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Vanguard ETFs in Deutschland

Challenger
Experte ★
209 Beiträge

Guten Tag,

 

ich habe kürzlich gelesen, dass die Vanguard seit 26. Oktober 2017 seine Indexfonds auch in Deutschland über die Deutsche Börse anbietet:

Euro STOXX 50 UCITS ETF    Neu    EUR    IE00BF4R5F15    A2DXRA
FTSE All-World UCITS ETF    USD    IE00B3RBWM25    A1JX52
FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF    USD    IE00B8GKDB10    A1T8FV
FTSE Emerging Markets UCITS ETF    USD    IE00B3VVMM84    A1JX51
FTSE Japan UCITS ETF    USD    IE00B95PGT31    A1T8FU
FTSE North America UCITS ETF    USD    IE00BKX55R35    A12CXY
S&P 500 UCITS ETF    USD    IE00B3XXRP09    A1JX53

EUR Corporate Bond UCITS ETF    EUR    IE00BZ163G84    A143JK
EUR Eurozone Government Bond UCITS ETF    EUR    IE00BZ163H91    A143JL
USD Corporate Bond UCITS ETF    USD    IE00BZ163K21    A143JM
USD Emerging Markets Gov. Bond UCITS ETF    USD    IE00BZ163L38    A143JQ
u.a.

Auf diese Nachricht habe ich zehn Jahre gewartet. Vanguard wurde mir damals durch meine Reise in der USA bekannt.

Die Gründung von Vanguard im Jahr 1975 geht auf eine einfache, aber revolutionäre Idee zurück: Investmentgesellschaften sollten ihre Fonds ausschließlich im Sinne der Fondsanleger verwalten. In den USA werden die Käufer der Fonds auch Eigentümer des Unternehmens. Deshalb ist man bei Vanguard nur seinen Kunden und keinen Aktionären verpflichtet, und es wird das Ziel verfolgt, Kostenvorteile an die Kunden weiterzugeben. Davon profitieren dann auch wir Europäer. Vanguard als führender Anbieter in den USA wäre ein echter Gewinn für Deutschland. Alle Vanguard-ETFs werden physisch abgebildet (vollständig oder optimiert) und sich durch die niedrge Kosten bezeichnet.

Leider sind diese ETFs nicht im ETF-Selector sichtbar.

 

Frage bitte an @SMTcomdirect:
Ab wann kann man bei Vanguard auch als Privatanleger über Comdirect investieren, auch im Sparplan?

 

Danke und viele Grüße

102 ANTWORTEN

etso
Experte
85 Beiträge

Hi @GetBetter 

 

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

 

Du hast in dem Punkt völlig Recht. Wenn mich die €200 nicht stören, warum sollten mich dann die einmaligen Gebühren stören.

Fairer Punkt. Ich denke die €200 sind psychologisch andere (nicht eingetretener "Gewinn") als die Kosten für die Gebühren, da die faktisch anfallen.

 

Aber im Endeffekt hast du absolut Recht.

 

Ertragssteuer ist dann noch das Thema. Seit Einstieg hab ich knapp €2.000 Steigerung des Depotwerts vs. Kaufwert.

Diesen "Gewinn" minus meinen Freibetrag iHv €1.000 müsste ich also versteuern, korrekt? Also ca. €1.000 würden beim Verkauf automatisch versteuert. Müssten also knapp €180 sein.

 

D.h. 

  • Verkauf Gebühren ca. €63,- (inkl. Clearstream)
  • Steuer iHv ca. €180,-
  • Kauf Thesaurierend Gebühren ca. €63,- (inkl. Clearstream)

Alles in allem würde mich das umschichten also einmalig um die €300,- kosten.

Ist das so korrekt?

 

 

Vielleicht noch ergänzend meine Fragen aus einem anderen Beitrag, wenn man bei dem Modell Ausschütter PLUS Thesaurierer bleibt:

 

1) Optimalerweise würde man die Ausschüttung direkt zum Zeitpunkt der Ausschüttung bzw. mit der nächsten Sparrate reinvestieren und nicht z.B. 1x im Jahr, korrekt?

2) Der ausschüttende ETF wird ja durch Kurssteigerungen die €75.000 Grenze auch in der Zukunft überschreiten. Wie geht ihr damit um? Also wenn ich heute an der Grenze bin und umschwenke, bin ich in 5 Jahren ja vermutlich (hoffentlich) nicht mehr bei €75.000 sondern drüber.

 

Entsprechend übersteigen die Ausschüttungen dann auch meinen Freibetrag. 

 

Liebe Grüße

 

 

Silver_Wolf
Legende
5.272 Beiträge

Wenn du über der Grenze bist ist es wohl egal auf welche Erträge du Steuern bezahlst.

