17.10.2020 17:18 - bearbeitet 17.10.2020 17:23
Liebe Börsenfreunde (m/w),
von der anderen Seite des Atlantik droht kurzfristig Gefahr für die Börsen: Die Erholung steht auf wackeligen Beinen. Die scheinbar robuste Tendenz der Märkte könnte -- vor dem aktuellen Problemhintergrund -- durchaus trügerisch sein. Denn: Der Wahltag am 3. November in den USA kann auch deutlich negative Ergebnisse hervorbringen, die bislang so nicht erwartet werden. Viele Investoren rechnen mit Blick auf die US-Wahlen zwar mit hoher Volatilität; dennoch ist die Mehrzahl der Marktteilnehmer eher offensiv investiert. Das Risiko negativer Überraschungen -- und entsprechender Marktentwicklungen -- ist also gestiegen. Aktuell macht mir nicht nur die Corona-Entwicklung Sorgen, sondern vor allem die Präsidentschaftswahl in den USA am 3. November. Und die Gefahr, die dabei droht, hat bisher kaum ein Kommentator in dieser Form auf dem Zettel. Denn:
Man liest öfters, dass die Börsen vor den Wahlen wie gelähmt sind und erstmal das Ergebnis abwarten. Viele Kommentatoren schreiben, vor dem 3. November passiert nicht viel, und wenn die Börsen dann danach den neuen Präsidenten kennen, werde es schon wieder weiter nach oben gehen. Andere schreiben, dass die Börsen auf eine Wiederwahl von Donald Trump setzen, weil republikanische Präsidenten besser für die Börsen sind und weil ein Präsident Joe Biden Firmen wie Amazon und Apple auflösen oder zwangsverstaatlichen oder zwangsimpfen oder was auch immer würde. Dummes Geschwätz. Gelegentlich liest man auch, dass sich die Börsen eher über Biden als Präsident freuen würden, weil sich dann das Verhältnis zu China wieder verbessert. Der Grundtenor ist jedoch immer: Wartet mal bis zum 4. November, dann geht es an den Märkten weiter. Doch das greift zu kurz:
Der Börse ist eigentlich relativ egal, ob der nächste Präsident Biden oder Trump heißt. Die Aktienmärkte können sich mit Biden, äh, mit beiden arrangieren. Die große Gefahr, die ich sehe, ist ein unklarer Wahlausgang. Was wäre, wenn es ein knappes Ergebnis zu Gunsten von Biden gibt, das Trump aber nicht anerkennt? Weil ja die Briefwähler allesamt Betrüger sind? Was wenn sich Trump am Wahlabend selbst als Sieger ausruft, bevor die Briefwahlstimmen ausgezählt sind? Wir erinnern uns an das Jahr 2000: Mit einem der knappsten Ergebnisse in der Geschichte der USA wurde George W. Bush zum Präsidenten gewählt. Die Stimmauszählung im Bundesstaat Florida, einem der besonders umkämpften Swing-States, dauerte damals mehr als einen Monat. Am Ende lag Bush dort mit 537 Stimmen vor seinem demokratischen Konkurrenten Al Gore. Auch nach richterlich angeordneten Nachzählungen in einigen Wahlkreisen und der höchstrichterlichen Überprüfung durch den Supreme Court blieb der Wahlausgang umstritten. Ab November 2020 werden sich aller Voraussicht nach ebenfalls wieder Richter mit dem Wahlergebnis beschäftigen. Und das kann dauern. Am Ende hat Trump durch die Besetzung der offenen Richterstelle am Obersten Bundesgericht mit Amy Barrett dafür gesorgt, dass es jedenfalls keine klare Mehrheit für Joe Biden gibt. Jedenfalls:
Meine Befürchtung ist ein langes Herumeiern ohne klares Wahlergebnis. Das kann dieses Mal sogar noch länger dauern als vor 20 Jahren. Äußerungen von Trump liefern ja bereits jetzt starke Indizien, dass ein reibungsloser Machtwechsel nach dieser Wahl kaum zu erwarten sein wird. Sowohl das anhaltende Corona-Problem in den USA als auch das Thema "Briefwahl" liefern Trump Argumente, um selbst klare Ergebnisse zu ignorieren oder offen zu bestreiten. Damit verbunden ist die klare Drohung, die US-Präsidentschaftswahl massiv anzufechten. Solch ein Szenario -- mit einer Verfassungskrise der USA und unabsehbaren politischen Konsequenzen -- würde wochen- oder gar monatelange Unklarheit bedeuten, und das könnte den Börsen das Genick brechen. Übrigens:
Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten ist innerlich bereits schwer gespalten. Angeheizt durch die Corona-Pandemie und die teilweise von Gewalt begleiteten Anti-Rassismus-Proteste sind die Waffenverkäufe in den USA vor der Präsidentschaftswahl am 3. November deutlich angestiegen. Noch 2019 beantragten pro Monat durchschnittlich 2,3 Millionen Bürger die für den Waffenkauf notwendige Zuverlässigkeitsprüfung. Allein im Juni diesen Jahres waren es 3,9 Millionen Anträge -- so viele wie nie zuvor. Und wenn man jetzt mal richtig schwarzmalen möchte und an Unruhen, gar an bewaffnete Bürgerkriege denkt, kann man sich leicht überlegen, was für fatale Folgen das für die Wirtschaft und somit für die Börse hätte. Also:
Wir wollen nicht hoffen, dass es soweit kommt. Dennoch ist der Ansatz "nach der Wahl haben wir Klarheit!" meiner Meinung nach blauäugig und naiv. Man sollte sich zumindest für den Fall eines Börsenabsturzes nach der Wahl absichern. Dazu eignen sich Put-Optionsscheine noch besser als Bear-Zertifikate (MiniShort-Futures), weil bei einem Absturz die Volatilität ansteigt, wodurch sich der Wert von Put-Optionen noch stärker erhöht als nur durch den Kursrückgang. Auch die beliebten Discount-Put oder Discount-Put-Plus-Optionen eignen sich für eine Absicherung gegen einen vorübergehenden Absturz. Wir sollten also lieber solche als scharfe Waffen kaufen, aber zumindest über eine Absicherung der Depots nachdenken. Und natürlich:
Weiterhin solltet Ihr Eure Stopkurse beachten. In gefährlichen, volatilen Zeiten wie in den nächsten Wochen muss man nicht alle seine Trendaktien mit einem strengen Stop absichern, aber jedenfalls solche "angeschlagenen" Aktien, die auch jetzt schon nicht mehr richtig laufen und beispielsweise bereits deutlich unter der 200-Tage-Linie notieren. Ich gehe auch davon aus, dass für die Sterneaktien meine empfohlenen Stopkurse, in aller Regel unter der 200-Tage-Linie, nicht in Gefahr sind -- leider kann ich aber nicht hellsehen. Daher gilt:
Bis zur Wahl sind es noch 17 Tage. Noch genug Zeit, darüber nachzudenken und weitere Puts zur Absicherung zu kaufen. Denn ab dem 4. November könnte es für einige Wochen, vielleicht zwei oder drei Monate (hoffentlich nicht länger) sehr ungemütlich werden. Der DAX hat ja am Freitag nach dem katastrophalen Donnerstag nochmal einen Freudensprung nach oben auf 12900 gemacht -- gut so, dadurch sind Puts, Discount-Puts und Discount-Put-Plus-Optionen billiger geworden. Für meine (um 15 Grad) geneigten Leser nochmal eine kurze Zusammenfassung der Produktmerkmale:
Wichtig: Bei allen dreien entsteht ein Totalverlust, wenn der Basiswert (z.B. der DAX) am Laufzeitende oberhalb des Basispreises steht. Aber dann sind ja Eure Aktien sehr stark gestiegen, also ist einfach die Versicherungsprämie futsch.
Für die Auswahl von normalen Put-Optionen ("plain vanilla") gelten die Goldenen Regeln, die ich schon öfters erklärt habe: Man wähle einen hohen Basispreis, beispielsweise in der Nähe des Allzeithochs (z.B. 13700 Punkte) und eine lange Restlaufzeit mindestens drei Monate mehr als die geplante Haltedauer, also irgendwann im Frühling 2021. Die Trefferliste wird dann nach der impliziten Volatilität ("Vola") sortiert, und der Put-Schein mit der niedrigsten Vola kann gekauft werden. Ich habe mich beispielsweise für den PD00KU entschieden (DAX Plain-Vanilla-Put, Basis 13600, Laufzeit 27.05.2021, implizite Volatilität gut 20 Prozent).
Bei der Auswahl von Discount-Put-Plus geht es nur um Wahrscheinlichkeiten. Man sollte man sich einfach fragen: Halte ich es für möglich, dass der Basiswert (z.B. DAX) während der Laufzeit über die Barriere springt? Wenn ja, ist das Papier zu riskant.
Weitere Informationen von mir zu Discount-Put-Plus findet Ihr hier und hier.
