15.12.2017 13:47 - bearbeitet 15.12.2017 13:53
Liebe Börsenfreunde (m/w),
kurz vor Weihnachten bin ich auf einen US-Wert aufmerksam geworden, der in meiner langfristigen Sterne-Auswertung (klickidiklick!) ganz vorne mitspielt.
Ich kannte das Unternehmen bisher nicht. Die Wikipedia sagt folgendes darüber: "Die Sherwin-Williams Company ist ein vor allem in Nord- und Südamerika operierendes Chemieunternehmen mit Sitz in Cleveland in Ohio. Sherwin-Williams stellt Farben, Lacke und Baustoffe her und vertreibt diese in eigenen Läden, die sich Sherwin-Williams Paints nennen. Zurzeit besteht das Filialnetz des Unternehmens aus über 4.000 Farben- und Lackgeschäften. Im Jahr 1866 wurde das Unternehmen von Henry Sherwin und Edward Williams in Cleveland gegründet. 2016 gab Sherwin-Willians die Übernahme von Valspar für 8,9 Milliarden Dollar bekannt."
Je nun. Relevant für uns ist:
1. Das Unternehmen hat seit 1979 jährlich die Dividenden erhöht, es handelt sich also um einen echten Dividenden-Aristokraten. Nach meiner Datenbank kommt die nächste Dividende am 23. Februar 2018 (Ex-Tag), zahlbar Anfang März.
2. Der Chart verläuft seit 1990 (!) auf US-Dollar-Basis in einem schönen langfristigen Aufwärtstrend. Schaut Euch mal einen logarithmischen (!) Chart seit 1990 am Handelsplatz "NYSE" an. Der einzige auffällige Kursrückgang im Frühjahr 1997 ist ein Aktiensplit 1:2, der leider im Informer nicht korrigiert wurde.
Analystenschätzungen gehen für 2018 von einer Ergebnisverbesserung von 14,76 auf 27,50 Dollar aus. Wenn das gelingt, muss uns um die Aktie nicht bange sein.
Fazit: Ein echter Trendwert, den Ihr jederzeit kaufen dürft. Die WKN lautet 856050 (ISIN US8243481061). Gerne auch im LiveTrading (außerbörslich) handelbar.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und eine schöne Adventszeit.
Viele Grüße aus einem sonnigen, aber eiskalten München
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 15.12.2017 20:36
Shane 1 schrieb:
aber die von dir erwähnte Golden Gate ist beim Bau eine damalige Meisterleistung gewesen. Allein über 600.000 Nieten wurden eingeschlagen, die letzte Niete war aus purem Gold.
Der Singular von "Nieten" ist (der/das) Niet.
am 15.12.2017 21:25
Da bist du nicht alleine @Shane 1 , mit dem Kaufen und die Kurse fallen.
Befördert wurde im November, warum, keine Ahnung.
Ich habs jedenfalls nicht verdient, bin eher das faule Stück am Apfel oder der schwarze Bock in der Schafsherde ![]()
Mit den Empfehlungen der Sterneaktien sehe ich das eher kritischer.
Ich habe ketzerrischerweise im April eine Liste ins MP gesetzt und ausser 850354 mit 25% und 872478 mit 42% Plus ist da alles im Bereich +5% bis -13% seitwärts geradelt.
Zwei aus Neunzehn, dass ist mein Fazit. Und da hat mein genaueres Hingucken im Mai auch nicht gebracht.
Mein Bauch hat mir dagegen gut geholfen ![]()
am 15.12.2017 22:15
Ein Blick auf die Aktie als Langfristanlage: Das KGV schwankte historisch etwa zwischen 12 und 32, derzeit liegt es wieder an der oberen Grenze. Das KBV ist von 2000 bis heute von 2,9 kontinuierlich bis auf 13,7 gestiegen. Die Eigenkapitalquote hat immer weiter abgenommen, der Verschuldungsgrad sich entsprechend bis auf über 600% erhöht. Positiv ist, dass sowohl Jahresüberschuss und Cashflow immer weiter gestiegen sind. Wie schon erwähnt, wurden die Dividenden auch weiter erhöht, die Dividendenrendite liegt mittlerweile allerdings bei mageren 0,8%.
Für Momentum-Trader vielleicht interessant, für eine langfristige Anlage wäre mir die Aktie momentan zu teuer.
