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Spaßbremse deutsche Kapitalertragsteuer

KWie2
Mentor ★★
1.612 Beiträge

Hallo,

 

unter: Aussteigen, und später wieder günstiger einsteigen? Ganz große Falle wegen Abgeltungssteuer! hat @ehemaliger Nutzer  schon einmal ein recht extremes aber nachvollziehbares Beispiel genannt (das ich auch noch einmal nachgerechtet habe):

 

Spoiler

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Gegeben sei folgender Kursverlauf:

Unbenannt.jpg

Man sollte meinen, dass wenn man ein Trading-Genie ist, und es schafft, den 20%-Rücksetzer exakt zu timen (also Verkauf bei 10 Euro und Wiedereinstieg bei 8 Euro), dass man dann am Ende des Investments (Verkauf bei 100 Euro) besser da steht, als jemand, der den Rücksetzer nicht getradet hat, sondern von 1 Euro bis 100 Euro durchgehend gehalten hat. Is aber nicht so. Ist genau anders rum.


Eine Nachrechnung ergibt:
1) Von 1 auf 100 in einem Anlegerleben ist schon recht extrem, aber bei einem Anlagehorizont von 50 Jahren ist das mit 50ter Wurzel aus 100 = 1,0965 bzw. 9,65% Rendite noch gerade so im Bereich langfristiger Börsendaten (eher um USD Raum, als hier in Europa).

2) Der Buy & Hold Anleger hat am Ende wegen der Kapitalertragsteuer von 25% 1 + 3/4 x 99 = 75,25 € in der Tasche.

3) Der glückliche Trader hat nach dem Verkauf beim Kurswert 10 € und nach Steuern 1 + 3/4 x 9 = 7,75 € und kann damit 31/32 Stück je 8,00 € kaufen, die sich dann prächtig auf 31/32 x 100 € = 96,875 € entwickeln. Nach Abzug der Kapitalertragsteuer (100 x 31/32 - 7,75) x 3/4 verbleibt dem glücklichen aktiven Anleger 74,90625 € in der Tasche. Das sind 34,375 €-Cent weniger, als beim passiven Anleger.
Der glückliche Trade hat also tatsächlich den Gewinn des Anlegers verringert und mehr noch:
Auch dem Staat entgeht Steuer, denn der kassiert nicht 1/4 von 99 € = 24,75 €, sondern lediglich 1/4 von 95,875 € = 23,96875 €.
Das ist nicht das Win-Win Modell, das wir gern anstreben. Es ist im Gegenteil eine lose-lose Situation.

Die Kapitalertragsteuer beraubt den aktiven Anleger um den Zinseszins von 1/4 der Erträge und das schlägt bei längerfristigen Anlagen (die zu einem immer höher werdenen Anteil aus eben diesen Zinseszinsen bestehen) voll auf den Erfolg.

 

Unter Vernachlässigung von Ordergbühren und dem Steuerfreibatrag habe ich den Effekt einmal exemplarisch ermittelt.

Bei einer Einmalanlage über 45 Jahre bei 7% Marktzins muss ein aktiver Anleger, der wenigstens jedes Jahr das Portfolio einmal umkrempelt (das ist der Extremfall - das Gegenteil von buy&hold) 8,4738% Rendite erzielen, um das gleiche Ergebnis zu erhalten.

Bei einem Sparplan mit konstanten Raten über 45 Jahre sind für den aktiven Anleger 8,2859% erforderlich, um auf das Ergebnis des passiven Investments in den Markt zu kommen.

Die Abhängigkeiten von Anlagedauer und Marktzins habe ich für den Sparplan in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

Tabelle:

Anlagedauer\Marktrendite

6%

7%

8%

10%

20 Jahre 7,67%
  

30 Jahre

 

7,96%

 

 

40 Jahre

 

8,19%

 

 

45 Jahre

7,00%

8,29%

9,59%

12,22%

50 Jahre

 

8,37%

 

 

 

Über 1,6% (45 Jahre, 8% Marktzins) mehr als den Marktzins erwirtschaften zu müssen, um auf den gleichen Ertrag zu kommen, wie ein passiver Index-ETF Anleger, das ist schon sportlich.
Beachten wir zusätzlich auch noch die Ordergebühren eines aktiven Anlegers kommen aus den Tradinggebühren (Hallo, liebe Comdirect...) schnell grob ein bis zwei weitere Prozent hinzu und dann wird die Frage, wer es schafft, den Markt regelmäßig um rund ca. 3% und mehr zu schlagen schon recht spannend.