Hier sind einige Vorschläge für Discount-Put-Plus-Scheine auf den DAX aus meiner großen Datenbank, mit denen man das US-Wahlrisiko "versichern" kann:
Basispreis/ Höchst- aktueller
WKN Barriere Floor wert Laufzeit Kurs max.Rendite
-----------------------------------------------------------------------------------
PX6QP4 14500 12500 20 EUR 20.Nov 2020 19,74 EUR 1,32% = 14,63% p.a.
PX137W 14200 10200 40 EUR 24.Dez 2020 34,38 EUR 16,41% = 141,37% p.a.
PX137X 14500 10500 40 EUR 24.Dez 2020 37,53 EUR 6,61% = 44,93% p.a.
PX137Z 15000 11000 40 EUR 24.Dez 2020 39,35 EUR 1,65% = 9,96% p.a.
PX6QRD 14000 13500 5 EUR 19.Feb 2021 3,69 EUR 35,50% = 142,96% p.a.
PX6QR9 14500 10500 40 EUR 19.Mrz 2021 30,69 EUR 31,23% = 90,53% p.a.
PX6QSQ 15000 13000 20 EUR 19.Mrz 2021 18,01 EUR 11,30% = 28,90% p.a.
Da ist doch mal für jeden Geschmack was dabei. Das erste Papier PX6QP4 ist schon fast ein Festgeldersatz. Dass der DAX bis Ende Dezember über 14500 hüpft, halte ich für ausgeschlossen. Da müsste schon ein Impfstoff unerwartet um die Ecke kommen. Ihr seht: Je länger die Laufzeit und je tiefer die Barriere, desto höher die maximale Rendite, weil das Risiko größer wird. Am riskantesten ist der PX6QRD. Hierbei handelt es sich fast schon um eine "binäre" Option, weil Basispreis und Floor eng nebeneinander liegen: Falls bis Ende Februar der DAX ein neues Rekordhoch (also 14000 Punkte oder mehr) geschafft hat, gibt es die volle Auszahlung von 5 Euro, wenn er dann unter 13500 liegt, und einen Totalverlust, falls er immer noch über 14000 steht. Gefährlich ist auch der PX137W, denn dass der DAX bis Ende Dezember mal 14200 Punkte erreicht -- das kann leicht passieren. Dann droht ein Totalverlust. Aber dann steigen ja auch Eure Aktien sehr deutlich. Und der Vollständigkeit halber:
Natürlich kann man diese Papiere jederzeit an der Börse* kaufen und verkaufen. Ihr müsst nicht bis zur Fälligkeit warten. Im Gegenteil: Wenn der DAX fällt oder zumindest nicht stark steigt, dann wird sich der Kurs der Optionsscheine der Obergrenze annähern. Wenn z.B. der PX137Z auf über 39,85 Euro geklettert ist (Obergrenze 40 EUR), dann empfiehlt sich ein Verkauf (Faustregel). Dadurch erhaltet Ihr Euer Geld früher wieder zurück (höhere p.a.-Rendite), und reduziert das Risiko. Wichtig: Wer bis zur Fälligkeit wartet, zahlt bei comdirect eine Gebühr von 10 Euro für die Einlösung.** Daher unbedingt vorher aktiv verkaufen.
Wie sowas aussieht, erkennt man den Papieren wie PX6QPJ (fällig 21.10.2020). Hier hätte man spätestens am 25.09.2020 zu 39,92 Euro verkaufen müssen, denn das Papier kann nicht über 40 Euro steigen.
Sollten aber wider Erwarten die Börsen deutlich steigen, werden die Put-Optionen entsprechend stark fallen. Aus steuerlichen Gründen solltet Ihr es nicht auf einen Totalverlust ankommen lassen, sondern vorher schon aktiv verkaufen, wenn Ihr für die gesamte Position (nicht pro Stück) noch 20, 30 oder 40 Euro bekommt, so dass nach Abzug der Gebühren für den Verkauf noch etwas übrig bleibt.
Das schöne an Discount-Strukturen ist, dass sie, wenn sich die Börse nicht bewegt, an Wert gewinnen. Das gilt für Discount-Zertifikate, aber auch Discount-Put und vor allem für Discount-Put-Plus. Grund ist, dass sich der Discount bis zum Laufzeitende auf Null reduziert. Wer abwartet, gewinnt also. Bei normalen Optionen (plain vanilla Call und Put) ist es umgekehrt: Wenn sich die Börse über das Wochenende mal nicht bewegt, verlieren die Optionen an Wert (Zeitwertverlust).
