am 13.10.2021 17:54
Huhu ihr aus der Community!!!
Bin gerade unterwegs und habe bissl Zeit zum Grübeln und einigermaßen stabiles WiFi...
Es scheint hier auch gerade die Sonne bei gemütlichen 18°C, der Sommer in D war mir schlicht zu kurz.
Ich treffe oft auf Menschen, die ihr Geburtsland verlassen haben. Das waren sowohl Deutsche als auch Holländer, Ösis, Schweizer, Briten, Franzosen, Spanier, Rumänen, Polen, Kroaten und einige mehr. Jeder, mit dem ich gesprochen habe, hatte seine ganz eigenen Gründe auszuwandern.
Die meisten Gründe waren wegen der Liebe, der Arbeit und wegen des Wetters.
Andere Gründe waren politische Gründe, allgemeine Unzufriedenheit oder Fernweh.
Drei waren als Studenten im fremden Land und sind geblieben.
Viele von denen haben alle Zelte abgebrochen und die Wurzeln ausgerissen.
Einige wollen nur ein paar Jahre im Ausland bleiben und unbedingt wieder in die Heimat zurück.
Ein paar Rentner hatte ich mal auf Teneriffa kennen gelernt, die wollten nicht mehr von dort weg.
Sowohl in meiner Familie, als auch im Freundeskreis hab ich Leute, die D verlassen haben.
Einige haben nach ein paar Jahren aufgegeben und sind zurück gekommen.
Andere bleiben im Ausland.
Eine andere Familie zog mit drei Kindern nach Australien, blieb dort 8 Jahre und zog dann von dort nach Kanada ohne die mittlerweile erwachsenen Kinder. In Kanada sind dann noch drei Kids geboren.
Sehr faszinierende Familiengeschichte!
Ich habe Familienangehörige, dessen Kinder 4sprachig aufwachsen (deutsch/französisch/englisch/flämisch).
Ich selber bin ja so eher der sesshafte Typ obwohl ich mir in einigen Ländern auch ein Leben vorstellen könnte.
Wie sieht es denn so bei euch aus?
Würdet ihr euer Heimatland verlassen?
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum nicht?
Ist ja natürlich auch eine Frage der Finanzen bzw auch der Arbeit oder gar als Priavtier oder Rentner.
Also, wie ist das bei euch, schon mal drüber nachgedacht oder sogar umgesetzt oder gar auch wieder zurück gekommen?
am 14.10.2021 08:20
Ein sehr interessantes Thema und pünktlich zum 15.10 eines jeden Jahres schießt mir der auch durch den Kopf.
Ich persönlich hasse die Zeit zwischen November und März. Verlorene Monate, dunkel, feucht, kalt, energielos und je älter man wird, desto mehr wird einem gegenwärtig wie abzählbar dieser Zyklus schon wird. Will ich mir im Alter nicht mehr leisten.
Auswandern: Ja, aber nicht um "neu anzufangen", sondern ruhig "auszuchillen".
Mit zwei Kindern, deren Entwicklung und (hoffentlich) Familie ich nicht verpassen möchte (=Entfernung) und ohne Rossnatur (=Gesundheitssystem) bleiben da nicht viele Orte übrig.
Auch wenn's abgedroschen klingt, denke ich da am ehesten an Mallorca/Menorca im Landesinneren, weitab vom Strand. Zumindest in den Wintermonaten.
An Deutschland nervt mich, dass man nie in Ruhe gelassen wird. Ständig kommen jede Art von Ämtern, Behörden oder Monopol-Gesellschaften (Gas/Strom etc.) die irgendetwas wollen, meistens Geld und/oder Zuarbeit. Muss ich im Alter nicht haben.
Dazu kommt, dass es ein Hochgenuss wäre, aus der Konsumspirale auszusteigen, in der man hier trotz aller Verweigerung irgendwie gefangen ist. Gruppenzwang halt.
