@BAM, es gibt immer mehrere Ansätze, Sicht- und Herangehensweisen. Selbst die renomiertesten Charttechniker (wenn man überhaupt seinen Schwerunkt auf diese Art der Herangehensweise legen möchte) sind sich häufig uneins. Insbesondere dann, wenn Tiefs, die Jahre, oder wie beim Zucker ein Jahrzehnt zurück liegen, nach unten durchbrochen werden. Dann können wir nur mangels irgend welcher Hilfsgrößen unsere Fantasie spielen lassen und hoffen, dass wir richtig liegen. Aber auch hier versuche ich zumindest auszuloten, welche der zwei Möglchkeiten (long oder short) am wahrscheinlichsten ist. Die, dass der Abwärtstrend weiter fortgesetzt wird, und wenn ja, wo sollte dann die Talfahrt zu Ende sein; oder der Umkehrschluss, welche Indikatoren sprechen für eine Trendumkehr. Meiner Ansicht nach liegen die besseren Karten auf der long-Seite. Wenn man mich fragt, wie ich das gewichten würde, wäre ich geneigt zu sagen, 70 : 30 für steigende Kurse. Hierfür gibt es viele Gründe, aber ich möchte nur den wichtigsten nennen, nämlich den, dass die Produzenten es nicht hinnehmen werden, diese Spirale der fallenden Preise zu akzeptieren. Möglichkeiten dazu haben sie allemal, besonders dahingehend, dass mit dem weiteren Anbau zukünftig kein Geld zu verdienen sein wird. Erinnere dich an die Milchbauern, die, als die Preise weit unterhalb der Produtionskosten lagen, ihre Milch hektoliterweise auf die Straße gekippt haben. Welchen Sinn macht es, etwas anzubauen in der Gewissheit, mit dem Verkauf Verluste einzufahren. Es ist sicher noch zu früh, aber erste Reaktionen sind m.E. bereits heute sichtbar geworden, zwar geringfügig, aber immerhin. Ein Kursplus von 1,8%. Mein Schein hat heute 30% zugelegt. Bin zwar immer nolch im minus, aber ich werden durchhalten. Der Kaffeekurs hat heute kanpp 3% zugelegt, mein Schein ca. 35%. Wie ich feststellen kann, hat sich der Weizenkurs in den letzten Tagen doch recht dynamisch auf den Weg gen Süden gemacht, und das trotz Negativmeldungen hinsichtlich ausfallender Ernten. Das kann nur eine Ursache haben, und zwar aus meiner Sicht die, dass sich die Profis zwischenzeitlich sehr komfortabel eingedeckt haben und somit im Futurehandel Flaute eingetreten ist. Ergo, keine Volatilität bedeutet immer fallende Kurse.
Ein für mich weiteres Indiz sind die jüngst hereingekommen Meldungen bzw. Empfehlungen, die die Anleger bei Zucker in short-Zertis hineinmanövrieren wollen. Von den vielen Meldungen, die ich täglich erhalte, ist die eine oder andere Meldung dabei, von der ich aus der Erfahrung heraus sagen kann, dass man besser aufgehoben ist, wenn man sich konträr zu den Empfehlungen positioniert. Das sehe ich momentan bei Zucker. Es wird mit aller Gewalt versucht, einen noch tieferen Kurs als unausweichlich zu propagieren. Für mich ein untrügliches Zeichen dafür, sich auf "der anderen Seite" zu positionieren. Das ist so ähnlich wie bei den Empfehlungen von Goldman Sachs. Die meisten Broker reiben sich auch die Hände, wenn von dort Empfehlungen kommen. Dann weiß man häufig (Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel), dass man bei gegenteiligem Verhalten besser aufgehoben ist. Bestes Beispiel war die Aussage von dort (ist schon etwas länger her), dass bitcoin "Teufelszeug" ist und keine Zukunft hat. Später stellte sich heraus, dass "man" sich ziemlich zeitnah mit 200 Mio. in bitcoin engagiert hat. Ein Schelm der böeses dabei denkt.
