Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

zur Marktlage

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Guten Morgen,

 

es gilt weiterhin das, was ich hier geschrieben habe. Wir sehen aktuell eine etwas schärfere, aber völlig normale Korrektur. Ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Bitte beachtet auch weiterhin stur die Stopkurse, die ich Euch empfohlen habe oder die Ihr Euch individuell gesetzt habt.

 

Stopkurse bitte nicht aussetzen, weil "die steigt ja bald wieder". Tut sie meistens nicht. Außerdem sind Stopkurse wichtig, damit Ihr genug Bargeld habt und handlungsfähig seid, wenn das Gewitter vorübergezogen ist.

 

Für ETF benötigt Ihr wie bisher keine Stopkurse. Alle ETF-Sparpläne laufen einfach ganz normal weiter.

 

Weiterhin viel Erfolg, und trotz allem einen schönen Start in die Woche!

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
3.255 ANTWORTEN

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@MrMunki  schrieb:

Kann mir einer in einfachen Worten erklären, wieso Inflationsängste in Abzug von Kapital aus Sachanlagen führen?


Ein Grund, aus dem hier keine Antworten kommen/kamen, dürften die unklaren Annahmen sein, die der Frage (bzw. dem Beitrag, auf den sie sich bezieht) zugrundeliegen.

 

Es gibt verschiedene Arten von Geld. Inflationieren kann jede einzeln oder alle gemeinsam. Nur weil bei einer Tafel Schokolade und einer Aktie gleichermaßen "99 ct" drauf steht, muss das nicht das gleiche meinen.

 

Letztlich ist ja genau die Asset Inflation eine mögliche Erklärung für die verschobenen KGVs -- die Notenbanken drucken Geld, das Geld geht in (u.a.) Aktien, der "K"-Teil inflationiert, und der "G"-Teil tut's nicht, und alle müssen sich an neue Kenngrößen gewöhnen die jetzt um einen Faktor X höher sind.

 

Es wäre also zunächst zu klären, welche Inflation gemeint ist.

 

Zugegeben sehe ich ebenfalls nicht, dass eine erwartete realwirtschaftliche Inflation (wenn es darum geht) zu einem Kapitalabzug aus Sachwerten führt. Letztlich kann man ja immer die Inflation komplett außen vor lassen, und sich auf die reale Rendite (Rendite Minus Steigerung des realen Preisniveaus) konzentrieren. Die soll stimmen, und entsprechend werden Anlageformen ausgewählt. Wenn ich jetzt erwarte, dass die Preise für z.B. Konsumgüter kräftig anziehen, ist der logische Schritt in Hersteller von Konsumgütern zu investieren.

 

"Bevor ich für mein angelegtes Geld kein Auto mehr abbekomme ..." ( @basbal ) soll ja gerade durch Anlage des Geldes in Aktien verhindert werden, indem ich über der realwirtschaftlichen Inflation mit meiner Rendite liege. Was im naivesten Fall der Autohersteller selber ist, denn wenn der seine Wagen für einen höheren Preis verkauft, steht das in der Bilanz, der Kurs passt sich an, und entsprechend habe ich einen Vorteil davon (bzw., den Nachteil wieder ausgeglichen).

 

Dementsprechend ergibt das Gegenteil für mich keinen Sinn. Das hast Du ja auch selber so ausgeführt.

 

 

Davon abgesehen sehe ich ein solches Verhalten aber auch nicht und kann dem letzten Absatz von @Shane 1 in seinem ersten Post nur zustimmen. Momentan passiert nichts, dass ich irgendwie ungewöhnlich finden würde (außer, Du findest das an sich ungewöhnlich). Ein gutes Maß dafür sind z.B. die Volatilitätsindizes (VDax & co). Die dümpeln auf mäßigem Niveau gemütlich vor sich hin.

SG1
Experte
111 Beiträge

Ich bin mir nicht sicher, ob das hier schon angesprochen wurde, aber nur kurz angerissen:

 

Bei steigender Inflation -über 2 bis 3%- ist normalerweise eine Regulierung durch die Zentralbanken notwendig. Dies geschieht durch Zinserhöhung.

 

Steigen die Zinsen, werden Kredite teurer, vor allem für Tech-Unternehmen die noch kein Gewinn erwirtschaftet.

 

Gaaaaanz viele Aktien sind/werden durch Kredite finanziert.

 

Aktien sind mit Risiko behaftet. Steigt der Anleihezins auf oder über den Durchschnittlichen S&P 500 Dividendenzins, schichten viele Rentenfonds usw. in Anleihen um.

 

So, hoff ich hab keinen zu großen Blödsinn geschrieben- aber so hab ichs verstanden ☺️

 

Grüße,

SG1

corrn
Experte ★★
500 Beiträge

Auch wenn ich wahrscheinlich dafür gleich zerhackt werde...

 

Ein Parameter, macht nicht die Börse oder ein Unternehmen aus. Kurzfristig vieleicht ...

