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Anlagestrategien - eine Diskussion (?)

Zilch
Legende
7.850 Beiträge

Liebe Freunde des Geldausgebens an der Börse 😉

 

Viele Wege führen nach Rom - und wer hier jetzt eine Diskussion oder Abhandlung über die einzelnen Strategien erwartet: sorry, nein, nicht von mir.

 

Ich gebe ehrlich zu der Titel ist etwas hinterlistig gewählt. Ich selber möchte keine Diskussion beginnen, aber eine Plattform dafür schaffen, also fühlt euch frei hier eine zu starten und eure Ansichten zu teilen!

 

"Warum?" fragt ihr euch?

 

Weil es mich unglaublich nervt dass Threads über bestimmte Themen darin enden dass eine Grundsatzdiskussion über Anlagestrategien entsteht.

Es wird auf kleinkindlichem Niveau debattiert und Sticheleien ausgetauscht. Es wird mit Vorwürfen um sich gehauen und am Ende heißt es "Eure Strategie ist ein großer Fehler und absolut Falsch und es gibt nur die einzig wahre Strategie!" - was sollen Anfänger/Neulinge davon halten?

 

Muss das sein?

Muss es sein dass inzwischen schon super informative Threads mit Sticheleien enden die besagen dass Dividendenstrategien grundlegend falsch sind? 

Muss es sein, dass Trendstrategien als wissenslose Anlage (oder blind-folgender) mit hohem Risiko verteufelt werden?

 

Kann man nicht einfach mal akzeptieren dass es viele Strategien gibt die alle ihre Erfolge und Berechtigung, Vorteile und Nachteile haben?

Kann man nicht erkennen dass jemand, der sich Aktien aus einer Sterneliste aussucht (zum Beispiel aus derjenigen, die Aktien beinhaltet die seit 20 Jahren gut laufen) um mit Blick auf einer hoffentlich langen Zukunft des Besitzes in diese anzulegen im Prinzip Buy & Hold betreibt? Irgendwie ironisch, oder?

Kann man nicht akzeptieren, dass vielleicht das am besten für einen ist, mit dem man sich selber am wohlsten fühlt?

Was bringt es mir 3% mehr Rendite im Jahr einzufahren wenn mir die Strategie doch wesentlich mehr Stress erzeugt und ich mich damit nicht wohl fühle?

Was bringt es mir eine Strategie zu verfolgen die ich nicht verstehe nur weil andere sagen es sei die einzig richtige Methode Geld an der Börse anzulegen?

 

Fun fact: In einer "Fachzeitschrift" habe ich vor nicht all zu langer Zeit zwei Artikel gelesen. Der eine zeigte ziemlich genau die Trendstrategie und deren Vorteile und Nachteile auf - der andere die Dividendenstrategie mit ebenfalls Vor- und Nachteilen. Und wisst ihr was ich toll fand? In keinem der Artikel, wirklich KEINEM, wurde gesagt dass dies die einzig richtige Sache sei. Der Leser konnte sich selber entscheiden was besser zu ihm passt.

Warum können wir das hier, in einer Community in der es um vielfältige Geldanlage geht, nicht auch?

Warum bieten wir Neulingen oder Interessenten nicht die Möglichkeit sich umfassend mit den einzelnen Wegen auseinanderzusetzen und sich eine eigene Meinung zu bilden?

Warum müssen wir interessierten Lesern immer wieder eine Diskussion über dieselben Sachen auftischen?

 

Deshalb vielleicht mal ein Vorstoß:

 

Wer eine bestimmte Strategie verfolgt und diese gerne präsentieren möchte, mit  Vor- aber auch Nachteilen!!, der kann dies hier gerne mal machen.

Man kann das dann nutzen um Fragen dazu zu stellen oder um über bestimmte Aspekte zu diskutieren weil man vielleicht die Sache anders sieht.