 

Sollte sich ein Volk eine Kapitalertragsteuer geben, die aktives Investieren abstraft?

Der deutsche Michel ist (Wir leben in einer Demokratie. Es ist unser Kapitalertragssteuergesetz) mal wieder der dumme. Ein Volk sollte eine Kapitalertragsteuer haben, die jede Aktivität zur Steigerung des Ertrags neutral bis förderlich für den Anleger geraten lässt.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

38 ANTWORTEN

Dr. Strange
Autor ★★
27 Beiträge

@cestmoi  schrieb:

ja, es gibt immer wieder Tricks und/oder Workarounds

Was soll der Schei$$? Das ist kein gangbarer Weg für all die, die sich eine kleine Zusatzrente durch Sparen erwitschaften wollen... Die Leute müssen gefi... äh geschröpft werden. Das macht einen Riesenposten (?) der Steuereinnahmen aus... und ist quasi ohne Gegenwehr und Gerichtsprozesse easy zu erlangen


Wenn Du damit meinst, dass Anlagen mit dem erklärten Ziel einer Rentenvorsorge in der Ansparphase steuerfrei sein sollten, stimme ich Dir zu. Das muß dann aber auch bedeuten, dass man vor dem z.B. 60sten Lebensjahr keine Entnahmen aus dem betreffenden Depot tätigen kann (oder wenn, dann nur unter Rückzahlung aller gewährten Steuervorteile).

Einzahlungen in das Depot kann man dann bis zu einem Höchstbetrag als Vorsorgeaufwendungen von der Steuer absetzen.

So ein Konstrukt würde ich mir in Deutschland auch wünschen.

 

Die meisten aktiven Anleger investieren aber bestimmt nicht ausschließlich für die Rente, sondern um ihr Kapital zu vermehren und in jungen Jahren zu verkonsumieren ("Privatier") oder damit irgendwann eine größere Anschaffung zu tätigen (Haus, Auto).

In diesem Fall ist es für mich auch nicht nachzuvollziehen, warum aus Kapital erwirtschafteter Gewinn geringer besteuert werden sollte, als das Arbeitseinkommen einer Verkäuferin.

 

Und wem der 26% pauschale Steuersatz immer noch zu hoch ist (Olaf will/wollte das ja immer mal wieder auf den persönlichen Steuersatz anpassen), für den ist eine GmbH tatsächlich eine Möglichkeit zur Optimierung.

Und ja, mir ist schon klar dass sich das erst ab 200-300 TEUR Volumen lohnt...

 

 

 

 

 

 

Weinlese
Mentor ★
1.428 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Eine ganz einfache Alternative wäre z.B. ein Depot einschließlich Verrechnungskonto als Black Box, und eine Einnahmenüberschussbesteuerung der Geldflüsse aus dieser Black Box heraus minus der Geldflüsse in diese Black Box hinein.

Danke, diesen Vorschlag hatte ich übersehen. Die Idee ist tatsächlich interessant. Man könnte somit ein Depot in beliebiger Höhe aufbauen, unabhängig von der Art und Weise der Gewinnerzielung. Erst wenn man sich Teile des Depots tatsächlich auszahlen lassen wollte, würde die Besteuerung zuschlagen.

 

Eine einfache und hinreichend wirkungsvolle Lösung, die ohne große Regeländerungen auskäme, wäre wie erwähnt eine Anpassung des Sparerpauschbetrags. Ich verstehe auch nicht, wieso hier nicht wenigstens eine jährliche Anpassung entsprechend der Inflation vorgenommen wird. Frustrierte Smiley

 

Viele Grüße

Weinlese

KWie2
Mentor ★★
1.612 Beiträge

Hallo,

 


@Weinlese  schrieb:
Die Idee ist tatsächlich interessant. Man könnte somit ein Depot in beliebiger Höhe aufbauen, unabhängig von der Art und Weise der Gewinnerzielung. Erst wenn man sich Teile des Depots tatsächlich auszahlen lassen wollte, würde die Besteuerung zuschlagen.

