am 02.04.2020 10:20
Hallo und guten Morgen,
ich beschäftige mich zurzeit mit der vielgestellten Frage, ob eine Investition von einem vierstelligen Betrag in ausschüttende oder thesaurierende ETFs besser ist (konkret auch verbunden mit der Frage, ob ich einer Bekannten einen ausschüttenden oder thesaurierenden MSCI World ETF für eine Erstinvestition empfehle). Ich weiß, dass in diversen Ratgebers gesagt wird, dass bis ca. 25.000 € und noch nicht ausgeschöpftem Steuerfreibetrag ein ausschüttender ETF steuerlich etwas günstiger sein soll mit dem Hinweis, dass man die Ausschüttung wieder reinvestiert. Dabei sollte man darauf achten, dass das kostenlos geht.
Geht das denn? Ich weiß, dass es kostenlos besparbare ETFs gibt, aber angekommen, man hat 10.000 € investiert und es werden pro Ausschüttung, angenommen 4 mal pro Jahr, 50 € ausgeschüttet. Diese sind dann zwar steuerfrei, aber wenn ich dafür Anteile kaufe, habe ich doch jeweils die Mindestkosten für den Kauf. Oder? Ich habe das Gefühl, dass bei Reinvestition der Ausschüttungen die Kosten den Steuervorteil auffressen.
Gruß, Matthias
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 02.04.2020 10:41
Üblicherweise bezieht sich dieses Thema auf einen ETF, auf den auch ein Sparplan läuft. Dort wird dann die Ausschüttung reinvestiert, indem der Sparplan für einen Monar um den Ausschüttungsbetrag erhöht wird. Das ist dann kostenlos (TopPreis-ETF) oder kostet 1,5%, immer noch deutlich weniger als 26,X% Steuern.
am 02.04.2020 10:52
Guten Morgen!
Hast du die FAQ zu ETFs gelesen? Hier der Link: /t5/Wertpapiere-Anlage/FAQ-zu-ETFs/td-p/70732/
Dort wird die Frage ob ausschüttend oder thesaurierend beantwortet.
Wenn die Erklärung dort nicht ausreicht, gerne nochmal nachfragen 🙂
am 02.04.2020 11:50
@baha schrieb:Guten Morgen!
Hast du die FAQ zu ETFs gelesen? Hier der Link: /t5/Wertpapiere-Anlage/FAQ-zu-ETFs/td-p/70732/
Dort wird die Frage ob ausschüttend oder thesaurierend beantwortet.
Wenn die Erklärung dort nicht ausreicht, gerne nochmal nachfragen 🙂
Ja, hab ich gelesen, schon vor Monaten, und zwischendrin stöbere ich auch immer wieder nach Infos zu gerade für mich konkreten Themen.
Mir war bisher nicht klar, dass die Empfehlung der kostenlosen oder kostengünstigen Reinvestition von Ausschüttungen nur bei Sparplan-ETFs möglich ist. Bei Einmalinvestitionen sieht das dann wohl anders aus.
am 02.04.2020 11:57
@HaBe schrieb:Üblicherweise bezieht sich dieses Thema auf einen ETF, auf den auch ein Sparplan läuft. Dort wird dann die Ausschüttung reinvestiert, indem der Sparplan für einen Monar um den Ausschüttungsbetrag erhöht wird. Das ist dann kostenlos (TopPreis-ETF) oder kostet 1,5%, immer noch deutlich weniger als 26,X% Steuern.
Ok, danke. Wie schon gesagt, war mir das nicht klar. In den Empfehlungen, die ich bisher zu dem Thema ausschüttend/thesaurierend gelesen oder gesehen habe, wurde da zumindest in meiner Wahrnehmung nicht so unterschieden zwischen Einmalanlage und Sparplan.
Ich gehe davon aus, dass die Aussage, dass ausschüttende ETFs bis ca. 25.000 € Anlagevermögen steuerlich etwas günstiger sind, dann nicht für Einmalinvestitionen gilt?
