am 08.05.2020 22:24
Kein Kurzarbeitergeld bei Dividenden: Schweden watscht Konzerne ab
Hallo Peergroup,
natürlich haben wir manche Papiere hauptsächlich wegen der üppigen Dividenden im Portfolio. Aber einerseits Staatshilfen auf Steuerzahlerkosten kassieren um dann andererseits Dividenden an die Anteilseigner und Boni an die Manager zahlen zu können, ist doch tatsächlich absurd, oder?
Grüße,
Andreas
am 09.05.2020 22:05
@as-1984 schrieb:Im Kern ist das ja wie eine Versicherung, [...]
Der Vorstand hat ja auch eine Pflicht, ausschließlich im Sinne des Unternehmens zu handeln, ich bin mir nicht sicher, ob er sich nicht sogar schadensersatzpflichtig machen würde, wenn er die Leistung nicht in Anspruch nehmen würde.
Die Politik hat aber auch eine Pflicht, nämlich die Ausgabenseite zu kontrollieren.
Abgesehen davon: Wie reagieren Versicherungen üblicherweise wenn ein Schaden durch das Verhalten des Versicherten erst herbeigeführt bzw. in seine Höhe mutwillig vergrößert wird?
Eben – und das ist aurch richtig so.
Das sage ich als Dividendenfreund.
am 10.05.2020 16:53
@as-1984 schrieb:
Alternativ könnte man ja auch den Kündigungsschutz lockern, im amerikanischen Hire-and-fire Stil, dann würde es den Unternehmen auch ohne Kurzarbeitergeld nicht an die Substanz gehen und die Dividende wäre gesichert.
Ahja.
am 10.05.2020 17:12
Alternativ könnte man ja auch den Kündigungsschutz lockern, im amerikanischen Hire-and-fire Stil, dann würde es den Unternehmen auch ohne Kurzarbeitergeld nicht an die Substanz gehen und die Dividende wäre gesichert.
...und wie sähest Du es,
wenn Du von solch einer Lockerung selbst betroffen wärst ?
Mit Verlaub, ich kann mir nicht vorstellen das Du in Unternehmensführung Erfahrung hast, denn mit KAG und/oder feuern,
rettet man in 90 % keine Unternehmen, mein Meinung.
am 10.05.2020 19:57
@huhuhu schrieb:
Alternativ könnte man ja auch den Kündigungsschutz lockern, im amerikanischen Hire-and-fire Stil, dann würde es den Unternehmen auch ohne Kurzarbeitergeld nicht an die Substanz gehen und die Dividende wäre gesichert.
...und wie sähest Du es,
wenn Du von solch einer Lockerung selbst betroffen wärst ?
Mit Verlaub, ich kann mir nicht vorstellen das Du in Unternehmensführung Erfahrung hast, denn mit KAG und/oder feuern,
rettet man in 90 % keine Unternehmen, mein Meinung.
Ich könnte durchaus auch von so einer Lockerung betroffen sein, da mache ich mir keine Illusionen. Das kann jeden treffen, der angestellt ist.
Aber wie willst du denn ein Unternehmen sonst in so einer Situation retten? Die Regierung schießt maßlos über das Ziel hinaus, Stichwort "Verhältnismäßigkeit", nichts geht mehr. Ohne KAG und MA entlassen bleibt dir nur die Arbeitsverträge aussitzen und auf das Beste hoffen... Werden wir in den kommenden Monaten ja sehen, wie gut das klappt... ich hoffe auf das Beste, befürchte aber das Schlimmste, v. a. für den Mittelstand...
Wie gesagt, das ist ein schwieriges Thema, das nicht schwarz/weiß ist, sondern in tausenden Grautönen runtergebrochen werden kann...
am 10.05.2020 23:47
@as-1984 schrieb:Die Regierung schießt maßlos über das Ziel hinaus, Stichwort "Verhältnismäßigkeit", nichts geht mehr. Ohne KAG und MA entlassen bleibt dir nur die Arbeitsverträge aussitzen und auf das Beste hoffen... Werden wir in den kommenden Monaten ja sehen, wie gut das klappt... ich hoffe auf das Beste, befürchte aber das Schlimmste, v. a. für den Mittelstand...
Wie gesagt, das ist ein schwieriges Thema, das nicht schwarz/weiß ist, sondern in tausenden Grautönen runtergebrochen werden kann...
Ob die Regierung über das Ziel hinausschießt will ich in diesem Thread nicht kommentieren, dazu ist schon mehr als genug Schwachsinn im Marktgeschehen-Thread geschrieben worden.
Auch weiß ich nicht welche der zu Recht erwähnten vielen Graustufen die richtigste und erfolgversprechendste ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es nicht das "Arbeitsverträge aussitzen" ist und ganz sicher, dass es nicht das "Hire-and-fire" ist.
Das Problem an Deiner anfänglichen Aussage ist, dass Du scheinbar bereit bist, sogar ein höheres Risiko für die Sicherheit Deines eigenen Arbeitsplatzes einzugehen nur um die Dividendenzahlung sicherzustellen. Anders kann ich diese Stellungnahme nicht interpretieren:
@as-1984 schrieb:Alternativ könnte man ja auch den Kündigungsschutz lockern, im amerikanischen Hire-and-fire Stil, dann würde es den Unternehmen auch ohne Kurzarbeitergeld nicht an die Substanz gehen und die Dividende wäre gesichert.
Das geht mir bei aller hier herrschenden Begeisterung für Aktien und meiner eigenen großen Symptahie für Dividenden dann doch etwas zu weit.
Und das sage ich als Freiberufler, der in einer Branche tätig ist, die von einer evtl. kommenden Rezession definitiv nicht betroffen sein wird.