am 20.03.2020 00:40
@Zilch...
ja mei - wie hatte ich das aber formuliert? Jedenfalls luechtete mich da am Bildschrim auch was rotes an:
Dann ist das ja wohl N-TV der da schwindelt
am 20.03.2020 01:05
am 20.03.2020 01:13
... darfst gerne forschen
hier der N-TV Link
am 20.03.2020 01:42
am 20.03.2020 02:20
@Zilch
Zunächst einmal allgemein zu diesem Virus. Es wird oft der Vergleich gezogen, dass dieses Coronavirus ähnlich einer etwas aggressiveren Form der normalen Influenza ist. Das ist aber nicht der Fall (siehe auch @longtraders längeren Beitrag dazu). Dieses Virus gehört zu einer ganz anderen Gruppe/Art/Kategorie (ich kenne die genaue Terminologie nicht) von Viren. Gegen die saisonale Grippe herrscht in unserer Gesellschaft schon eine hohe Grundimmunität. Selbst wenn neue Grippetypen auftauchen, verbreiten sich diese in größeren Wellen. Ab einem gewissen Punkt versandet die Ausbreitung aber, weil die Viren auf immer mehr Infizierte treffen, die bereits eine ähnliche Grippeinfektion hinter sich haben oder geimpft wurden und das Immunsystem erfolgreich gegen den neuen Feind vorgehen kann. Diese Personen geben das Virus somit nicht mehr weiter.
Beim Coronavirus ist die Lage nun offensichtlich fundamental anders. Dieses Virus ist ein komplett neues, auf das kein Immunsystem bereits vorbereitet ist. Wie Du richtig schreibt, erkrankt der Großteil der Infizierten nicht an dem Virus. Der wesentliche Unterschied ist aber, dass das Virus durch jeden, der infiziert ist, trotzdem weitergereicht wird. Unterbricht man diese Infektionskette nicht durch äußere Maßnahmen, wäre am Ende die Hälfte der Menschheit infiziert. Und das in nur wenigen Wochen oder Monaten! Auch wenn die Zahl der Patienten mit schweren Symptomen oder Komplikationen im Vergleich zu anderen Viren geringer sein mag, halten selbst die besten Gesundheitssysteme der Welt keine Epidemie aus, die die Hälfte der Bevölkerung zu nahezu derselben Zeit erfasst hat.
Das ist die große Gefahr bei diesem Virus, weshalb jetzt mit allen Mitteln versucht wird, die Ausbreitung zu verlangsamen. Über kurz oder lang wird dieses Virus wahrscheinlich einen Großteil der Bevölkerung infizieren, mutieren und in zehn Jahren vielleicht wie die saisonale Grippe parallel in jährlichen Wellen auftauchen. Dann aber eben nur immer im kleinen Maßstab, so dass die Gesundheitssysteme nicht durch die schweren Fälle überfordert werden.
Für die Wirtschaft ist diese Situation das Grundproblem. Man könnte das ganze jetzt für die jeweiligen Länder durchdeklinieren, wie viele Infizierte in einer Zeitperiode erträglich sind und wie stark die Maßnahmen zur Abschottung entsprechend sein müssen. Ich kenne die genauen Daten für solche Berechnungen nicht, aber rechnet man das mal überschlägig auf Grundlage der durch die Presse wanderenden Kapazitäten, müsste diese starke wirtschaftliche Einschränkung über viele Monate anhalten.
Sollten die Zahlen zu den wiedereröffneten Betrieben und Neuinfektionen in China tatsächlich stimmen, wäre das fantastisch. Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie diese Normalisierung funktionieren soll, wenn laut offiziellen Angaben bisher noch nicht einmal 0,01% der Bevölkerung eine Infektion durchlebt haben. Das ist praktisch dieselbe Situation wie vor dem Ausbruch. Selbst bei einer Dunkelziffer um den Faktor 100 höher wären das weniger als ein Prozent der Bevölkerung. Jeder neuer Ausbruch würde also direkt wieder zu einer neuen Welle führen und das Quarantänekarussell von vorn beginnen. Gern würde ich mich hier eines besseren belehren lassen, nur die Mathematik scheint mir ganz entschieden gegen eine baldige Normalisierung zu sprechen.
