20.09.2019 19:23 - bearbeitet 20.09.2019 20:17
Guten Tag,
ich bin langjähriger Kunde der Comdirect und nun sehr entäuscht.
Der Support-Chat ist weg, die PostBox zeigt mir die PhotoTAN Seite in Endlosschleife, die Apps funktionieren nicht mehr, ich kann meine 180 Tage Umsätze nicht mehr abrufen, ich kann mir meine Kontoauszüge nicht mehr ansehen und bestimmt noch mehr, wenn ich mir alles nochmal genauer ansehe.
Im Forum finde ich bereits etliche Beiträge zuähnlichen Problemen. So etwas erwarte ich bei einer neuen, kleineren Bank und habe dafür Verständnis, jedoch denke ich bei einer großen Bank, wie Comdirect, dass Probleme innerhalb weniger Stunden, max 24 Stunden gelöst werden sollten. Dass der Chat deaktiviert wird macht das ganze noch schlimmer!
Ich werde warscheinlich vollständig zu meiner Zweitbank (Bunq) wechseln, da es dort, wo sie noch mit knapp 50 Mitarbeitern (!!!) in den Startlöchern stand bei Problemen mit der App, etc... innerhalb von wenigen Stunden (!!!) gelöst wurde und es in der Zwischenzeit einen freundlichen und hilfbereiten Support, im Gegensatz zu Comdirect gab.
Ich erwarte eine zufriedenstellende Antwort der Comdirect, die nicht mal eben kopiert und eingefügt wird!!!!
am 21.09.2019 13:29
Dann geh doch zu Netto... ähm, zur Dorfsparkasse.
Ich war früher bei einer "Dorfsparkasse", später bei einer städtischen Genossenschaftsbank, dazwischen bei einem bekannten Berliner Jungunternehmen. Die perfekte Bank gibt es nicht, in die Dorfsparkasse wurde ich "hineingeboren", von den anderen habe ich immer relativ schnell die Flucht ergriffen, sei es wegen extrem aufdringlicher Verkäufer (,,Beratern") oder wegen Unprofessionalität und Unglaubwürdigkeit.
Bei der Comdirect zahle ich weder Kontoführungsgebühren noch Depotgebühren und bisher läuft bei mir alles zuverlässiger und unkomplizierter als bei meinen anderen Banken. Es gibt echt schlimmeres. Ansonsten gehen Sie eben zur "Dorfsparkasse" und mosern hier nicht rum oder bleiben eben sachlich.
am 21.09.2019 13:31
@Zargoras schrieb:... und deutschland hat es mal wieder sehr restriktiv umgesetzt...
Hallo @Zargoras,
ich bin mir da nicht so sicher, ob es Deutschland war, welches die PSD2-Vorgaben so restriktiv umgesetzt hat. Es könnte auch an comdirect selber gelegen haben.
Kleines Beispiel: Ich habe noch ein Girokonto bei der Sparkasse Regensburg. Dort kann man beim Onlinebanking überhaupt nicht feststellen, dass das "PSD2-Zeitalter" angebrochen ist. Ich muss dort z.B. keine TAN eingeben wenn ich einlogge (also zumindest bisher noch nie) und ich muss auch keine TAN eingeben wenn ich in meine Postbox schauen möchte oder Überweisungsbelege abrufen. Ich muss lediglich bei Zahlungsaufträgen eine TAN eingeben - alles wie vor PSD2.
Vielleicht kann uns @SMTcomdirect ja sagen, warum Banken PSD2 so unterschiedlich umsetzen und warum es bei comdirect so bürokratische geschehen ist. Eine verbesserte Sicherheit kann ich zumindest nicht erkennen - eher das Gegenteil, wenn ich z.B. an das Session-TAN-Verfahren denke.
Gruß paba
22.09.2019 00:35 - bearbeitet 22.09.2019 00:38
22.09.2019 00:35 - bearbeitet 22.09.2019 00:38
@paba schrieb:Kleines Beispiel: Ich habe noch ein Girokonto bei der Sparkasse Regensburg. Dort kann man beim Onlinebanking überhaupt nicht feststellen, dass das "PSD2-Zeitalter" angebrochen ist. Ich muss dort z.B. keine TAN eingeben wenn ich einlogge (also zumindest bisher noch nie) und ich muss auch keine TAN eingeben wenn ich in meine Postbox schauen möchte oder Überweisungsbelege abrufen. Ich muss lediglich bei Zahlungsaufträgen eine TAN eingeben - alles wie vor PSD2.
Das widerspricht deren eigener Webseite - und dem Gesetz. Ich tippe auf "eh, mal schauen ob es jemandem auffällt" 😉
Vielleicht kann uns @SMTcomdirect ja sagen, warum Banken PSD2 so unterschiedlich umsetzen und warum es bei comdirect so bürokratische geschehen ist.
Ich finde persönlich, dass die CoDi schon sehr kulant rangeht. Viele Banken haben z.B. die 90-Tage-Ausnahme nicht umgesetzt, so dass bei jedem Login eine TAN fällig ist.
