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am 01.03.2017 10:51
LIebe Community,
eine grundsätzliche Frage: Man kann ja beim Kauf von Aktien entweder Abstsauberlimits erteilen, oder mit "Stopp Buy" limitieren, also wenn die Aktie über den Wert steigt.
Welche von beiden bevorzugt ihr? Hat jemand einen Tipp/Erfahrung was besser ist: Limitkauf oder Stoppbuy?
Danke an alle
GI
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
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am 01.03.2017 12:36
Hallo @girandole,
willkommen in der Community!
Zunächst zur Erklärung der Ordertypen beim Kauf von Wertpapieren - die möglicherweise nicht jedem geläufig sind:
"billigst": kaufe zum nächstmöglichen Kurs, also ohne Limit
"Limit": kaufe, sobald das gewählte Limit erreicht oder unterschritten wird (ich bezahle also maximal den Limitkurs)
"Stop Buy": kaufe, sobald das gewählte Limit erreicht oder überschritten wird, zum nächsten Kurs (der dann ober- oder unterhalb des Limits liegen kann)
"Stop Limit": diese Order hat zwei Limits: das erste ist das Aktivierungslimit: sobald dieses erreicht oder überschritten wird, wird die Order als Limit-Order mit dem zweiten Limit aktiv.
Beispiel:
Stop Limit mit Aktivierungsschwelle 20 EUR und Limit 21 EUR
Das bedeutet: Erst wird gewartet, bis die Aktie auf mindestens 20 EUR steigt.
Sobald das der Fall ist, wird die Order mit Limit 21 aktiv, ich kaufe die Aktie also zu maximal 21 EUR.
Zu Deiner Frage:
Es gibt beim Aktienkauf mehrere Philosophien. Manche schwören darauf, möglichst billig einzukaufen und dann zu warten, dass die Aktie auf den fairen Wert steigt. Diese Strategie funktioniert freilich nicht, wenn der Markt den fairen Wert nicht würdigt oder schlicht nicht an der Aktie interessiert ist.
Für solche Anleger ist der limitierte Kauf das Mittel der Wahl..
Eine Strategie ist auch, erratische Kursausschläge nach unten zu nutzen, etwa in zeitlicher Nähe von Wahlen, FED-Sitzungen, oder anderen Störfaktoren. Wenn dann die Kurse nach unten ausschlagen, steigt man billig ein. Auch hierfür eignet sich die Limit-Order.
Meiner Meinung nach besteht dabei immer das Risiko, dass man eine Aktie billig abgreift, die danach immer noch billiger wird.
Eine andere Strategie sieht vor, Trends auszunutzen, also Aktien zu kaufen, die in der Vergangenheit (möglichst mehrere Monate/Jahre/Jahrzehnte) schon gestiegen sind - in der Hoffnung, dass der eigene Kauf nicht das Ende des Aufwärtstrends ist. Solche Anleger können die Stop-Buy-Order nutzen. Gekauft wird dann, sobald die Aktie beispielsweise ihr letztes Hoch überschritten hat - aus charttechnischer Sicht ist das ein Kaufsignal.
Solche Trendaktien mit langfristigem Aufwärtstrend habe ich hier gepostet.
Das Nutzen von Trends ist typischerweise eine eher technische Anlagestrategie, während fundamental orientierte Anleger sich eher am inneren Wert einer Aktie orientieren und limitiert kaufen, weil sie der Meinung sind, die Aktie für weniger als ihren inneren Wert bekommen zu können.
Hope that helps. 🙂
Viele Grüsse aus einem stürmischen München
nmh
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am 01.03.2017 13:07
Also, ich nehme beim Kauf immer das normale Limit, da
ich hier bei der Comdirect nur das Verrechnungskonto mit horrenden Überziehungszins habe, damit ich meinen verfügbaren Betrag nicht überziehe.
Eine gewisse Pauschale für die Gebühren (Provision etc.) ist dabei auch noch
zu berücksichtigen.
Gruß, Pramax
Wenn schon Unsinn, dann muss es ein Kaiserschmarrn sein.
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am 01.03.2017 13:39
Mit dem Ordertyp "Stop Buy" riskierst du, viel zu teuer einzukaufen, insbesondere wenn die Order gleich zur Börseneröffnung ausgeführt wird.
Beispiel: Du hast eine Stop-Buy-Order auf SAP in deinem Orderbuch. In der Nacht (= nachmittags in USA) verkündet Oracle oder Microsoft, ein Ubernahmeangebot für SAP abgeben zu wollen.
Am nächsten Tag zur Börseneröffnung in Deutschland schiesst der SAP-Kurs 40% in die Höhe, deine Order wird ausgeführt. Eine Stunde später lehnt der SAP-Vorstand das Angebot ab, der SAP-Kurs normalisiert sich wieder und du sitzt nun auf den Aktien, die zu die diesem Kurs nie "manuell" gekauft hättest.
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am 01.03.2017 14:26
Vielen Danke für Eure Tips.
Wenn ich nmh richtigverstanden habe, dann kann ich das Problem das ich zu teuer einmkaufe ja vermeiden mit Stop Limit.
Es scheint ja nicht soleicht zu sein!
Danke an alle
GI
01.03.2017 14:36 - bearbeitet 01.03.2017 14:40
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01.03.2017 14:36 - bearbeitet 01.03.2017 14:40
Gern geschehen - vielen Dank für Dein Feedback!
Richtig erkannt: Wenn Du eine Stop Buy Order mit Limit erteilst ("Stop Limit", also zwei Limitbeträge auf einmal), dann kannst Du Probleme, wie @dg2210 sie schildert, vermeiden. Die 40% plus von SAP aus seinem Beispiel liegen über dem Kauflimit, daher steigst Du nicht zu teuer ein. comdirect bietet diese Ordertypen an.
