Hallo @digitus, gerne, dann versuche ich doch mal, das halbwegs geordnet auf die Reihe zu bekommen 😀
Vorab: Das ist nur eine einzelne, persönliche Erfahrung von mir. Kenne auch ein paar Menschen, die keinerlei Probleme beim Scalable Broker haben und dort glücklich sind. Es ist auch gut möglich, dass einige der Dinge, die ich wahrgenommen habe, heute nicht mehr so sind. Mein Depot dort hatte ich damals hauptsächlich zum kurzfristigen Trading von Aktien und Derivaten eingerichtet und genutzt.
Das erste, was mich gestört hat, war, dass die Orderprovision von 0,99 € pro Kauf/Verkauf nicht als Kauf- oder Verkaufskosten behandelt wurden, nicht in der Abrechnung auftauchten und somit auch steuerlich nicht berücksichtigt wurden. Gut, pro Wertpapier dann "nur " 1,98 €, war aber trotzdem für mich ärgerlich und nicht nachvollziehbar. Auf Nachfrage beim Kundenservice erhielt ich keine Antwort.
Nach Verkäufen war ein Teil des erlösten Betrags geblockt - "Sicherheitsabschlag" wegen eventuell anfallender Steuern. Dieses Vorgehen war mir bis dahin unbekannt und störte mich, da für eine eigentlich geplante direkte Reinvestition so natürlich weniger Cash zur Verfügung stand. Ich hätte erwartet, dass mein Broker bei einem Wertpapier, das dort gekauft wurde, auch weiß, wie viele Steuern beim Verkauf anfallen und zeitnah den korrekten Betrag gutschreibt. Oder mir als mündigem Kunden mindestens die Möglichkeit gibt, auf eigenes Risiko auf dieses Sicherheitsfeature zu verzichten. Die Nachfrage beim Kundenservice hat mir die Antwort gebracht, dass man sich über meine Nachricht freut und mein Feedback sehr wichtig ist (oder ein ähnlicher Wortlaut).
Es ist außerdem mehrfach vorgekommen (3 oder 4 mal glaube ich), dass eine Transaktion mit einer falschen Stückzahl (immer die doppelte Stückzahl des eigentlichen Geschäfts) gebucht wurde. Dadurch wurde mir dann Teils doppelt so viel Geld auf dem Verrechnungskonto angezeigt wie eigentlich vorhanden. Ich habe jedoch nie getestet, was passiert wäre, wenn ich versucht hätte damit neue Aktien zu kaufen. Teils war das Konto dadurch aber auch leer oder sogar im Minus, wodurch ich dann weitere geplante Investitionen nicht tätigen konnte. Die Korrektur hat so zwischen 12-48 Stunden gedauert. Das ärgerlichste war, dass dann zum Teil die Kurse für meine geplanten Investitionen nicht mehr attraktiv gewesen sind. Auch hier habe ich von Support nie eine Antwort erhalten, die Fehlbuchungen wurden nur wortlos korrigiert.
Hin und wieder habe ich nach dem Login einen kleinen Herzinfakt bekommen, weil die Performancedarstellung im Depot-Chart auf der Startseite fernab der Realität lag, mal in die eine, mal in die andere Richtung. Ausloggen und wieder einloggen hatte den Fehler behoben, eine Nachricht an den Support brachte mir: Vielen Dank für Ihre Nachricht (etc., mal wieder Roboterantwort).
Nachdem ich meine Steuerbescheinigung als "Kopie" im Scalable Postfach hatte (die Originaldokumente wurde ja alle nur im gesonderten Zugang der Baader Bank zur Verfügung gestellt), konnte ich eben dieses Original nicht bei der Baader Bank finden. Diesmal erhielt ich jedoch eine echte Antwort von Support: Das Originaldokument müsste dort eigentlich schon vorliegen, ich sollte mich doch bitte an die Baader Bank wenden. Gut - gesagt, getan. Mail an die Baader Bank geschickt und gewartet. Am nächsten Tag dann direkt die Aufklärung. Zum einen hatte ich die Steuerbescheinigung im Briefkasten, zum anderen eine Antwortmail, dass die nicht online zur Verfügung gestellt wird. Wusste bei Scalable scheinbar auch niemand. Sicherlich kein riesiges Problem, war aber in der Summe Bestätigung für mich, dass man sich, wenn man tatsächlich mal eine Antwort bekommt, da auch nicht drauf verlassen kann.
Ich hatte den Support noch wegen vielleicht 1 oder 2 anderen Dingen kontaktiert, die ich jetzt nicht mehr so genau weiß. Aber auch da gab es entweder gar keine oder nur die Standard Roboterantwort.
Einzeln betrachtet sind das alles keine Riesenprobleme, aber in der Summe und der Häufigkeit der Dinge, die aus welchen Gründen auch immer in meiner verwurmten Kundenverbindung passiert sind, war das Depot für mich am Ende keine Option mehr.
Vor kurzem habe ich übrigens eine Mail von Scalable erhalten, dass ich meine Daten auf Aktualität prüfen soll, da eine Fortführung der Kundenverbindung nur mit aktuellen persönlich Daten möglich ist. Die Kundenverbindung ist schon lange gekündigt und Depot und Konto geschlossen, aber es freut mich, dass die trotzdem noch an mich denken 😄
