zur Marktlage: keine Angst vor der Korrektur

[nmh]

Ach Mann, @haxo , warum hast Du mir das angetan? Es ist sehr schade, dass @Shane 1  mir hier das Wort im Munde herumdreht. Ich habe in meinem Beitrag ausdrücklich davor gewarnt, jetzt blind Aktien zu verkaufen, und ich habe -- wie immer -- an die Stopkurse erinnert, die viel tiefer liegen und daher ausdrücklich nicht in Gefahr sind. Bitte nochmal sorgfältig nachlesen! Investieren ohne diese (tiefen) Stopkurse ist wie Autofahren ohne Sicherheitsgurt. Meistens passiert nichts, aber wenn, dann endet es tödlich. Jeder entscheidet selbst, ob er dieses Risiko eingehen will.

Ich bitte auch höflichst darum, von Beleidigungen ("Weisheiten zu posaunen") abzusehen. Mein Artikel ist als Hilfestellung für Börsenneulinge gedacht. Vielen Dank.

nmh

[Skies]

Ich habe eine Verständnisfrage zum Thema "Absicherung durch Discount-Zertifikate". Das Ziel ist es ja in Korrekturphasen, in denen die eigenen Akien auch an Wert verlieren, durch die geschickte Wahl eines Zertifikats die Verluste zu "dämpfen". Kann ich das nicht auch einfach mit einem Knock-Out Zertifikat auf fallende Kurse z.B. DAX realisieren? Gibt es beim Discount-Zertifikat für diesen Anwendungsfall signifikante Vorteile?

[Shane 1]

@nmh 

Hallo mein Bordfreund,

mein Beitrag entspricht meiner tiefen Überzeugung und hat nichts mit dem Beitrag von @haxo zu tun. Ich dachte mir schon, dass du die Zeilen eventuell als Seitenhieb auf deine Strategie beziehst. Deshalb sprach ich bewußt von Value-Werten und nicht allgemein von einer Absicherungsstrategie. 

Im Gegenteil, bei deinen Schwänen habe ich eine unbekannte, aber sehr interessante Aktie gefunden und gekauft.                                                              

Hätte ich mich jetzt für eine Netflix, Mastercard oder Nibe aus deinen Sternen entschieden, deren KGV jenseits einer vernünftigen Bewertung liegt,                            (wachstumsstarke Unternehmen mit einem Umsatz von über $1 Milliarde dürfen nämlich kein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 40 haben und der Gewinn darf nicht schneller als 50% pro Jahr wachsen (denn das ist nicht nachhaltig und weist auf einen Hype innerhalb der Industrie hin) würde ich komplett hinter deiner vertretenen Strategie stehen.

Die Börse ist bekanntlich - da sind wir uns einig - auf kurze Dauer eben nicht rational. Denn Kurse können sowohl weit unter als auch weit über dem inneren Wert des Unternehmens liegen. Auch Graham oder Buffett (war ja sein Schüler) ließen sich nicht auf den Wahnsinn des täglichen Geschäfts oder auf kurzfristige Kursbewegungen ein.

Ich sprach deshalb bewußt diesen Punkt nicht an, weil er für deine Strategie der relativen Stärke  (und unliebsamen Überraschungen daraus) tatsächlich wichtig  ist, würde aber keine Diskussion scheuen, diese Strategie mit Gegenargumenten  anderer Strategien ( welche ebenfalls ihre Berechtigung haben) zu vergleichen. 

So denke ich, dass dir eine aufrechte Ansicht lieber ist, wie falsche Lobhudelei, zumal ich ja sowieso hier ein ziemlich einsamer Vertreter der Quality-Investing Strategie bin.

Lieben Gruß

Shane

[haxo]

Ouh Mann, da habe ich was angezettelt...

Ich dachte die Familienurlaubsplanung die ich gerade machen muss [sic], mit dem Resultat dass jetzt keiner mehr mit dem anderen spricht, wäre die schlimmste Strafe seit Hiob

Ich hatte @nmh s Beitrag beileibe nicht mit der Empfehlung eines hastigen Notverkaufs verstanden, ganz im Gegenteil.  Wenn überhaupt bis zum Stopkurs warten und der ist meist ohnehin so tief, dass selbst ich mit jahrelanger Haltedauer im Minus gemessen am Kaufpreis wäre. Also @Shane 1 , wenn das keine langfristige Sicht ist, weiß ich auch nicht...

