am 29.05.2022 20:57
Würde 1.000€ monatlich in gleichen Teilen auf diese 4 ETFs verteilen, klingt das sinnvoll oder wäre das unausgewogen/aus sonstigen Gründen nicht empfehlenswert? Ich brauche das Geld nicht kurzfristig und habe auch kein bestimmtes Ziel damit außer eine möglichst gute Rendite bei geringem Verlustrisiko
Vanguard - A1T8FV
MSCI World - A1103E
ETF - A2PHCD
ETF - A2PHCF
Wäre evtl. noch ein DAX ETF noch sinnvoll?
am 02.06.2022 22:44
Okay, danke.
Kann man auf diese Art auch Aktien mit ETFs vergleichen (d.h. unter berücksichtigung der Ausschüttungen)? Dann kann man im Prinzip ja alles was in den letzten x Jahren inkl. Ausschüttungen schlechter performt hat als der Rest der Welt durch den HSBC MSCI World ersetzen...
am 02.06.2022 23:16
Hallo,
klar geht das. John C Bogle (der Gründer von Vanguard) hat einmal festgestellt, dass wenn alle in ETFs investieren die großen ETF-Emittenten in den Aktionärsversammlungen sämtlicher Firmen die Mehrheitsrechte halten würden, was diesen Emittenten aber gar nicht unbedigt lieb sei.
Es gibt also schon einen gewissen Unterschied zwischen Einzelwerten und Fonds/ETFs.
Sonst kann man allerdings alles, was im Vergleich zu einem solliden Refernzindex schlechter abschneidet, in einen solchen breit gestreuten Index ETF stecken.
Gerade in Deutschland wirkt sich das Steuerrecht zugunsten von Buy&Hold aus, so dass man überlegen muss, wie deutlich man vor Steuern mit Einnzelwerten den Markt schlagen muss, um auch netto nach Steuern immer noch mehr in der Tasche zu haben, als mit einem platten global gestreuten buy&hold angesparten ETF.
Motto: Wenn aktiv anlegen dann auch wirklich aktiv, denn es sollten vor Steuern einige Prozentpunkte mehr als im Markt herauskommen um nach Steuern immer noch den Markt geschlagen zu haben. Das ist ein ganz schön sportlicher Anspruch.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 02.06.2022 23:41
@oxy schrieb:Kann man auf diese Art auch Aktien mit ETFs vergleichen (d.h. unter berücksichtigung der Ausschüttungen)? Dann kann man im Prinzip ja alles was in den letzten x Jahren inkl. Ausschüttungen schlechter performt hat als der Rest der Welt durch den HSBC MSCI World ersetzen...
Man kann das auf diese Art vergleichen und man kann auch schlechter performende Einzelpositionen durch den HSBC ersetzen.
Was man aber nicht kann ist, daraus die Gewissheit abzuleiten, dass es aufgrund dieser Maßnahmen in den kommenden x Jahren zu einer Überrendite kommt.
am 03.06.2022 06:12
@GetBetter schrieb:Man kann das auf diese Art vergleichen und man kann auch schlechter performende Einzelpositionen durch den HSBC ersetzen.
Was man aber nicht kann ist, daraus die Gewissheit abzuleiten, dass es aufgrund dieser Maßnahmen in den kommenden x Jahren zu einer Überrendite kommt.
Kann man schon.
Nur kann es dann auch sein, dass das schlicht und ergreifend falsch war 😉
Gruß Crazyalex
am 10.06.2022 18:44
Ich hatte 5.000 Euro in den World ETF gesteckt und er ist jetzt schon 3 Prozent im Minus, genauso der Vanguard und auch der Themen-ETF
Kann man irgendwie abschätzen wie lange das noch so weitergeht und wie tief der MSCI World ETF fallen kann?
am 10.06.2022 18:54
@oxy schrieb:Ich hatte 5.000 Euro in den World ETF gesteckt und er ist jetzt schon 3 Prozent im Minus, genauso der Vanguard und auch der Themen-ETF
Kann man irgendwie abschätzen wie lange das noch so weitergeht und wie tief der MSCI World ETF fallen kann?
Sorry: in der Glaskugel ist momentan nur Nebel zu sehen
Gruß Crazyalex
10.06.2022 19:27 - bearbeitet 10.06.2022 19:28
10.06.2022 19:27 - bearbeitet 10.06.2022 19:28
Hallo @oxy ,
Niemand man dir darauf auch nur eine angemessen seriöse Antwort geben. Eine Notiz blieb mit dazu in Erinnerung:
Uabhängig vom Einstiegszeitpunkt, wer mindestens 15 Jahre lang in den MSCI-World investiert hat immer einen Gewinn generiert. Die Renditespanne beginnt beim schlechtesten Szenario mit 1,3% im Idealfall liegt sie bei 14 %.
Wer sich um 3% sorgt, sollte m.E. überprüfen, ob Wertpapiere an der Börse, egal in welcher Form, geeignet für einen sind. Bei 30 % darf man schwerer Durchatmen und das Schweißband rausholen 😉 ,aber auch hierzu ein vielleicht ein etwas beruhigender Hinweis bei - 30 % ( gefunden mal in test.de)
"......Als sich das Coronavirus („2019-nCoV“) Anfang 2020 weltweit ausbreitet hat, kam es an den Börsen vor allem im Februar und März 2020 zu größeren Kursverlusten. Der MSCI World, ein Aktienindex, der über 1 600 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet, fiel von seinem Hoch im Februar in Euro gerechnet bis Mitte März um über 30 Prozent.......In den Monaten vor der Krise waren diese ETF extrem gestiegen. Seit dem Absturz erholt sich der Kurs mit Schwankungen wieder und hat seit seinem Tief über 60 Prozent zugelegt. Ein Jahr nach dem Tief im März 2021 notierte der MSCI World aus Sicht von Euro-Anlegern schon wieder über dem Vorkrisenniveau."