02.04.2020 12:07 - bearbeitet 02.04.2020 12:12
02.04.2020 12:07 - bearbeitet 02.04.2020 12:12
Bis ca. 60.000 Euro Depotvolumen ist ein Ausschütter immer besser. Vorausgesetzt natürlich, es gibt keine weiteren Kapitaleinkünfte. Völlig egal, ob Sparplan oder EInmalinvest, es geht ums Depotvolumen. Wo kommen die eigenartigen 25.000 her?
02.04.2020 14:28 - bearbeitet 02.04.2020 14:30
02.04.2020 14:28 - bearbeitet 02.04.2020 14:30
@t.w. schrieb:Bis ca. 60.000 Euro Depotvolumen ist ein Ausschütter immer besser. Vorausgesetzt natürlich, es gibt keine weiteren Kapitaleinkünfte. Völlig egal, ob Sparplan oder EInmalinvest, es geht ums Depotvolumen. Wo kommen die eigenartigen 25.000 her?
https://www.youtube.com/watch?v=AyUiI8a_Rb8
Laufzeit 15:20 ff
Wenn ausschüttende ETFs immer besser sind, egal ob Spanplan oder Einmalinvest, wie verhält sich das dann mit den Kosten der Reinvestition der Ausschüttungen von Einmalivests?
am 02.04.2020 14:34
Ich mag Finanzfluss gern, viele Inhalte sind wirklich gut. Die 25.000 Euro sind allerdings völliger Unsinn. Wir haben einen Freibetrag von 801 Euro und eine Teilfreistellung bei Aktienfonds von 30%. Um den Pauschbetrag bei durchschnittlichen Ausschüttungen von 2% auszuschöpfen brauchen wir ein Depotvolumen von ca. 60.000 Euro. Wie man da auf eine Zahl von 25.000 Euro kommen kann, ist mir sehr rätselhaft.
Die Kosten der Wiederanlage betragen im Sparplan maximal 1,5% des Ordervolumens. Für den nun ausgeschütteten Anteil müsstest Du später nach derzeiter Rechtslage gut 26% Abgeltungssteuer zahlen, wenn Du diesen nicht heute durch den Freibetrag geltend machst. Die Rechnung ist also relativ einfach.
am 02.04.2020 15:44
Okay, danke.
Noch ergänzenden Fragen:
1.) In welchem Rahmen kann man die Beiträge von Sparpläne zwischenzeitlich ändern? Also wenn ich eigentlich gar keinen Sparplan machen wollte, aber nun eine Einmalivestition von 10.000 € tätige und diesen ETF zusätzlich mit einem kleinen Betrag bespare ... kann ich dann die ca. 4 x 50 € im Jahr mit den günstigen Kosten des Sparplans reinvestieren?
2.) Ein ETF auf den MSCI World schüttet ca. 2 % aus, hat aber - hoffentlich - eine höherer Gesamtrendite. Wird die Differenz mit einer Vorsteuerpauschale besteuert?
02.04.2020 16:05 - bearbeitet 02.04.2020 16:13
02.04.2020 16:05 - bearbeitet 02.04.2020 16:13
Hey @MatMiller
also:
1) Du kannst ab 25€ Sparrate hier bei der Comdirect einen Sparplan anlegen. Diesen kannst du monatlich, zweimonatlich oder vierteljährlich anlegen lassen. Du kannst also einmal im Quartal deine 50€ anlegen - alles ab 25€ geht. Und dies kannst du jederzeit ändern. Es gibt nur einen Zeitraum in dem das nicht geht: ca. 3 Tage vor Ausführung bis zur Ausführung. Danach kannst du gerne im Stundentakt bis zum nächsten Cut ändern 🙂 😉
2) Welche Differenz meinst du mit der Vorabpauschale? Das verstehe ich gerade nicht so ganz.
Edit: Schau dir hierzu bitte mal folgenden Link an. Dort wird das Thema noch mal sehr schön erklärt, auch was mit Vorabpauschale ist und wie das funktioniert 🙂