Pssst: Freetrade-Aktion mit BNP bei comdirect ab 02.11.2020 bis 30.11.2020.
Der Verlauf der US-Wahlen schafft mit Blick auf die kommenden Wochen also ein unsicheres Umfeld mit potentiell hoher Volatilität. Für einen blinden Verkauf aller Aktien besteht kein Anlass. Es schadet aber sicher nicht, etwas defensiver zu investieren und vor allem Absicherungsinstrumente gegen einen Kurssturz einzubauen. Etwaige Kursverluste werden durch die Put-Optionen abgemildert. Und das beste: Die Discount-Put-Plus-Scheine profitieren ja auch ohne Absturz sehr deutlich, wenn nur der Markt nicht stark steigt. Das sollte zu schaffen sein.
Herzliche Grüße aus einem herbstlichen München
und ein schönes Wochenende
an alle, die das hier lesen
nmh
_________________
*) Oder noch besser außerbörslich (Livetrading)!
**) Gilt bei comdirect für alle Optionsscheine, aber nicht für Discount-, Bonus- oder sonstige Zertifikate; diese werden kostenlos eingelöst.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 08.11.2020 08:52
Bezüglich SAP bin ich auch dieser Meinung, ich habe nachgekauft wie noch nie in meinem Leben. Aber trotzdem habe ich in der Woche vor der Wahl eine kleine Strategieänderung (oder sagen wir lieber: Komplettierung) in meiner jungen Investmentkarriere gemacht. Ich würde mich weiterhin als konservativen Buy-and-Hold-Anleger bezeichnen, welcher vor allem mit Sparplänen agiert (und meine Depots laufen genauso weiter). Die Gelegenheit, doch noch (Zukunfts-)Werte zu kaufen, welche scheinbar völlig davongelaufen waren (Solaredge, Square, Tesla, Plug Power, Varta) habe ich genutzt und einige Einzelkäufe gemacht, nachgestockt habe ich bei Amazon, Apple und Alphabet per Sparplan. Ich glaube nicht, dass diese Werte je niedriger sein werden (wenn doch, habe ich noch Cash übrig), vor allem, wenn sich ein Erwachsener findet, der dem Amtsinhaber nahelegt, doch seine Niederlage einzugestehen.
Bezüglich der Börse und der Wahl sehe ich es so:
Die Anleger sind auch nur Menschen, meist mit überdurchschlnittlichem Bildungsniveau, in Großstädten lebend, die sich natürlich sehr freuen, dass dieses Individuum weg sein wird. Die nackte Freude und Erleichterung, die man auf den Straßen sieht, regiert auch bei den meisten Anlegern, auch wenn sie politisch konservativ sein mögen. Der Senat wird nicht unbedingt republikanisch bleiben, dass hängt von zwei runfoffs in Georgia ab, aber die Republikaner werden immer noch ein Wörtchen mitzureden haben und Biden ist ja ein Zentrist, der Wall Street völlig in Ruhe lassen wird (keine Sorge!). Die großen Techkonzerne und ihre Chefs (Inder, Söhne von Einwanderern und/oder Homosexuelle) bestehen fast nur aus Demokraten, welche sich erst recht freuen werden. Es kann natürlich auch schreckliches passieren, das ist nie ausgeschlossen, vor allem bei diesem Hass, der jetzt seit 4 Jahren geschürt wurde, aber es sieht momentan alles sehr positiv aus.
08.11.2020 09:36 - bearbeitet 08.11.2020 09:50
08.11.2020 09:36 - bearbeitet 08.11.2020 09:50
Vorweg: Dies soll keine Diskussion über Trendfolge vs Buy and Hold sein, das ist NICHT Thema des Threads und sollte man auf einen dafür vorgesehenen Thread weiter verfolgen sofern Bedarf besteht!
Lieber @Shane 1
wieder mal ein schöner Text!
@Shane 1 schrieb:
So viel und so ausführlich wollte ich gar nicht schreiben, hoffentlich sind einige Mitleser jetzt nicht dabei eingeschlafen. aber ich darf sie trösten, ich werde mich wieder in die Rolle eines stillen Lesers zurückziehen.
Das jedoch ist äußerst schade. Vielleicht änderst du deine Meinung.
