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am 11.01.2023 15:37
Hallo zusammen,
ich zweifle mittlerweile an meinen mathematischen Kenntnissen bzw. frage ich mich ob ich nen kompletten Denkfehler habe. Ich bräuchte mal eure Hilfe und würde mich freuen wenn Licht ins Dunkle kommt.
Ich habe seit 2019 ein Depot. Zu Beginn habe ich so einiges hin und her getradet, mit „Spielgeld“. Auch Wirecard war dabei, zum Glück früh genug damit Schluss gemacht. Einen für damalige Verhältnisse beachtlichen Gewinn mit dem Sprung der Qualcomm-Aktie gemacht. Später habe ich mich mehr auf Sparpläne fokussiert und weniger Trading gemacht.
Nun wollte ich mal schauen, wo ich denn so insgesamt nach 4 Jahren stehe, also was aus meinem bislang eingesetzten Kapital geworden ist. Und das habe ich nun versucht über zwei Wege zu ermitteln. Und da fängt mein Problem an, weil eigentlich sollten beide Wege zum gleichen Ergebnis führen, tun Sie aber nicht. Ich raff das nicht!
Mein jetziges Depot ist im unteren 5stelligen Bereich und interessanterweise aktuell im Schnitt sehr genau auf dem Einkaufswert. Einige Positionen sind im Minus, andere positiv. So weit, so gut.
Ermittlung Variante 1
Sämtliche Erträge müssten ermittelbar sein, wenn ich den Jahressteuerbescheinigungen entnehme, bis zu welchem Betrag ich meinen FSA ausgeschöpft habe. Ich addiere also 2019 bis 2021 und „schätze“ 2022 (FSA noch nicht erstellt) und komme auf ca. 2.000 Euro.
Ermittlung Variante 2
Ich schaue wieviel Geld von meinen Girokonten „real“ auf mein Comdirect-Verrechnungskonto von mir überwiesen wurde (oder auch zurück gezahlt wurde) und vergleiche diesen Betrag bzw. Saldo mit meinem Depotwert. Dieser steht, wie gesagt, aktuell zufällig auf Einkaufskursen, also +- 0 im Saldo.
Und siehe da, die Differenz zwischen Überweisungen sämtlicher Gelder und aktuellem Depotwert sind ca. 3.500 Euro.
Problem
Wo ist bitte die Differenz von ca. 1.500 Euro zwischen den beiden Ermittlungswegen geblieben? Ich traue ja der Variante 2 eindeutig mehr, weil ich weiß welche Zahlungsströme zum Verrechnungskonto hin bzw. von da weg geflossen sind. Handelsgewinne wurden reinvestiert. Ich habe zB Shell verkauft und Meta gekauft (im Nachhinein vielleicht nicht so schlau).
Aber wie kann das sein? Wenn mein Depot jetzt aktuell auf Einkaufskursen ist und es ist 3.500 Euro mehr wert als ich zur Comdirect geschoben habe, wieso stehen in der steuerlichen Betrachtung (FSA) nur ca. 2.000 an Gewinnen? Wo ist da bitte der Denkfehler, was ist da los, was ist richtig?
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
31.01.2023 09:18 - bearbeitet 31.01.2023 09:34
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31.01.2023 09:18 - bearbeitet 31.01.2023 09:34
@Tito schrieb:Die Idee klingt gut. Muss ich dann in PP von Beginn an immer den entsprechenden Monat als Zeitraum einstellen, damit mir dann der Saldo angezeigt wird den ich dann mit den Finanzreports abgleiche?
Glücklicherweise nicht.
- Du wählst in der Menuespalte links den Punkt Stammdaten > Konten und wählst dann rechts im Hauptbereich Dein Verrechnungskonto aus.
- Daraufhin solltest Du unten Deine Buchungen für dieses Konto sehen. Falls sie nicht erscheinen, dann kannst Du dies mit Strg+L ändern.
- Für diesen unteren Bereich wählst Du die Ansicht Umsätze.
- In der Tabelle sollte jetzt eine Spalte Saldo enthalten sein. Falls die nicht da ist, dann kannst Du sie mit den Zahnrad am oberen rechten Eck dieses Tabellenbereichs hinzufügen.
Diese Spalte Saldo zeigt dir jeweils den Kontostand nach Durchführung der entsprechenden Buchung.
Jetzt nimmst Du Dir einen Finanzreport und suchst Dir parallel dazu in PP die letzte Buchung raus, die noch vor Stichtag dieses Finanzreports durchgeführt wurde.
Wenn der Wert in Saldo vom Endstand des Finanzreports abweicht, dann hast Du im Zeitraum davor was übersehen, andernfalls wiederholst Du die Sache mit einem späteren Finanzreport solange, bis alles passt.
@Glücksdrache schrieb:Dieser Hinweis ist gültig, sofern kein manuelles Umformatieren notwendig war. Denke mal an einen Feldüberlauf, fehlenden Trenner etc
Ich habe meine kompletten Buchungen in PP dokumentiert, alles ab 2003 durch automatischen Import (davor gab's die Abrechnungen noch nicht als pdf). Ich kann mich an keinen einzigen Fall erinnern bei dem eine manuelle Nacharbeit nötig gewesen wäre.
Diese Importer-Engines verrichten ihren Dienst wirklich extrem zuverlässig.
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am 02.02.2023 11:37
@Glücksdrache und @Silver_Wolf das Programm importiert die Abrechnungen, die du selber bei der Bank runter lädst. Da kann vom Programm nichts übersehen sein, keine Steuern und auch keine Sonderdividende. Jede Transaktion, von der du ein Dokument bekommst, ist somit richtig erfasst. Da braucht man nicht immer wieder mit denselben Ideen kommen.
