03.12.2019 17:26 - bearbeitet 03.12.2019 17:28
Schönen guten Abend zusammen,
da ich nichts zu meiner Frage finden konnte, stelle ich sie direkt.
Gibt es eine Art Richtwert, ab welcher Abweichung ein Rebalancing nötig bzw. sinnvoll ist? Kurse und die Entwicklung der einzelnen ETFs schwanken ja immer wieder und gelegentlich verlagert sich die Gewichtung dadurch ohnehin.
Ich habe vor einem Jahr begonnen, zwei ETFs (MSCI World und EM) mit der Gewichtung 70:30 zu besparen. Gelegentlich habe ich die Entwicklung geprüft. Derzeit ist die Abweichung 71:29 nach dem "Kursrutsch" der letzten Tage. Zuvor lag die Abweichung etwas höher, aber nur als Nachkommastellen.
Ich persönlich würde intuitiv erst ab einer Abweichung von 3 % rebalancen. Möchte aber sicher gehen, ehe der nächste Sparplan ausgeführt wird, da ich da ja die Verteilung anpassen könnte.
Vielen Dank schon jetzt für eure Meinung und beste Grüße
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 04.12.2019 11:20
@GetBetter schrieb:Es gibt übrigens Studien die für Langfristinvestments den Vorteil von Rebalancing beweisen.
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Gruß Crazyalex
am 04.12.2019 11:20
Ein 30% EM Anteil wäre mir persönlich auch zu hoch.
Wenn ich in meinem Depot nur die MSCI World und EM ETFs betrachte, liegt meine Quote jetzt ca. bei 24% EM, die EM Quote bei meiner Gesamtsparrate liegt aber sogar noch darunter bei 23%. So in dem Rahmen wird es sich also einpendeln.
Ganz außer Acht lassen würde ich die Emerging Markets aber nicht. Sie sind im Vergleich zum MSCI World zwar deutlich volatiler aber zum einen diversifiziert man sich so noch besser und zum anderen ist die langfristige Entwicklung der EM sicherlich nicht die schlechteste. Ob nach 30 Jahren der MSCI World oder der MSCI EM besser performt hat, wird man sehen. In der Vergangenheit gab es je nach Betrachtungszeitraum teils deutliche Unterschiede.
am 04.12.2019 12:58
@Crazyalex schrieb:@GetBetter schrieb:Es gibt übrigens Studien die für Langfristinvestments den Vorteil von Rebalancing beweisen.
Ich bin nicht ganz sicher warum Du das mit Smiley beantwortest, habe aber zumindest eine Idee:
Ich hatte eine solche Studie mal gelesen und wollte meinem Beitrag noch einen Link hinzufügen. Auf der Suche bin ich dann aber auf genauso viele Studien gestossen, die das genaue Gegenteil nachweisen.
Langsam weiß ich auch nicht mehr was richtig und falsch ist...
am 04.12.2019 13:00
Berücksichtigt ihr beim Rebalancing nur die ETFs? Gibt es da Empfehlungen wie man mit einzelnen Aktienwerten oder auch die berühmt berüchtigte 3-5 Montasgehälter-Tagesgeldrücklage, alten Bausparvertrag/Lebensversicherung mit ner schönen Verzinsung umgehen sollte? Und um es noch komlizierter zu machen gibt es ja evtl. Schulden für eine Immobilienfinanzierung.
am 04.12.2019 13:03
Auslöser war den Post von 10:58 Uhr.
Letztendlich gilt weiterhin: Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.
(Und selbst der genaue Urheber dieses Spruch ist nicht zweifelsfrei bekannt)
Gruß Crazyalex
04.12.2019 13:04 - bearbeitet 04.12.2019 13:33
04.12.2019 13:04 - bearbeitet 04.12.2019 13:33
Wichtigster Tipp: mach keine Wissenschaft draus.