@Shane 1 schrieb:
Man muss aber wissen, dass das Wahlsystem noch aus der Zeit herstammt, als die heutige Großbank "Wells Fargo" so wie in den Westernfilmen üblich die Lohngelder noch mit der Postkutsche oder dem Pferd transportierte (tatsächlich handelt es sich in diesen Western nämlich um die heutige Amerikanische Großbank mit dem gleichlautenden Namen.
Und jeder der 51 Staaten praktiziert sein eigenes System.
So glaube ich ist es in North Carolina legal, wenn in diesem Bundesstaat die Wahlscheine noch 3 Tage nach der Wahl eintreffen und werden deshalb noch als korrekt gezählt, sofern sie einen Poststempel haben. Auch gefallen mir Bilder der Stimmenzähler nicht, welche mit einer Mütze abgelichtet werden, auf der "Vote Biden" steht.
Genau, und deswegen ist es überholungsbedürftig. Hillary Clinton hatte 3 Millionen mehr Stimmen und dennoch verloren - das ist doch keine richtige Demokratie. Aber das komplizierte Wahlsystem können wir hier nicht ändern, also überlassen wir es denen, die es betrifft.
Bei NC bin ich mir nicht sicher, bei PA ist es definitiv so, dass Briefwahlen noch akzeptiert werden solange der Poststempel den 03.11. zeigt. Das Problem ist allerdings, dass nun auch Stimmen laut wurden, dass der republikanische Postchef diese Sachen manipuliert hat. Die ganze Wahl ist undurchsichtig, jeder stellt Behauptungen auf - nun kommt eine Schlammschlacht.
Dass Stimmzähler mit "Vote Biden" Mützen abgelichtet werden ist hier unvorstellbar, dort aber normal. Es gibt ebenso Stimmzähler, die "Make America Great Again" Mützen haben. Man kann Stimmzählern eine politische Meinung auch nicht verwerfen, und deshalb gibt es immer von beiden Parteien Zähler sodass ein Demokrat nicht republikanische Stimmen unterschlägt.
Aber das soll nicht Thema des Threads sein und geht uns auch nichts an, schließlich können wir es nicht ändern sondern nur die Amis selber.
@Shane 1 schrieb:
Ich wollte eigentlich allgemein nur darauf verweisen, dass Langfristanleger keine Kaufgelegenheiten für solide Aktien auf Grund eines Wahlausganges suchen müssen, denn sie spielen sich auch vor unserer Haustür ab.
Vor unserer Haustür gibt es allerdings gar nicht mal sooooo viele solide Unternehmen, in denen ich investieren würde. Man hat SAP, Allianz, Münchner Rück, Fresenius, Telekom - und das war's eigentlich schon mit Unternehmen "direkt vor der Haustür".
Aber wenn man den Blick auf die Welt richtet so bleiben auch amerikanische Aktien weiterhin solide (P&G, J&J, AWW), unabhängig vom Wahlausgang. Oder in Kanada, auch da gibt es gute Unternehmen (Fortis z.B.). Als Langfristanleger sollte man solch Rücksetzer zum nachkaufen nutzen.
@Shane 1 schrieb:
Wer natürlich eine Beyond Meat im Depot hat ( mit einem KGV von eintausendfünfhundert) für den ist ein Stopp Loss überlebenswichtig (Zahlen unter der Erwartungshaltung rissen ja bereit SAP mit KGV 25 schon tief in den Keller).
Wer Beyond Meat im Depot hat sollte sich sehr bewusst sein eine extrem riskante Wette einzugehen. Beyond Meat gehört in keine der beiden "großen und bekannten" Strategien.
@Shane 1 schrieb:
Von solchen Aktien rede ich nicht, deshalb halte ich nichts von einer Trendfolgestrategie (alle sehr hoch bewertet), zumal sie zudem die Vergangenheit anzeigt.
Die Vergangenheit wird von allen angezeigt. Auch bei soliden Unternehmen kann man nur Prognosen erstellen und die Zukunft deuten, aber nicht genau sagen ob diese zutreffen werden. Jedoch ist es weitaus sicherer und genauer als Konzernchef die Unternehmenszahlen für das nächste Jahr vorauszusagen als den Kurs der Aktie, welcher durch Anleger bestimmt wird und mit der Bewertung nichts zu tun hat bzw. andere Bewertungskriterien besitzt.
@Shane 1 schrieb:
Nicht aus Sicht der Gewinnperspektive, sondern weil sie stetig Aufmerksamkeit benötigt, stressig ist, dem Anleger vermittelt "ich bin schlauer wie andere Anleger" höhere Kosten durch ständige Transaktionen verursacht und ich zudem keinen kenne, welcher dadurch auf Dauer besser abgeschnitten hat.
