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"Unabhängiger Finanzberater"

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Hallo,

 

nun werde ich bald 55 Jahre und habe mich bisher mein Leben lang nur halbherzig um meine Finanzen gekümmert. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit ETFs und Wertpapieren. Immerhin habe ich eine nennenswerte Lebens- und eine Rentenversicherung. Die Lebensversicherung wird Ende dieses Jahres ausgezahlt, die Rentenversicherung in 2030 (derzeit mtl. Rate ca. 300 €, Rückkaufwert aktuell ca. 30.000 €, vorr. Ausszahlung ca. 75.000 €, abgeschlossen 2004) . Eigentlich wollte ich die laufen lassen, aber nun bin ich über einen Beitrag hier gestolpert, der mich grübeln lässt. Ich habe u.A. den Rechner auf der Seite des Bundes der Versicherten bemüht und rechne gerade, ob es trotz vermeintlicher Vorteile wie Steuerfreiheit und Verzinsung von ca. 3,5 % nicht besser wäre, zu kündigen und einen ETF-Sparplan mit 30.000 Einmalzahlung und 300  mtl. Rate zu bemühen für 10 Jahre. 

 

Meine eigentliche Frage dieses Postings soll aber eine andere sein.

 

Ich informiere mich sehr viel und bewege mich auch gern in Foren, aber manchmal qualmt mir der Kopf. Trotz vieler Möglichkeiten der Information und tollen Foren wie diesem hier wünschte ich mir manchmal einen persönlichen Berater, dem ich meine ganze Finanzsituation anvertrauen kann und dem ich vertrauen kann. Dem ich Fragen stellen kann, die mich beschäftigen und der mir ggf. gezielt Fragen stellt, die ich momentan gar nicht habe. Manchmal habe ich das Gefühl, den Durchblick zu bekommen und dann geht er mir wieder verloren.

 

Natürlich will ein Finanzberater Geld verdienen und das soll er auch. Aber oft verkauft er auch Produkte oder verdient an diesen mit. Er hat persönliche Meinungen, die er vertritt.

 

Wenn man sich selbst manchmal mit finanziellen Fragen, Fragen zu Versicherungen und Altersvorsorge und dies und das und jenem überfordert fühlt ... wie findet man dann jemand, der einem hilft und bei dem man sich gut aufgehoben fühlt? Gibt es so jemanden überhaupt? Kennt Ihr das, wenn man sich informiert und informiert und manchmal das Gefühl hat, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen und arg verunsichert zu sein?

 

Liebe Grüße, Matthias

8 ANTWORTEN

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Hallo @MatMiller,

 

was Du suchst ist ein Honorarberater. 

 

Ich kenne da nur ein Team aus Berlin, das ich allerdings auch nur bedingt empfehlen würde. Da ist man mit einer simplen 1-ETF-Strategie besser beraten gewesen. 

 

Vielleicht kann ja hier jemand einen wirklich guten Honorarberater empfehlen. 

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

@t.w.  schrieb:

Hallo @MatMiller,

 

was Du suchst ist ein Honorarberater. 

 

Ich kenne da nur ein Team aus Berlin, das ich allerdings auch nur bedingt empfehlen würde. Da ist man mit einer simplen 1-ETF-Strategie besser beraten gewesen. 

 

Vielleicht kann ja hier jemand einen wirklich guten Honorarberater empfehlen. 


definitv nein...
persönlich kenne ich 2 Leute, die als Finanzberater bei ... ach dem einen großen Laden halt ... angestellt waren.
Ein paar viele Bier später - die berühmten drei Säulen: Aktien - Immobilien - Rohstoffe... alles als hauseigenen Fonds, die dann saftige Gebühren Monat für Monat eingestrichen haben.
Fachlicher Hintergrund der Schlipsträger: sehr mau

Mein Tipp wäre: vertraue der Kommunity hier... ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Informationen hier zu Tage kommen.
Nur derzeit werden die Karten eh neu gemischt und keiner kann etwas vorraussagen. Nach meinem Gefühl kommt der Crash erst noch.
Berater meiner Mutter hatte immer nur DeKa Fonds aufs Auge gedrückt: in 15 Jahren das Ergebnis: Minus 5%... (OK, etwas Ausschüttung nicht gegengerechnet) 

Antonia
Mentor ★★★
2.625 Beiträge

Hallo @MatMiller !