Ich persönlich bin weder ein Freund von Abstauberlimits (man kauft immer tief, und die Aktie fällt anschliessend weiter, weil es ja einen Grund für die Kursschwäche gab), noch von Stop-Buy-Orders (im wesentlichen in Übereinstimmung mit @dg2210). Orders mit zwei Limits kann leider meine private EDV nicht.
Daher kaufe ich normalerweise einfach die Aktien billigst, von denen ich überzeugt bin. Je nach Marktlage und Aktie und Anlagebetrag begrenze ich dann die Verluste mit Stop-Loss-Orders (teilweise an der Börse, teilweise nur "im Kopf" = meine private EDV), deren Limits nachgezogen werden, falls die Aktie weiter seigt.
Viele Grüsse aus einem stürmischen München
nmh
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am 01.03.2017 14:39
Hallo giradole,
mein Vorredner hat eigentlich schon (fast) alles gesagt.
Mein Tipp, was Stopp-Orders angeht:
1. Nur bei "großen" AGs (z. B. DAX) Stopp-Orders erteilen. Bei "kleinen" Gesellschaften ist es relativ einfach möglich, für Marktteilnehmer den Kurs kurzfristig ungünstig für Dich zu beeinflussen.
Beispiel: Die Aktie der Klitzeklein-AG notiert bei 20 €. Du stellst eine Stopp-Verkaufsorder für 1.000 St. bei 19 € rein. Ich, ein böser und gefräßiger Marktteilnehmer, der Deine Stopp-Order kennt, stellt daraufhin eine Kauforder mit Limit 16 € in den Markt.
Jetzt brauche ich nur noch 1 Aktie aus dem Eigenbestand für 19 € verkaufen (die Gegen-Kauforder tätigt mein Kumpel). Die Aktie steht auf 19 € - Deine Stopp-Order wird aktiviert und ausgeführt - Du verkaufst Deine 1.000 Aktien für 16 € an mich. Danke!
Am nächsten Tag notieren die Klitzeklein-Aktien wieder bei 20 €.
Mit Daimler-Aktien wäre so etwas extrem aufwändig und für den "bösen" Marktteilnehmer kaum lukrativ, da besteht eine solche Gefahr eher weniger, auch wenn sie nicht ganz ausgeschlossen ist.
2. Stopp-Orders würde ich frühestens um 9 Uhr erteilen (nicht zu Vorbörsenzeit) und spätestens gegen 17:20 Uhr wieder stornieren. Ab 17:30 Uhr werden die Bid-Ask-Spannen plötzlich höher und ein ungewollter Verkauf kann augeführt werden.
Gruß
kroko
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am 01.03.2017 15:01
Ich persönlich bin weder ein Freund von Abstauberlimits (man kauft immer tief, und die Aktie fällt anschliessend weiter, weil es ja einen Grund für die Kursschwäche gab), noch von Stop-Buy-Orders (im wesentlichen in Übereinstimmung mit @dg2210).
Ich sehe das so, wie @nmh. Eine gute Alternative zu Limit-Orders ist ein Musterdepot mit e-mail-Kurswarnung-Funktion (z.B. bei onvista). Da kannst du die Werte, die dich interessieren eintragen und erhältst eine e-mail, wenn deine gesetzten Kurse erreicht sind. Dann hast du Zeit, nochmal über einen evtl Kauf/Verkauf nachzudenken und deine Order in aller Ruhe aufzugeben.
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03.08.2017 17:16 - bearbeitet 03.08.2017 17:21
Ich habe mich jetzt mit dem Live Trading beschäftigt.Das könnte für mich interessant sein.
Aber verstehe ich das jetzt richtig? Ich könnte bei einem Kauf die Ordermaske "Ohne Limit" wählen. Der von mir ausgewählte Kurs wäre für 5 Sekunden garantiert?
Ich komme da mit den Gebühren noch nicht ganz klar. 3,90 ab 1000 Euro und alles andere was ich Kaufen/Verkaufen möchte kostet 9,90?
Und wenn ich innerhalb der Handelszeiten mit einem Limit arbeiten möchte,fallen dann Gebühren an?
Gibt es einen Unterschied ob ich Live Trading während der regulären Börsenzeit oder außerhalb nutze.
Im Vergleich zur normalen Inlandsorder fallen mir die günstigeren Gebühren auf.Gibt es noch mehr Vorteile?
VG
MrKlaus
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am 03.08.2017 17:34
Hallo @MrKlaus,
einen ausführlichen Text mit Vor-/Nachteilen des LiveTradings findest Du hier.
Die 3,90 EUR gelten nur bei Derivaten. Wenn Du normale Aktien handels, fällt auch im LiveTrading immer die normale Provision an, aber keine Börsenspesen oder Maklercourtage.
Meine Erfahrung: Im LiveTrading ist Lang & Schwarz der beste Partner. Auch am Wochenende werden dort faire Preise gestellt. Du solltest aber am Wochenende nicht handeln, weil der Spread (Differenz Kauf/Verkaufspreis) zu hoch ist.
Für Limits fallen niemals Gebühren an, weder börslich noch im LiveTrading (siehe hier).
Hilft Dir das?
Tip: Probier das LiveTrading einfach mal aus. Du wirst sehen, es hat eigentlich nur Vorteile. Ich nutze das LiveTrading seit deutlich über zehn Jahren, mehrmals täglich. Meistens bei Lang & Schwarz. Dort ist man auch kulant, falls mal ein "komischer" Kurs gestellt wird, z.B. bei Stop Loss. An der Börse handle ich fast gar nicht mehr.
nmh