Ich bin kein Reaktionär, welcher sich neuen Ideen verschließt, doch viele Bekannte prahlen immer mit ihren schnell erzielten Gewinnen und übersehen geflissentlich dabei auch von ihren herben Verlusten zu berichten.
Wenn sich der erste Abschnitt auf die Trendfolgestrategie bezieht so muss ich dich korrigieren. Ich habe zwei Depots mit zwei Strategien weil ich beiden etwas abgewinnen kann und der Meinung bin, dass ich mir nur ein Urteil bilden darf wenn ich wirklich beides ausprobiere. Nur was ich kenne kann ich beurteilen.
Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass eine Mischung aus beidem sehr schön ist: Solide Unternehmen (am besten mit Burggraben) über die man sich keine Sorgen machen muss, die aber auch vom Markt als solches anerkannt werden und somit nicht im Kurs fallen und fallen und fallen. Und daneben habe ich noch ein weiteres Depot mit Derivate-Spielereien, aber das ist eine andere Geschichte.
Dennoch benötigt die Trendfolgestrategie nicht mehr Aufmerksamkeit und ist auch nicht stressiger und vermittelt auch nicht die Ansicht man sei schlauer als der Rest. Es sei denn man arbeitet auf einem Niveau von @nmh , welcher ja regelmäßig davon berichtet wie viel Zeit er in die Buchung nach einem Crash stecken muss. Für einen Otto-Normal-Anleger ist es allerdings wenig Aufwand: Kaufen, Stop setzen, laufen lassen. Wenn der Stop ausgelöst wird bekommt man eine Nachricht und gut ist. Und man ist nicht schlauer als die anderen, man nutzt die Schlauheit der anderen. Auch hat man nicht ständige Transaktionen. Ich habe in meinem "Trenddepot" nicht mehr oder weniger Transaktionen als in meinem "Buy'N'Hold-Depot".
Bezüglich des "besser abschneiden": Was genau ist damit gemeint? Wer eine bessere Rendite mit Trendfolge erreicht hat als mit Buy and Hold? Da gibt es Studien zu, und @nmh hatte so etwas hier in der Community mal angekündigt (ich erinnere dich gerne immer wieder daran 😉 nicht dass du dich in der Datensammlung verlierst ;)).
Wer aber über Gewinne prahlt muss auch über Verluste sprechen können. Da gebe ich dir recht.
@Shane 1 schrieb:
In einer Welt des Hochfrequenzhandels, wo hochbezahlte Analysten den ganzen Tag Chancen ausloten, Milliarden von Dollars den ganzen Tag um die Welt gehen um die besten Anlagemöglichkeit zu finden, Algorithmen (künstliche Intelligenz) eingreifen und Computerprogramme selbstständig handeln, da glauben wir (ein paar Hobbybörsianer), wir haben den Stein der Weißen entdeckt und können der Börse ein Schnippchen schlagen.
Nein, niemand denkt er könne der Börse ein Schnippchen schlagen und es geht auch nicht darum, besser als die Börse zu sein. Es geht darum dem Geld zu folgen. Es geht darum Wellen zu reiten solange sie da sind. Wenn Milliarden von Dollars durch Fonds und Pensionskassen etc. in Adobe gesteckt werden weil hochbezahlte Analysten dort gutes Potential sehen und die Computer das bestätigen - warum soll man als kleiner Anleger nicht davon profitieren? Nicht schlauer sein als die Börse/der Markt, sondern sich den Markt zunutze machen.
Es tut mir leid, dass du das von mir lesen musst, aber: Ein gutes Unternehmen, welches Dividende ausschüttet und solide Zahlen hat, bringt mir am Ende gar nichts wenn der Kurs nur die Richtung nach unten kennt. Dann verliere ich Geld, und ich investiere nicht in ein Unternehmen welches mein Geld verbrennt, denn eine Investition hat auch immer etwas damit zu tun, dass man etwas zurück bekommt. Wenn die Dividendenabschläge nicht mal mehr aufgeholt werden können dann ist das Unternehmen eine Geldverbrennmaschine egal wie gesund die Zahlen sind.
Deshalb darf man den Kurs und die Meinung des Marktes nicht völlig ausblenden. Zum Glück gibt es aber viele gute Unternehmen, welche auch solide Kurse haben.