 

Ich kenne einige Berater. Und rate davon ab. Du läsdt dir doch auch nicht von anderen für Geld erzählen, was für ein Auto du fahren sollst!

 

Soo schwer ist das mit den Finanzen nun auch wiederum nicht, vor allem heutzutage, wo das Wissen omnipräsent ist!

 

Du könntest dich z. B.  an die Verbraucherzentrale wenden. Das wäre ein guter Anfang.

 

Eine so langjährige Versichetung zu kündigen ist fast immer die schlechteste Variante!

Oftmals besser wären entweder Zahlung des Mindestbeitrages oder Beitragsfreistellung oder evtl Verkauf der Versicherung.

Da kannst du deine Versicherung um Auskunft bitten.

 

Diese Community zu lesen ist auf jeden Fall ein Gewinn.

 

Bei Fragen nur zu, hier gibt es geballtes Schwarmwissen!

 

Grüßle, Antonia

 

 

 

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

@cestmoi  schrieb:

@t.w.  schrieb:

Vielleicht kann ja hier jemand einen wirklich guten Honorarberater empfehlen. 


definitv nein...
persönlich kenne ich 2 Leute, die als Finanzberater bei ... ach dem einen großen Laden halt ... angestellt waren.
Ein paar viele Bier später - die berühmten drei Säulen: Aktien - Immobilien - Rohstoffe... alles als hauseigenen Fonds, die dann saftige Gebühren Monat für Monat eingestrichen haben.


Bedauerliche Geschichte, aber was hat das mit Honorarberatern zu tun? 

digitus
Legende
8.360 Beiträge

@t.w.  schrieb:

Bedauerliche Geschichte, aber was hat das mit Honorarberatern zu tun? 


Wenn @MatMiller wirklich jemanden braucht, der gewissermaßen mal einen Kassensturz macht, dann ist ein Honorarberater tatsächlich die sauberste Lösung. Der Vorteil ist: der Mensch verdient sein Honorar aber nichts an dem was er Dir empfiehlt, deswegen sind die Empfehlungen in aller Regel sinnvolle Ratschläge.

 

Such mal im Internet nach Honorarberater. Die bieten in der Regel ein erstes Gespräch unentgeltlich an, in dem Du Dein Anliegen äußern kannst und Dir ein Bild des Beraters machen kannst. Der kann Dir dann auch sagen, was er kostet und Du kannst Dir überlegen, ob es Dir das wert ist.

 

Ich habe mich auch eine Zeitlang mit dem Thema beschäftigt und mir überlegt, ob ich einen Honorarberater ansprechen soll. Dann habe ich mich aber dagegen entschieden. Die Altlast-KLVs laufen weiter ('gute' Altverträge mit vernünftiger Rendite) aber die Dynamisierungen wurden beendet. Und das Thema ETFs macht mir soviel Freude, dass ich es inzwischen als Hobby betrachte, in das ich mich auch entsprechend 'reingefuchst' habe.

 

Und @cestmoi und @Antonia haben recht, man kann auch das Schwarmwissen der Community hier anzapfen ... da ist viel zu holen Smiley (überglücklich)

 

Grüße,

Andreas

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Erstmal vielen Dank für Eure Antworten.

