24.02.2020 12:06 - bearbeitet 24.02.2020 12:11
Guten Morgen,
es gilt weiterhin das, was ich hier geschrieben habe. Wir sehen aktuell eine etwas schärfere, aber völlig normale Korrektur. Ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Bitte beachtet auch weiterhin stur die Stopkurse, die ich Euch empfohlen habe oder die Ihr Euch individuell gesetzt habt.
Stopkurse bitte nicht aussetzen, weil "die steigt ja bald wieder". Tut sie meistens nicht. Außerdem sind Stopkurse wichtig, damit Ihr genug Bargeld habt und handlungsfähig seid, wenn das Gewitter vorübergezogen ist.
Für ETF benötigt Ihr wie bisher keine Stopkurse. Alle ETF-Sparpläne laufen einfach ganz normal weiter.
Weiterhin viel Erfolg, und trotz allem einen schönen Start in die Woche!
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 26.04.2021 15:16
@Zilch schrieb:Der wesentliche Punkt ist einfach:
"Im direkten Vergleich einer Sell-in-May-Strategie gegenüber einer Buy-and-Hold-Strategie zeigte erstere eine geringfügig bessere Performance."
Kann aber nur vor Steuern sein.
Wenn man die Steuern mit berücksichtigt ist Buy and hold kaum zu schlagen.
gruss ae
am 26.04.2021 15:23
@ae da musst du die Herren Moskalenko und Reichling fragen, die haben es ermittelt 😉
26.04.2021 15:27 - bearbeitet 26.04.2021 15:28
Man kann immer irgendwelche Weisheiten zu Rate ziehen...
Klar, das "Sommerloch" kommt eigentlich von den (übertriebenen) Q1-Hochs und deren Jahresprognosen - also Gewinnmitnahmen (meine Theorie)...
Nun ist es aber so, dass wir "eine etwas besondere" Situation haben. Irgendwas war dieses Jahr mit Impfen, Corona, Biden, (im Verhältnis zu 2019) massiv niedrigere Börsenstände in 2020 und alle noch in Planung/Gestaltung liegende Unterstützungen.
Ich gehe von ... keinem Loch aus. Zumal bisher März-April untypisch "schwach" waren...
Schaun mer mal
06.05.2021 08:00 - bearbeitet 06.05.2021 08:06
06.05.2021 08:00 - bearbeitet 06.05.2021 08:06
Hallo zusammen,
ich möchte mal fragen wie ihr die momentane bzw. nähere zukünftige Marktlage so einschätzt, denn wir haben ja (wie vermutlich fast immer) schon eine besondere Situation.
Denn was ich alles so in letzter Zeit gelesen habe und mit meinem bescheidenen VWL Wissen (Ich hab das mal studiert, sogar zu Ende 😄 ) abgleichen konnte fasse ich mal so zusammen:
- Die Notenbanken haben aufgrund der Coronakrise Geld gedruckt wie noch nie.
- Die Bewertungen an den Aktienmärkten sind sehr hoch; Sehr viele Aktien (über 90%; ich glaube im S&P 500 habe ich gehört) befinden sich über der 200 Tages Linie. Trotz bombastischer Zahlen, steigen die Kurse aktuell nicht mehr.
- Die Rohstoffpreise sind extrem gestiegen
- Die Wirtschaftsnationen werden wahrscheinlich bald die Coronabeschränkungen nach und nach aufheben, so dass auch der Konsum wieder anziehen wird. Sprich: Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht sich.
- Die Wirtschaftsdaten zeigen mehr und mehr, dass sich die Wirtschaft von dem Schock erholt (gute Arbeitsmarktzahlen, gute Unternehmenszahlen usw.)
--> Es gibt eigentlich nicht mehr viele Gründe warum die Notenbanken weiter Vollgas geben sollten, auch wenn Lagarde und Powell NOCH was anderes erzählen.
- Wenn neben den Rohstoffen und Verbraucherpreisen auch die Löhne steigen, ist eine steigende Inflation wahrscheinlicher geworden.
- Dann "müssen" die Notenbanken doch handeln und zumindest die Anleihenkäufe zurückfahren, was aber für den Aktienmarkt schlecht ist. Und wenn (WENN), die Inflation stärker anzieht, dann sind (sollten) auch Zinsen wieder ein Thema für die Notenbanken sein, auch wenn eine gewissen Inflation sicherlich gewünscht ist, um die hübschen neuen Staatsdefizite im Nirwana verschwinden zu lassen. Aber steigende Zinsen wären auch schlecht für den Aktienmarkt. Insbesondere Technologie.
