@FFM schrieb:
Ich dachte, dass zwei ETFs eine bessere Risikostreuung bedeuten würden…das ist vermutlich nicht so?
Richtig, das ist nicht so. Der von Dir favorisierte A0RPWH beinhaltet rund 1.600 Unternehmen unterschiedlicher Größen, Regionen und Branchen.
Insofern findet die Diversifikation in ausreichendem Maße innerhalb des ETFs statt.
@FFM schrieb:
Ich kann ab 2024 monatlich 400 € investieren, überlege noch wie ich mit einem Sparplan eine einmahlige Zahlung (habe zwischen den Zeilen gelesen, dass andere Anbieter hier mehr Flexibilität anbieten) unterbringe. Ich plane meinen Bonus am Ende des Jahres - 3.000 € in ETF zu investieren - allerdings ist nur die Variante mit dem Sparplan bei com direct kostenlos.
🚩Könnte ich rein theoretisch 3 Monate lang die Sparrate auf 1.000 erhöhen und dann wieder auf 150 rutner gehen? Oder habe ich hier einen Denkfehler?
Der von Dir vorgeschlagene Weg ist natürlich möglich. Mit Blick auf die Gebühren (kostenlos ist nämlich auch der Sparplan nicht) wäre es allerdings günstiger etwas anders vorzugehen:
Wenn Du die 3.000 € auf 3 Monate verteilen willst, dann würde für diese Zeit ja gemeinsam mit der üblichen Sparrate von dann 400 € ein Betrag von jeweils 1.400 € verfügbar sein. In dieser Größenordnung ist es günstiger anstatt eines Sparplans einen normalen Kauf durchzuführen.
Noch günstiger wäre es übrigens den SParplan mit 400 € normal laufen zu lassen und die 3.000 € per einmaligem Kauf (also nict verteilt auf 3 Monate) zu investieren.
@FFM schrieb:
"Abgesehen davon sieht es wohl so aus daß die Comdirect mit den steuerlichen Aspekten von Fonds etwas überfordert ist. Also ich brauche so etwas hier nicht"
Vergiß das bitte sofort wieder. Einige wenige Fonds sind steuerlich etwas komplexer als andere. Der A0RPWH gehört eindeutig nicht dazu.
@FFM schrieb:
Praktisch für Laien wie mich: deutsche Broker und Banken berechnen Steuer automatisch und führen an Finanzamt ab. So die Theorie...
🚩Greift bei Vorabpauschale auch die Teilfreistellung?
So auch die Praxis. Und ja, ein deutscher Broker ist gesetzlich dazu verpflichtet die Steuer automatisch zu berrechnen und ggf. ans Finanzamt abzuführen. Da gilt selbstverständlich auch für die Steuer auf die Vorabpauschaleund ja, eventuell anzusetzende Teilfreistellungen (im Fall des A0RPWH sind das 30%) werden selbstverständlich berücksichtigt.
@FFM schrieb:
Etwas Bedenken habe ich jetzt dennoch wie viel Geld ich mit meiner ETF Version steuerlich verschenke….auch bin ich mir nicht sicher, ob die
🚩Vorabpauschale bedeutet, dass ich später nicht die ganzen Steuer nochmals zahle (vermutlich nur das, was durch Verkauf von ETFs entsteht?), da es sonst Doppeltbesteuerung wäre, oder?
Du kannst auch mit einem Thesaurierer sicherstellen, dass Du keine Steuerfreibeträge liegen lässt, der Weg ist nur etwas anders bei einem Ausschütter.
Die tatsächlich anfallende Steuer wird irgendwann zukünftig beim Verkauf der Anteile berechnet und fällig. Bis dahin evtl. angefallene Vorabpauschalen werden dann voll gegengerechnet und verringern Deine dann fällige Steuerlast entsprechend. Eine Doppelbesteuerung findet nicht statt.
@FFM schrieb:
Auch für thesaurierende ETFs gibt es 801€ Sparerpauschalbetrag (bei der Errechnung von Vorabpauschale).
🚩Was ich nicht weiß, ob dies automatisch berücksichtig wird oder ob ich hier – analog steuerfreiem Betrag bei ausschüttenden ETFs - dies erst einmal meinem Broker (hier com direct) mitteilen muss.
Wie bereits geschrieben, wird das alles automatisch erledigt. Du musst Dich um nichts kümmern und musst dem Broker nichts mitteilen, außer welchen Betrag Du freigestellt bekommen willst. Dies klappt unkompliziert im Persönlichen Bereich > Verwaltung > Steueransicht > Freistellungsauftrag ändern.
Übrigens gilt seit Anfang 2023 ein Freibetrag von 1.000 € statt der 801 €.
@FFM schrieb:
Ich werde mich sicherlich nie, nicht mal annährend, mit dem Thema so auskenne wie der Rest der Community hier, will dennoch in Rahmen meiner finanziellen und kognitiven Möglichkeiten etwas für meinen Alter tun. Spricht, auch wenn ich steuerlich etwas Geld verliere, hoffe ich, mit meinem Vorhaben dennoch keine Verlustgeschäfte in 20 Jahren gemacht zu haben.
In einigen Monaten, wenn die ersten Sparplanausführungen erledigt sind und Du mal eine Kaufabrechnung gesehen und nachvollzogen hast, wirst Du über die Sache lachen und Dich fragen, warum Du überhaupt so viel Respekt vor dem Thema hattest. Das ist wirklich alles viel einfacher als es sich in der Theorie anhört.
Du bist allerdings scheinbar sehr kopflastig an die Sache rangegangen und hast viele Artikel zu steuerlichen Aspekten etc. gelesen.
Grundsätzlich ist das keine schlechte Sache, es ist aber dazu geeignet eine Blockade aufzubauen weil plötzlich alles undurchdringlich scheint.
Das wichtigste ist jetzt einfach anzufangen und den Ablauf einfach mal live erleben. Alles andere findet sich von ganz allein.
Das Wissen, dass ein 150€-Sparplan auf den A0RPWH, sicher kein Fehler ist, hast Du jetzt. Alles weitere liegt an Dir.