 

Es ist wie mit dem KGV über 20 ... das muß kein Ausschlußkriterium für einen Kauf sein. Es spielt alles immer in einem großen Ganzen. Und ja Zinsen haben sich verdoppelt. Aber doppelt so viel von kaum etwas bleibt eben wenig.

 

Und man sollte auch vieleicht beachten wie diese Zinssteigerung zu stande kam... Ich glaube nicht, dass sich alle um die 1,5% Anleihe ins hauen und stechen bekommen haben ...

Der Zins kam meines Wissen nach darum zustande, weil keiner die Anleihen haben wollte ... so hat sich der Zins eben hochgeschaukelt bis eben mal einer zugegriffen hat ... klingt für mich jetzt nicht so vielversprechend wenn dem wirklich so ist ... 

 

@SG1 hat schon darauf hingewiesen, dass Markus Koch einen Anleihe-Profi aus London eingeladen hat. Dort wird man bestimmt mehr erfahren was hier gerade von uns probiert wird auseinander zu bröseln.

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

Stimmt, der Zusammenhang Zinserwartung/Aktien existiert. Den hatte ich außer Acht gelassen, weil ich höhere Zinsen (in einem Ausmaß, wo das relevant würde) absolut nicht sehe. Danke für die Erinnerung!

 

In diesem Zusammenhang aber gerne auch noch mal der Hinweis auf das Paper von Schmelzing zu historischen Zinsraten, dass wir schon mal diskutiert hatten. Wir argumentieren hier natürlich auf verschiedenen Zeitskalen (ist so ähnlich wie Wetter und Klima ...), aber der Trend zu Nullzinsen oder Negativzinsen auf auf jeden Fall nichts, dass so außergeöhnlich ist, dass notwendigerweise eine Korrektur kommen muss.

 

 

historicalInterest.png

 

ae
Mentor ★★★
2.943 Beiträge

Woher jetzt dieser harsche Kommentar von @haxo herrührt oder welche Gründe auch immer ihn bewogen haben, bleibt wohl nicht nur mir ein Rätsel. 
Auch wenn das Thema Inflation in @Shane 1 's Beitrag wirklich nur sehr am äußersten Rande berührt wurde, da es viel zu komplex ist um hier in einem Beitrag das essentiell Wesentliche zu packen, so besteht gar kein Anlass derart unmotiviert draufzuhauen. 
Ich fühle mich weder vera … t, noch in meinen Intellektuellen Fähigkeiten angezweifelt oder gar als **piep** hingestellt durch Shane's Beitrag, der wie jeder seiner Beiträge nicht die leiseste Spur eines "von Oben herab" in sich hat. 

@MrMunki : steigende Aktienkurse und /oder steigende Immobilienpreise sind kein Hinweis auf eine Inflation, eher eine Folgeerscheinung (oder auch nicht) 

 

Inflation ––> steigende Verbraucherpreise ––> Konsumenten können sich weniger leisten ––> die Unternehmen weniger verkaufen ergo Gewinn fällt ––> weniger Investitionen, wodurch nicht nur Konsumwerte leiden, sondern auch deren Dienstleister (Maschinenbauer, Anlagebauer, IT und Tec. Werte, Logistik usw. )

 

Kommt jetzt noch eine Geldschwemme hinzu und steigende Zinsen so ist dann der Preisgestaltung nach oben fast keine Grenze gesetzt. Die Spirale setzt sich in Gang: Produkte werden teurer, Lohn muss auch aus politischen Gründen angepasst werden, die Margen verkleinern sich, die Kaufkraft sinkt und obwohl alle  mehr Geld haben, kann sich jeder immer weniger dafür leisten. 

 

Also das wäre jetzt mein Schreckensszenario einer Inflation sehr vereinfacht, was leider immer noch nicht erklärt welches die Gründe und Auslöser dafür wären. 

Kleine Anekdote am Rande: Bei meinem Uropa durfte ich mit Reichsmark spielen, diese waren echt und hatten den nominellen Wert von 1 Mio. , 10 Mio. und 25 oder 50 Mio. Reichsmark. Ich himmelte ihn an und sagte "Opa!!! Du warst ja mal Millionär!!!" 
Darauf nahm er einen Teil der Scheine und sagte "Bub, für diesen Bündel Geld gab es gerade mal einen Laib Brot …"

 

Ob Inflation durch missglückte Politik, vertuscht durch viel Geld, das dadurch entstandene Misstrauen des Volkes in seine Regenten, Verwerfungen des Marktes etc. entsteht oder eine ungesunde Mischung von allem, das möge mir doch bitte Einer erklären … 

Möglich dass es gar nicht so wichtig erscheint, wissenswert ist es allemal …

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

corrn
Experte ★★
500 Beiträge

@ae  schrieb:

Also das wäre jetzt mein Schreckensszenario einer Inflation sehr vereinfacht, was leider immer noch nicht erklärt welches die Gründe und Auslöser dafür wären. 