Immer genug Kaffee, W-Lan, Bücher und den Keller voller Rotwein. Das reicht mir für die letzten Jahre ![]()
hx.
am 14.10.2021 08:25
@TutsichGut schrieb:Jetzt nicht mehr liebe @Antonia .😎
Weil wir hier sicher leben.
Weil wir ein bezahlbares, funktionierendes Gesundheitssystem haben.
Ja, @TutsichGut , das finde ich auch und bin jeden Tag dankbar dafür!
Es gibt aber auch Länder, die auch gute Versorgung und Sicherheit bieten, zum Beispiel Kanada. Ich vermute, dass es sich in Australien ähnlich gut leben lässt.
am 14.10.2021 08:45
Ja, diese Traumländer @Antonia
Schön groß und mit brutalen Klimazonen und Tierarten....
Da braucht man schon einen Heli, um bequem und schnell zum Arzt zu kommen.
Großstadt muss ich da nicht unbedingt haben. Und wenn man mal 2h am Hellsgate die Lachse hat springen sehen, relativiert sich das Abenteuer.
Ich würde da eher an Neuseeland denken, kleiner, feiner😋
Alternativ kann man seine Hütte verkaufen und um die Welt schippern bis sie untergeht, ob im Segelboot oder auf einem Cruiser 😎
am 14.10.2021 09:06
Im Alter auszuwandern um dem deutschen Winter zu entfliehen klingt natürlich auch nicht schlecht. Und mit der Parole "Kaffee, W-Lan, Bücher und den Keller voller Rotwein" könnte ich auch leben.
Bzgl. Wetter, medizinischer Versorgung, Nähe zur Heimat, Lebensstil etc. wäre dafür sogar die Ecke um Siena gut geeignet.
Einziger Nachteil: Die Strassen und Wege sind absolut Rollator-untauglich.
am 14.10.2021 09:27
Das mit dem Auswandern ist und bleibt für die Meisten ein schöner Traum. Im arbeitsfähigen Alter würde ich nach Österreich oder die Schweiz gehen. Meiner Meinung nach wirst Du dort aber nach einer gewissen Zeit (wenn der Urlaubsmodus vorbei ist) von den allgemeinen Problemen eingeholt. Wer ein Leben lang gearbeitet hat, wird nach Rentenbeginn nicht für ewige Zeit in den "Urlabsmodus" schalten können.
Meine Meinung dazu:
einen schönen Fleck in Deutschland (Dorf, Kleinstadt...) sich suchen, wo die Mentalität der Leute Dir zuspricht.
Weiterhin aktiv dort einbringen, damit man nicht "verblötet", denn nur Geld zählen bringt auch nichts.
Wenn man ins Ausland für immer geht, braucht man dort auch gesellschaftlichen Kontakt, da wie schon gesagt, der Mensch entwickelt sich über Aufgaben und Kontakten.
Wie man es dann macht, ist aber jeden selbt überlassen. Aber niemals alle Brücken ind die alte Heimat abbrechen (hatte ich schon einmal erlebt, nach Mexiko gezogen und in Deutschland alles abgegeben, Ausweise, Versicherung ...) Habe mich darüber gewundert, konnte ich absolut nicht verstehen.
Also viel Erfolgt bei Deiner Zukunf.
14.10.2021 11:42 - bearbeitet 14.10.2021 11:52
14.10.2021 11:42 - bearbeitet 14.10.2021 11:52
@Antonia schrieb:Klar @dg2210 , bin grad in Siena/Toskana. Auf der anderen Seite in Rimini und San Marino war es a....kalt, da hätte ich och zu Hause bleiben können.
Aber ich hab schon wieder Hummeln im Po und werde heute weiter ziehen.
Fun-Fakt: Der Spezialist für Hummel-Unfälle an der erwähnten Stelle nennt sich nicht (wie naheliegend) Po-dologe, sondern Prok-dologe.
Was du beschreibst, ist nicht "Auswandern", sondern "digitales Nomadentum"; das ist auch eine schöne und exklusive Lebensweise.