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Im Gegenteil, bei deinen Schwänen habe ich eine unbekannte, aber sehr interessante Aktie gefunden und gekauft.                                                              

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Immer alles relativ, darauf würde ich sofort antworten: Super, wenn sie unbekannt ist interessiert sich auch kein Schw... dafür, woher soll dann die Steigerung kommen? Alleine eine perfekte Wiese zu finden ist müßig, wenn die Kumpels gerade auf einem Schotterplatz bolzen. 

Jede These ist angreifbar, man kann von vorn oder von hinten auf das Pferd steigen. Blöd ist nur, wenn man vorn aufsteigt und nach hinten guckt  

Ist doch klasse, dass wir Vertreter mehrerer Anlagestrategien an Board haben und das allerwichtigste ist, dass gerade die Anfänger sehen, dass jedes, wirklich jedes Problem schon mal dagewesen ist und man damit nicht allein steht.

☮

hx.

[corrn]

@haxo  vieleicht ist TurtleBeach ($HEAR) etwas für dich oder auch für andere Anleger... könnte eine Perle sein...

Marketcap unter 500mio$ ! aber schau sie dir mal selber an. Fundamental ist die mMn super und du bist ja auch ein Freund des Risikos 😎

Beste Grüße

[nmh]

@Shane 1  und @haxo : Danke Euch. Wir haben uns ja jetzt hinter den Kulissen ausgesprochen. Ich hatte den Beitrag irgendwie in den falschen Hals bekommen, bitte dafür um Entschuldigung.  

@Skies : Discount-Zertifikate nutzt man vor allem dazu, etwas günstiger in eine Aktie einzusteigen, an die man glaubt. Sie dienen eigentlich nicht der Absicherung gegen fallende Kurse! Der Cap des Zertifikates sollte etwa Deinem Kursziel für die Aktie entsprechen. Wenn Du davon ausgehst, dass eine Aktie fällt, solltest Du kein Discount-Zertifikat auf diese Aktie kaufen, oder allenfalls eines mit sehr niedrigem Cap.

Möglicherweise verwechselst Du das mit den Discount-Put-Plus-Optionen, die ich in meinem Originalbeitrag erwähnt habe. Diese Optionsscheine erzeugen Gewinn, solange beispielsweise der DAX fällt oder jedenfalls nicht stark steigt. Hier droht wie bei allen Optionen jedoch ein Totalverlustrisiko, daher nicht für Einsteiger geeignet.

nmh

[Zilch]

Danke lieber @nmh für den kleinen Bericht. Und schön, dass ihr euch auch hinter den Kulissen ausgesprochen habt. Ich hatte den Beitrag von @Shane 1 so verstanden wie er es erklärt hat, deshalb freut es mich, dass die Wogen geglättet sind und das Missverständnis beseitigt werden konnte.

@haxo du musst das Sprichwort auch zu Ende erzählen! "Wat schallst moken: Schiets int Bett, schiets op Loken. Shiets vörbi is dat ok weer een Swieneree!"

Allgemein: Ich sehe keine Notwendigkeit darüber nachzudenken, was man mit dem Cash von den ausgestoppten Aktien macht. Dafür müssten viele viele Sterneaktien um 20% oder mehr fallen. Haltet ihr das für wahrscheinlich? Viele Aktien haben gute Unterstützungen, welche die Analysten ja lieben, noch bevor die Kurse in Nähe der GD200 kommen. Die Sterneaktien sind nun mal gut gelaufen. Esker ist nun seit meinem zweiten Kauf am 04.03.2021 um über 30% gestiegen. Wenn die jetzt 10% korrigiert: na und? Und so geht es durch die Reihen. Wenn man noch länger dabei ist, seit Jahren hält, kann man eigentlich keine Verluste machen (deswegen wundert es mich bei dir etwas @haxo - vielleicht mal Stopkurse überprüfen?).

Insgesamt ist gestern nichts anderes passiert also schon in den Monaten zuvor: eine kleinere Korrektur. Das kam in den letzten 6 Monaten wesentlich häufiger vor, vor allem im Mai und Juni. Deswegen warte ich einfach ab und schaue was passiert, ohne mir Sorgen zu machen. Ich glaube, dass die unnötig sind. Wir werden sehen.

[MatMiller]

Guten Morgen.