Falls die Vorabpauschale geringer ist kannst du auch den Ausschütter etwas reduzieren was aber vermutlich auch Gewinn und damit Steuern bedeutet.

Man kann da eine Weile bis ins Detail optimieren. Ob einem das die Zeit wert ist muß jeder selbst entscheiden.

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@etso  schrieb:

Ertragssteuer ist dann noch das Thema. Seit Einstieg hab ich knapp €2.000 Steigerung des Depotwerts vs. Kaufwert.

Diesen "Gewinn" minus meinen Freibetrag iHv €1.000 müsste ich also versteuern, korrekt? Also ca. €1.000 würden beim Verkauf automatisch versteuert. Müssten also knapp €180 sein.

 

D.h. 

  • Verkauf Gebühren ca. €63,- (inkl. Clearstream)
  • Steuer iHv ca. €180,-
  • Kauf Thesaurierend Gebühren ca. €63,- (inkl. Clearstream)

Alles in allem würde mich das umschichten also einmalig um die €300,- kosten.

Ist das so korrekt?


Für den ETF gilt die Teilfreistellung, d.h. von Deinem Gewinn sind 30% steuerfrei. Das hast Du zwar berücksichtigt, aber scheinbar in der falschen Reihenfolge.

Bei einem Gewinn von 2.000 € ergibt sich ein steuerpflichtiger Gewinn von 1.400 €. Von dieser Steuerbe,essungsgrundlage kannst Du Deine 1.000 € Freibetrag abziehen. Nur die restlichen 400 € unterliegen der Abgeltungssteuer. Das ergibt dann 105,50 €.

 

Der Rest Deiner Liste ist korrekt.

 

 


@etso  schrieb:

1) Optimalerweise würde man die Ausschüttung direkt zum Zeitpunkt der Ausschüttung bzw. mit der nächsten Sparrate reinvestieren und nicht z.B. 1x im Jahr, korrekt?


Das wäre das Vorgehen by the book. In einem Markt, der nicht gleichmäßig nach oben läuft ist eine etwas spätere Wiederanlage ist aber auch ok.

 


@etso  schrieb:

2) Der ausschüttende ETF wird ja durch Kurssteigerungen die €75.000 Grenze auch in der Zukunft überschreiten. Wie geht ihr damit um? Also wenn ich heute an der Grenze bin und umschwenke, bin ich in 5 Jahren ja vermutlich (hoffentlich) nicht mehr bei €75.000 sondern drüber.


Das sind die Stellen wo die Theorie und die Praxis nicht so nahtlos zusammenpassen. Mit solchen kleinen Unsauberheiten muss man einfach leben. Du kannst es nicht so steuern, dass jedes Jahr alles perfekt passt (Freibetrag durch die Gewinne optimal ausgenutzt aber möglichst keine Gewinne darüberhinaus).

 

Der einzige Weg wäre immer am Jahresende manuell aktiv zu werden. Zum einen verursacht das aber Kosten, zum anderen aber auch Aufwand, den Du ja ausdrücklich möglichst nicht haben willst.

etso
Experte
85 Beiträge

@GetBetter vielen Dank für deine Antwort 🙂 Sehr ausführlich.

 

Da es mein erster Verkauf wäre eine Frage:

 

In den Kosteninformationen stehen die Kosten der Order. Also Gebühren etc. 

Das wären ca. €80,-. wobei ich nur per Standardorder meine Bruchstücke auch mit verkaufen kann.

 

Wie oder wann sehe ich denn, wieviel Steuern anfallen. Die werden ja nach meinem Wissen auch direkt berechnet und einbehalten.

Sprich, ich erhalte nach Verkauf meinen Depotwert - Gebühren - Steuern, korrekt?

 

Überlege nämlich schon, einfach in den thesaurierenden zu wechseln und dann wirklich im besten Fall 25 Jahre mich damit nicht mehr beschäftigen zu müssen.

 

Danke euch und Grüße

Micha_89
Experte ★
136 Beiträge

@etsoDu kannst theoretisch auch die ganzen Stücke bspw. im Live-Trading verkaufen. Wahrscheinlich sind die Gebühren dann minimal geringer - aber unbedingt auf die gebotenen Kurse achten, nicht dass du ein paar Euro Kosten sparst aber durch einen geringeren Kurs am Ende schlechter dastehst. Die verbleibenden Bruchstücke könntest du dann danach separat verkaufen. Das ist, so weit ich weiß, bei der comdirect dann immer kostenlos.

 

In deiner Depotübersicht findest du auch den Reiter "Steuersimulation". Da einfach das Wertpapier auswählen und auf "Simulieren" klicken.

 

Und ja, du hast Recht. Auf deinem Konto landet am Ende der Verkaufserlös abzüglich Steuern und Gebühren.

etso
Experte
85 Beiträge

Servus @Micha_89 vielen Dank. Super hilfreich, kannte ich vorher nicht.