@Shane 1 schrieb:
Nein, denn würde es solch eine Strategie geben, welche damit sicher und dauerhaft Gewinne verspricht wäre bereits ein Heer von Banken, Fondsmangern, Firmenpensionskassen Hedge-Fonds usw. auf dieser Gewinnschiene und würde sich diese Taktik zunutze machen. Und dann würde diese Strategie inplodieren, denn dem Gewinn steht der Verlust eines anderen Anlegers gegenüber.
Du hast es doch einen Absatz vorher beschrieben: Computer und Analysten werten tagtäglich von morgens bis abends und durch die Nacht hindurch aus um die besten Aktien zu finden und diese zu handeln. Diese Strategie gibt es und wird genutzt. Implodieren tut da gar nichts, weil es im Gleichgewicht ist, eben weil dem Gewinn des Einen ein Verlust des Anderen gegenüber steht.
Kommen wir aber nach diesem Exkurs wieder zum wesentlichen Thema:
@Shane 1 schrieb:
Ich wollte eigentlich allgemein nur darauf verweisen, dass Langfristanleger keine Kaufgelegenheiten für solide Aktien auf Grund eines Wahlausganges suchen müssen, denn sie spielen sich auch vor unserer Haustür ab.
Ganz genau. Und das tut auch keiner, nicht mal die Trendfolgestrategie. Die Trendfolgestrategie sagt sich in solchen Zeiten nur "könnte ruppig werden, Trends bleiben erhalten, sichert euch aber lieber ab um größere Verluste zu vermeiden". Da die Trends aber immer noch aktiv sind ist dies nicht mal nötig.
Der Sinn dieses Threads war:
WENN die Börsen krachend nach unten gehen und eure Stopkurse ausgelöst werden, so könnt ihr die dadurch entstandenen Verluste verringern indem ihr Bear-Zertifikate oder Discount-Put-Plus-Optionsscheine kauft. Denn dann stehen die Verlust aus Aktien den Gewinnen aus den Optionsscheinen gegenüber und die ganze Sache ist nicht so schmerzhaft.
Jetzt kann man daraus aber noch viel viel mehr machen:
WENN die Börsen krachend nach unten gehen kann man auch als Langfristanleger daraus noch Kapital schlagen, indem man sich solch Derivate anschafft und Gewinne erzeugt. Diese Gewinne kann man nutzen um bei diesen günstigen Kaufgelegenheiten zuzuschlagen, da sich die Kurse weniger schnell erholen als man benötigt um diese Gewinne zu realisieren. Der DAX stand bei über 13.000 und ist auf 11.500 gefallen - da sind viele DPP mit sattem Gewinn verkauft worden.
Und wenn am Ende die Börse nicht abschmiert (was sie ja bereits einmal getan hat) dann hat man etwas Verlust, aber dafür steigen ja die Aktien sodass dieser Verlust zu verkraften ist. Wie ein Versicherungsbeitrag eben: Man bezahlt zum Beispiel in eine Berufsunfähgikeitsversicherung ein und hofft diese nie zu benötigen, wenn sie aber benötigt wird so ist man froh sie zu haben.
Und mehr sind DPP nicht: Versicherungen. Und um solch eine Versicherung geht es hier.
Das hat jedoch nichts damit zu tun welche Anlagestrategie man verfolgt, sondern ist völlig unabhängig davon zu betrachten.
Ich wünsche allen, die das gelesen haben ein schönes Wochenende. Es war etwas mehr Text als gedacht, aber naja.
Ich mache nun Sport und dann genieße ich einen kühlen, aber sonnigen Sonntag 🙂
Bis bald!
Edit: @Sparplanfan Biden möchte die Monopolstellung von Unternehmen der Techbranche etwas lockern, das könnte diese Werte dämpfen. Aber alles in Allem wird auch er große Konjunkturpakete schnüren welche die Wirtschaft antreiben. Was den Senat angeht: Georgia hat eine Stichwahl, aber North Carolina ist ziemlich sicher Republikanisch und die Republikaner liegen mit zwei Sitzen vorn also wird die Mehrheit im Senat republikanisch sein. Biden hingegen saß von 1972 an im Senat und weiß wie der Hase läuft und hat auch in seiner Karriere etliche Deals mit diesen geschlossen. Auch als Vize unter Obama. Von daher mache ich mir dazu keine großen Gedanken. Geht für den Buy and Hold-Teil meines Depots sowieso dran vorbei, da ist's völlig egal.
am 08.11.2020 10:36
Ich fände es schade, wenn du dich wieder in die Leserolle zurückziehen würdest. Wieso solltest du auch? Ich finde ,ein Forum lebt von verschiedenen Impulsen und ich lese sehr gerne auch die Meinungen von Buy&Hold Anlegern, auch wenn ich selbst einiges eventuell anders sehe.