Ich bin wahrlich kein Crash Prophet und ich möchte das alles auch nicht. Aber die Dinge sind ja nun mal wie sie sind. Das kann man ja nicht ändern. Ich sage auch nicht, dass das alles so kommt, aber die Vorzeichen könnten eben besser sein. Und ich möchte einfach nur mal ein paar Meinungen von euch hören. 🙂
am 06.05.2021 08:39
ja... das ist ein Punkt, den ich ewig nicht verstehen werde:
Warum Renten (deutlich unter 3%) kaufen, wenn die Dividendenrendite bei S&P im Durchschnitt schon bei 3% liegt. Wenn man sich auf die Top 20 konzentriert, kommt man auf >4%.
Das ganze "neue" Geld will ja auch investiert werden - Immobilien, Krypto, Edelmetalle, Renten/Anleihen oder eben Aktien/ETF... was vergessen? Konsum und Investitionen. Also bleibt wieder die Frage: wer ist schneller - die Möhre oder der Esel?
Wie davor angemerkt: Nicht alles Geld wird verbrasst sondern ein erheblicher Teil fließt imho in einen Topf mit "für später auch noch was und dann hoffentlich mehr". ... und da sind wohl weltweit Aktien/ETFs en vogue
am 06.05.2021 09:51
@Okkulele123 schrieb:Aber die Dinge sind ja nun mal wie sie sind.
Das Problem mit den "Dingen" ist, dass sie so sind, wie man sie ansieht.
Die Zinsen gehen nirgendwohin, weil nämlich die Wirtschaft nächstes Jahr abstürzt. Ist das so? Hörst Du gelegentlich mal bei Egmond Haidt rein (https://www.derivate.bnpparibas.com/service/sendungen/euer-egmond, kann ich empfehlen), kriegst Du jede Menge Argumente, warum mit den Zinsen gar nix passieren wird. Und auf der Invest in Stuttgart war dann jemand von diesem Indikator überzeugt:
Das ist das neue Vehikel von Shiller, das Inverse seines Shiller-P/E, abzüglich Bond Yields. (Also soetwas wie "Zinsen" auf dein S&P-Investment, eben abzüglich der Bond-Zinsen.) Demnach ist der S&P überhaupt nicht überbewertet, sondern sehr attraktiv. Es sind nämlich Aktien hochbewertet (und entsprechend mit geringem Yield), aber Bonds eben noch viel höher, und mit negativem Yield.
Also dreht sich's jeder zurecht, wie's ihm passt, und entsprechend lasse ich all das sein, abgesehen von akademischen Interesse, und lasse die Investments laufen, bis sie eben nicht mehr laufen 😶
am 06.05.2021 10:44
Yellen äußert sich zu eventuell steigenden Zinsen, weil die nun so lange (seit Finanzkrise) so niedrig sind und schon haben wir das an den Märkten, was Vorgestern war: Empfindliche Reaktionen.
Es wird zurückgerudert und schon haben wir das, was gestern war: Erholung.
@Okkulele123 du bist kein Crash-Prophet wenn du sagst, dass alles irgendwann mal korrigieren muss. Wenn du jedoch sagst "der große Crash kommt und Wirtschaft stürzt ein und alles geht den Bach runter" - dann ja 😉
Aber natürlich wird irgendwann irgendeine Art Korrektur kommen, muss es, aber ich denke da wie @NR : Investitionen laufen lassen, solange sie laufen. Mehr kann ich eh nicht machen, und in Panik geraten braucht man auch nicht.
Es kommt eh alles anders, als man denkt und es wird immer heißer gekocht, als gegessen wird. 5 Kekse ins Phasenschwein 😄
am 06.05.2021 12:21
@Zilch schrieb:Es kommt eh alles anders, als man denkt und es wird immer heißer gekocht, als gegessen wird. 5 Kekse ins Phasenschwein 😄
Leider, man kann nicht planen und alles vorhersehen. Aus meiner Erfahrung ging jedenfalls alles was ich langfristig plante nicht so auf, wie gedacht. Langfristig gesehen war das bisher aber kein 'Beinbruch'.
Trotzdem, die Inflationsgespenster die durch die Medien (Beispiel: „Vorübergehende Hyperinflation“ – für deutsche Sparer steht viel auf dem Spiel ) gehen bewegen doch zum nachdenken. Nämlich bei mir, ob ich den Kassenbestand - die Notreserve reduziere. Nur worin, Gold ist für mich gesehen keine Lösung, ebenso nicht Betongold, alles einfach nicht flexibel.
Eine Korrektur am Markt hatte ich schon längst erwartet, kam aber nicht. meine BWL Logik versagt. 😅
am 06.05.2021 16:13
Also der Thread heißt ja zur Marktlage. Ich interpretiere das mal so, dass es um die aktuelle Marktlage geht und nicht darum wie wird sich der Markt die nächsten 5 Jahre entwickeln. Denn vielleicht ist es aktuell etwas klüger mal abzuwarten. Z.B. was der gute Jerome mitte Juni zu erzählen hat und das noch nicht investierte Geld so lange mal am Spielfeldrand zu parken.