Viele Grüße
Weinlese
am 16.12.2017 10:58
Ich denke auch, es ist recht eindeutig, warum man aufpassen sollte, nicht auf Unternehmen zu schauen, die eine hohe Verschuldung als allgemeine Marschrichtung vorgeben, selbst wenn es heute modern erscheinen mag, je höher die Verschuldung, desto höher das Risiko und desto höher das Risiko zu viel für die Aktie zu bezahlen. Bei einer 3x so hohen Verbindlichkeit wie Eigenkapital/Liquidität vorhanden ist, besteht keine Sicherheit mehr für die Rückzahlungen der Verbindlichkeiten. Es besteht die Gefahr der Überschuldung.
Zu deinen Angaben KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis = Price to Book ratio)
Je niedriger das KBV, desto günstiger die Aktie. Das KBV gibt den aktuellen Aktienkurs im Verhältnis zum Buchwert an. Was ist denn eigentlich dieser Buchwert? Ganz einfach, das Eigenkapital laut Bilanz, dividiert durch die Anzahl der Aktien. Der größte Unterschied zwischen KBV und KGV ist der, dass das KBV sich auf die Unternehmenssubstanz bezieht und nicht auf die aktuellen Erträge (Gewinne). Ein niedriges KBV bedeutet, dass man hier nicht den Gewinn betrachtet, sondern den Wert des Anlage-und Umlaufvermögens wie Gebäude, Fuhrpark, Maschinen, Warenvorrat, Mobiliar usw. Rein theoretisch bedeutet ein KBV von z.B. 0.5, dass man einen guten Gewinn macht mit der Aktie, da man bei Auflösung der Firma den Bestand für mehr verkaufen könnte, als die Aktie aktuell an der Börse wert ist. Ein KBV von 13,7 ist m.E. jenseits von gut und böse. Wollte mal abwarten, was Dietus so schreibt, aber du liegst mit deiner Antwort voll auf meiner Linie. Deinem Kommentar hierzu stimme ich bei. Schau dir mal Samsung an, da liegt die Eigenkapitalquote bei 72%. die Aktie hat einfach bei allen Kennzahlen fantastische Werte und ich finde nur Kaufargumente !! (bin kurz davor, alles Pulver hier zu versenken).
Einige eigene Gedanken von dir zu Samsung würde ich gerne lesen ( bitte in einem Thread, in welchem ich Nachricht erhalte, da ich nicht alles im Bord lese)
Schönes Wochenende
Shane
am 16.12.2017 11:40
Hallo an alle,
mir ist die Aktie auch etwas zu weit gelaufen. Ich lege sie mir aber auf die Watchlist und warte auf einen Rücksetzer wie im September 2015 und Oktober 2016.
Viele Grüße und einen schönen 3. Advent
Max
am 16.12.2017 14:23
Hallo Max, nur vom Chartbild aus betrachtet ist der Wert sicher eine Spekulation wert (wer beim Chart dann den GD 100 als Warnung beachtet und beim GD 200 die Reißleine zieht, macht nicht allzuviel verkehrt), aber ich spekuliere eben nie.
Ich war nie bei den ganz großen Überfliegern dabei und warum sollte es zukünftig besser bei mir laufen?
Wenn man als Langfristanleger sein Depot aufgestellt hat, dieses für ausgewogen hält und nun Geld übrig, warum stockt man nicht einfach seine Positionen auf?
Das werde ich wohl nie richtig verstehen oder einsehen. Ich verfolge ja die Beiträge der Spekulanten hier im Bord, wenn auch etwas oberflächlich, aber wenn du diese Aktie als Zock in der Watchliste hast, gibt es doch fettere Hirsche im Wald. Wenn der Bitcoin vor seinem Absturz laut einigen Analysten noch auf 60.000 € laufen kann, oder Werte wie Amazon , Netflix usw. schon beinahe in den Orbit schießen, sind das nicht lohnendere Objekte ? Oder statt Aktien wegen der Hebelwirkung gleich auf Optionsscheine ausweichen ?
Denn eigentlich kann ich wie TSG den Sternenlisten auch nicht viel abgewinnen, da so ein System (rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln) nicht meine Anlagestrategie für einen vernünftigen Depotaufbau ist, aber hier hat unser nmh mal einige zusätzliche Infos dazu eingestellt und das finde ich einen guten Fortschritt (ob man nun einen Wert Fundamental oder nur Charttechnisch betrachtet). Und selbst bei einem Rücksetzer, auf welchen man möglicherweise noch Jahre warten kann, würden sich die Kennzahlen (Verschuldungsgrad, Eigenkapital usw.) ja nicht wesentlich ändern!
