Vor einiger Zeit hatte ich ja angekündigt, noch einmal mit einem Put Rendite erzielen zu wollen, nachdem der erste Lufthansa-Put ja nicht so toll gewesen ist (bei - 26 Prozent habe ich die Reißleine gezogen). Inzwischen hätte sich der gleiche Put wieder um einen Cent erholt, weshalb die Entscheidung "aussteigen" wohl die bessere gewesen ist. Angesichts des täglichen Nachschauens und dass sich die Verluste dann nur leicht eingedämmt hätten.
Jetzt habe ich aber eine weitere Idee und möchte die Community mal fragen, was Ihr denn davon haltet. Natürlich nur zu reinen Unterhaltungszwecken ohne dass sich eine Kauf-/Verkaufsempfehlung daraus ableiten lassen würde.
1. Ausgangspunkt der Überlegungen: Es gibt Aktien, die ich aufgrund der Zahlen- und Faktenlage für vollkommen überkauft und überbewertet halte. Doch dazu später.
Die helle Seite der Autoindustrie, mit einem KGV von unter 10 und einer netten Dividendenrendite: So kann ich die Begeisterung der Anlager für BMW (WKN: 519000) oder Daimler (WKN: 710000) teilen und finde die Aktien gut.
Auf der "Untergewichten" bzw. "unbedingt verkaufen" der Auto-Branche sehe ich allerdings den Elektroauto-Hersteller Tesla (WKN: A1CX3T). Revolution und Marktumformung schön und gut. Aber wer sagt mir, dass Tesla überhaupt jemals Gewinne abliefern wird.
Dennoch wird das Unternehmen Tesla nach einem rasanten Anstieg mit irgendwo zwischen 61 % und ZWEI DRITTEL des Gesamtwertes von Daimler bewertet. Ganz persönlich halte ich dies für: Wahnsinn.
Ein Blick auf den Chart des comdirect Informers? Sehr gerne!
2. Was nun? Da ich Tesla nicht im Bestand habe, kann ich den Wert auch leider nicht verkaufen. Und damit auch die Gewinne nicht einsammeln.
Also sollte/könnte/dürfte ein Put Optionsschein durchaus ein attraktives Instrument sein.
Montag oder Dienstag möchte ich eine kleine Transaktion wagen, wenn mir bis dahin nicht der Kurs vollkommen davon gelaufen ist. Am 6. Juni 2017 (Hauptversammlung) oder vielleicht kurz davor dürfte Bewegung in den Wert kommen.
@HDochatte hier
/t5/Wertpapiere-Anlage/Put-Call-Optionen/m-p/3963
ja schon einmal nach der grundsätzlichen Vorgehensweise gefragt. Insbesondere die dortigen Beiträge von @krokodil1 und @nmh haben mich sehr beeindruckt.
Ich stelle meine Frage nach einem Tesla Put deshalb ganz konkret:
Bis zur Hauptversammlung sind es immerhin noch zwei Wochen, weshalb sich bei "Kurzläufern" der Zeitwert extrem abbauen würde.
Was würdet Ihr von einem Put mit Laufzeit 5/2018 halten, der mit Stop Loss gekauft wird und - egal wie es ausgeht - spätestens um den 15. Juni 2017 wieder aus dem Depot herausverkauft wird.
Haltet Ihr die Trading-Idee für grundsätzlich machbar und sinnvoll?
WKNs kann ich noch keine angeben, in der Vorauswahl befinden sich CE6SUR/DM1P9K mit Basis 220 und DM1P9L mit Basis 250.
Ideen wären nett, ich denke dann mal in aller Ruhe nach. Hauptidee ist, dass es momentan nur wenige Werte gibt, die so überkauft sind und deren "Entzauberung" irgendwann bevorsteht.
Glaube immer noch nicht daran, dass die Automultis beinahe kampflos das Feld für Tesla überlassen.
Liebe Grüße
Glücksdrache
Hallo @Noxx,
danke für Deinen wunderbaren Beitrag. Lass mich einfach nur mal einen Satz aufgreifen und meine Einschätzung für die Automobilindustrie darum herum bauen:
@Noxx schrieb:Moin again,
[...]
...der Markenname ist mittlerweile so interessant, der ist alleine die Hälfte der Marktkapitalisierung wert
Ich halte den Markennamen Tesla für absolut uninteressant.