 

Wie gesagt, lese ich viel und schreibe grundsätzlich auch gerne in Foren. Alleine das Erfordernis eine Situation anderen schriftlich zu schildern kann schon helfen eigene Gedanken zu ordnen und zu sortieren. Aber genau das kann es auch manchmal anstrengend machen. Ich bin es gewohnt, zu einzelnen Themen getrennte postings zu schreiben. Ich vermische ungern mehrere "Baustellen" in einem posting, aber momentan beschäftigen mich einige dieser Baustellen.

 

Die Sache mit der Lebensversicherung wäre wahrscheinlich in einem anderem Forum besser aufgehoben als in o.T., dennoch kurz dazu: Das Ergebnis eines kurzen Checks auf der Seite des Bundes der Versicherten sagt mir, dass sich ein Kündigen der Versicherung lohnen würde, wenn ich eine Anlage ab 1,5 % Rendite alternativ besparen würde. Da musste ich erstmal schlucken. Ein bisschen Rumrechnerei mit Excel mit der Einmalanlage von 30.000 (=Rückkaufwert) und einer Sparrate von 300 € mtl ergibt, dass je nach Durchschnittsrendite die nächsten 10 Jahre zwischen 80.000 € bis über 100.000 € mittels eigener Geldanlage zu erwirtschaften wären (reine Einzahlung in diesen Topf wären 30.000 + 300*12*10 = 66.000 €). Anstatt jetzt garantierten 72.000 bei der Versicherung (und wahrscheinlichen 76.000 €). Ich stolpere immer n bisschen über die Steuer bei eigenen Berechnungen. Wenn ich nicht das Kapital der Versicherung sondern die Rente nehme, stehen da steuerfrei 350 bis 400 € mtl. bis ans Lebensende. Aber ich habe eine (derzeit 12jährige) Tochter und finde den Gedanken, ihr etwas vererben zu können, auch ganz reizvoll. Bei Rentenwahl wäre das Geld weg.

Wenn man eine Versicherung kündigt und der Rückkaufwert ggf. weniger als das ist, was man ggf. jahrelang eingezahlt hat, tut das erstmal weh. Aber warum, wenn man unterm Strich in 10 Jahren ggf. um Einiges mehr hat, als wenn man das alte Ding behält und fortführt?  Dennoch garanatiert einem niemand, dass man in den nächsten 10 Jahren durchschnittlich z.B. 5 % oder mehr Rendite auf einen ETF hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt viele Gedanken, die ich gerne diskutieren würde. Wahrscheinlich wäre ein Honorarberater dafür zu teuer Lachender Smiley

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

Hallo  @MatMiller 

 

eines darf man bei LVs nicht vergessen: Passiert was, dann zahlen die an die Begünstigten ... und das würde im Falle dann nicht passieren.
Für mich hatte ich das so entschieden, dass 2 LVs mit geringerem Garantiezins beitragsfrei gestellt habe (Todesfallleistung erreicht) und später diesen Betrag in Aktien (damals auch noch Fonds) angelegt hatte. Zwei LV mit 4% garantiert lass ich weiter laufen (gezwungen, weil die als Sicherheit für Immobilie dienen).
Sowas den Banken anbieten zu können ist zusätzlich Geld wert...

Das schöne an dem "gering" verzinsten ist aber: Man verzockt sich auch nicht sondern es wird (hoffentlich) kommen...

digitus
Legende
8.360 Beiträge

@MatMiller  schrieb:

Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt viele Gedanken, die ich gerne diskutieren würde. Wahrscheinlich wäre ein Honorarberater dafür zu teuer Lachender Smiley


Hallo @MatMiller,

 

das würde ich aber dann den Honorarberater fragen, ob er meint, dass sich das lohnen würde. Der verdient sein Geld damit, dass Du ihm konkrete Fragen stellst, die er dann beantwortet.

 

Wenn Du durch eine Beratung, die (hypothetische Zahlen) 2.000 € kostet, letztlich 10.000 € mehr Rendite erzielst, und das Gefühl hast, ich weiß was ich tue und das ist gut, war das Geld gut angelegt (und nicht zu teuer).

 

Grüße,

Andreas