 

Vielleicht hilft es dem ein oder anderen (stillen) Leser/Communauten/Börsianer/Foristen eine neue Strategie für sich zu entdecken oder sein Depot um eine weitere Strategie zu erweitern. Denn man möge mich vielleicht nun für verrückt erklären - es ist möglich mehrere Strategien zu fahren. Das kann man sogar in einem einzigen Depot machen. Man kann auch verschiedene Depots eröffnen und in jedem eine andere Strategie fahren (zum Beispiel Depot 1: Dividenden, Depot 2: ETFs, Depot 3: Trendaktien, Depot 4: Zertifikate, Depot 5: Turnaround-Wetten und Spekulationen). 

 

Und hoffentlich bleiben solche Grundsatzdiskussionen zukünftig aus anderen Threads, die diese Diskussion nicht zum Ziel haben, fern. Wenn ihr den Zwang dazu verspürt dann schreibt doch hier, verlinkt die Person die ihr ansprechen wollt damit diese es auch bemerkt, aber haltet die Threads selber sauber und beim Thema.

 

Danke und noch einen schönen Sonntag! Jetzt dürft ihr mich (Peter) lynchen 😉 (haha, schlechtes Wortspiel, ich weiß, MUSSTE SEIN! BASTA! :D).

Sodele!

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
131 ANTWORTEN

KeepMoving
Mentor ★
1.195 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Weil es mich unglaublich nervt dass Threads über bestimmte Themen darin enden dass eine Grundsatzdiskussion über Anlagestrategien entsteht.

Es wird auf kleinkindlichem Niveau debattiert und Sticheleien ausgetauscht. Es wird mit Vorwürfen um sich gehauen und am Ende heißt es "Eure Strategie ist ein großer Fehler und absolut Falsch und es gibt nur die einzig wahre Strategie!" - was sollen Anfänger/Neulinge davon halten?

Hi @Zilch 

ich bin zwar erst seit einigen Wochen (oder sind es doch schon Monate...? Smiley (überrascht)) hier im Forum angemeldet, aber ich habe den Eindruck, dass sich in den letzten Wochen ein rauerer Ton eingeschlichen hat.

Auch deckt sich unser Eindruck, dass vermehrt andere Strategien, Ansichten etc. belächelt oder als nahezu dämlich betrachtet werden.

Das ist ausdrücklich eine allgemeine Beobachtung, mir ist nach meiner Anmeldung von einigen hier bisher wirklich super geholfen worden! Dafür an alle Beteiligten herzlichen Dank! Die Leute werden vermutlich wissen wen ich alles meine.

 

Aber es stimmt, dass sich einige Threads sehr verwässern, und nicht immer zum Positiven.

Was bringt es mir (als einfaches Beispiel), vor allem als Anfänger, wenn ich z.B. nach Meinungen zu einer ETF-Strategie frage, und dann in diesem Thread Einzelaktien-Fans mitteilen müssen, dass ETF eigentlich eh allgemein doof sind, null Spass machen und nur für Leute da sind die eigentlich zu blöd für die "richtige" Börse sind. Das ist jetzt bewusst etwas überspitzt formuliert und nur ein Beispiel.

 

Zur Zeit ist eben auch viel in Aufruhr, vieles in Bewegung. Ich kann auch verstehen, dass manche etwas genervt sind von den zur Zeit wohl sehr vielen Newcomer-Fragen. Und ich finde auch blöd wenn sich jemand für jede Minifrage nicht mal versucht erstmal selbst zu informieren.

Auf der anderen Seite fand ich es auch gerade in der ersten Zeit nicht so einfach das richtige zu finden, da einem einfach bestimmte Schlagwörter nicht so geläufig sind. Da ist man mit der überschaubaren Suchfunktion schnell mal aufgeschmissen.

 

Das nur mal kurz aus der Sicht eines dieser "Anfänger" hier.

Ich hoffe einfach weiterhin auf die von vielen tolle Hilfsbereitschaft und viele informative, und hier und da auch wieder zielführendere, Diskussionen.

 

So long

KM

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

Zilch
Legende
7.850 Beiträge

Hallo @KeepMoving und vielen Dank für den ersten Beitrag, mutig von dir 🙂

 


@KeepMoving  schrieb:

 

Aber es stimmt, dass sich einige Threads sehr verwässern, und nicht immer zum Positiven.

