am 21.11.2020 13:31
Die Comdirect sagt dazu Folgendes:
Für Wertpapierdepots ist ein Einlagensicherungsschutz nicht notwendig. Die Wertpapiere sind Eigentum des Kunden und werden von comdirect nur verwahrt. Als Kunde können Sie jederzeit die Herausgabe der Wertpapiere verlangen.
Quelle: https://www.comdirect.de/cms/sicherheit-einlagensicherungsfonds.html
Es soll im Folgenden explizit nur um Aktien und um physisch replizierende Aktien-ETFs gehen (nicht um Anleihen, Zertifikate, Optionsscheine, ETCs, Swaps etc.).
Wertpapiere sind also grundsätzlich das Eigentum des Depotinhabers. Das Finanzinstitut verwahrt die Wertpapiere lediglich für den Depotinhaber treuhänderisch. Somit sind die Wertpapiere in Falle einer Insolvenz des Geldinstituts nicht Teil der Insolvenzmasse.
Doch was bedeutet es, wenn das Finanzinstitut die Wertpapiere nicht zurückgeben kann?
Anleger könnten dann ihre Aktien nicht mehr verkaufen oder das Depot auf ein anderes Finanzinstitut übertragen. So ist es vorstellbar, dass das Finanzinstitut einen Kundenauftrag zum Beispiel zum Kauf von Apple-Aktien im Wert von 10.000 Euro gar nicht ausführt, sondern die Wertpapiere nur scheinbar im Depot verbucht und das Geld anderweitig verwendet.
Denkbar wäre, dass das Finanzinstitut die Wertpapiere des Kunden entgegen aller Absprachen und im Anschein, es seien die eigenen, verleiht - sei es im Rahmen von Pensionsgeschäften oder um durch Leerverkäufe entstandenen Lieferverpflichtungen nachzukommen. Diesen Präzedenzfall hat es in Deutschland zwar bisher noch nicht gegeben, jedoch mehrfach in den USA während der Finanzkrise 2008/2009.
Sollte das Finanzinstitut dann zum Beispiel zahlungsunfähig werden und seiner Pflicht zur Rückgabe der Wertpapiere an den Kunden nicht nachkommen können, greift das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (EAEG). Dieses Gesetz und die entsprechende Regelung gibt es seit 1998.
Ist die Bank pflichtwidrig außer Stande, Wertpapiere des Kunden zurückzugeben, so besteht neben der Haftung der Bank im Entschädigungsfall ein Entschädigungsanspruch gegen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH. Der Anspruch gegen die Entschädigungseinrichtung ist der Höhe nach begrenzt auf 90 Prozent des Wertes dieser Wertpapiere, maximal jedoch auf den Gegenwert von 20.000 Euro.
Wenn ich also ein Depotvermögen von 100.000 € habe, wäre der Entschädigungsanspruch maximal auf 20.000 € begrenz. Das ist heftig!
Mich würde interessieren, ob Wertpapiere zu 100% (und nicht etwa scheinbar) im Depot verbucht werden, so dass die Wertpapiere im Falle einer Insolvenz der Commerzbank AG auch herausgegeben werden?
am 24.11.2020 10:55
Ich denke wir kommen hier nicht wirklich weiter. Codi hat bestätigt, dass alles mit rechten Dingen zugeht und auch Kontrollen stattfinden, die Frage ist somit beantwortet.
Ob man der codi traut oder nicht ist eine andere Sache.
24.11.2020 11:06 - bearbeitet 24.11.2020 11:09
24.11.2020 11:06 - bearbeitet 24.11.2020 11:09
@Necoro schrieb:@ehemaliger NutzerDu kannst ja auch mal beim Kundenservice anfragen, ob sie dir eine Bestätigung von Clearstream ausstellen, dass deine Papiere dort wirklich liegen. Wird, wie so üblich bei Clearstream, dann nur nicht billig.
@Necoro geht das?? Das würde ich sofort machen und gerne bezahlen! Aber mein Verständnis ist leider, dass Clearstream grundsätzlich nichts davon weiß, wem die Papiere wirklich gehören; Die wissen nur, wieviel insgesamt der Comdirect gehören.
Auch rätsel ich, ob meine an der NASDAQ gekauften Arcimoto überhaupt bei Clearstream liegen.
am 24.11.2020 11:17
@ehemaliger Nutzer schrieb:
@Necoro schrieb:@ehemaliger NutzerDu kannst ja auch mal beim Kundenservice anfragen, ob sie dir eine Bestätigung von Clearstream ausstellen, dass deine Papiere dort wirklich liegen. Wird, wie so üblich bei Clearstream, dann nur nicht billig.
