Eigentlich ist die Angst vor dem Allzeithoch ja ein interessantes Phänomen.
Wir alle* gehen doch davon aus, dass die Märkte (i.S.v. Summe aller Unternehmen) langfristg steigen. Aus dem Grund hamstern wir mit der Zeit so einiges zusammen, immer getrieben von dem Glauben (um nicht zu sagen Wissen), dass es zukünftig höher stehen wird als heute.
Wir glauben (um nicht zu sagen wissen) also, dass es zukünftig neue Alltzeithochs geben wird. Aber aus irgendwelchen Gründen scheint das, was für den Depotbestand erwartet wird, bei Neukäufen Bauchschmerzen zu verursachen. Da zweifeln scheinbar vergleichsweise viele daran, dass es nochmal ein neues Allzeithoch geben wird.
Keine Ahnung wo dieses bipolare Denken herrührt, logisch ist es jedenfalls nicht.
Solange sich ein Wert langfristig gleichmäßig nach oben bewegt habe ich überhaupt kein Problem damit am ATH zu kaufen. Rein psychologisch hat doch in diesem Moment niemand einen Verkaufsdruck. Alle (!) sind im Gewinn und können das Kommende abwarten.
Demgegenüber stehen aber einge, die einen Kaufdruck verspüren. Sei es bei den Privaten aufgrund von FOMO, bei Fondsmanagern die sich nicht vorwerfen lassen wollen warum der dauerhaft steigende Wert nicht im Portfolio ist (einer der Gründe der Jahresendrallys) oder auch bei eventuellen Shorties.
Im Chart führt das dann zum von @Zilch beschriebenen Szeanrio.
Es gibt also gute Gründe warum auf ein ATH nach relativ kurzer Zeit ein neues ATH kommt. Genau darum geht es uns doch.
Das einzige was nicht passieren sollte: Ein Kauf genau am letzten aller ATHs.
Aber wie wahrscheinlich ist es, dass euch genau das gelingt? Eben!
* "Alle" meint hier den typischen Privatinvestor. Also einen, der eher long eingestellt ist und nicht mit spekulativen Titeln hantiert.