Was bringt es mir (als einfaches Beispiel), vor allem als Anfänger, wenn ich z.B. nach Meinungen zu einer ETF-Strategie frage, und dann in diesem Thread Einzelaktien-Fans mitteilen müssen, dass ETF eigentlich eh allgemein doof sind, null Spass machen und nur für Leute da sind die eigentlich zu blöd für die "richtige" Börse sind. Das ist jetzt bewusst etwas überspitzt formuliert und nur ein Beispiel.


Das ist ein sehr schönes Beispiel für das, was ich meine. Es gibt viele Formen der Anlage, und wer etwas zu einer Anlageform wissen möchte sollte die Antwort bekommen können ohne dass irgendwer reinspringt und sagt "deine Strategie ist doch blöd, meine Strategie ist die einzig Wahre!". Und wer über Dividenden und Dividendenaktien reden will sollte dies tun können ohne dass jemand reinspringt und sagt "Aber Dividendentitel sind schlechter in der Performance, ihr seid doch blöd wenn ihr so anlegt". Und ebenso sollte in Trendaktienthreads kein Dividendenfan reingehen und mit "Trendaktien sind doch nur für dumme Anleger die sich nicht mit Unternehmen beschäftigen wollen" um sich hauen. Darum geht es mir - für freie und vielfältige Strategiendiskussionen auf hohem Niveau, also mit respektvollem Umgang miteinander. 

 

Um den Rest deines Beitrages geht es hier allerdings nicht. Es geht nicht darum dass Neulinge Fragen stellen, oder dass immer wieder dieselben Fragen gestellt werden. Hierzu gibt es schon einen Thread von @Crazyalex 

 

Hier geht's wirklich um verschiedene Anlagestrategien und die ständige, in anderen Threads geführte, Diskussion. Wer also das Bedürfnis hat darüber zu diskutieren, Fragen zu stellen oder sonst was kann das hier gerne tun ohne die anderen Threads zu verwässern.

 

Keep on moving 😉

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

digitus
Legende
8.350 Beiträge

@KeepMoving  schrieb:
Was bringt es mir (als einfaches Beispiel), vor allem als Anfänger, wenn ich z.B. nach Meinungen zu einer ETF-Strategie frage, und dann in diesem Thread Einzelaktien-Fans mitteilen müssen, dass ETF eigentlich eh allgemein doof sind, null Spass machen und nur für Leute da sind die eigentlich zu blöd für die "richtige" Börse sind.

Das ist mir auch aufgefallen, und das finde ich ebenfalls ärgerlich.

 

Es gibt an der Börse kein "Gut" oder "Böse". Entscheidend ist, dass man die Asset-Klasse, die man nutzt, versteht (in Bezug auf Funktionsweise, Risiken und Chancen) und dass man mit dem Ertrag zufrieden ist.

 

Ich spiele auch eher in der ETF-Liga, verstehe aber - wenn jemand, der total von Einzelaktien begeistert ist - das langweilig und wenig Erfolg versprechend findet. Das macht es in Diskussionen tatsächlich schwer, wenn dann jemand in einem ETF-Thread dazwischenfunkt, dass die Sterne-Listen von nmh viel tollere Papiere enthalten.

 

Ich weiß nicht, ob man das tatsächlich 'abstellen' kann, aber es wäre schön, wenn zumindest die 'alten Hasen' hier sich bemühen, beim Thema zu bleiben Smiley (fröhlich)

 

Grüße, und eine gute Woche,

Andreas

NordlichtSH
Mentor ★★
1.823 Beiträge

Ich bin schon länger in Internetforen unterwegs und kann sagen: Beim Thema zu bleiben ist sehr, sehr schwer.

 

Insbesondere wenn man schon länger miteinander schreibt und sich ein bisschen kennengelernt hat, dann wird gerne mal off-topic geplänkelt und geplaudert. 