Gruß Crazyalex
am 04.12.2019 13:33
@Alex123 schrieb:Berücksichtigt ihr beim Rebalancing nur die ETFs? Gibt es da Empfehlungen wie man mit einzelnen Aktienwerten oder auch die berühmt berüchtigte 3-5 Montasgehälter-Tagesgeldrücklage, alten Bausparvertrag/Lebensversicherung mit ner schönen Verzinsung umgehen sollte? Und um es noch komlizierter zu machen gibt es ja evtl. Schulden für eine Immobilienfinanzierung.
Rebalancing bedeutet ja, die ursprünglich definierte prozentuale (!) Aufteilung wiederherzustellen.
Ich gehe nicht davon aus, dass Du Deinen Notgroschen, die Lebensversicherung oder den Immobilienkredit prozentual festgelegt hast.
am 04.12.2019 16:57
@GetBetter und @Crazyalex
Da habt ihr natürlich auch wieder recht. Dankeschön ![]()
am 04.12.2019 17:25
@Norior schrieb:Hätte ich mit meiner Investition zwei Wochen gewartet, hätte ich jetzt ein paar hundert Euro mehr im Depot. Aber bei so einem langen Anlagezeitraum hat das sowieso nicht so viel Relevanz und gleicht sich alles aus.
Aber es ist tatsächlich interessant, wie leicht und logisch alles in der Theorie ist. Aber in der Praxis denkt man dann doch etwas länger darüber nach, wie man nun wirklich vorgeht.
Ich habe beim letzten Mal mit dem Reinvesting zwei Wochen gewartet – war genauso falsch. ![]()
Man weiß es genau:
Kaum ist es mal wieder soweit ... macht man es genau andersrum.
am 04.12.2019 17:32
Herzlichen Dank für eure interessanten Meinungen und Sichtweisen. Gerade von jenen, die diese Aufteilung bereits recht lang besparen und die Entwicklungen beobachten.
Dennoch sehe ich eine Berechtigung der EMs, da diese Bereiche in den World-Etfs nicht vertreten sind und man von den "Aufsteigern" sonst erst profitiert, wenn sie vom EM-ETF zum World-ETF wechseln. Gleichzeitig wirft es auch wieder ein Licht auf die ACWIs, bei der ja die Gewichtung einen höheren Anteil auf die World-Sparte hat. Jedoch zeigen manche Gegenüberstellungen wie jene vom Finanzwesir auch, dass im Schnitt die World-EM-Kombi besser lief. Zumindest meine ich mich, so daran zu erinnern.
Und dann wäre da dann mal der Vergleich von MSCI zu FTSE-ETFs, bei denen ja manche der MSCI-EMs zu den "Weltlern" gehört.
Und mir zeigt es noch etwas anderes: Tatsächlich jährlich rebalancen, egal bei welcher Gewichtungsstrategie. Lässt man es zulange ungeregelt laufen, kann das nachjustieren hohe Beträge ausmachen (s. Norios). Gut bei langer Laufzeit relativiert sich vieles, dennoch ...
Andererseits habe ich bzgl. der Gewichtung auch schon manchesmal überlegt, da der World-ETF auf den ersten Blick mehr einbringt. Aber es sind auch mehr Länder und Unternehmen dort vertreten. Ich meine aber in diesem Jahr auch beobachtet zu haben, dass der EM im Vergleich zum World bei Kursabfall im Verhältnis zum World-ETF nicht ganz so stark geschwankt hatte, was dann für mich auch wieder den Wert eines Gegengewichts hat. Aber mein Eindruck kann auch falsch sein.
Nun ja, spätestens, wenn der Betrag erreicht ist, bei dem ich vorhabe einen dritten ETF einzubauen, muss die Gewichtung ohnehin neu aufgeteilt werden. Mal sehen, wie mein Eindruck bis dahin zum EM ist.
Jedenfalls danke nochmals @alle! 🙂 Ich habe übrigens für mich beschlossen, ein Rebalancing erst ab einer Abweichung von 5 % durchzuführen, dann lässt sich eine Umschichtung noch gut via veränderte Aufteilung der Sparrate ausgleichen. Es sei denn, ich hab mich in Excel gerade vertan. 😛