Eine weitere Sache, die mir einfällt, die aber von @GetBetter nicht genannt wurde: Steueroptimierung. Nehmen wir an du änderst deinen Freibetrag und bekommst Steuern zurück. Manche Banken geben darüber kein Dokument aus, das muss man manuell buchen. Habe ich ab und zu bei Smartbroker gehabt.
Ansonsten @Tito bitte das machen, was @GetBetter gesagt hat. Selbst gehe ich davon aus, dass irgendwo eine Buchung übersehen wurde (manuell durch Einlagen oder Entnahme oder Abrechnung nicht eingelesen).
Selber vergleiche ich immer meinen Stand des Verrechnungskontos nach jeder Transaktion. Habe ich da eine Unstimmigkeiten gehe ich auf Suche welche Transaktion vergessen wurde.
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
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am 02.02.2023 14:42
@Zilch schrieb:Eine weitere Sache, die mir einfällt, die aber von @GetBetter nicht genannt wurde: Steueroptimierung. Nehmen wir an du änderst deinen Freibetrag und bekommst Steuern zurück. Manche Banken geben darüber kein Dokument aus, das muss man manuell buchen. Habe ich ab und zu bei Smartbroker gehabt.
Das meinte ich mit beleglosen Buchungen, wobei ich wohl vor das "Einlagen oder Entnahmen" noch ein "z.B." hätte setzen sollen.
Bei der comdirect gibt es bei solchen Steurerstattungen übrigens ein entsprechendes Dokument, wie ich erst vorgestern wieder erfahren durfte.
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am 02.02.2023 19:02
Mir ist aufgefallen, dass der PDF Import Buchungen mit Endwert nahe bzw. gleich 0 EUR zulässt und anlegt, was die GUI jedoch nicht erlaubt (zumindest meine Version) aufgrund ausgegrautem Speichern-Button (Wert muss mind 0,01 sein). Solches importiert ist dann auch nicht editierbar. Wertlose Buchungen scheinen in PP nicht vorgesehen zu sein.
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am 06.02.2023 20:38
@GetBetter Der Tipp mit dem Finanzreport und dem Saldo ist gut. Bislang habe ich nur Minibeträge gefunden, Z B Zinsen/Kontoabschluss vom Wertpapierkreditkonto. Beträge aber eher im Centbereich.
In einem Finanzreport gibt die Position "Ausübung des Optionsscheins", ne Gutschrift von 30 Cent. Im Portfolio habe ich noch son Wirecard Turbo der wohl nicht automatisch ausgebucht wurde. Die 30 Cent habe ich erstmal manuell als Buchung auf dem VK getätigt. Wie buche ich die nicht mehr vorhandene Position aus dem Depot raus? Einfach löschen?
Anbei Screenshots die die beiden Positionen zeigen.
06.02.2023 23:05 - bearbeitet 06.02.2023 23:09
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06.02.2023 23:05 - bearbeitet 06.02.2023 23:09
@Tito Freut mich wenn der Tipp hilfreich war.
@Tito schrieb:In einem Finanzreport gibt die Position "Ausübung des Optionsscheins", ne Gutschrift von 30 Cent. [...] Die 30 Cent habe ich erstmal manuell als Buchung auf dem VK getätigt. Wie buche ich die nicht mehr vorhandene Position aus dem Depot raus? Einfach löschen?
Löschen wäre keine gute Idee da damit auch alle Buchungen, die für dieses Wertpapier angelegt wurden, sozusagen in der Luft hängen würden.
In der Folge wären auch die darauf aufbauenden Performanceberechnungen etc. hinfällig und im Grunde die komplette Geschcihte sinnlos. Glücklicherweise habendas auch die Macher von PP so gesehen und dafür gesorgt, dass solche Wertpapiere gar nicht gelöscht werden können.
Zur Frage wie man stattdessen damit umgeht:
Ehrlich gesagt habe ich noch nie einen Optionsschein bis zur Ausübung gehalten, insofern habe ich auch kein fertiges Buchungskonzept parat.
Meine erste Idee wäre, die Sache in zwei Einzelbuchungen aufzuteilen:
- Einen Verkauf der Optionsscheine, wobei als Verkaufspreis der aktuelle Wert der bezogenen Wertpapiere angesetzt wird.
- Zeitgleich einen Kauf der bezogenen Wertpapiere, mit entsprechendem Kaufkurs.
Sollte in dem Zusammenhang noch ein Betrag auf VK gezahlt worden sein, dann würde ich den bei Buchung 1 berücksichtigen und den Verkaufskurs entsprechend erhöhen.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise wäre, dass man sowohl die Optionsscheine wie auch die bezogenen Wertpapiere jeweils eigenständig behandelt und auch die jeweiligen Performanceberechnungen plausibel erscheinen.
Genauso kann man aber Argumente dafür finden die Optionsscheine auszubuchen und die bezogenen Wertpapiere mit einem Einstandspreis von 0 € einzubuchen. Persönlich mag ich das nicht so gerne da die Performancedaten dieser bezogenen Papiere dann immer etwas schief sind.
Es ist einfach eine Frage wie man die Sache selber betrachtet, welche Berechnungen definitivrichtigsein sollen und evtl. auch wie die tatsächlich durchgeführte Transaktion steuerlich einzusortieren ist.
Übrigens gibt es auf der PP-Webseite ein ziemlich interessantes Forum. Falls es dort nicht ohnhin einen entsprechenden Thread gibt, ist Deine Frage dort wahrscheinlich noch etwas besser aufgehoben als hier.

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