am 10.01.2021 08:52
Hallo @@P.z261, herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe,
schön, dass Du zu uns gefunden hast und Dich offenbar wohlfühlst. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Du gleich im ersten Posting so freundliche Worte findest
:
@P.z261 schrieb am 10.1.2021:Das Level an Selbstgefälligkeit und Hochmut in diesem Forum habe ich so in noch keinem anderen Forum erlebt. Ich darf mich wahrscheinlich glücklich schätzen, die einzig wahren Trader hier im Comdirect Forum gefunden zu haben.
Einfaches & günstiges Trading muss verboten werden! Weil es nur hier...bei Comdirect (ha ha ha) die Menschen mit der nötigen Expertise und Erfahrung gibt. Wahrscheinlich fällt es einem mit dem Mindset dann einfach leichter, die hohen Gebühren zu berappen.
Ich kann mein Geld bei jedem beliebigen Schrottbroker verzocken. Dass Trade Republic oder Scalable Capital nun eben mit der Zeit gehen und den Zugang zum Markt modernisieren & vereinfachen ist nur ein logischer Schritt nach vorne. Was der mündige Bürger dann damit macht, kann euch egal sein. Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit nennt man das. Wenn das 10-fach gehebelte Knock-Out Zertifikate sind, schön. Nur weil das euch "alten und klugen" Hasen nicht in den Kram passt, gehört das noch lange nicht verboten oder verteuert.
Von euch dürfte keiner Millionen ertradet haben, sonst würdet ihr nicht im kleinen Onlineforum das eigene Können derart lobpreisen. Also lasst die Leute traden wo sie möchten und wie sie möchten. Ihr habt die Märkte nicht gepachtet. Am Ende vielleicht auch einfach mal ehrlich zu sich selbst sein. Ist es tatsächlich besser, für einen Trade das Zehnfache zu zahlen? Geht ihr auch an die teuerste Tanke, die ihr finden könnt? Das ist doch albern.
Deutschland war jahrelang das Schlusslicht, wenn es um den Anteil privater Investoren an der Börse ging. Das fängt sich nun an zu ändern. Ihr habt einfach Angst um euren alten "elitären" Club von Anlegern.
Nachdem ich diesen WiWo-Artikel zur Diskussion gestellt habe, fühle ich mich angesprochen und habe mir die Mühe gemacht, den erfreulicherweise ziemlich angewachsen Thread noch Mal durchzulesen. Es ist eine lebhafte und engagierte Diskussion, an der ich auch beim erneuten Lesen viel Freude habe.
Aber die von Dir beklagte "Selbstgefälligkeit und Hochmut" habe ich nicht gefunden. Nun kann es sein, dass ich als jemand der schon länger dabei ist, einfach etwas 'betriebsblind' bin. Man kennt das ja auch aus anderen Zusammenhängen.
Und ich möchte gerne ernsthaft in eine Diskussion mit Dir darüber einsteigen. Deswegen bitte ich Dich um Verweise auf Kommentare, die aus Deiner Sicht arrogant oder sonstwie unangemessen sind.
Ich freue mich auf eine Antwort.
Grüße,
Andreas
10.01.2021 09:54 - bearbeitet 10.01.2021 09:58
10.01.2021 09:54 - bearbeitet 10.01.2021 09:58
@digitus Ich bin mal gespannt, ob du deine Antwort bekommst. Sich mitten in der Nacht in einem Internetforum anzumelden, weil die Leute dort eine andere Meinung haben als man selbst und man das nicht so stehen lassen kann finde ich jedenfalls etwas skurril.
Ich würde meine Meinung trotzdem gerne nochmal nachschärfen: Ich glaube, dass die Neo-Broker zusammen mit der positiven Marktentwicklung seit April 2020, der fehlenden finanziellen Vorbildung in den Schulen und der gezielten Beeinflussung durch Influencer in Videos und Blogs zu einer Enthemmung von neuen Anlegern führen und dass das gefährlich ist.