Das ist leider immer der Blick in den Rückspiegel, nach vorne gibt es keine klare Sicht, sondern nur Erwartungen........
Grüße
am 10.06.2022 19:32
@oxy schrieb:Kann man irgendwie abschätzen wie lange das noch so weitergeht und wie tief der MSCI World ETF fallen kann?
Schätzen und vermuten kann man viel, leider ist das aber ohne Aussagekraft da sich die Märkte höchstwahrscheinlich von unseren Annahmen nicht beeindrucken lassen. Wenn wir aber immer wieder darauf hinweisen, dass Einbrüche von 50% durchaus möglich sind, dann hat das durchaus seinen Grund. Das ist in der Vergangenheit alles schon vorgekommen. Daher ja auch die Empfehlung beim Anlagehoriziont mindestens 10 Jahre einzuplanen.
Wenn Dich ein Minus von 3% schon unruhig macht, dann solltest Du Dir über's Wochenende mal ein paar Gedanken über Deine Einstellung zu dem Thema machen. Menschen sind unterschiedlich und nicht alle können mit roten zahlen gelassen umgehen. Das ist nichts Schlimmes, sollte aber bei den persönlichen Anlageentscheidungen berücksichtigt werden.
Zwischen den Möglichkeiten einfach bis 2035 nicht mehr ins Depot zu gucken oder zeitnah auszusteigen um auf diese Art schlaflose Nächte zu vermeiden gibt es ja noch viele Graustufen. Das musst Du aber für Dich beantwoten. Versprechungen zum weiteren Verlauf kann Dir leider niemand machen.
am 10.06.2022 20:58
@KWie2 schrieb:Hallo,
klar geht das. John C Bogle (der Gründer von Vanguard) hat einmal festgestellt, dass wenn alle in ETFs investieren die großen ETF-Emittenten in den Aktionärsversammlungen sämtlicher Firmen die Mehrheitsrechte halten würden, was diesen Emittenten aber gar nicht unbedigt lieb sei.
[...]
Mal eine spannende, vielleicht schon philosophische Frage, was passiert eigentlich wenn wirklich alle nur noch in einen Index investieren?
Man geht ja von einem effektiven Markt aus, der Wert eines Unternehmens definiert sich je nach Gemütslage der Anleger (hier: Kleinanleger, institutionelle Anleger, aktive Fonds) über Angebot und Nachfrage, basierend auf Umsätze, Gewinne, deren Erwartungen für die Zukunft, Phantasien und auch einer nicht unerheblichen Menge an Gruppenzwang.
Man kann Indexe bilden, nach Marktkapitalisierung, Dividenden, Momentum was, auch immer, am Spielfeldrand stehen und mit der Erwartung das es langfristig aufwärts geht passiv profitieren.
Letztendlich profitiert man aber innerhalb eines ETF von den Preisen die von einem (effektiven) Markt außerhalb eines ETF gebildet werden.
Was passiert denn jetzt eigentlich wenn ab Tag X wirklich alle (oder meinetwegen 99%) nur noch in passive ETF investieren?
Kann das noch funktionieren?
Wenn am Tag X Unternehmen A 4% Gewicht im Index / ETF hat und Unternehmen B 2%, das Verhältnis der Unternehmen würde sich ja nie mehr ändern.
Der ETF würde den Index abbilden, und die relative Wichtung im Index würde sich nie mehr ändern da ausschließlich nach der aktuellen Wichtung nachgekauft wird.
Rekursion[w], siehe: die Rekursion.
Also mal die provokative Frage: Kann ein passives Invest nur funktionieren wenn die Mehrheit der Anleger aktiv investiert und damit einen effektiven Markt schafft?
am 11.06.2022 18:43
Es macht mich nicht in der Hinsicht unruhig dass ich mir Sorgen mache langfristig das Geld zu verlieren, aber in Anbetracht der Inflationsentwicklung und der Zinspolitik und der Unsicherheit wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten entwickelt bekomme ich den Eindruck dass der Markt noch wesentlich weiter runtergehen kann als es das bereits ist. Plus natürlich Russland/Ukraine, China/Taiwan, etc.
Ich lasse jetzt einfach einen Sparplan laufen alle 14 Tage, allerdings frage ich mich ob es sich nicht mehr lohnen würde in einen S&P 500 ETF als in einen MSCI World zu investieren (oder zB 50/50)? https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B4X9L533,IE00B3XXRP09
Der S&P 500 performt langfristig deutlich besser als der MSCI World... Den S&P 500 ETF kann man doch im Prinzip als eine Art "Ersatz" für das Investieren in Einzelaktien sehen, höhere Volatilität + höheres Risiko, dafür aber auch mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Gewinn am Ende. Außerdem ist auch das Fondsvolumen beim S&P 500 ETF wesentlich höher als beim World ETF also scheinen den ja eine Menge Leute zu nehmen, oder übersehe ich da etwas?