@corrn
Ergänzend zu dem was @Shane 1 bereits zu Procter & Gamble geschrieben hat, denke ich, der Markt ist, was die Bewertungen angeht, aktuell auch in einer Art Krisenmodus, bei dem im Wesentlichen die Auswirkungen des Coronavirus und die Situation am Ölmarkt im Vordergrund stehen. Wichtig ist dabei in erster Linie, wie die einzelnen Unternehmen durch die Krise kommen. Unternehmen, die Güter oder Dienstleistungen anbieten, die auch in der Krise gefragt sind, sollten sich dabei stabiler zeigen. P&G gehört als Anbieter von Reinigungs- und Hygieneartikeln eindeutig dazu. Bei Nestlé sieht man die Stabilität auch. Drägerwerk und Paul Hartmann wären weitere Beispiele. Ich gehe auch bei den Versorgern davon aus, dass sie sich stabiler als andere Industriewerte zeigen werden, allerdings kommt hier eine gewisse Unsicherheit durch die wegfallende Energieabnahme in der Wirtschaft hinzu.
Viele Grüße
Weinlese
am 20.03.2020 03:18
noch ergänzend:
Es wird eine Lungenentzündung ausgelöst. Manche können bei einem Schnüpfchen nicht arbeiten, das ist aber ein anderes Kaliber und legt viele wirklich flach. Wenn dann Alter, eh schwaches Immunsystem oder andere Krankheiten (sehr empfänglich in dem Moment) dazu kommen - tja... warten auf @Gevatter_Tod
Bei CNN ist das Virus nun Schlagzeile - unabhängig von der Börse
Und ganz interessant, was der wohl Katastrophenschutzbeauftragte zu tun pflegte auch das Adio von NPR
20.03.2020 07:34 - bearbeitet 20.03.2020 07:35
20.03.2020 07:34 - bearbeitet 20.03.2020 07:35
@Weinlese schrieb:Unterbricht man diese Infektionskette nicht durch äußere Maßnahmen, wäre am Ende die Hälfte der Menschheit infiziert. Und das in nur wenigen Wochen oder Monaten!
Ein wirklich extrem anschauliche Darstellung hierzu bietet der folgende Artikel:
https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator
Ist zwar auf englisch, aber die Grafiken (oder besser gesagt die mathematischen Simulationen) sollten ziemlich selbsterklärend sein.
20.03.2020 08:23 - bearbeitet 20.03.2020 11:14
20.03.2020 08:23 - bearbeitet 20.03.2020 11:14
Lieber @Weinlese
ich stimme dir voll und ganz zu dass dieses Virus ein neues ist.
Wir haben es mit einer Form des HxNy-Virus zu tun.
Edit: Der Bericht den ich hierzu gesehen habe hat dies anscheinend etwas falsch dargelegt. Danke an @Starbeam und @Goldesel1 für die Richtigstellung.
Den Rest lasse ich simpel als Allgemeininfo zu Influenza stehen, denn die Geschichte bezüglich "jedes Jahr nen neuer Grippevirus" besteht ja weiterhin.
Kurz und simpel: Das ganze funktioniert über Schlüssel-Schloss-Prinzip. Erst war der Schlüssel nur für Hühner da, dann war es plötzlich für den Menschen da. Je höher das H, desto "ansteckender" ist das Virus, es gibt 16 Stufen hiervon. Von dem N-Merkmal gibt es 9 Subtypen.
Man kann auch noch auf die verschiedenen Gattungen eingehen (A,B,C, bedeutet nur für Tiere nur für Menschen oder beides etc etc), das führt aber zu weit. Auch wird unterschieden zwischen "Schweinegrippe" und "Vogelgrippe".
2016/2017 gab es ein Influenzavirus H5N8.
2018 gab es ein Influenzavirus mit H7N9.
Die normale Grippe hat H3N2 und H1N1.
Ich weiß jedoch nicht welche Typisierung das derzeitige Virus bekommen hat und finde es irgendwie nicht heraus. Edit: Hat sich erledigt 😄
2002 bis 2004 gab es schon mal eine SARS Pandemie - man kann also hier eine kleine parallele ziehen da auch das neue Virus ein SARS-Virus ist. Rund 2 Jahre hat uns das beschäftigt, unschön.
ABER es gehört immer noch zu Influenzaviren Edit: Nope, gehört nicht, dennoch bleibt gemäß RKI die nachfolgende Info weiterhin richtig
und ist zwar hoch ansteckend aber nicht hochtödlich (außer Risikogruppen die GENERELL bei einer normalen Lugenentzündung oder Grippe hätten sterben können). Auch das sind Fakten die aus diversen Berichten hervorgehen (zum Beispiel RKI).
Edit: Lass ich mal stehen, könnte die nächste Pandemie hervorrufen in X Jahren.
