Umzug USA mit Form 8843

[OliverZ]

Hallo liebe Community,

ich werde vermutlich als Postdoc in die USA ziehen und dort ein normal Gehalt verdienen (J1 Visa).

Wenn ich das richtig verstehe, müsste ich bei einem Umzug das Comdirect Depot auflösen. Ist dies auch richtig, falls ich das Form 8843 ausfülle und als Non-Resident Alien gelte?

Falls ich das Depot behalten kann, wie würde des steuerlich aussehen? Kann ich hier ganz normal Gewinne und Verluste gegenrechnen und evtl. 25% Kapitalerstragssteuer automatisch bezahlen?

Falls ich das Depot auflösen muss, kann ich die aktuellen Aktien auf ein US Depot umbuchen und bleiben dann die Einkaufskurse erhalten?

Vielen Dank

Oliver

[digitus]

Hallo @OliverZ , herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe!

Postdoc in den USA, das klingt super! 🤠 Vielleicht kann das @SMTcomdirect was zu deiner Frage schreiben.

Grüße,

Andreas

[dg2210]

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@OliverZ  schrieb:

Hallo liebe Community,

ich werde vermutlich als Postdoc in die USA ziehen und dort ein normal Gehalt verdienen (J1 Visa).

Wenn ich das richtig verstehe, müsste ich bei einem Umzug das Comdirect Depot auflösen.

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Worauf bezieht sich "das" in "Wenn ich das" ?

Die Kernfrage ist, ob du unter den "Schutz" der US-Bankgesetzgebung (FATCA etc) fallen wirst. Diese Frage wird dir hier in diesem Kunden-Forum niemand beantworten und auch die comdirect bietet weder Steuer- noch Rechtsberatung an.

Der Grundsatz lautet: Sobald die comdirect erfährt, daß du eine US-Person bist, wird sie deine Konten kündigen.

[OliverZ]

"Das" war auf vorherige Antworten in der Community bezogen. Vielen Dank für die Antwort, als US Person sollte ich die ersten zwei Jahre nicht gelten ( https://www.investopedia.com/terms/f/foreign-account-tax-compliance-act-fatca.asp ). Ich werde mich aber noch genauer informieren.

[SMT_Jan-Ove]

Hallo @OliverZ, 

bei einem Umzug in die USA darf das Depot nicht weitergeführt werden und wird daher von uns gekündigt. Deine Konten bleiben davon unberührt. Der Übertrag auf ein US-Depot ist möglich. Die Kaufwerte deiner Wertpapiere werden an sich mitgeliefert, aber hinsichtlich der Übernahme in das Zieldepot müsstest du dich mit der empfangenden Depotbank in Verbindung setzen.

Beste Grüße

Jan-Ove

[digitus]

Bloß aus Neugierde: Wann ist denn ein Umzug ein Umzug? Was ist wenn es noch einen Zweitwohnsitz in D gibt? Oder ist das entscheidende Thema die Steuerpflicht?

Grüße,

Andreas

[dg2210]

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@digitus  schrieb:

Bloß aus Neugierde: Wann ist denn ein Umzug ein Umzug?

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Das werden wir wohl nie erfahren...aber du kannst davon ausgehen, daß ein Umzug dann ein Umzug ist, sobald die Bank davon erfährt...

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@digitus  schrieb:

Bloß aus Neugierde: Wann ist denn ein Umzug ein Umzug? Was ist wenn es noch einen Zweitwohnsitz in D gibt? Oder ist das entscheidende Thema die Steuerpflicht?

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Das entscheidende Thema ist das regulatorische Risiko für die Bank.

Beispiele (ohne Gewähr) :

(1) Du behältst deinen Wohnsitz in D und damit auch die unbeschränkte Steuerpflicht, obwohl du dich die meiste Zeit nicht in D aufhältst. Das ist für die Bank vollkommen unauffällig und das wird nichts passieren.

(2) Du gibst deinen deutschen Wohnsitz auf, teilst der Bank deinen US-Wohnsitz mit erklärst, daß du gemäß der Information, die du irgendwo aus dem Internet gezogen hast, du wahrscheinlich dadurch keine US-Person wirst. Dann liegt das Risiko bei der Bank. Falls dich die US-Behörden doch irgendwie zur US-Person erklären, schwebt plötzlich das Risiko einer Millionenstrafe über der Bank und keine normal geführte Bank wird so ein Risiko eingehen. Daher werden deute Banken bereits bei der Vermutung, dass ein Kunde zur US-Person werden könnte, kündigen. 

Meine persönliche Empfehlung:

1. Sofern möglich, sollte ein deutscher Wohnsitz beibehalten werden, das vereinfacht Vieles (z.B bei der Ausstellung von Dokumenten)

2. Im Zweifelsfall Konten/Depots proaktiv kündigen statt auf die Kündigung durch die Bank zu warten. Eine kundenseitige Kündigung ist ein ganz normaler, unauffälliger Vorgang, aber  eine Kündigung durch die Bank hinterlässt möglicherweise  Datenspuren, die später nachteilig werden können.

[CurtisNewton]

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@dg2210  schrieb:

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@digitus  schrieb:

Bloß aus Neugierde: Wann ist denn ein Umzug ein Umzug?

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Das werden wir wohl nie erfahren...aber du kannst davon ausgehen, daß ein Umzug dann ein Umzug ist, sobald die Bank davon erfährt...

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Und das geht schneller als man denkt. Beim meinem letzten Umzug bin ich nach dem Besuch beim Einwohnermeldeamt bei der örtlichen Sparkatze vorbei und habe die neue Adresse hinterlegt. Ich hatte den einen Fuß noch in der Tür da hat das Handy gepingt mit der Mail von der Schufa das eine neue Adresse für mich hinterlegt wurde. Zeitdauer von der Eingabe in den Computer der Bank bis zur Schufa ca. 60 Sekunden, und ab da war die Info quasi für jeden abfragbar, natürlich auch für Banken mit Depot.

[SMT_Jan-Ove]

Hallo @digitus,

sofern ein Indiz für einen US-Zusammenhang besteht, kann ein Depot nicht mehr fortgeführt werden. Das kann die Meldeadresse, Versandadresse oder auch nur die Telefonnummer sein. "Umzug" war daher vielleicht nicht ganz konkret genug. 

Beste Grüße

Jan-Ove

[Overdrive6]

Ist es nach wie vor aktuell, dass Depots bei  Wegzug (auch temporär, 1-3 Jahre) in die USA nicht fortgeführt werden können? Telefonisch erhält man nur widersprüchliche Aussagen - mal kein Problem, dann doch wieder.