Ich habe vor einige Monaten VW gekauft, die sich seitdem nicht so entwickelt haben, wie es schön gewesen wäre, aber ich bin dennoch zuversichtlich für die Zukunft.

Gemäß Empfehlung nmh und Anderer habe ich brav fast alle meine Aktien mit SL versehen. Für VW hatte ich das vor einigen Monaten nach eigenem Ermessen und Anschauen des Charts bis dahin gemacht und wurde gestern ausgestoppt. Der SL war viel zu hoch. Unterwegs auf dem Handy gesehen, ich dachte erst, es wäre ein Fehler. Zuhause dann geprüft und festgestellt ... mein gesetzter SL zu 199,50 wurde tatsächlich unterschritten. Aber ... ich möchte VW gerne behalten. Ich hab sie also wieder gekauft. Für die Aktion wäre ich lieber mit meiner Freundin ne Pizza essen gegangen.

Aber es stellen sich wieder mal für mich ein paar Fragen: Welchen Sinn machen Stop Loss Order, automatisch oder manuell, für Unternehmen, denen ich "eigentlich" vertraue und die ich für stark und zukunfträchtig halte und die ich gerne lange behalten möchte? Was mache ich, wenn meine Aktien ausgestoppt werden?

Ich gehe davon aus, dass hier einige beim kleinen Corona-Crash März 2020 ausgestoppt wurden, auch durchaus bei starken Unternehmen. Was habt IHR danach gemacht? Geschaut, ob sie noch weiter fallen, und dann wieder gekauft? Gleich wieder gekauft? Abgewartet, bis die Erholung deutlich sichtbar war und dann wieder - teurer - gekauft? In Anderes investiert?

Mir ist schon klar, dass SL dazu dienen, den Verlust zu begrenzen. Aber was dann? Es geht ja weiter. Ist nicht für die weitere Entscheidung der Grund sehr wichtig, wie es zu der Situation kam?

Ich weiß, dass viele meiner Fragen und Gedanken hier schon vielfach besprochen und diskutiert wurden, aber zum Einen kann ich hier nicht alles lesen und zum Anderen gibt es ja auch durchaus individuelle Entscheidungen.

[Crazyalex]

Hallo Zusammen!

Der @nmh hat das ja wie immer sehr ausführlich und klar geschrieben was gerade Sache ist.

Da können wir ihm und seiner Erfahrung sicherlich vertrauen! Und auch nochmal ausdrücklich "Danke" sagen - sowohl für die Versorgung mit guten Papieren als auch für die Einschätzung der Lage.

Es gilt also - wie sonst auch: Stoppkurse beachten, optimistisch sein und nicht jammern weil es mal ein klitzekleines Stückchen bergab geht.

Wer "die richtigen" (also allgemein gesunden) Papierchen im Depot hat der ist ja sowieso noch weit weg davon ausgestoppt zu werden.

Über so was wie gestern wo es gerade mal 1-2% nach unten ging muss man lachen - nachdem man sehr lange Zeit satte (Buch-)Gewinne eingefahren hat!

Gruß Crazyalex

[haxo]

@MatMiller , dass deine Aktie ausgestoppt wurde, ist doch (fast) okay und logisch.

"Fast" weil dein SL m.E. immer noch etwas zu hoch war, zumindest wenn du die Aktie nach dem Absacker Mitte Mai gekauft hast, diesen also kanntest.

Dann hätte ein möglicher (einer von vielen Möglichkeiten) SL unterhalb des letzten signifikanten Peaks nach unten sein können, oder aber etwas oberhalb der 200 Tages-Linie (grün). Also vielleicht dazwischen. Das war dann etwas knapp.

Bei solchen Verläufen, nehme ich gern zusätzlich die 100-Tage-Linie (die kleine, zappelige Schwester der 200er Linie), hier rot, und verkaufe entweder alle oder die Hälfte an dieser Stelle, um gut Gewinn mitzunehmen, falls sie doch noch weiterfällt, aber nicht in Tränen auszubrechen, wenn sie nur "etwas stärker geatmet hat" und der Preis nie wieder kommt.

Aber das ist Geschmackssache.

Die Situationen, als ich per SL ausgestoppt wurde, waren fast immer gleich: Eine Woche lang ärgern, weil der Kurs doch höher geht aber in 80% der Fälle war es rückblickend okay, weil der größere Absturz drei, vier Wochen später kam.

Schönes Wochenende!

hx.