Elegant wird es natürlich, wenn du einen Reise-Blog betreibst und mit den Einnahmen aus dem Blog deine Reisen finanzierst - ein finanzielles Perpetuum Mobile...
am 14.10.2021 12:48
Hallo,
ja ist ein Thema, wird aber durch Arbeit und Kinder mitten in Studium/Ausbildung sowie pflegebedürftige Eltern ü80 noch etwas was warten müssen.
Mir geht es wie @haxo . Das dunkle knappe Halbjahr ist bis auf Skifoan eine verlorene Jahreszeit für mich, so dass es vermutlich auf saisonales Pendeln Oberbayern - Basso Lazio hinauslaufen wird.
Die Örtlichkeit entstand neben Klima und Schönheit der Gegend wegen Sprachkenntnissen, Kontakten zur Restfamilie (mein Schwiegervater ist von da) und angesammelten Freunden.
bye
am 14.10.2021 15:14
Hallo @Antonia (na gut, hast mich ueberzeugt, es hier zu posten)
also meine Frau und ich - sagte als auch Horst Koehler immer in seinen Ansprachen - wohnen schon seit 2004 nicht mehr in D. Wir haben fuer 2,5 Jahre an der Sorrentokueste zwischen Pompei und Sorrento gelebt, dann einen kurzen Abstecher in die Schweiz, danach wieder nach Italien, diesmal fuer 10 Jahre in die Toskana und seit knapp 3,5 Jahren sind wir jetzt in Spanien, auf halbem Weg zwischen Barcelona und Valencia.
Es kommt natuerlich darauf an, was Dir im Leben wichtig ist und wieviel Verantwortung Du im familiaeren Umfeld hast - aber wir haben unsere Entscheidung jedenfalls nie bereut....neue Sprachen, neue Kulturen, neue Menschen - natuerlich verliert man auch ueber die Zeit 90% der "alten" Freunde und Bekannten....alles kannst Du halt nicht haben....wir fuehlen uns auf jeden Fall privilegiert und bereichert, so zu leben wie wir jetzt leben....
Falls Du interessiert bist, koennen wir ja ggf das Thema vertiefen.
Auf jeden Fall lohnt es sich, sich intensiv damit auseinanderzusetzen....
Liebe Gruesse,
MT
am 14.10.2021 16:03
@Major Tom schrieb:Wir haben fuer 2,5 Jahre an der Sorrentokueste zwischen Pompei und Sorrento gelebt, dann einen kurzen Abstecher in die Schweiz, danach wieder nach Italien, diesmal fuer 10 Jahre in die Toskana
Gratulation zu einer grandiosen Liste. Jetzt noch Südtirol dazunehmen und die Liste meiner all time favorites ist komplett. Allerdings rede ich nur von Urlaubszielen (leider).
Unser Trip einmal rund um dem Golf von Neapel mit wechselnden Hotels und unter Nutzung nur der eigenen Füße und der Circumvesuviana war der beste Urlaub den wir je hatten. Und Sorrent ist der Hammer.
am 14.10.2021 16:22
@GetBetter schrieb:
@Major Tom schrieb:Wir haben fuer 2,5 Jahre an der Sorrentokueste zwischen Pompei und Sorrento gelebt, dann einen kurzen Abstecher in die Schweiz, danach wieder nach Italien, diesmal fuer 10 Jahre in die Toskana
Gratulation zu einer grandiosen Liste. Jetzt noch Südtirol dazunehmen und die Liste meiner all time favorites ist komplett. Allerdings rede ich nur von Urlaubszielen (leider).
Unser Trip einmal rund um dem Golf von Neapel mit wechselnden Hotels und unter Nutzung nur der eigenen Füße und der Circumvesuviana war der beste Urlaub den wir je hatten. Und Sorrent ist der Hammer.
Muss ich mich jetzt schämen, wenn ich zugebe, daß ich zu Schulzeiten einen (!) Tag in Pompei verbracht habe und danach nie wieder annähernd so weit südlich in Italien war...