Ja. Und ganz unabhängig von jeder sozialpolitischen Diskussion um den Steuersatz hätte vor allem jeder Sparer klare, berechenbare Verhältnsse. Ein höherer Bruttoertrag würde dann tatsächlich einen höheren Nettoertrag bedeuten.

Genau diese im Vergleich zu heute ganz erhebliche Vereinfachung würde dem deutschen Michel (und zwar jedem) einfache Entscheidungen ermöglichen.

 

Was Inflationsbereinigung (oder jedes andere Aufzinsen mit welchem Aufzinsungsfaktor auch immer) anbelangt, halte ich dies wiederum für etwas, das kompliziert ist, und wir ja bisher auch nicht brauchen.

Da finde ich dann wiederum internationale Abhängigkeiten und Effekte bezüglich der Quellensteuern interessanter.

Hier geht's mir aber nur um die Einfachheit, Klarheit und Strategieübergreifende Gerechtigkeit der Kapitalertragsbesteuerung.

Das in die Black-Box (das "Steueroprtfolio" oder "Steuerdepot") hineingezogene Verrechnungskonto löst ganz einfach ein erhebliches Problem.

 

Wenn ich ein politisches Interesse andeuten mag, dann geht es mir hier darum, keinen deutschen Anleger durch Komplexität vom Mitprofitieren abzuschrecken, also möglichst inclusive Rahmenbedingungen für (vor allem) Kleinanleger.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

KWie2
Mentor ★★
1.612 Beiträge

Hallo,

 

hier noch einmal ein Diagramm, das darstellt, welche Auswirkungen ein voller Trade (eine volle Gewinnrealisierung) in unserem Kapitalertragssteuersystem im Vergleich zum Halten hat.
Voraussetzungen:

  • Freibetrag vernachlässigt (hohe Einlagesumme)
  • Keine Odergebühr
  • Sparplan mit konstanten Raten über 45 Jahre
  • Angenommen je konstante Wertpapierrenditen über den Anlagezeitraum von 45 Jahren (die verschiedenen Farben)

 

 

Defizit_45_Jahre.png

 

Bei einer Gewinnrealisierung im 29. Jahr bei niedrigen und im 28. Jahr bei höheren Zinssätzen (Jahreserträgen) kann man den je maximalen Wertverlust des Depots nach Steuern im Vergleich zum versteuerten Wert ohne Trade in Prozent ablesen.

Bedenke ich, dass ich nicht wissen kann, ob mich irgendwann ein Crash oder ein Bärenmarkt nötigen wird, zu traden, dann ist ein Nachteil von bis deutlich über 10 % schon wirklich heftig.

Die Anlagesituation ist mit dem deutschen Steuersystem praktisch unplanbar, denn ich würde für eine optimale Anlage Informationen aus der Zukunft benötigen. Mehr oder weniger alle Aktivitäten zur Optimierung des Portfolios haben einen ungewissen oder negativen Ausgang.

Und das soll ein brauchbares Steuersystem für Privatanlage in Deutschland sein?

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

KWie2
Mentor ★★
1.612 Beiträge

Hallo,

 

unter Thesaurierer (acc) oder Ausschütter (dis)? ist bisher nicht viel an sachlicher Diskussion bezüglich der steuerlichen (und anderer) Unterschiede zwischen Ausschüttenden und Thesaurierenden Fonds herausgekommen.

Auch weiter Fragen wurden noch nicht explizit aufgegriffen.

 

Greift nun die Vorabpauschale und schafft sie eine Gleichbehandlung  zwischen Ausschüttern und Thesaurierern?

Es sieht nicht danach aus. Vielmehr scheint der Basiszins als Folge der Niedrigzinspolitik der EZB nachhaltig zu verschwinden. Die Veröffentlichung der Basiszinsen je für ein Jahr in der Zukunft hängt dennoch wie ein Damoklesschwert über den Investoren. Die Tatsache, dass wir die Entwicklung der Vorabpauschale in der Zukunft nicht absehen können, sorgt für unberechenbare Verhältnisse bei jedem Anleger. Das allein lässt mich erneut den Titel: "Spaßbremse Deutsche Kapitalertragsteuer" zitieren.

Wie sieht es bei der Teilfreistellung aus?