 

Da werden mir tatsächlich noch weniger Steuern angezeigt. 

Gewinn vor Steuern: €1.914,73

Steuern: €89,75

 

Ich nehme an, dass sind dann die wirklich anfallenden / einbezogenen Steuern unter Berücksichtigung aller Dinge wie Freistellungsauftrag, Teilfreistellung iHv 30% etc.

 

Dann hab ich ja einen ziemlich genauen Überblick, was ein umshiften kosten würde.

 

Gebühren Verkauf: €62,80

Steuern: €89,75

Gebühren Kauf: €62,80

 

Also alles in allem €215,35

 

Viele Dank für die Begleitung von euch, um hier hin zu kommen 🙂 

Jetzt stellt sich nur die Frage, ob mir es das wert ist oder nicht. Danke!

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@etso  schrieb:

Gewinn vor Steuern: €1.914,73

Steuern: €89,75


Klingt sinnvoll:

1.914,73 € Gewinn ergibt aufgrund der Teilfreistellung (30%) eine Steuerbemessungsgrundlage von 1.914,73 € x 0,7 = 1.341,31 €.

Offenbar ist der jährliche Freibetrag von 1.000 € noch komplett vorhanden und kann angerechnet werden. Somit verbleibt ein zu versteuernder Gewinn von 341,33 €.

Darauf fällt eine Steuer von 26,375% an, so dass sich exakt die genannten 89,75 € ergeben.

Silver_Wolf
Legende
5.272 Beiträge

@etso  schrieb:

Servus @Micha_89 vielen Dank. Super hilfreich, kannte ich vorher nicht.

 

Da werden mir tatsächlich noch weniger Steuern angezeigt. 

Gewinn vor Steuern: €1.914,73

Steuern: €89,75

 

Ich nehme an, dass sind dann die wirklich anfallenden / einbezogenen Steuern unter Berücksichtigung aller Dinge wie Freistellungsauftrag, Teilfreistellung iHv 30% etc.

 

Dann hab ich ja einen ziemlich genauen Überblick, was ein umshiften kosten würde.

 

Gebühren Verkauf: €62,80

Steuern: €89,75

Gebühren Kauf: €62,80

 

Also alles in allem €215,35

 

Viele Dank für die Begleitung von euch, um hier hin zu kommen 🙂 

Jetzt stellt sich nur die Frage, ob mir es das wert ist oder nicht. Danke!


Wenn du das Zeug unbedingt los werden willst dann mach es eben.

Wobei ich nicht verstehe warum das jetzt sein muß.

Wenn du im Laufe des Jahres noch weitere Erträge hast musst du die auch versteuern.

Und wenn du alles verkaufst hast du nächstes Jahr diese Ausschüttung nicht mehr.

Wird dann der Freibetrag noch erreicht?

 

Es würde doch vollkommen ausreichen am Ende des Jahres gerade so viel zu verkaufen daß die 1000 Euro erreicht werden.

Mit der Steuer-Simulation hier kann man das doch ganz einfach prüfen.

etso
Experte
85 Beiträge

Hi @Silver_Wolf ,

 

Ich hatte doch in meinen Beiträgen erläutert, warum ich von dem A1JX52 in den thesaurierenden ETF umschütten möchte bzw. mit dem Gedanken spiele. Weil ich mich nicht mit den Auszahlungen und der Wiederanlage beschäftigen möchte.

 

Dann hat sich das Thema mit Ausschütten und Freibetrag erledigt. Bzw kann man zum Ende des Jahres durch Verkauf von Anteilen ja den Steuervorteil weiter ausnutzen.

HaPa
Experte ★
189 Beiträge

Also mach wie du lustig bist, aber bevor man sich am Ende des Jahres den Stress mit dem Verkauf gibt lege ich doch die Ausschüttungen einfach wieder an - entweder 1x, 4x - fix oder bei Laune -  oder gar automatisiert mit einem Sparplan, der eine leichte Dynamik hat...wenn du am Ende nur 75% wieder anlegst so what...du kannst das Geld ja auch am Geburtstag der Kinder bei denen ins Depot einzahlen oder ähnliches.

 

Auf keinen Fall würde ich allerdings den aufwändigsten Weg - am Ende des Jahres abgezählte Anteile verkaufen - umsetzen. Meiner Meinung nach widerspricht das deinem "ich will keinen Stress mit meiner Geldanlage" gewaltig. Ich befürchte aber, dass genau das dein Problem ist:

Dich stresst bei deiner Geldanlage jede kleinste Mühe.

 

Beim Kraftsport sagt man, dass die Übungen, auf die man am wenigsten Lust hat, wahrscheinlich die wichtigsten wären...