach mal stecken zu lassen und mal zu sagen, dass das heute nicht gekauft wird.
Scheinbar bist Du Dir zumindest eines Großteils der überflüssigen Ausgaben bewußt. Die Frage ist also nicht so sehr diese zu identifizieren, sondern wie man die vermeidet. Das ist aber aus meiner Sicht vor allem Kopfsache.
Wenn Du die Situation wirklich ändern willst, dann geht das nur über rigorose Selbstdisziplin.
Du hast Dir scheinbar einen Lebensstandard geschaffen der nicht zum Einkommen passt.
Ganz wichtig auch: Das was Du sparen willst (z.B. 25 € im Monat) muss sofort nach Gehaltseingang auf ein separates Konto überwiesen werden. An dieses Konto gehst Du nur in absoluten Notfällen (Betonung auf "Not")!
03.07.2021 16:09 - bearbeitet 03.07.2021 21:21
03.07.2021 16:09 - bearbeitet 03.07.2021 21:21
Hallo,
@BVB565 schrieb:Ich habe jetzt 300 € auf dem Sparkonto liegen. Ist ein guter Anfang
Das sehe ich ganz und gar nicht so.
Wieviel kostet Dich Dein Dispo? 6,5%? Die Banken wissen nicht mehr wohin mit dem Geld, weil es Negativzinsen gibt und Du springst Heldenhaft auf und rettest Die Bank mit dem Ruf: "Gebt's mir! Ich hab' noch ordentlich Zinsen für Euch."
Der Dispo muss weg.
Was bringt Dir Dein Sparkonto? Ist da wenigstens die Inflationsrate (rund um 2%) drin oder verliert Dein Geld auf dem Sparkonto durch die Inflation Kaufkraft?
Sparen, also das Horten von Geld bringt Dir nichts.
Investieren bringt Dir Renditen und mit der Reinvestition dann das exponentielle Wachstum durch den Zinseszinseffekt.
Mein Tipp wäre ein einfacher kleiner Sparplan mit 25€/Monat oder 50€/Quartal (wenn Du noch ein altes kostenloses Konto hier hast und keine monatliche Sparplanausführung für die kostenlose Kontoführung brauchst) auf den Vanguard ESG Global All Cap (WKN: A2QL8U, das ist das "Neue Flaggschiff von Vanguard"). Der Weltmarkt bringt in letzter Zeit überdurchschnittliche Performance und jeder ist frei, das in Zukunft zu verfolgen und dann entsprechend zu handeln.
Die nächst mögliche Sparplanausführung nach dem Geldeingang (der für Sparpläne hier erforderliche Vorlauf beträgt 4 Bankarbeitstage) ist die beste. Dann geht das Geld in einen Weltweit breit gestreuten ETF und Du müsstest, um dranzukommen, gebührenpflichtig Wertpapiere verkaufen, die Du vorher gebührenpflichtig gekauft hattest. Das erscheint mir eine für Impulstäter als unglaublich wirksame Barriere.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 03.07.2021 17:20
Ich kann dir nur kurz und knapp raten die gewünschte Sparrate bereits am Anfang des Monats bei Seite zu legen.
Was nicht da ist, kann nicht konsumiert werden, ganz einfach!:D
Alles nachzulesen im Klassiker: Rich Dad, poor Dad - übrigens eins Klassiker der viele Grundsätze enthält 😃
Macht euch einen schönen Nachmittag und vergesst nicht den Dänen die Daumen zu drücken
am 03.07.2021 18:36
@Versuchender schrieb:Wo ich gerade bei Wissenschaft war:
- Nach Möglichkeit bar bezahlen. Virtuelle Transaktionen rauschen eher an uns vorbei, ...
Besonders tückisch die zeitverzögerte Buchung, die einem einen höheren Kontostand vorgaukelt als tatsächlich vorhanden. z.B. der Tag wo zu monatsende der Kreditkartenstand mit dem Girokonto verrechnet wird oder die EC Kartenzahlung die erst 5 Tage später auftaucht.