Also es gibt regelmäßig eine neue Form einer Grippe. Wir haben folgendes Problem: Jedes Jahr gibt es neue Grippeformen in Asien. Die Pharmaindustrie kommt nicht hinterher die Tiere zu impfen - kaum geimpft gibt es nächstes Jahr schon wieder eine neue Mutation.
Das heißt im Umkehrschluss: So eine Sache wie jetzt kann uns jederzeit wieder treffen.
Wie sieht es nun mit den Folgen aus? Es gibt Durchbrüche in der Impfstoffforschung, der Weg dauert aber noch etwas bis es wirklich marktreif ist. Aber man ist dran, man rechnet mit 2021 damit. SARS 2002 hatte keinen.
Edit: Weil sich das ganze von alleine löste hat man hierzu auch nicht weiter geforscht wenn der Bericht stimmt.
Ich sagte nicht dass der Großteil nicht am Virus erkrankt - ich sagte ein Großteil STIRBT nicht am Virus und bei ca. 80% der Bevölkerung verläuft die Erkrankung milde ab. Das ist ein Unterschied. Das heißt die sind eine Weile krank im Bett und das war's im Prinzip. Hier beschreibe ich nur den Krankheitsverlauf von Betroffenen, gehe aber nicht auf Infizierungswege oder Folgen ein.
Ich bin völlig auf deiner Seite wenn du sagst die Kette muss gestört werden.
Ich bin auch völlig für eine Ausgangssperre. Ich bin ständig beruflich draußen und wenn ich auf meinen Baustellen bin sehe ich immer noch regen Fußgänger- und Radverkehr, sehe Jogginggruppen etc. Wie soll dabei die Kette gestoppt werden?
Die Normalisierung in China kam durch rigerose und extreme Abschottung. Es gibt einen Bericht auf ARTE darüber - sehr interessant. Die Leute wurden regelrecht isoliert und das für 5 Wochen. Aber du kannst auch aus Unternehmensberichten entnehmen dass die Produktionen in China wieder zum großteil normal anlaufen und nun eben Europa dichtgemacht ist (Autokonzerne zum Beispiel, Zulieferer). Das dauert nun bis das alles aufgeholt ist. OB die Infektionen wirklich zurückgehen weiß man nicht da wir immerhin von der chinesischen Regierung sprechen, aber wenn die Berichte stimmen dann ist in China die Sache einigermaßen unter Kontrolle.
Ich zweifel auch nicht dass es wirtschaftliche Folgen haben wird. Natürlich wird es das - jedoch in welchem Maße unterscheiden sich unsere Meinungen. Bei dir klang es nach "Weltuntergang", meiner Meinung nach ist dies nur für spezielle Sektoren (Hotel-/Tourismusbranche, Gastro, Freiberufler im Entertainmentbereich etc.) so, aber andere Unternehmen wird es sicherlich nicht so stark einschränken wenn diese zwei Monate eher auf Sparflamme fahren weil ein Teil der Mitarbeiter erkrankt ist.
Wenn überhaupt so lange.
Der Schaden entsteht doch derzeit durch die Maßnahmen die zur Bekämpfung ergriffen werden, und das ist völlig normal und verständlich. Dies ist natürlich eine Folge des Virus - aber ich sehe diese Maßnahmen als notwendig. Und sehe keinen Grund warum nicht ebenfalls in ein paar Wochen die Produktion/Arbeit wieder auf 70% oder 80% des "Status Quo" anfahren kann.
Aber das sind eben unsere unterschiedlichen Ansichten zu den Folgen. Wir wissen nicht wie es sein wird - wenn ich mir die Bevölkerung und deren Verhalten so anschaue so kann ich mir in ein paar Wochen eine erneute Welle gut vorstellen und dann sehe ich auch die Folgen wie du sie siehst. Aber eben erst dann 😉
am 20.03.2020 08:27
Wir haben wohl das gleiche Problem, sind investiert und es fehlt freies Geld für Nachkäufe!
Zur Vorabauswahl sind die Empfehlungen der Stuttgarter nicht schlecht, allerdings hatten sie auch schon einige Rohrkrepierer mit ihren Empfehlungen. Brandmeier hatte einst einen Chat ins Leben gerufen, in welchem ich auch mitgeschrieben hatte
Wir sollten dieses Thema an anderer Stelle erörtern, um diesen Thread nicht mit persönlichen Dingen zu zerreden. Okay?
am 20.03.2020 11:02
da muss ich widersprechen. Gehört nicht in die Gruppe der Influenzaviren (Familie der Orthomyxoviridae). Coronaviren sind eine eigene Familie der Coronaviridae.