Als Kompensation für die körperschaftliche Besteuerung von Fonds auf der Fondsebene, also einer sich akkumulierenden Belastung, haben wir die einmalige pauschale Teilfreistellung im Steuerrecht, also eine sich nicht akkumulierende Kompensation, die mit der zu kompensierenden Belastung strukturinkompatibel ist.

Das Ergebnis ist entsprechend: Wir können spekulieren, wie stark sich die Besteuerung auf Fondsebene tatsächlich im Verborgenen auf die Performance der Fonds auswirkt.

Klar ist aber:

Kurzfristig stehen Fonds durch die Teilfreistellung günstiger für den Anleger da.

Langfristig hingegen akkumulieren sich die Körperschaftssteuern zu einem immer größer werdenden Defizit, so dass Aktien im langfristinvestment besser dastehen als Fonds. Der "Break even point" mag irgendwo um 20 bis 40 Jahre liegen.

Für Anfänger bietet es sich aber eben nicht an, das steuerlich optimale zu tun und mit Einzelwerten zu beginnen. Vielmehr machen die meisten wohl eher umgekehrt bessere Erfahrungen, indem sie mit ETFs oder Fonds beginnen und sich dann mit etwas Erfahrung und mehr Wissen ggf. auf Einzelwerte stürzen - Das Gegenteil der Optimlität der inkonsistenten Besteuerung.  Wieder zitiere ich den Titel: "Spaßbremse Deutsche Kapitalertragsteuer".

 

Das persönliche Fazit, dass ich aus meinen Untersuchungen herausziehe:

Gerade das, was ich (mit meiner Begeisterung für Einzelwerte) so richtig schön und sinnig finden würde, nämlich dass man seinem Basisinvesment aus breit gestreuten Fonds oder ETFs á la Bogle nach herzenslust durch einzelne Aktien seiner Lieblingsbranchen einen Charakter an die Seite stellen kann, das epfiehlt sich aus steuerlichen Gründen für mich nicht.

Konsequenz: Ich habe ein Basisinvestment mit accumulierenden Fonds und einem accumulieenden ETF, eine klaffende Lücke bei den Spaß-EInzelwerten und sehe mich im Bereich der Einzelwerte motiviert, sehr auf die Performance zu achten.

Mein Basisinvestment ist daher - ich bin zu Öko für ein Investment aus 100% Indexfonds - komplizierter und kleiner, als es bei einem Bogle Fan ausfallen könnte und bei den Einzelwerten dominiert die Fundamentalanalyse weithin über die lustgetriebene (in Wirklichkeit natürlich wirtschaft- und sozialkulturell geprägte) willkürliche Wahl.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Thorsten_
Legende
4.208 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Für Anfänger bietet se ssich aber eben nicht an, das steuerlich optimale zu tunund mit Einzelwerten zu beginnen. Vielmehr machen die meisten wohl eher umgekehrt bessere Erfahrungen, indem sie mit ETFs oder Fonds beginnen und sich dann mit etwas Erfahrung und mehr Wissen ggf. auf Einzelwerte stürzen - Das Gegenteil der Optimlität der inkonsistenten Besteuerung.  Wieder zitiere ich den Titel: "Spaßbremse Deutsche Kapitalertragsteuer".


Für Anfänger bietet es sich an, überhaupt in Aktien zu investieren. Ob in einige gut ausgewählte Einzelaktien oder ETF thesaurierend oder ETF ausschüttend... Alles besser, als gar nicht zu investieren.

Das ist meine bescheidene Meinung.

 

Man kann immer versuchen, die Steuerabgaben zu optimieren. Wer zahlt nicht gerne wenig Steuern?

Aber andererseits kann man das Steueroptimieren auch übertreiben. Da halte ich es dann teilweise lieber nach meinem Motto: "Je mehr Steuern ich zahlen darf, desto besser!"

huhuhu
Legende
8.242 Beiträge

@Thorsten_  schrieb:


Für Anfänger bietet es sich an, überhaupt in Aktien zu investieren. Ob in einige gut ausgewählte Einzelaktien oder ETF thesaurierend oder ETF ausschüttend... Alles besser, als gar nicht zu investieren.

Das ist meine bescheidene Meinung.

 

Man kann immer versuchen, die Steuerabgaben zu optimieren. Wer zahlt nicht gerne wenig Steuern?