@Necoro geht das?? Das würde ich sofort machen und gerne bezahlen! Aber mein Verständnis ist leider, dass Clearstream grundsätzlich nichts davon weiß, wem die Papiere wirklich gehören; Die wissen nur, wieviel insgesamt der Comdirect gehören.
Das gälte es rauszufinden. Vielleicht hat ja @Social-Media-Team dazu noch mal einen Hinweis, ansonsten beim Kundenservice anrufen.
Auch rätsel ich, ob meine an der NASDAQ gekauften Arcimoto überhaupt bei Clearstream liegen.
Schau auf deine Wertpapierabrechnung. Mutmaßlich steht da "Wertpapierrechnung USA", dann liegen sie in den USA und das ganze Thema "Herausgabeanspruch" wird fröhlich kompliziert.
am 24.11.2020 11:34
Mal das Ganze von de praktischen Seite herangedacht...:
Wie wäre es wenn man einfach einen Depotwechsel zu einer anderen Bank beauftragt!? (also eine Bank die nicht zu dem mutmaßlichen Verbrecher-Konzern gehört)
Dann würde das ja an den Tag kommen... Also einmal Depotwechsel abgehend und gut ist! Schlimstenfalls werden halt die 3 Papiere übertragen die die Bank für wen auch immer echt gekauft hat. In dem Moment wandern sie aber in meinen Topf bei der anderen Bank ![]()
Falls ich doch wieder Vertrauen in die Bank habe (weil ohne geht es in der Praxis nun wirklich nicht) dann können die Papiere ja irgendwann auch wieder zuückwandern. Oder zu noch einer weiteren Bank - sicher ist sicher ![]()
![]()
Geht natürlich nicht wenn alle Banken Dreck am Stecken haben...
Gruß Crazyalex
am 24.11.2020 11:45
@Crazyalex schrieb:Mal das Ganze von de praktischen Seite herangedacht...:
Wie wäre es wenn man einfach einen Depotwechsel zu einer anderen Bank beauftragt!? (also eine Bank die nicht zu dem mutmaßlichen Verbrecher-Konzern gehört)
Dann würde das ja an den Tag kommen... Also einmal Depotwechsel abgehend und gut ist! Schlimstenfalls werden halt die 3 Papiere übertragen die die Bank für wen auch immer echt gekauft hat. In dem Moment wandern sie aber in meinen Topf bei der anderen Bank
Falls ich doch wieder Vertrauen in die Bank habe (weil ohne geht es in der Praxis nun wirklich nicht) dann können die Papiere ja irgendwann auch wieder zuückwandern. Oder zu noch einer weiteren Bank - sicher ist sicher
Geht natürlich nicht wenn alle Banken Dreck am Stecken haben...
Gruß Crazyalex
@Crazyalex Vielen Dank für diesen Beitrag. Genau die gleiche Idee hatte ich auch, dann müsste es sich ja auch klären, ob einem wirklich die Aktien gehören oder nicht
Jedoch hatte ich diesen Vorschlag nicht geäußert, da es hier, und ich will jetzt keinem zu nahe treten, manchmal doch wirkt wie bei den ganzen Verschwörungstheorien. Jeder guten Argumentation wird dann wieder ein weiteres noch absurderes Argument entgegengestellt.
Erst trauen wir einer Bank nicht, dann sagt einer "Übertrag doch auf eine andere Bank". Dann traut man den ganzen Banken auf einmal nicht, da man da ja auch nicht weiß, ob die Aktien einem dann gehören, oder die Comdirect dann bei der Consors Bank anruft und sagt "Wir haben hier einen Skeptiker, komm lass den mal auf den Arm nehmen und ihm vorgaukeln, das er seine Aktien bei euch gutgeschrieben bekommt" usw.
