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Spaßbremse deutsche Kapitalertragsteuer

38 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Gewinne aus Kapitalerträge SIND Einkommen.


Achja? Ist das so?

Und wieso kann ich dann keine Werbungskosten geltend machen?

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Zilch  schrieb:

@ehemaliger Nutzer du darfst die Partei ruhig nennen. Du meinst die FDP oder? 


Ja genau die. Habe mir gestern Abend den Podcast von Christian Lindner angehört. Er hat sich Markus Koch eingeladen. Passt ganz gut zum Thema.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

@Zilch  schrieb:

Gewinne aus Kapitalerträge SIND Einkommen.


Achja? Ist das so?

Und wieso kann ich dann keine Werbungskosten geltend machen?


@GetBetter @Zilch 

Gewinne aus Kapitalerträgen sind keine Einahmen sondern werden steuerrechtlich korrekt Einkünfte aus Kapitalerträgen genannt und zählen zu den sog. Überschusseinkünften.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Nun kommen Begrifflichkeiten ins Spiel, aber das alles ist nun Korinthenkackerei. Oh mann.... 

 

Einkünfte sind Einnahmen abzüglich Werbungskosten. 

Einkommen ist die Summe aller Einkünfte abzüglich Sonderausgaben etc pp. 

Eine andere Definition von Einkommen:

"Als Einkommen werden Einnahmen einer natürlichen oder juristischen Person bezeichnet, welche dieser regelmäßig oder in einem bestimmten Zeitraum zufließen. Diese Einnahmen fließen der Person in aller Regel in Form von Geld zu, allerdings sind auch Sachgüter vom Begriff des Einkommens erfasst."

 

Einnahmen = Einkünfte, als Oberbegriff in Summe Einkommen. 

 

Gewinne aus Wertpapiergeschäfte sind somit Einkommen, genauer definiert Einkünfte was nur ein anderer Begriff für Einnahmen sind. Also stimmt es nicht zu sagen es seien keine Einnahmen sondern Einkünfte, denn es ist im Prinzip dasselbe... 

 

So, und nun bin ich raus, ich weiß schon was folgt... 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Weinlese
Mentor ★
1.456 Beiträge

@KWie2 

Mich würde interessieren, wie Du Dir so eine Ausgestaltung der Steuer vorstellst, die aktive Anlagen mit passiven steuerlich gleichstellt, ohne dabei aber Ungerechtigkeiten bei der Erwirtschaftung von Erträgen zu schaffen.

 

Du siehst im aktiven Traden anscheinend eine gewisse Mehrleistung gegenüber dem passiven Anlegen, die dann steuerlich entlohnt werden sollte. Dem ursprünglichen Zweck von Aktieninvestments läuft das meiner Ansicht nach aber zuwider. Für ein Aktienunternehmen ist es kontraproduktiv, wenn zur Verfügung gestelltes Kapital nach einem Jahr wieder abgezogen wird, weil der Anleger sein Depot umstrukturieren will. Nun passiert das so nicht, weil Aktien über die Börse gehandelt werden und das ursprünglich investierte Kapital weiter beim Unternehmen bleibt. Ich sehe in kurzfristigen Anlagen jedoch eindeutig den höheren spekulativen Charakter.

 

Daher würde ich sogar so weit gehen zu sagen, je kürzer die Haltezeit bei der Anlage, desto höher sollte die Steuer sein. Wer seine Aktien, als Beispiel, länger als zehn Jahre hält, sollte komplett steuerfrei ausgehen, wer sie kürzer als zehn Minuten hält, darf ruhig die Hälfte seines Gewinns abgeben. Dazwischen könnte man die Steuer entsprechend staffeln. Anleger, die direkt an der Zeichnung von neuen Aktien teilnehmen, sollten zusätzliche Vorteile erhalten, da der volkswirtschaftliche Nutzen dabei am größten ist.

 

Man kann sich jetzt über die Begrifflichkeiten Zockerei, Spekulation, Investition und so weiter streiten, und welche Art der Anlage nützlicher als die andere ist. Aus rein praktischer Perspektive wäre eine Depotumschichtung nach einem Jahr im Zuge einer sehr langfristig ausgerichteten Anlage aber nicht von einer kurzfristigen Spekulation auf steigende Kurse zu unterscheiden. Wer seine Aktien über mehrere Jahre hält, verleiht zumindest seinem Willen Ausdruck, sich nicht am Zocken beteiligen zu wollen.

 

Die einzig mögliche Gleichstellung zwischen kurz- und langfristigen Anlagen scheint mir eine komplette Steuerfreiheit zu sein. Wie oben bereits diskutiert, wäre das jedoch eine Ungerechtigkeit gegenüber anderen Einkommensarten.