Aber andererseits kann man das Steueroptimieren auch übertreiben. Da halte ich es dann teilweise lieber nach meinem Motto: "Je mehr Steuern ich zahlen darf, desto besser!"


@Thorsten_ 

Zustimmung, und Hand auf´s Herz,

bei den meisten geht es doch sowieso nur um Pille Palle.

Außerdem, Steuern müssen sein 😉

 

Chris65
Autor ★★★
38 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Wieder zitiere ich den Titel: "Spaßbremse Deutsche Kapitalertragsteuer".


Ich habe etwas Mühe mit Deiner Schallplatte, denn

1. Steuern müssen grundsätzlich sein (🤝 @huhuhu )

2. je mehr Kapitalertragsteuer ich zahlen darf, desto besser (🤝 @Thorsten_ )

3. die aktuelle KESt-Regelung ist ziemlich anlegerfreundlich

 

Noch kurz zu Deinen Ausführungen:

 

  1. Die Vorabpauschale war nie dazu gedacht, eine "Gleichbehandlung zwischen Ausschüttern und Thesaurierern" herzustellen, sondern soll eine jährliche Anlegerbesteuerung in einer pauschal zu ermittelnden Mindesthöhe sicherstellen. Und die Aussage, dass die jährlich 1 Jahr im voraus (!) festgelegte Höhe der Vorabpauschale "für unberechenbare Verhältnisse bei jedem Anleger" sorgt, halte ich dann doch für leicht übertrieben.

  2. Auch Dein Wirkungsvergleich der KSt-Besteuerung auf Fondsebene ("akkumulierende Belastung") und Teilfreistellung auf Anlegerebene ("nicht akkumulierende Kompensation") ist - mit Verlaub - Unsinn. Die Teilfreistellung wirkt ja beim Verkauf auf die kumulierten Kursgewinne und der Anleger profitiert dabei sogar von einer Steuerstundung während der Haltedauer. Eine 1:1-Kompensation der KSt-Besteuerung auf Fondsebene war vom Gesetzgeber im übrigen auch weder geplant noch technisch machbar.

Mein Rat: Erfreue Dich an der reichhaltigen Auswahl interessanter Anlageprodukte und den nicht ungünstigen KESt-Regelungen hierzulande, wechsle die Schallplatte und genieße das Leben!

 

 

 

KWie2
Mentor ★★
1.612 Beiträge

Hallo,


@ae  schrieb (und zwar dort in: Wo fährt gerade die schnellste Straßenbahn ?😞

Zum Schluss noch ein ganz entscheidender Faktor, weshalb sich ein „Hin und Her“, oder das „Straßenbahn - Hopping“ um zum Anfangsthema zurückzukehren, nicht lohnt und die Rendite schmälert, nämlich die Steuern. 
Ich habe diese nur erwähnt, weil sie eben da sind und unvermeidbar. Ich möchte aber bitte das Thema hier nicht weiter ausbreiten. 

@KWie2 hat dafür einen Thread - Spassbremse Kapitalertragsteuer  -erstellt in welchem dieses leidige Thema beklagt werden darf 😉


Nach all der Simulation hab' ich dann an der Stelle auch 'mal eine grobe Faustregel.

Ich vernachläsige die rund 25% am Ende eines Buy&Hold Investments, weil zwischen Investitionsstrategien mit sagen wir 2% Unterschied in der tatsächlichen jährlichen Performance nach 40 Jahren gern ein Faktor von 2 einstellt.

 

Dann wird mit aktiven Strategien, die regelmäßig umschichten, der Markt (= die Performance eines Marktbreit Buy&Hold Investierten), erst geschlagen, wenn die Nettorendite im Mittel laufend über der Bruttorendite des Buy&Hold Investors (= über der Brutto-Marktrendite liegt).

 

Kurzfassung: Du schlägst den Markt erst, wenn Du mit Deiner Nettorendite die Bruttomarktrendite schlägst.

 

Das hast Du, @ae , dort absolut treffend bemerkt.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Investoren es wohl schaffen, mit der Bruttorendite den Markt zu schlagen, nicht aber mit der Nettorendite bzw. mit dem Nettoertrag nach Ablauf des Lebens-Anlagezeitraums.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

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