 

Und es ist ja auch nicht ganz verkehrt, eine Alternative aufzuzeigen "Du kannst ETF soundso als Basisinvestment nehmen, du kannst aber auch stattdessen..."

 

Solange man eben nicht sagt: "ETF sind eh Mist, du musst unbedingt..."

 

Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich eine Anlagestrategie habe. Wenn überhaupt, würde ich sagen, ich versuche gute Aktien zu kaufen. Das sind zum Teil Dividendenaktien, dir ich selbst recherchiert habe, zum Teil Wachstumswerte aus den berühmten Sternelisten oder andere Empfehlungen aus diesem Forum.

SLi
Autor ★★
23 Beiträge

Anlagestrategien - nun ja.

 

Ich habe 2017 angefangen, meine Ersparnisse nach und nach in Aktien umzuschichten. ETFs haben mich dabei nicht so ganz überzeugen können - es gab dabei ein paar eher diffuse Gründe, bei denen es mir schwerfällt, diese endgültig in Worte zu fassen. Im Endeffekt war mir persönlich wohler bei dem Gedanken, direkt in ein Unternehmen zu investieren.

 

Ich habe verschiedene Blogs gelesen. Dabei ging es dann oft um finanzielle Freiheit, und hierbei habe ich besonders häufig von Dividenden gelesen. Also habe ich munter in verschiedene Dividendenaktien investiert, die in den verschiedenen Blogs behandelt wurden. Mein erster Kauf waren Aktien von Fielmann, es folgten Schaeffler, Microsoft und Münchner Rück. Dabei waren auch Werte wie Freenet, Hugo Boss oder die Aareal Bank.

 

Nach einiger Zeit habe ich festgestellt, dass

a) ganz schön viele deutsche Titel in meinem Depot lagen (Home Bias) und

b) eine Dividendenzahlung als mehr oder weniger einziges Kriterium eher unglücklich war.

 

Eine Dividendenstrategie - mir also durch Zukäufe und steigende Dividendenhöhen ein Nebeneinkommen zu generieren - gefiel mir immer noch. Auch dieser schöne psychologische Effekt, dass nun ein Teil meines Einkommens nicht mehr aus einer Quelle - von meinem Arbeitgeber - kommt, sondern eben auch regelmäßig aus meinem Aktienbesitz gespeist wird, hat mir zugesagt.

 

Ich habe meinen Ansatz verbessert - ich setze überwiegend auf Aristokraten, d.h. auf Aktien, die seit mindestens 25 Jahren steigende Dividenden ausschütten. Dabei möchte ich aber auch, dass die Ausschüttungsquote nicht die Gewinne überschreitet und die Substanz angreift. Ich orientiere mich seither an den Listen von dividendenadel.de, kaufe aber auch gelegentlich Aktien, bei denen ich glaube, dass sie den Weg zum Aristokraten schaffen. Beispiele dafür sind Microsoft, Cisco oder Waste Management.

Diese möchte ich eigentlich ewig halten. Trotzdem habe ich mir überlegt, wann sie vielleicht doch besser ersetzt werden: Wenn sie ihre Berechtigung verlieren, in meinem Dividendendepot zu lagern! Wird die Ausschüttungsquote beispielsweise zu hoch, kaufe ich solche Aktien nicht mehr nach. Wird die Dividende gekürzt oder sogar ganz gestrichen, setze ich sie auf die Abschussliste. Eine solche Aktie bekommt einen relativ engen Stopkurs. Beispiele sind aktuell CTS Eventim (verkauft), Fielmann, Sixt und SSE. Steigen die Kurse dürfen sie noch eine Weile bleiben. Der Stopkurs wird nachgezogen und irgendwann werden sie wohl doch rausfliegen. Wenn sie jahrelang anständiges Kursverhalten zeigen sollten und irgendwann wieder ihre Zahlungen aufnehmen, könnten sie vielleicht sogar von der Abschussliste wieder runterkommen. Aber so weit bin ich noch nicht.