@Darian: Übrigens: Die FinanzInformatik als IT-Dienstleister der Sparkassen hat alleine mehr als doppelt (3500 vs 1500) so viele Mitarbeiter wie die komplette comdirect. Nur um das mal ins richtige Verhältnis zu rücken. Ähnlich ist es bei den VR-Banken mit der Fiducia GAD. (Wobei bestimmt auch bei der comdirect einiges durch die CoBa miterledigt wird)
@Zargoras: Siw ist die Haspa inzwischen umgestellt.
am 22.09.2019 11:33
@Necoro schrieb:Das widerspricht deren eigener Webseite - und dem Gesetz. Ich tippe auf "eh, mal schauen ob es jemandem auffällt" 😉
Hallo @Necoro,
ja, ich kann bestätigen, dass die (zumindest derzeitige) Umsetzung von PSD2 bei den Sparkassen deren eigener Dokumentation wiederspricht. Ich kann dir aber von meinem eigenen Konto und dem meiner Frau versichern, dass wir dort bisher keine TAN eingeben mussten, wenn wir uns eingeloggt oder in die Postbox geschaut haben. Es gab und gibt bisher auch keine aktive Information seitens der Sparkasse an die Kunden. Es gibt nur die nicht umgesetzte Dokumentation.
Dennoch bin ich mit dem Girokonto bei der Sparkasse wegen der viel zu hohen Gebühren unzufrieden und werde es daher kündigen und zur comdirect umziehen. Die Vorbereitungen für den Kontowechsel sind bereits in vollem Gange (bisher hatte ich bei comdirect nur ein Depot und das bereits seit 20 Jahren, aber eben noch kein Girokonto). Ich bin mit comdirect im Übrigen hoch zufrieden - auch was die technische Umsetzung angeht. Sonst würde ich ja nicht wechseln. Dass hin und wieder auch mal was schief geht, ist für mich verständlich - ich bin selber Techniker und weiß, dass nicht immer alles reibungslos geht.
Das heißt aber nicht, dass man bei comdirect nichts mehr verbessern könnte. So stört mich bei der derzeitigen Umsetzung von PSD2 durch comdirect z.B. der unwiderrufliche Zwang zur Eingabe einer TAN, nur weil man in die Postbox oder die Umsatzverläufe schauen möchte. Wenn PSD2 es erlaubt, würde ich mir dafür eine durch den Kunden vornehmbare Option wünschen. Hier sehe ich in Bezug auf mich persönlich überhaupt kein Risiko. Sehr wohl sehe ich aber ein Risiko beim erzwungenen Session-TAN-Verfahren nach einmaliger Eingabe einer TAN. Dies sollte dringen wie früher wieder durch den Kunden einstellbar sein. Ich hoffe, dass @SMTcomdirect meine Anregungen diesbezüglich an die Verantwortlichen weitergibt, vielen Dank. Die Eingabe einer TAN beim einloggen alle 90 Tage ist für mich hingegen unproblematisch (passiert ja nur recht selten und ist aufgrund von PSD2 wohl unvermeidbar).
Gruß paba
am 22.09.2019 19:38
wie so viele dinge, lässt auch die PSD2 interpretationsspielraum, bei der codi bedeutet halt "alle 90 Tage" zu beginn eines 90-Tage-Zeitraums, bei den Sparkassen ist es halt der letzte der 90 Tage und das wird eben nach start der PSD2 gerechnet erst mitte Dezember sein, bis dahin können die kunden noch lange informiert werden, ich bin bei 2 sparkassen, die eine hat noch gar nicht auf PSD2 hingewiesen und die welt ist noch in ordnung, bei der anderen war es ein drama, die mussten das TAN-Verfahren umstellen und das war ähnlich "komfortabel" wie bei der codi
am 22.09.2019 20:55
@Pedi schrieb:wie so viele dinge, lässt auch die PSD2 interpretationsspielraum, bei der codi bedeutet halt "alle 90 Tage" zu beginn eines 90-Tage-Zeitraums, bei den Sparkassen ist es halt der letzte der 90 Tage und das wird eben nach start der PSD2 gerechnet erst mitte Dezember sein
Widerspricht halt dem Gesetz, dass da sagt (Verordnung EU 2018/389 Art. 10 Abs. 2):
Für die Zwecke des Absatzes 1 dürfen Zahlungsdienstleister nicht von der Durchführung einer starken Kundenauthentifizierung ausgenommen werden, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist: [...] b) Mehr als 90 Tage sind verstrichen, seitdem der Zahlungsdienstnutzer letztmals auf die in Absatz 1 Buchstabe b genannten Informationen online zugegriffen hat und eine starke Kundenauthentifizierung verlangt wurde.
Das würde ich jetzt schon dahin gehend verstehen, dass zu Beginn eines 90-Tage-Zeitraums erstmals eine starke Authentifizierung gebraucht wird. Aber hey, bin kein Anwalt.
am 23.09.2019 20:39
@Necoro schrieb:[...] b) Mehr als 90 Tage sind verstrichen, [...]
ich finde das ist auch ohne anwalt eindeutig, am ende eines 90 tage zeitraums