Weil wir mMn hier zu sehr von diesen ganzen Schreckensszenarios reden ... Sollte das ganze gesagte zB nicht stattfinden, sondern sich einpendeln, würde es niedrige Zinsen geben und Profitable Geschäfte. Ergo es könnten sich doch der ein oder andere Bulle in Bewegung setzen. Nur mal so am Rande erwähnt Smiley (fröhlich)

basbal
Autor ★★
47 Beiträge

@mR munki...

Deswegen habe ich das Beispiel mit den Chips gebracht. Damit sind nicht die zum Knabbern gemeint sondern die von Infineon. Vielleicht mal länger Überlegen, ob VW bei Arbeitsunterbrechungen wegen fehlender "Just in Time" - Teile so gut weiterbauen kann. 

haxo
Mentor ★★★
3.471 Beiträge

Wann immer ich @corrn s Avatar sehe, denke ich exakt dasselbe, auch mit dem etwas tumben Gesichtsausdruck des (zu Recht) ausgestorbenen Dinos.

 

Wo geht das verd@mmte Geld hin?

 

Und bei der Überlegung trete ich seit Dino,Menschen, Börsengedenken auf der Stelle bei der Frage:

 

Kann man in liquiden Märkten davon ausgehen, dass die Menge an Börsenwertverlusten (Reduzierung der Marktkapitalisierung) und dem Zuwachs an Cash (oder anderen Zuläufen) gleich sind?

 

Sprich, dass das Geld wenn die Aktie XY von 100 auf 80 sinkt und einen Börsenverlust (der immer so plakativ in der BILD zelebriert wird)  von YZ Mrd generiert nicht "verpufft", sondern nur in anderer Hände liegt?

Oder ist die Preisbildung derart losgelöst, dass der Großteil der Geldmenge Gesamtanzahl Aktien x Verlust tatsächlich futschikato verdampft?

 

Zu der anderen Sache: Entweder man erkennt die unangenehme Anmaßung die mich ziemlich auf die Palme gebracht hat, oder auch nicht. Stirbt auch keiner von.

 

hx.

 

><p><em><font face= "comic sans ms,sans-serif" size= "5">Signatur</font ></em> </p>

Zilch
Legende
7.850 Beiträge

@Chris65  schrieb:

Für Kapitalmarktanleger ist vielleicht folgende Erklärung am plausibelsten. Steigende Inflation wird früher oder später die Notenbanken dazu bringen, zur Sicherung der Geldwertstabilität die Leitzinsen zur erhöhen. Steigende Zinsen haben aber ceteris paribus einen negativen Einfluss auf Aktienkurse, denn der (theoretische) Wert einer Aktie ist ja nichts anderes als der diskontierte Zufluss zukünftiger Ausschüttungen.


Und die Leitzinsen sollen erstmal noch schön tief bleiben. Ergo bleibt der Aktienmarkt attraktiv, selbst wenn etwas weniger Risikokapital vorhanden ist und etwas Kapital in Anleihen geschafft wird.

Ich bin simpel immer noch der Meinung: Auslöser dieser Korrektur sind die extremen Kurszuwächse der vergangenen Wochen. Zu steile Anstiege, zu ungesund, da musste es unweigerlich zu Gewinnmitnahmen kommen. NICHT der Anleihenzins ist Schuld daran, sondern vielmehr eine Begleiterscheinung. Die Korrektur hätte es auch so gegeben, vielleicht ein paar Tage später, aber unweigerlich hätte es sie gegeben. Edit: Oder wurde November 2020, in der eine ähnliche Korrektur stattgefunden hat, oder Mai/Juni 2020 mit ähnlicher Korrektur ebenfalls der Anleihenzins erhöht? Schaut euch doch die Charts mal an. Das ist drei-einhalb Monate her und jeder hat es schon wieder vergessen....

 

Und siehe da: DAX wieder kurz vorm Rekordhoch bei derzeit 14.090 14.100 Punkten (zum neuen RH fehlen 70 60 Punkte - lächerlich gering!). Dem S&P500 fehlen auch nur rund 50 Punkte zum neuen Rekordhoch. Dow ist etwas weiter weg, aber insgesamt nicht schlecht stehend.

Auch haben viele meiner beobachteten Werte nun den dritten Tag in Folge ein Plus. Ob es eine Bullenfalle ist wird sich zeigen, es könnte aber auch ein gefundener Boden sein.

 

Ich bedanke mich für die vielen versuchten Erklärungen zum Thema Inflation, bis irgendwann ein mal.

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Marin
Mentor ★
1.166 Beiträge

Heute Sonderstream bei Markus Koch: Wie funktioniert der Anleihemarkt und das Zusammenspiel mit Aktien?

 

Eine Stunde lang mit Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank und Michel Vernier, Leiter Anleihestrategie bei Barclays Private Bank in London. Möchte die Grundsatzdiskussion der letzten Seiten nicht wieder entfachen, sondern einfach neutral als Informationsquelle zur Verfügung stellen. Gibt sicherlich schlimmeres als o.g. Leuten zuzuhören, wenn man sich für dieses Thema interessiert.