 

Wie man an der Handhabung der Abschussliste sieht, bin ich nicht mehr gänzlich unbeeinflusst von @nmh , der hier ja spannende Beiträge zum MoneyManagement und der Hub-Strategie vorgestellt hat.

 

Seither folge ich auch der Trendstrategie (wobei mein entsprechendes Depot bei mir Kursdepot heißt). Die anfängliche Bestückung erfolgte mit den Aktien, die nicht mehr so richtig in meine Dividendenstrategie passten, also z.B. Evonik, Hugo Boss, Aareal Bank, Schaeffler oder Freenet. Und was soll ich sagen: Bis auf Evonik haben alle die Dividende z. T. deutlich gekürzt, und praktisch alle haben auf ein oder sogar drei Jahre gesehen deutliche Kursrückgänge zu verzeichnen.

Das war dann das Startkapital für besser ausgewählte Aktien. Für den Großteil gebührt erneut nmh der Dank für seine Sternelisten. Eigene Suchen führen dann ab und zu auch zu einem Zock mit eher kleinem Geld. 2019 war Varta (WKN: A0TGJ5) die reine Freude, aktuell ist es Kogan.com (WKN: A2AL96). Größere Brocken sind dann aber z.B. American Tower, Amazon oder Constellation Software.

 

Das Kursdepot gibt es in dieser Form aber erst ungefähr seit Mitte 2019. Es stieg also rasant an und machte dann schnell Bekanntschaft mit dem Corona-Virus. Alle (!) Aktienpositionen habe ich verkauft und hatte trotzdem noch ein kleines Plus stehen. Danke für die Stopkurse! Inzwischen bin ich wieder voll investiert.

 

Demgegenüber steht das Dividendendepot, aus dem ich im Zeitraum März bis Juni gar nichts verkauft habe. Fast alle Positionen stehen hier noch immer im Plus (bis auf das ein oder andere dicke Minus, z.B. Fresenius) und die Verluste von März sind praktisch überall wieder aufgeholt.

 

Das Dividendendepot ist derzeit von der Summe, die ich investiert habe, etwa drei Mal so groß wie das Kursdepot. Sparbeträge werden gleichmäßig auf beide verteilt, ansonsten kommt Geld eben aus dem System - Dividenden bei dem einen, kleine Dividendenbeträge und Geld aus Verkäufen im anderen.

 

Ich bin mal gespannt, wie die Entwicklung der beiden Depots sich in ein, zwei, fünf Jahren macht.

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

- Mehrere Banken für den ein kleines wenig ruhigeren Schlaf.
- Wenigstens etwas Liquidität in jeder Bank, sonst macht das oben keinen Sinn.

- ETFs - auch ESG-ETFs reizen mich nicht, das war mir schnell klar. Ich bin mehr der Aktien-Typ. Dabei habe ich Bogle's "Kleines Handbuch des vernünftigen investierens" gelesen und ich schwöre - auch verstanden.
Wem der Markt nicht gut genug ist - nicht wegen der Rendite, sondern weil ich einige Unternehmen auf der Black-List habe - der muss es dann wohl selbst besser wissen und sich ein Portfolio zusammenbasteln. Also:

- Risikostreuung durch Diversifizierung über ein paar Fonds einer Öko-Bank meines Vertrauens.

- Dazu Einzelwerte, die ich super finde. Das sind grob Unternehmen des solaren Zeitalters.
Bei meinen Präferenzen macht es praktisch keinen Sinn, zu tief ins Buch "The intelligent Investor" von Graham hineinzuschauen. Auch die Corona-Krise war nicht durch Analysen vorherzusehen und in politischen Märkten ist die politische Gruppendynamik ebenso wichtig, wie unvorhersehbar.
Rettung also durch Streuung, Spreizung und eine gewisse Selektion.
Am Anfang also möglichst keine zwei Werte aus einer (bestimmten Öko-) Branche und dann möglichst keine zwei Werte derselben Branche aus demselben politischen (bzw. Währungs-) Raum.

Unternehmen, die ich super finde, aber selektiert und durch diesen Ordnungsrahmen geformt.
- Genossenschaftsanteile (kein Muss, aber bei mir naheliegend, Kündigungsfrist!)