Von der Argumentation der Eigenverantwortung halte ich nur bedingt etwas, denn mit der gleichen Argumentation könnte man auch unsere gesetzliche Krankenversicherung abschaffen. Es muss zumindest versucht werden, Menschen vor sich selbst zu schützen. Das könnte bedeuten, dass man bei höheren Summen nochmal zusätzliche Hinweise erhält oder dass man das Ordervolumen freiwillig begrenzen kann. Es ist wirklich was anders, wenn junge Menschen ihr erstes Gehalt verzocken als wenn der Generation der Boomer (und noch älter) vermittelt wird, dass das, was früher ganz schwierig war, nun ganz einfach ist.
Vor allem, wenn man dabei nicht dazwischen differenziert, dass zwar das Handeln einfacher geworden ist, der Markt aber immer noch die gleichen Fallstricke hat wie früher und man dafür eine Strategie haben muss, da kommt man einfach nicht drum herum.
am 10.01.2021 10:05
@BarneyOnFire: guter Einwurf, wobei ich fürchte dass nicht die großen Summen das Problem sind sondern die vielen kleinen Summen, von denen man denkt, dass die nicht so ins Gewicht fallen und die zusammen dann doch wieder eine GROSSE Summe ergeben.
Grüße,
Andreas
10.01.2021 10:20 - bearbeitet 10.01.2021 10:23
10.01.2021 10:20 - bearbeitet 10.01.2021 10:23
@P.z261 sehr anmaßender Beitrag, habe herzlich lachen müssen. Ehrlich gesagt habe ich Probleme in diesem Forum einen Daytrader zu finden.
Wenn ich mich allerdings auf Reddit und Instagram rumtreibe, brauche ich keine Minute einen solchen zu finden.
Und dort scheint auch die von dir angesprochene Lobpreisung des eigenen Könnens gang und gäbe zu sein. Aber vielleicht sollten diese Leute einfach mal ehrlich zu sich selbst sein.
Solange es eine vom Kapitalmarkt unabhängige Altersvorsorge gibt wird sich gar nichts in Deutschland ändern. Die zwei drei Leute die durch den Coronacrash dazugekommen sind, sind beim nächsten Absturz wieder weg. Das ist ein ganz normaler Zyklus an der Börse.
am 10.01.2021 10:33
@BarneyOnFire schrieb:Sich mitten in der Nacht in einem Internetforum anzumelden, weil die Leute dort eine andere Meinung haben als man selbst und man das nicht so stehen lassen kann finde ich jedenfalls etwas skurril.
Alternativ bei Langeweile gern auch mal zu einem 300 km entfernten Aldi fahren, um denen mitzuteilen, dass man lieber bei Rewe einkauft.
am 10.01.2021 10:50
Ich finde einen einfachen und günstigen Zugang zum Investieren sehr gut. So ist es doch eine erfreuliche Entwicklung, dass das Thema ETFs in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Ich selber bin auch dadurch (leider erst sehr spät) dazu gekommen, mich intensiv selber um meine Finanzen zu kümmern. Und es gibt immer mehr junge Menschen, die auf dieses Thema aufmerksam werden. Das bewahrt schon mal viele vor den "Anlageberatern". Und für viele ist es auch ein Einstieg in das Thema Aktien. Natürlich ist da Eigenverantwortung gefragt. Über das Thema Ordergebühren wird man niemanden davon abhalten sein Geld zu verzocken.
am 10.01.2021 12:05
@BarneyOnFire schrieb:
Von der Argumentation der Eigenverantwortung halte ich nur bedingt etwas, denn mit der gleichen Argumentation könnte man auch unsere gesetzliche Krankenversicherung abschaffen.
Ich finde den Vergleich wenig treffend, entscheidet sich niemand bewusst krank zu werden. Sicherlich gibt es Verhaltensweisen, die sich (wahrscheinlich eher) positiv beziehungsweise negativ auf das (ganzheitliche) Wohlergehen auswirken. In der Entscheidung, ob ich ein paar Tausender verblase oder der Tatsache, dass ich erkranke, sehe ich einen Unterschied.
In den Aktienmarkt einzusteigen ist mittels ETF sowohl faktisch als auch finanziell einfach möglich. Nur mache ich damit eben (kurzfristig) keine großen Sprünge, sondern bin auf 10-30 oder mehr Jahre ausgerichtet. Die Rolex - sofern das das Ziel wäre - müsste da auf sich warten.