Ich weiß, ich zieh es jetzt gerade etwas ins lächerliche, wie gesagt, wenn das Grundvertrauen in das Institut, dem man sein Geld anvertraut nicht stimmt, dann muss man die Konsequenzen ziehen, und keinem dieser Institute sein Geld anvertrauen, wodurch dann doch nur wieder das Kopfkissen bleibt.
am 24.11.2020 11:48
Denjenigen hab ich ja in meinem Beitrag schon vorsorglich bzgl. dieser Argumentation den Wind aus den Segeln genommen ![]()
Gruß Crazyalex
24.11.2020 12:48 - bearbeitet 24.11.2020 13:00
24.11.2020 12:48 - bearbeitet 24.11.2020 13:00
@Crazyalex schrieb:Wie wäre es wenn man einfach einen Depotwechsel zu einer anderen Bank beauftragt!? Dann würde das ja an den Tag kommen...
@Crazyalex, @Enjineer, @Necoro ihr habt definitiv nicht verstanden, worum es hier überhaupt geht. Dabei würde nämlich gar nichts an den Tag kommen! Erklärung:
Disclaimer zum x-ten mal: Nein, ich wittere keinen großangelegten Betrug. Aber Fehler sind möglich, und Transparenz wäre schön.
am 24.11.2020 12:49
@Enjineer schrieb:
@Crazyalex schrieb:Wie wäre es wenn man einfach einen Depotwechsel zu einer anderen Bank beauftragt!? (also eine Bank die nicht zu dem mutmaßlichen Verbrecher-Konzern gehört)
Jedoch hatte ich diesen Vorschlag nicht geäußert, da es hier, und ich will jetzt keinem zu nahe treten, manchmal doch wirkt wie bei den ganzen Verschwörungstheorien. Jeder guten Argumentation wird dann wieder ein weiteres noch absurderes Argument entgegengestellt.
Ich hatte den gleichen Vorschlag bereits weiter vorne schon geäußert (wenn auch klauseliert), die Antwort war denn "nach Wirecard weiß man, dass kein Betrugsvorhaben zu groß ist". Insofern hat @Enjineer leider recht ![]()
am 24.11.2020 13:01
@ehemaliger Nutzer schrieb:@Crazyalex, @Enjineer, @Necoro ihr habt definitiv nicht verstanden, worum es hier überhaupt geht (oder ihr liked Kommentare falsch). Deshalb erneut ein Erklärungsversuch, etwas einfacher:
- Clearstream stellt man sich vor wie einen Trezor
- In diesem Trezor hat die Comdirect (z.B.) 1 Millionen Siemens-Aktien liegen
- Clearstream weiß jedoch nur, dass diese Aktien Comdirect-Kunden gehören - nicht wem genau.
- Annahme: Comdirect zeigt ihren Kunden in ihren Depots an, dass sie insgesamt 1,1 Millionen Siemens-Aktien besitzen.
- Die Comdirect hat also 0,1 Millionen Siemens-Aktien weniger, als sie haben müsste.
- Wenn du nun einen Depotübertrag machst, und deine 1000 Siemens Aktien von der Comdirect zur Postbank transferierst, dann hat die Comdirect bei Clearstream nur noch 999.900 Aktien. Es würde aber nicht auffallen, dass die Comdirect weiterhin 0,1 Millionen Siemens-Aktien zu wenig hat. Erst im Fall einer Pleite der Comdirect, wenn nämlich alle ihre Aktien wo anders hin übertragen wollen, dann wäre für die letzten nichts mehr da.
Disclaimer zum x-ten mal: Nein, ich wittere keinen großangelegten Betrug. Aber Fehler sind möglich, und Transparenz wäre schön.
@ehemaliger Nutzer
Ich verstehe immer weniger worauf Du eigentlich hinaus willst.
Wenn die comdirect (z.B.) irgendwann merken sollte, dass ihr aufgrund fehlerhafter Buchungen 100.000 Aktien fehlen, dann werden die eben an der Börse gekauft. Fertig!
Das sind vergleichsweise geringe Summen zumal das Geld dafür von den Kunden ja bezahlt wurde und somit auf der anderen Seite der Fehlerbuchung vorhanden sein müsste.
Die ganzen Befürchtungen machen überhaupt nur Sinn, wenn vorsätzlicher Betrug vermutet wird. Und dazu hatten wir weiter oben schon diskutiert.
24.11.2020 13:08 - bearbeitet 24.11.2020 13:10
24.11.2020 13:08 - bearbeitet 24.11.2020 13:10
@GetBetter schrieb:Ich verstehe immer weniger worauf Du eigentlich hinaus willst.
Können wir kurz bei einer Sache bleiben, bitte?
Ich hab's nämlich satt als Trottel dazustehen, obwohl ich eigenltich der bin, der permanent die schlausten und korrektesten Sachen schreibt.