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Aktienkauf auf Raten ... wie hirnlos kann Finanzjournalismus sein?

digitus
Legende
9.096 Beiträge

Liebe Peergroup,

 

dass ich die redaktionellen Seiten von extraETF nicht mag, ist kein Geheimnis. Blöderweise veröffentlichen sie aber immer wieder Artikel, die jedes Klischee erfüllen -  aktuelle Krönung ist der hier:

 

Aktienkauf auf Raten mit einem Aktiensparplan – eine gute Idee?

 

Vermutlich soll es eine originelle Annäherung ans Thema Aktiensparpläne sein, aber erstens ist nicht alles was hinkt ein Vergleich und zweitens belegt dieser Artikel, dass die @Schlussred. von @nmh ihr Geld schwer verdienen muss (und bei extraETF ein Lektorat fehlt).

 

EIN AKTIENSPARPLAN IST KEIN RATENKAUF!

 

Ein Ratenkauf ist defakto ein Verbraucherkredit. Der Elektronikmarkt deines Vertrauens überlässt dir den superduper-maxi-widescreen-Fernseher obwohl du ihm das Geld dafür nicht auf den Tresen legen kannst, er gibt dir Kredit, weil du ihm zusagst, den Betrag in monatlichen Raten abzustottern.

 

Wenn die von der extraETF bemühte Analogie stimmen würde, bekäme ich von meinem Broker die effektive Amazon-Aktie ins Depot gelegt und würde sie in monatlichen Raten abzahlen.

 

Das ist aber nicht der Fall.

 

Beim Aktiensparplan bekomme ich ein Bruchstück der Aktie meiner Wahl ins Depot gelegt - entsprechend Sparrate und Kurs des Wertpapiers.

 

Aber für eine huch-wie-originelle Überschrift würde die extraETF-Autorin vermutlich auch ihre Großmutter verkaufen 🙄.

 

Bestätigt mich in meiner vorgefassten Meinung zur journalistischen Qualität der Plattform und des dazu gehörigen Magazins.

 

Grüße,

Andreas

 

 

 

21 ANTWORTEN

haxo
Legende
3.797 Beiträge

Leider driftet die Diskussion wieder darin ab, wer was wann in welchem Tonfall gesagt hat und wer, wie in welcher Stimmlage mit welcher Berechtigung geantwortet hat und ob eine Gegenreaktion in welcher Wortwahl von wem, wann berechtigt ist.

 

Öde und langweilig, aber jede/r kann mitreden.

 

Interessanter als die Privatmeinung von uns Communauten ist doch, was "öffentlich"  geschrieben und kommentiert wird, also wie Schreiber ihre "Macht" einseitig zu senden nutzen, um ihre Leser zu beeinflussen.

 

Der Inhalt des angesprochenen Artikels ist ohne jeden Zweifel Käse und sachlich falsch. Warum schreibt sie das dann? Aufmerksamkeit um jeden Preis?

 

Die Dame habe ich, trotz Widerwillens, gegoogelt und da steckt nicht sonderlich viel Substanz hinter. Sollte man wahrscheinlich machen, bevor man sich mit derlei Artikeln befasst.

 

Vor einigen Monaten war im Print-SPIEGEL (da sollte man annehmen: Nicht gerade die dümmste Schicht der Gesellschaft) im Sonderheft Geld (da sollte man annehmen: Für Leute die sich um ihr Geld kümmern wollen) ein ziemlich polemischer Artikel eines Volksbank-Analysten (🙄) gegen Derivate.

Statt diese zu erklären, den Anlegern mit Chancen und Risiken nahezubringen, gerade in Zeiten unsicherer Wirtschaftslage, kamen mal wieder die üblichen Simpel-Argumente wie "Glücksspiel", "Zockerei", "nicht nachzuvollziehen" (wobei alle drei Gründe Mumpitz sind), so wie man dummen Kindern die Schublade zu den scharfen Messern verschließt.

 

Es ist mir unverständlich, dass den schreibenden Leuten offensichtlich nicht bewusst ist, welchen Einfluss sie mit ihrer dahingelaberten Schreibe haben könnten.

 

hx.

MCGA - Make Community Great Again

Joerg78
Mentor ★★★
3.163 Beiträge

Gut recherchierter Journalismus kostet Geld, und auch etablierte Verlage streichen Budgets zusammen. Und solange die Verkaufszahlen (im Vergleich zum Wettbewerb) passen oder die Klickzahlen stimmen, besteht (aus Sicht der Verleger) leider auch kaum ein Grund, hier etwas zu ändern. Und gerade im Online-Bereich ist Schnelligkeit und Häufigkeit von Artikeln wichtiger als Qualität.