am 21.03.2021 18:46
Liebe Lesende ![]()
Stimmt die Behauptung in der Überschrift, die suggeriert, dass die Art der Investition geschlechtsspezifisch ist?
Gebe ich in Guugel "frauen aktien" ein, finden sich so aufschlussreiche Dinge, wie "Aktien für Frauen" und "Frauen an der Börse: Sind sie erfolgreicher als Männer" und "Warum als Frau in Aktien investieren" und viele ähnliche Sätze.
Gebe ich in Guugel "männer aktien" ein, findet sich eine über ihre Landesgrenzen bekannte Firma, die für ihre leckeren Haselnusschnittchen berühmt ist.
Da läuft doch echt was schief!
Dieses Gedöns um Selbstverständlichkeiten, sich um seine Absicherung, Finanzen und Vermögensaufbau zu kümmern, ist, meiner bescheidenen Meinung nach, hausgemacht. Offensichtlich ist allerdings diese scheinbare männliche Dominanz, was die Quantität angeht.
Zumindest hier in der Community sind die meisten Nicks männlich, ganz viele neutral und nur sehr wenige weiblich. Ob dahinter auch tatsächlich die vermutete Person steckt, bleibt natürlich fraglich.
Ich habe hier mit einigen Usern m/w Kontakt per PN. Meine Feststellung ist, dass in Paarbeziehungen sehr häufig die Frauen wichtige Finanzentscheidungen treffen.
Aus meinem Berufsleben habe ich sehr oft von den Männern den Satz gehört: "Da müssen Sie meinen Finanzminister fragen!"
Warum sind es aber Seminare, Veranstaltungen, Blocks, Bücher etc speziell für Frauen, wenn es um ETF/Fonds/Aktien/Sonstige Anlagen geht?
Wird da etwas anderes vermittelt als für Männer? Gibt es überhaupt, wie o.g. Aktien für Frauen und für Männer?
Warum ist der Austausch hier im Forum gefühlt männlich?
(Ich weiß es 😄 )
Aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass Vermögensaufbau, Absicherung der Familie, Kaufentscheidungen, Wirtschaftlichkeit etc durchaus gleichwertig weiblich und männlich sein können. Und ich persönlich finde die Geschlechtertrennung bei diesen Themen oder treffender ausgedrückt, das Pampern der Frauen im Speziellen, äußerst unpassend!
Wie ist denn eure Meinung zu diesem Thema?
Gibt es eurer Meinung nach tatsächlich Unterschiede beim Thema Finanzen?
Nehmt ihr auch eine männliche Dominanz wahr?
Falls ja, wie erklärt ihr euch das? (Die Antwort auf diese Frage interessiert mich am meisten.)
Allen einen schönen Restsonntag und einen guten Start in die nächste Woche!!!!
22.03.2021 18:34 - bearbeitet 22.03.2021 18:38
Gerade den Newsletter der ING durchgeblättert und bei einem Beitrag musste ich direkt an diesen Thread denken:
https://www.ing.de/wissen/frauen-vorsorge/
(oder war das gar der Auslöser für das Thema hier?)
am 22.03.2021 20:23
Hallo ihr Lieben!
Ich erfreue mich sehr an eurer Beteiligung zu diesem Thema!
Und tatsächlich habe ich hier in diesem Forum derartige Antworten bereits erwartet.
Das Thema beschäftigt mich seit meinem 1. Kreditantrag drei Monate nach meiner Hochzeit anno 1988. Ich war ein Nichts ohne die Unterschrift meines frisch Angetrauten und die Steuererklärung hatte der Steuerpflichtige und seine Ehefrau zu erstellen. Auch später hat ein Notar beim Durchgehen eines Kaufvertrages zunächst ausschließlich mit meinem Mann gesprochen (der im übrigen kein Wort davon verstanden hat). Das sind so Erfahrungen, die ich als junge Ehefrau machen musste. *
Meine Wahrnehmung ist, dass sich so ein Verhalten gegenüber jüngeren Frauen nicht mehr wie selbstverständlich zeigt.
Dass ihr alle einen respektvollen Finanzumgang mit euren Frauen (Mutter/Partnerin/Tochter etc) pflegt, setze ich als selbstverständlich voraus.
Fakt ist natürlich, dass Frauen und Männer, die Single sind, ähnliche finanzielle Voraussetzungen haben (außer die erhöte Frauenquote in sozialen Berufen, die, trotz Systemrelevanz, beschämend schlecht verdienen).