- 'n paar Anleihen aus dem Portfolio der Öko-Bank meines Vertrauens (Kündigungsfrist!)

- Staatsanleihen-ETFs bilden den Teil der Liquidität

Und da ich nicht so stabil stehe, sicher buy & hold betreiben zu können, muss ich ggf. auch noch 'mal etwas aus dem Portfolio herausholen, so dass am Anfang mehr, erst später weniger in die Staatsanleihen-ETFs geht. Ich glaube nicht, dass man sich an einem bleibenden prozentualem Anteil der Anleihen orientieren sollte, sondern die Liquidität aufbauen, die man sich vorstellt und dann ab in den Aktienmarkt. Neben den ersten kleinen Einzelwerten (für den Spaß und die Spannung) wird vor allem erst einmal an der Stabilität und Liquidität gearbeitet. Aktien derzeit deutlich unter 50 %, sollen dann aber zunehmend kommen.
Werte, die mich interessieren, werden erst einmal in eins meiner vielen Musterdepots genommen und beobachtet.
Ich habe für jeden mich intreressierenden Währungsraum ein Musterdepot, in dem der Umrechnungskurs als ein Wert mit hereingenommen wurde. So kann ich mir alle Werte je mit der Devisenentwicklung in einem Chart anschauen.
In einem Musterdepot habe ich alle Wechselkurse, um da auch einmal einen Blick drauf werfen zu können.

Trading ist weder geplant noch völlig auszuschließen. Wenn's ein Blinder mit dem Krückstock sieht, werde ich auch 'mal traden. Sonst bin ich eher bei Bogle.

Mögliche Antizykliker wurden während der Corona-Krise, die in den 6 Monats-Ansichten noch schön erkennbar ist, durchgearbeitet und selektiert. Nicht alle Anleihen-ETFs haben diesen Test überstanden...

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Da der Hasardeur noch fehlt, will ich mich mal outen. Smiley (zwinkernd)
Ich habe - relativ - wenig Geld und bin auch schon - relativ - alt. Das heißt: Ich habe nicht mehr 10 oder 20 Jahre Zeit, mein Geld zu mehren... Also brauche ich Aktien, mit denen ich zocken kann. Papiere, die in 1, 2, oder maximal 3 Jahren 50, 100 oder 200 % Zuwachs bringen.
Vor einigen Jahren habe ich mal - relativ Smiley (zwinkernd) - viel Geld mit Aktien verloren. (Habe jeden Fehler gemacht, den ein Anfänger nur machen kann). Jetzt - wieder - mit Aktien beschäftige ich mich erst seit kurzer Zeit.
Da ich ein gebranntes Kind bin, möchte ich - nochmals - nmh / FakeAccount (?) für seine Grundsatz-Artikel zum Thema Money-/Risiko-Management danken!
Bestimmt man vor jedem Kauf
- maximaler Verlust, den ich bereit bin, einzugehen
- Stop-Loss-Kurs
kann man durchaus auch höhere Risiken eingehen, finde ich.

Der Hauptvorteil dieses Threads wird wohl sein: Man kann hierher verlinken. Ist eine Diskussion zu Anlage-Strategien mal off topic kann man hier weitermachen. Smiley (fröhlich)

Zilch
Legende
7.850 Beiträge

@ehemaliger Nutzer dafür war es gedacht 🙂

Übrigens geht's dir wie es scheint wie meiner Schwiegermutter (in Spe, nur ne Frage der Zeit), die sagt auch sie kann nicht solange warten und hat dieses Jahr angefangen mit Aktien nachdem sie mit anderen Dingen auf die Nase gefallen ist 

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ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge
@Zilch  schrieb:

@maddin808  schrieb:

@zilch

 

Spoiler

Noch mal bzgl. des Excel/Google-Sheets: Ist auch überhaupt keine Wissenschaft, wie ich das aufgebaut habe und das wird sicher jede*r nach Präferenz selbst gestalten. Ich habe mir die Infos auch nur zusammengesucht. Schlusskurse vom Vortag (für Aktien und ETFs) kannst Du natürlich auch bei Google Finance abfragen. Mit dem Handelsplatz Xetra hatte ich mich bislang auch noch nicht tiefgehend beschäftigt, wie man sieht. Bin selbst recht zufrieden mit der Übersicht und ich lasse dort das hier in der community Gelernte einfließen.  