Bei vielen Entscheidungsträgern und Zielkunden (insbesondere in den USA) wird irgendwann der Beigeschmack eines Kapitalvernichters bleiben - wenn Tesla nicht durchstartet. 
Tesla mag vielleicht ein Wegbereiter für die Elektromobilität sein.
Die offenen Fragen sind unter anderem:
+ Vielleicht ist aber die in Südamerika verbreitete Lösung mit einem hohen Biosprit-Anteil nicht langfristig effektiver?
+ Oder der Wasserstoff-Antrieb wird die praktikabelste Lösung sein?
+ Wer weiß, was nach 1.000 - 3.000 Ladezyklen mit den Akkus passiert?
+ Wie teuer wird das für die Kunden?
+ Herstellergarantie, wenn bei Minusgraden die Leistung nachlässt oder Autos Feuer fangen bei Hitze im Sommer?
+ Wird das e-Auto unattraktiv, wenn auf "Fahrstrom" die gleichen Steuern draufgelegt werden müssen, wie auf Benzin/Diesel
Zur Autoindustrie insgesamt:
Zudem ruft gerade Bloomberg - zum wiederholten Male - die Ära des Carsharings aus. Zu einem durchaus kritischen und falschen Zeitpunkt, zu dem die Käufer endlich wieder zu Autos zurückkehren, die mehr PS=Umsatz haben. Die Verteufelung des Autos schien vorbei zu sein und dann... sowas....
"Peak Car" - also der Höhepunkt der Produktion und damit wirtschaftlichen Bedeutung des Autos wäre vorbei, sagt Bloomberg. So die These....
Quelle: Frei und ohne Abo zugänglicher Bereich der Bloomberg Webseite
Deshalb glaube ich, dass alle (Neu-) Investments sowohl als Einzelaktionär, als auch bei Unternehmensübernahmen im Automobilsektor sehr, sehr vorsichtig zu tätigen wären.
Mit Biosprit-Initiativen lässt sich das bisherige Geschäftsmodell von BMW (WKN: 519000) , Daimler (WKN: 710000) meiner persönlichen Meinung nach sicherlich noch einen angemessenen Zeitraum verlängern.
Aber ein Unternehmen rein aufbauend auf einer Antriebshypothese, dass der Elektroantrieb Zukunft hätte, das ist schon sehr, sehr bedenklich.
Zudem fallen zu viele Teile gegenüber dem aufwändigen Verbrenner weg und wir hätten in einer weiteren Branche die Problematik ausgehender Arbeitskräfte- oder Arbeitswerte-Nachfrage. Das Verkehrsmittel Bahn kann auch nur wenige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufnehmen, weil an der Vollautomatisierung der Vertriebssysteme und des Services gearbeitet wird.
Zu Tesla zurück:
In der Summe kann ich das ganz persönliche Fazit ziehen, dass Tesla schon ziemlich alles an PR-Maßnahmen inklusive des reichen Scheiches aus 1.001 Nacht "verbraucht" hat.
Und wenn nicht bald die Gewinne strömen, dann muss man halt irgendwie die Reste des Unternehmens in ein funktionierendes Unternehmen integrieren.
Das könnte eine Mammutaufgabe sein.
Leider nicht sehr unterhaltend, aber meine ganz persönliche Sichtweise als Beobachter außerhalb der Automobilindustrie sieht halt so aus.
Aus diesem Grund behalte ich wahrscheinlich auch die Position des Tesla-Puts mindestens bis zum übernächsten Quartalsergebnis-Veröffentlichungstermin. 
Irgendwann wird die Substanzbetrachtung die Oberhand gewinnen, glaube ich. Und Tesla auf einen Wert fallen, der einem angemessenen KGV entspricht.
Liebe Grüße
Glücksdrache
Aber @Noxx:
Letztendlich ist eine langfristige Option (frei von der nervigen Optionszeit) doch simple eindimensionale Mathematik:
@Glücksdrache rechnet mit einer größeren Wahrscheinlichkeit als 50%, dass Tesla entweder:
1. Weniger Autos am Markt gewinnbringend platziert als vorausgesagt, oder
2. die entsprechende Menge Autos irgendwann gewinnbringend verkauft, aber als "normaler" Produzent mit entsprechender (guter) Marge einfach zu hoch bewertet ist.
Das tue ich auch.
Also wäre jeder langfristige Put okay.
hx.
Edit: Ich kann nur einfach. Mit euren technischen und informellen Details überlastet ihr mich. 