Sorry, dies ging mir eben beim Lesen deines Beitrages so durch den Kopf, möchte aber niemand in Verlegenheit mit vielen Fragen bringen.
Grüßle - Shane
am 16.12.2017 14:33
Ich habe von dem Unternehmen Sherwin Williams zuvor noch nie etwas gehört oder gelesen.
So richtig Ruhe, um mich damit zu beschäftigen finde ich z.Z. auch nicht, wie schon hier beschrieben.
Also habe ich mir auch diese Papier erstmal ins Musterdepot gelegt, um mich nach den Feiertagen nochmal damit zu beschäftigen.
Was deine aus Straßeneinnahmen (bist du Musiker?) gespeisten Investitionen anbelangt, habe ich auch erst kürzlich ein paar mal "ins Klo gegriffen".
Mea culpa - unter "Lehrgeld" verbucht.
Also alter Bär, auch deine Krallen wachsen wieder nach!
Irgendwo habe ich von @baha etwas von Avery Dennison 850354 gelesen, das meine Neugier geweckt hat. Auch erstmal im Musterdepot.
Ich leide z.Z. an Entscheidungsschwäche.
Fürs erste
Grüße
von
dietus
16.12.2017 14:43 - bearbeitet 16.12.2017 14:43
16.12.2017 14:43 - bearbeitet 16.12.2017 14:43
Zitat: "Wenn man als Langfristanleger sein Depot aufgestellt hat, dieses für ausgewogen hält und nun Geld übrig, warum stockt man nicht einfach seine Positionen auf?"
Hallo @Shane 1,
das ist in der Tat auch so eine Frage die mich so beschäftigt:
wie weit soll ich mit meinem Depot in die Breite gehen?
oder:
wann ist es besser, vorhandene Positionen aufzustocken, zumal man doch eigentlich die erfolgreichen Aktien in seinem Depot um sich herum versammelt hat?
Um es mit unserer Community-Legende @nmh zu beantworten:
"wir werden es wohl nie erfahren..."
In diesem Sinne
Gruß
von einer (heute) malerischen, sonnigen Winterküste
dietus
am 16.12.2017 16:01
Hi Dietus, wegen deiner Anfrage zu meinen Straßeneinnahmen, eigentlich bin ich von Beruf Imker (habe zwei Bienen in Stuttgart - bereits erwähnt bei Sum, sum Samsung oder so ähnlich heißt der Thread), bin aber auch - jetzt wo du nachfragst - Musiker, sogar Vollblumusiker!!!
Ich spiele zwar nur vier Instrumente, die aber alle perfekt.
1. Maultrommel.
2. Triangel (hab ich mal in einem Western gesehen, als die Mutter zum Essen rief).
3. bei meiner Frau zu Hause immer die zweite Geige.
4. und ab und zu spiele ich auch mal das Geschirr.
Kneipen, Bordelle und Gefängnisse sind die Universitäten meines Lebens, an welchen ich vorwiegend studiert habe.
Meine musikalischen Fähigkeiten wurden vom zuständigen Richter am Landgericht sogar bereits einmal berücksichtigt und ich erhielt einen Staatsaufenthalt in "Sing-Sing". Du siehst, so schließt sich der Kreis meines Lebens.
Na ja, im Ernst, eigentlich bin ich schon etwas eingeschnappt, in Holland hängt mein Bild an jeder Tankstelle und hier in Deutschland erkennt mich kein Schwein !!
Schönes Wochenende - Shane
am 16.12.2017 17:09
Hallo Dietus,
jetzt erst zeigt mir meine Kiste deinen Beitrag mit den Fragen an. Dann will ich mal wieder ernsthaft werden. Ich glaube, auf deine Fragen kann ich dir solide und profunde Antworten geben, obwohl ich dies in meinen Beioträgen schon erwähnt und begründet habe.
Ich prüfe vor dem Kauf eines Wertpapiers etwa 12 Kennzahlen, bevor ich eine Entscheidung treffe, bei denen ich aber konsequent bleibe.
Obwohl, seit ich hier aktiv mitlese, bin ich bereits zwei meiner Prinzipien untreu geworden. Ich hatte bisher noch nie Anteile an ethischen oder moralisch verwerflichen Konzernen, das heißt, kein Alkohol, Erotik, Suchtmacher, Rüstungskonzerne usw). Diese Einstellung habe ich revidiert und erstmalig z.B. in Tabakpapiere (BAT) investiert. Meine Beweggründe führe ich hier aber nicht auf.