@NR Ich sage ja nicht, dass die Zinsen zwangsläufig steigen, sondern dass viele Aktien einfach sehr hoch bewertet sind. Momentan ist eben schon super viel eingepreist in den Kursen. Nicht mal hochgradig bombastische Zahlen reichen aus um Kurse gen Norden zu bewegen. Ich habe auch von diversen Stellen gelesen, dass die Zinssorgen ein bisschen unbegründet sind. Ich sehe selbst, dass sie langfristig seit 40 Jahren fallen. Und so einen übergeordneten Trendbruch kann man aktuell wahrlich nicht erkennen. Selbst wenn´s mal 2-3 % raufgeht. Dennoch finde ich, dass wir momentan eher vor einer Korrektur stehen als vor einer größeren Rallye Natürlich lässt man seine Gewinne laufen usw. Und deinen Link werde ich mir mal zu Gemüte führen. Ich lerne gerne Neues dazu 🙂
@Zilch Wie gesagt: Vom Crashpropheten bin ich wie gesagt weit entfernt weit entfernt. Ich möchte halt nur ein paar Meinungen von euch hören, weil ich das Forum hier mit das beste finde, was man so in Sachen objektiver/nicht panikartiger Meinungen im Internet zu Finanzen finden kann. Ich lese hier wirklich sehr viel mit. Das Beispiel mit Frau Yellen zeigt ja ganz gut, dass der Markt aktuell etwas nervös ist.
06.05.2021 17:42 - bearbeitet 06.05.2021 18:01
06.05.2021 17:42 - bearbeitet 06.05.2021 18:01
Das Problem mit dem "eingepreist" ist immer, dass es ein relatives Level vorraussetzt, bei dem Aktien "fair" bewertet sind. Aber letztlich ist genau das ja nur ein fiktives Konstrukt, denn Aktien sind (wie jedes Gut) am Ende so viel Wert wie jemand dafür zahlt.
ActivisionBlizzard ging nach dem jüngsten Ausblick fast 10% hoch. CompuGroup ist heute nach dem Ausblick um 12% abgestürzt. Ich fand jetzt nicht, das AB billig (plus 100% seit Corona) und CompuGroup teuer (jetzt wieder auf dem Niveau von vor 1,5 Jahren) war. Aber was weiß ich schon?
Global sehe ich bei Bewertungen tendenziell eher (neue?) Normalität, aber ich würde das nie ausschlaggebend für eine Investition machen, egal in welche Richtung, eben weil ich letztlich auch nicht glaube, dass man (oder wenigstens ich) das gut vorhersagen kann. Bin halt kein "Fundi", sondern Trendfolger. Ich habe den synthetischen Trend/Marktindikator meines Vertrauens (in meinem Fall bezahle ich dafür), und ansonsten gucke ich noch auf VIX und VDAX zwecks Risikomanagement für meine Hebel. That's it.
Ansonsten kann ich nur anmerken, dass wir immer vor einer Korrektur stehen. Das ist jetzt nicht ironisch gemeint, sondern als Fakt. Beispiel:
Das ist der laufende Abstand des Dax vom höchsten Hoch der letzten 260 Handelstage. Wenn ich jetzt also für dieses Jahr eine Korrektur von 10% vorhersage ... liege ich eher richtig als falsch. Wenn es fast jedes Jahr so eine Korrektur gibt, dann ist es keine Kunst, zu behaupten, "jetzt müsste aber langsam mal eine kommen" und Recht zu behalten. Das kann jeder.
Viel wichtiger ist, dass (oder ob) der Markt trotz 10% Korrektur weiter steigt. Ist das nämlich der Fall, muss ich die Korrektur ignorieren, ansonsten verpasse ich Rendite. Und das sehe ich aktuell als gegeben an, weshalb mir die 10% Korrektur schnurz ist.
Aber wenn es durchaus die Glaskugel sein soll: Zwischentief jetzt, nächste Woche schon wieder egalisiert, dann kräftiger Anstieg bis Juni mit neuem AZH bei mindestens 15700 im Dax. 16000 sehen wir vielleicht auch noch. Dann Sommerloch, mit (flacher) Korrektur/Seitwärtsbewegung, dann ab Halloween wieder kräfter Anstieg. Wer hält dagegen?
Edit: Charttechnik ist Kunst.
"Aus meiner Erfahrung ging jedenfalls alles was ich langfristig plante nicht so auf, wie gedacht."
Was genau der Grund ist, warum ich versuche, nicht zu denken ...