Gerd Kommer - Immobilien

03.03.2020 19:02 - bearbeitet 03.03.2020 19:02
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03.03.2020 19:02 - bearbeitet 03.03.2020 19:02
Hallo,
ich habe am Wochenende die neueste Auflage von Souverän Investieren gelesen. Das Buch wird häufig als "Die ETF-Bibel" von Gerd Kommer bezeichnet und ich muss sagen, dass ich – obwohl ich bereits die beiden letzten Ausgaben gelesen habe – viel dazulernen konnte.
Das Buch hat mich darin bestätigt, dass ich mit meinem 1-ETF-Portfolio bestehend aus dem SPDR MSCI ACWI IMI (IE00B3YLTY66) im Prinzip alles richtig mache.
In letzter Zeit war ich jedoch am überlegen, ob ich dieses Portfolio nicht erweitern sollte. Rohstoffe-, Gold- und Immobilien-ETFs standen hierbei auf meinem Prüfstand.
Von Gold und Rohstoffen habe ich mich jedoch distanziert, da mir die Rollverluste bei den Rohstoffen zu hoch sind und ich bei Gold für die Lagerung noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden habe. Es gibt strenggenommen auch nur ETCs auf Gold statt ETFs und Rohstoffe lassen sich nur durch Derivate abbilden.
Beides kommt für mich nicht in Frage. Auch der Autor des Buches hält von den beiden Assets nicht viel.
Somit bleiben nur Immobilien-ETFs übrig. Der Autor rät nicht zwingend zu dieser Form der Portfolio-Erweiterung, kann dem Ganzen jedoch eine Menge abgewinnen. Ich kann mich mit dem ganzen jedoch nicht ganz anfreunden, weil ich 2 Sachen nicht ganz verstehe:
- In meinen ACWI IMI sind bereits Immobilien-Unternehmen, REITs etc. (nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet) enthalten. Wieso sollte ich nun diese „Branche“ mit einem zusätzlichen ETF übergewichten. Einen Performance-Vorteil o.ä. sehe ich darin nicht, schließlich werden in dem Buch Studien zitiert, gemäß denen Immobilien deutlich schlechter als Aktien rentieren und das bei gleicher Volatilität.
- Immobilen sind eine eigene Assetklasse und gehören nicht zu den Aktien (wo ich den ACWI IMI eigentlich hinzurechnen würde). Mit dieser Begründung könnte man die Übergewichtung theoretisch erklären. Jedoch würde ich einen Immobilien-ETF nicht zu der Assetklasse Immobilien zählen! Warum? Naja, woher kann ich mir denn sicher sein, dass die Immobilien-Aktien in welche der ETF investiert, zu 100% mit den Immobilien korrelieren, welche der jeweiligen Firma gehören? Nur bei einer Korrelation von 1 kann die Rede von der identischen Assetklasse sein meiner Meinung nach. Gerd Kommer schreibt, dass die Kurse der Immobilien-Aktien lediglich die zukünftigen Erträge der Immobilien auf den jetzigen Zeitpunkt abgezinst darstellen. Aber ich bin der Überzeugung, dass es wesentlich mehr Einflussfaktoren gibt, z.B. emotionale Lage der Anleger, d.h. Angst o.ä. Ich kann mir nicht vorstellen dass bei der kleinen Korrektur, die wir die letzten Tage erlebt haben, alle Immobilien als solches gleichermaßen im Wert gesunken sind.
Vielleicht haben ein paar von euch gute Denkansätze. Über eine kleine Diskussion zu dem Thema würde ich mich sehr freuen
LG
HäBoLoRaDo
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am 03.03.2020 22:48
Gerd Kommer... Gerd Kommer... Da war doch was... 😜 🙂
Hallo @ehemaliger Nutzer
Du bist ja ein richtiger Fan vom Kommer wie es scheint 🙂
Also der liebe Gerd hält zwar nicht so viel von Rohstoffen, jedoch sagt er auch es gehört in ein gut diversifiziertes Portfolio. Früher hat er immer Beispiele gegeben. Aber selbst seine YouTube Promoter sagen dass das Weltportfolio prinzipiell nur aus MSCI World und MSCI EM besteht (70:30).
Was stimmt nicht mit Derivaten?
In erster Linie bedeutet "Derivat" ja nur, dass das Finanzprodukt von einem Anderen (Basiswert) abgeleitet ist (derivare - ableiten). Es gibt auch Derivate auf Indizes, Aktien, Anleihen, etc. Wie willst du sonst Rohstoffe abbilden? Willst du Fässer Öl in deinem Garten lagern? 😄 Bei einem Derivat machst du ja nichts anderes als den Preisverlauf mitzugehen, ähnlich wie dem Kursverlauf eines Indizes. Steigt der Preis der Rohstoffe so steigt der Kurs deines Derivates - bei Aktien doch nichts anderes nur mit anderen Faktoren die den Kurs beeinflussen. Natürlich geht das noch wesentlich tiefer, du kannst es hedgen und somit als Absicherung nutzen (Futures, etc).