Und meine zweite Änderung ist die Gewichtung meiner Parameter. Hier gebe ich dem Monumentum einer Aktie ein höheres Gewicht wie der Dividende, das heißt, die Steigerungsrate einer Aktie steht vor der Dividendenrendite.
Die Erkenntnis hat mich viel Einsicht gekostet, aber nmh hat fast recht, (Monumentum und hohe Dividende schließen sich aus), jedoch ein Zusammenspiel der beiden Säulen der Aktienanlage (also mehr Wachstum für geringere Dividende ) ist möglich (und ich habe auch solide Werte dafür gefunden).
Wie weit soll man in die Breite gehen? Es ist mathematisch erwiesen, dass bereits 6 Werte ausreichen würden um den gleichen Erfolg zu erzielen, den man mit 20 Werten erreichen wird (habe ich ebenfalls schon geschrieben), aber 10 - 12 Aktien im Depot sind vollkommen ausreichend. Wer nun nur 9 oder auch 15 will, ist auch kein Beinbruch, jedoch steigt proportional auch das Risiko eines Verlustes (mein Rechenbeispiel bei 10 Aktien mit 10% Gewinn jährlich).
Natürlich ist es besser bei guten Werten aufzustocken, leider wissen viele Anleger nicht, was sie kaufen (Beate Uhse, Air Berlin usw.), jedenfalls keine Qualität.
Als ersten Punkt bei einem Kauf ist die Ländermischung zu beachten. Ich kaufe nie Aktien von Ländern aus kommunistischen oder diktatorischen Staaten, Südamerika, Mittelamerika, China, Schwellenländern usw. (also nur Demokratische Länder wie in Europa (und da gibt es ebenfalls Länder in welche ich nicht investiere) oder den USA. Das schränkt die Auswahl zuerst sofort einmal ein.
Als zweiten Punkt betrachte ich die Marktkapitalisierung. Ein Konzern unter 5 Milliarden fliegt sofort vom Radar (warum das wichtig ist, dauert länger zu erklären), das geht auch sehr schnell.
Als dritten Punkt beachte ich die Branchenstreuung. Das ist auch sehr wichtig, es ist absoluter Unsinn, gleichzeitig eine VW, BMW oder Daimler ins Depot zu kaufen, wobei ich nie einen Autowert als Langfristinvestment kaufen würde, ebenso wie keinen Stahlkocher, Reisegesellschaft oder einen Maschinenbauer.
Dies könnte ich natürlich jederzeit auch begründen, aber viele Leser haben sich hier sicher schon öde abgewendet. (jeder will doch schnell reich werden, möglichst ohne Arbeit und weiß doch sowieso besser, wie die Börse funktioniert).
Kauf Nahrungsmittelkonzerne (gegessen und getrunken wird immer), kauf Medizintechnik (bei Krankheit verzichtet niemand auf med. Geräte), kauf Pharmaaktien (zum Arzt geht jeder und läßt sich Medikamente verschreiben), kauf Fielmann (bereits schon teuer) oder Essilor, kauf Banken oder Versicherungen und kauf die mir dem Gewinn dann einen Daimler, anstatt der Aktie. Und denk an die Demografie. Minütlich werden 200 Menschen auf der Welt geboren und das sind jährlich fast 90 Millionen Menschen mehr, welche auf Erden wandeln. Das ist Zukunft und da verdienen die Konzerne Geld. Auch diese Menschen wollen es im Winter warm und Strom haben , z.B. durch Energiewerte (Öl, Strom, Gas, Bodenschätze, Solarwerte usw.)
Ich will hier niemand langweilen oder mir Besserwisserei vorwerfen lassen, wenn du mehrere Fragen hast, stelle mir deine Mailadresse ein und ich beantworte dir bei ernsthaftem Interesse gerne deine spezielle Fragen.
Dies ist allerdings nur wichtig, falls du ein Depot aufbauen willst, welches dich auch im Alter (durch regelmäßige Dividenden) unterstützen soll, du dich mit Sachwerten sicherer vor Geldentwertung schützen willst und bereit bist, für mehr Ertrag ein vertretbares etwas höheres Risiko eingehen zu wollen.
Für schnelles Geld sind hier die Zockerprofis zuständig, da kann ich leider nicht weiterhelfen. Ich weiß nämlich nicht, wie man an der Börse schnell reich wird, aber ich weiß, wie man an der Börse schnell arm wird, nämlich indem man versucht, schnell reich zu werden!!
Grüßle in den Norden - Shane