Abgesehen davon meine ich mich zu erinnern, dass ich hier bei comdirect gewisse Parameter zur Erhöhung meiner Handelsgrenze angeben musste. Die wurden nicht faktisch geprüft, haben aber für gewisse Aspekte sensibilisiert.
Ich glaube, dass das Spannungsfeld zwischen "Eigenverantwortungsübernahme" und "Schutz der Schwachen" eines ist, das nie absolut geklärt werden kann. Nur zu sagen "Eigenverantwortung!" führt nicht dazu, das Menschen sie auch automatisch übernehmen, wenn sie es nie gelernt haben. (Was nicht heißt, dass sie es nicht lernen können und ab einem gewissen Alter aus meiner Sicht die Verantwortung haben, es zu tun oder eben auch nicht zu tun.) Die Schwachen (nur oder übergebührlich) zu schützen, forciert das Verharren in der Schwäche.
Und dann bin auch ich bei Transparenz (von Entscheidungen und Konsequenzen) und beim Bildungs-/Entwicklungsansatz. Auch wenn der eben nur ein Baustein ist und sein kann. Sowohl faktisch (Bildung lässt sich schwer erzwingen.) als auch inhaltlich (Finanzwissen).
am 10.01.2021 12:08
Ich habe leider auch erst viel später angefangen, als ich aus heutiger Sicht hätte starten sollen, zum Glück aber nicht zu spät.
Ich denke auch, dass die Ordergebühren im Großen und Ganzen nicht vor Zockerei schützen.
Wenn ich mir vorstelle, dass jemand mit seinem Geld zocken will und davon ausgeht damit möglichst kurzfristig den Einsatz zu verdoppeln oder zu verfielfachen (ansonsten bräuchte man ja nicht zocken), was sind dann bspw. 10€?
Mal ganz davon abgesehen was man persönlich davon hält.
Ich finde verhältnismäßig hohe Gebühren eher für die blöd, die sich sowieso mehr Gedanken machen und dann dauerhaft für ihre Anlagen recht hohe Gebühren zahlen müssen, und umgekehrt werden "ein paar Euro" wohl kaum jemanden davon abhalten zu Spekulieren.
am 10.01.2021 12:12
Hey Leute,
DANKE für diesen tollen Thread und die lebhafte Diskussion! ![]()
Als ich den WiWo-Artikel verlinkt habe, hätte ich nie gedacht, dass da so eine lange Diskussion draus werden würde (die ich - anders als @P.z261 - als sehr inspirierend und ausgewogen erlebe).
DAFÜR liebe ich die comdirect-Community!
Grüße und einen schönen Sonntag,
Andreas
am 10.01.2021 12:25
Wenn wir das Thema Gebühren einbringen und argumentieren, dass ein kurzfristiger Zock nicht von 10€ Gebühren abgehalten wird weil es im Verhältnis zu einer Verdopplung oder Verdreifachung nichts ist, würde ich gerne die Frage in den Raum werfen, was dann 10€ Gebühren bei einer zehnjährigen oder zwanzigjährigen Anlage ausmachen? 500€ investieren, 10€ Gebühren, in zehn Jahren dürften aus 500€ selbst bei einem "sicheren Wert" über 1000€ werden - was sind da die paar Euro Ordergebühren?
Das ist dann eigentlich eine völlig andere Diskussion, da diese Hemmnisschwelle dann ja eigentlich für jeden Anleger vom Tisch ist. Egal ob langfristigen Anleger oder kurzfristiger Zock. Mich persönlich würde es aber eher abhalten bei kleinen Zocks, die in der Summe gemäß @digitus dann einen großen Zock ausmachen, 10€ Gebühren zahlen zu müssen (bzw. 20€) anstelle 2€. 100€ und 10€ Gebühren sind doch mit anderer Wirkung behaftet als 100€ und 1€ Gebühren.
Dazu gibt's aber noch die hübschen Derivataktionen von comdirect, mit 1.000€ Zock hast du keine Ordergebühren. Da liegt die Hemmschwelle durch die mindestens 1.000€ ebenfalls etwas höher.
Mich würde da eure Ansicht interessieren.