 

Viele Grüße

Weinlese

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@Weinlese 

 

Ich verstehe die Problematik nicht ganz. Wo ich stehe, ist die Lösung sehr einfach: Den Freibetrag so hoch setzen, dass ein durchschnittlicher Kleinanleger eine vernünftige Summe steuerfrei bekommt, und dem kurzfristige Zocken mit einer Transaktionssteuer begegnen, die mal nicht völlig am Ziel vorbeiführt, zur Abwechslung.

 

801€ ist albern, da kann man dann auch ganz drauf verzichten. Aber wenn der Pauschbetrag, sagen wir, 10k oder 20k im Jahr wäre, wäre das eine sinnvolle Förderung für eine aktienbasierte Altersvorsorge: Die Auszahlung im Alter wäre (zu einem Großteil) steuerfrei, und wenn das Depot in der Anlagephase umgeschichtet werden muss, gibt es auch einen gewissen Spielraum.

 

Es ist ja auch nicht so, dass wir nicht schon mal da waren. 93-96 waren es 6.000 Mark. Rechne die Inflation drauf, und die Größenordnung ist ähnlich.

 

Und die ausfallenden Einnahmen werden mit einer Transaktionssteuer auf alle Finanzinstrumente (insbesondere Derivate) aufgefangen. Ergebnis: Trading wird besteuert, Vorsorge (fast) nicht.

 

Letztendlich ist alles kompliziert, ja, und man muss sich Gedanken über Sekundäreffekte machen. Aber der momentane Stand ist so unsinnig bzw. einseitig in eine Richtung verschoben, dass es einigermaßen einfach ist, etwas zu tun, dass mehr oder weniger in die gewünschte Richtung führten würde.

 

 

Aber es ist halt nicht gewollt. Das ist das einzige Hindernis. Aus einem Gutachten von 2008, hier zusammengefasst:

 

Für die eigenverantwortliche Absicherung für das Alter gebe es eine Reihe staatlich geförderter privater und betrieblicher Altersvorsorge. Es sei davon auszugehen, dass diese Vorsorgeformen für einen Großteil der Sparer vorteilhafter seien als die herkömmliche Geldanlage.

 

Ich denke, damit ist alles gesagt. Ich geh dann mal Riestern ...

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 


@NR  schrieb:

@Weinlese 

 

Ich verstehe die Problematik nicht ganz. Wo ich stehe, ist die Lösung sehr einfach: Den Freibetrag so hoch setzen, dass ein durchschnittlicher Kleinanleger eine vernünftige Summe steuerfrei bekommt, und dem kurzfristige Zocken mit einer Transaktionssteuer begegnen, die mal nicht völlig am Ziel vorbeiführt, zur Abwechslung.


Das sehe ich ganz ähnlich (geringe! Transaktionssteuer statt Fristunterscheidung bei der Ertragsbesteuerung). Auch sonst möge jeder meinen Like unter Deinem Beitrag finden. Darum kam in meinem ganz neutralen, einfachen und wirksamen Vorschlag oben auch keine Fristunterscheidung vor.:

 


@KWie2  schrieb:

Eine ganz einfache Alternative wäre z.B. ein Depot einschließlich Verrechnungskonto als Black Box, und eine Einnahmenüberschussbesteuerung der Geldflüsse aus dieser Black Box heraus minus der Geldflüsse in diese Black Box hinein.

Das würde das Steuersystem nicht nur erheblich vereinfachen (kein FIFO mehr erforderlich) sondern auch jede wie auch immer geartete Anlage hinsichtlich des Ertrages gleich behandeln.


Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

friends-fan
Autor ★★★
60 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Wichtig ist vor allem, dass Kryptowährungen weiterhin mit 0% besteuert werden. So schmecken die Tendies doch am besten! Lachender SmileyLachender SmileyLachender Smiley


Kommt drauf an....

 

https://wendl-koehler.de/rechtliches/kryptowaehrung-steuererklaerung/

 

oder kürzer

 

https://bankenverband.de/blog/steuerfalle-kryptowahrungen-was-anleger-beim-kauf-von-bitcoin-und-co-wissen-mussen/

Dr. Strange
Autor ★★
27 Beiträge

Gründe doch eine Vermögensverwaltende GmbH. Dann sind realisierte Gewinne nahezu steuerfrei und Du zahlst nur Steuern, wenn Du das Kapital wieder in Privatvermögen überführst.

Das kommt dem geschilderten Blackbox Prinzip schon sehr nah.

cestmoi
Mentor ★
1.216 Beiträge

ja, es gibt immer wieder Tricks und/oder Workarounds

Was soll der Schei$$? Das ist kein gangbarer Weg für all die, die sich eine kleine Zusatzrente durch Sparen erwitschaften wollen... Die Leute müssen gefi... äh geschröpft werden. Das macht einen Riesenposten (?) der Steuereinnahmen aus... und ist quasi ohne Gegenwehr und Gerichtsprozesse easy zu erlangen