Aber auch wenn das nicht deine Frage war hier sind ein paar Rohstoff-ETFs aber das sind auch nur Rohstoffunternehmen, nicht Rohstoffe selber.
Und was stimmt mit ETCs nicht? Sind Rohstoffanleihen, sind physisch durch die Rohstoffe besichert und ist am Ende eine Mischkonstruktion aus Zertifikaten und Indexfonds. Gibt sie auf Gold, Silber, Platin, Palladium (Edelmetalle) und Erdöl, Erdgas, Benzin, Heizöl, Industriemetalle oder aber Weizen, Sojabohnen, Kaffee, Baumwolle, etc. etc. etc. (höhöhö, Wortspiel).
Was stimmt damit nicht?
Weiter geht's:
1) Richtig erkannt. Wenn dein ACWI IMI Immobilienunternehmen oder REITS enthält macht ein Immobilien-ETF keinen Sinn. Du hast ja nun drei Auflagen von Gerd Kommers Buch gelesen, so langsam solltest du wissen wie er sein Portfolio aufbaut 😉
Und dass der liebe Gerd nicht viel von Immobilien hält, so als gut verdienender dennoch mietender Zeitgenosse, solltest du auch wissen - natürlich zitiert er Studien die zeigen wie die Rendite bei Immobilienkauf deutlich schlechter ist. Das Ganze ist aber ein Thema das die Gemüter spaltet, also bleiben wir dabei: wenn du sowieso Immobilien im Portfolio hast so brauchst du keine weitere Gewichtung.
2) Wo ist die Frage? Ja, wenn du dir ein Haus kaufst hast du die Asset-Klasse Immobilien. Wenn du dir die Aktien eines Unternehmens kaufst dass viele Immobilien besitzt hast du die prinzipiell auch. Du hast bei ETFs immer Aktien - wie willst du da die Immobilien sonst abbilden? In deinem All World ETF werden Immobiliengesellschaften drin sein, wenn du dir Immobilien ETFs holst auch und es werden wahrscheinlich dieselben sein - du hast die also doppelt gemoppelt im Depot. Egal ob du das nun für dich als andere Asset Allocation siehst oder nicht - Sinn macht das nicht wirklich aber das muss jeder selber entscheiden.
Ob Gerd Kommer nun schreibt "dass die Kurse der Immobilien-Aktien lediglich die zukünftigen Erträge der Immobilien auf den jetzigen Zeitpunkt abgezinst darstellen" oder nicht ist doch eigentlich nicht von Belang. Du kannst nur entweder oder machen - entweder eigene Immobilie kaufen oder Aktien von Immobilienunternehmen. Und wenn die Auswahl so dermaßen beschränkt ist, weil Möglichkeit 1 auch nicht gerade für jeden möglich ist, bleibt dir doch nichts anderes übrig als den ETF oder die Einzelaktie zu nehmen.
Aber das ist nur meine Meinung, ich halte nicht viel davon solche Sachen zu überdenken.
Weit streuen (=diversifizieren) ist okay, kann man machen, hab ich auch, aber immer rational bleiben bei der Sache. Als Beispiel: Du brauchst keinen World-Tech, gleichzeitig einen TecDAX, gleichzeitig einen NASDAQ und dazu noch einen ROBO Global Artificial Intelligence. Wenn du anfängst ins zehntel und tausendstel zu splitten wirst du nie glücklich.
Übrigens: Hier die Immo-ETFs
Und wenn du dir die Seite genau anschaust und die ETF Suche so wirst du lustigerweise feststellen:
- Du hast Aktien
- Du hast Anleihen
- Du hast Edelmetalle
- Du hast Rohstoffe
- Du hast Immobilien
- Du hast Geldmarkt-ETFs
Irgendwie eine richtige vollständige Diversifikation 😉
Bin gespannt wie die Meinung anderer hier ist.
Sodele! 🙂
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am 03.03.2020 22:57
@ehemaliger Nutzer: Schau mal hier; da gab es eine lange Diskussion zum Thema. Gibt einige Threads im Forum, die sich im REITs etc. beschäftigen.
Ich habe lange einen Bogen um Immobilien-ETFs gemacht, habe aber jetzt mit einem Sparplan auf den VanEck Vectors Global Real Estate (aktuell sogar Top-Preis-ETF) begonnen.
Grüße,
Andreas
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03.03.2020 23:02 - bearbeitet 03.03.2020 23:03
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03.03.2020 23:02 - bearbeitet 03.03.2020 23:03
@digitus schrieb:Ich habe lange einen Bogen um Immobilien-ETFs gemacht, habe aber jetzt mit einem Sparplan auf den VanEck Vectors Global Real Estate (aktuell sogar Top-Preis-ETF) begonnen.
Grüße,
Andreas
❤️ Hab ich auch drin, derzeit leider etwas down der Gute 😕 Hatte auch überlegt ihn vorzuschlagen 😄
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am 04.03.2020 12:58
Klares Argument - wenn noch etwas Geld in der Portokasse ist - nachzukaufen
Grüße,
Andreas
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