Nach einer Hochzeit/Verpartnerung bleibt es, zumindest in echten Partnerschaften ähnlich, wie vor der Eheschließung. Ich meine damit, dass beide sich um den gemeinsamen Haushalt kümmern und nicht, das Frau/Mann auf Teilzeit geht, um den größeren Hausarbeitsanteil zu übernehmen.
Geht aber ein Partner doch auf Teilzeit oder verzichtet auf die sonst abgeleisteten Überstunden, braucht es unbedingt einen finanziellen Ausgleich für die Rentenvorsorge!
Spätestens bei Familienzuwachs ist das, meist schon ab Schwangerschaft (je nach Job) dringend notwendig. Denn Altersarmut ist tatsächlich hauptsächlich weiblich.
Das ist aus meiner Sicht der Hauptgrund, warum man da Unterschiede machen muss. Vielleicht sogar der einzige!
Manchen Frauen fehlt der Mut oder das Zutrauen, sich richtig mit der Börse zu befassen. Und wenn sie dann in eine männlich dominierte Umgebung kommen, wo das vorhandene Wissen nur so rumgesprotzt wird, dann fühlen sie sich unsicher gleichbedeutend mit unwohl. Ich vermute, das ist auch der Grund, warum auch hier in der Community verhältnismäßig wenig Frauen agieren.
Wie auch immer. Partnerschaftlich auf Augenhöhe, in allen Lebenslagen und besonders in Finanzfragen, das wünsche ich mir!
* Das konnte dem partnerschaftlichem Verhältnis in unserer Ehe keinen Schaden verursachen!!! Bei uns hat jeder seine Aufgaben und Stärken/Schwächen. Mein Mann kann ganz toll Geld ausgeben und ich kann es ganz toll anbeschaffen ![]()
am 22.03.2021 22:31
also liebe Toni,
bin ich froh das ich meine liebe des Lebens vor 46 Jahren fand
immer noch liebe wie am ersten Tag
und immer noch zu 50 % das "sagen" habe ![]()
...obwohl SIE immer meint ...ach das lassen wir jetzt mal ![]()
Grüße
von einem nicht unterdrückten Kerl
P.
am 23.03.2021 17:34
Interessantes Thema @Antonia
Ich lese mir nun aber nicht die vollen drölfzigtrillionen Seiten durch, deswegen sei mir verziehen, wenn ich jemanden wiederhole.
Ich möchte es auch nur kurz halten, einerseits wie es bei mir ist und andererseits warum ich denke, dass etwas so ist:
Bei mir ist's so, dass meine Verlobte ihr Geld hat und ich mein Geld. Dennoch bin ich für Vermögensaufbau allgemein zuständig, einfach weil sie sich nicht dafür interessiert und ihr das zu anstrengend ist. Mag an ihrer MS liegen, aber sie sagt "du machst, ich erfreu mich".
Es gibt hier eine Vielzahl guter Gründe, die genannt wurden und veranschaulichen, wo ein etwaiges Problem liegt bzw. warum es differenzierte Angebote gibt.
Was mein allererster Gedanke dazu war, war:
Es gibt Seminare nur für Frauen, weil doch viele Frauen immer noch eingeschüchtert sind, wenn im Seminar Prollomanni mit seiner Manta-Gang sitzt und einen auf Investmentbankerprofi machen.
Ich vermag nun nicht beurteilen warum das so ist, hab keine Studie dafür, es ist nur etwas, was mir eine Bekannte mal erzählt hat. Und unter diesem Aspekt finde ich es gar nicht mal so schlimm. Das zählt aber nur für Präsenzveranstaltungen.
am 24.03.2021 07:00
Ich möchte hier ein kleines Zitat von Ein Krokodil und sein Nilpferd hinterlassen, weil es irgendwie passt finde ich: "die Grenze verlaufe nicht zwischen schwarz und weiß (männlich oder weiblich von mir hinzu gedichtet 🙂 ) sondern zwischen arm und reich."
Ich für meinen Teil fände es gut wenn sich auch mehr Frauen für das Thema interessieren (kenne selbst leider nur sehr wenige bisher).
am 24.03.2021 08:40
Gutem Morgen
Wäre nur zu klären wo die Grenze zwischen arm und reich verläuft.
Die Anzahl der Mädels bezüglich Interesse liegt in der Familie bei 100 %
im sonstigen Weiblichen Umfeld bei ca. 40%
...eine gute Quote wie ich meine, obwohl noch ausbaufähig ![]()
Grüße
P.