Sofern der Wert bei Google-Finance abfragbar ist. Derivate wird problematisch ohne Ticker, die fliegen also raus und muss man wieder händisch eingeben. Man kann also nur ETFs und Aktien abfragen.

Da ich eine wirklich SEHR umfangreiche Datei aufgebaut habe habe ich keine Lust nur wegen fünf Kurse alles in Google-Sheets umzuschreiben, mich da einzufinden und so weiter. Das lohnt sich schlichtweg nicht. Wie gesagt ist die automatische Kursabfrage unnötig für meine Zwecke, weshalb mich Google-Sheets nicht wirklich weiter bringt (ich handel viele Derivate, da muss ich sowieso alles händisch eingeben).

 


@maddin808  schrieb:

 

In Wasserstofftechnologien sehe ich zwar mehr als einen Hype, aber bin weit davon entfernt, aktuell beurteilen zu können, welches Invest sinnvoll ist. Mit Ballard, ITM und einigen anderen habe ich schon einige Euros verdient in jeweils kurzer Zeit. Kann auch sein, dass am Ende Siemens, Linde und Ähnliche das Geschäft machen. Könnte aber auch sein, dass Firmen wie NEL (davon halte ich noch eine klitzekleine Pos.) in 10 Jahren verzehnfachen. Den Rest habe ich mal wieder ganz gut verkauft. Im Fall von Ballard war es auch meine erste Verdoppelung.

Da sind wir wieder beim Glücksspiel - in diesem Fall gepaart mit Ideologie. In Nuancen darf die nämlich gern eine Rolle spielen.


Ich habe mal ein paar Sachen fett und rot hervorgehoben die einem ganz klar nur eines sagen: du zockst.

Und wie auch du zocken ganz ganz viele andere Menschen mit Wasserstofftiteln.

Und genau das macht einen Hype aus: Die Kurse sind in die Höhe getrieben, weit mehr als die Klitschen in die investiert wird Wert sind. Schau dir Ballard doch mal an, also insgesamt. Die waren zwei mal bei ca. $130! 1998, 2000, und danach nie wieder. Danach war das Ding ein Pennystock, für nicht mal $2 zu haben und jetzt durch den Hype ist das Ding auf $15-$20 hochgetrieben.

Warum sollte ein Unternehmen, welches nicht gut wirtschaftet, jetzt auf einmal so viel Wert sein? Ohne Gewinne? Ohne wirklich die bahnbrechende Technologie zu haben sodass wir wirklich Wasserstoff in zum Beispiel der Mobilität nutzen? Ohne dass der von allen gewollte "grüne Wasserstoff" überhaupt schon möglich ist?

 

Das ist alles klares Anzeichen für einen Hype. Die Menschen hören Zukunftsmusik, und diese ganz schön laut, also legen sie wie du auch sehr kurzfristig an, kaufen für 5€ und verkaufen für 10€ etc. pp. Hoffnung, das ist alles. Und die Gier nach schnellem Gewinn. Menschen haben gehört damit kann man schnell Geld verdienen, also investieren die solange es möglich ist. 

Das hat absolut gar nichts mit investieren zu tun, weshalb man auch gar nicht beurteilen kann welches invest sinnvoll ist, weil KEINES etwas ist, was man als invest bezeichnen könnte. Spekulation, mehr nicht.

 


Also, dieses Umleiten wird nur bei Leuten klappen, die
- 1. Guten Willens sind und die
- 2. halbwegs mit der doch sub-optimalen Foren-Software (Editor) zurechtkommen.
Dennoch Smiley (fröhlich) Die Möglichkeit besteht!