Was deine Aussage an geht, dass Trendfolge stressiger ist, so sehe ich das zweigeteilt.
Ja, Trendaktien sind oft volatiler als z.B. Werte wie P&G, das könnte schon allein für Stress sorgen, gerade wenn man mal einen größeren Rücksetzer verkraften muss.
Andererseits finde ich die Auswahl von Buy and Hold Aktien deutlich anstrengender. Man muss sich hier ja im Vorfeld verdammt sicher sein, dass man auf eine gute oder zumindest passable Aktie setzt. Das heißt, dass hier eine Analyse der Geschäftszahlen sowie auch die eigene Prognose für das Unternehmen eine Rolle spielt. Das finde ich persönlich beides anstrengend.
Im Vergleich dazu läuft die Auswahl von Trendaktien einfacher ab, da man ja vereinfacht gesprochen, einfach die Charts der vergangenen Jahre als Grundlage nutzt. Man wird außerdem für die Auswahl eines zukünftig schlecht-laufenden Wertes nicht so bestraft, da man per Stop abgesichert ist.
Daher empfinde ich mich als Anfänger auf der Trendstrategie aktuell sicherer aufgehoben. Ich sehe es auch nicht so, dass ich schlauer als der Markt bin, ich sehe es genau umgedreht: "der Markt hat immer recht", also springe ich mit auf den Zug, aber nicht ohne mich abzusichern.
Zum Wahlsystem der USA:
Ich empfinde das System auch undemokratisch und hoffe, dass sie die längst überfälligen Reform des Systems irgendwann angehen. So lange die Partei, welche aktuell davon profitiert, aber etwas mit zu entscheiden hat, wird das wohl nicht passieren.
Andererseits finde ich, dass gerade in Deutschland dann gern mit den Finger auf die USA gezeigt wird, obwohl diese seit über 230 Jahren eine zum Großteil funktionierende Demokratie etabliert haben und einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Demokratie, welche wir hier glücklicherweise haben, hatten.
So ein bisschen haben sie von Unternehmen auf Land übertragen, das Problem von SAP, sie sind die große alte Demokratie mit gewachsenen und teils verkrusteten Strukturen und das sieht dann gegenüber jüngeren Demokratien antiquiert aus.
SAP versucht hier aktiv einen Wandel vorzunehmen, ist zugegebener Maßen in einem Unternehmen auch etwas einfacher als im wichtigsten Land der westlichen Welt.
08.11.2020 11:02 - bearbeitet 08.11.2020 11:03
08.11.2020 11:02 - bearbeitet 08.11.2020 11:03
@Zilch Stimme dir in allem zu bezüglich Trend und Buy & Hold! Bezüglich des Senats: Die Demokraten haben jetzt 48 Senatoren, wenn sie noch 2 in Georgia im Januar holen, steht es 50:50, dann entscheidet die Vizepräsidentin. Es ist also noch offen, und das ist auch gut so, dann können die Republikaner nicht alles blockieren. Aber wie gesagt, wirtschaftsunfreundliche Impulse werden nicht kommen, im Gegenteil, "New Energy" wird erst recht durch die Decke gehen.
am 08.11.2020 11:58
Hallo zuerst, danke auch für deine Ansicht zur RSI-Strategie an mich.
Zilch hat ja ausführlich Stellung bezogen, er weiß durch viele PN und Mails aber auch wie ich denke, und will mich wahrscheinlich aus der Reserve locken.
Aber ich gehe dennoch nicht darauf ein, jeder der selbst prüft erkennt z.B., dass die Münchner Rück zwar ein guter Dividendenwert ist, aber kein Wert für eine Sternenliste (so wie meine geliebte Allianz), daß das Gewinnwachstum seit Jahren schon schwächelt und damit auch für die Trendfolgestrategie aus dem Raster fällt.
Mit Adobe spricht er dagegen eine Burggrabenaktie an ( bekannt durch Acrobat Reader oder Photoshop) mit einem hohen Gewinnwachstum (breite Nutzerbasis, konstant hohe Einnahmen, überdurchschnittliche Margen). also zwei unterschiedliche Grundvoraussetzungen für einen direkten Vergleich.
Es gibt viele Möglichkeiten für jeden Börsianer, den Erfolg für sich zu finden. Und jede Strategie hat sicher auch seine Berechtigung.
Vielleicht habe ich mich mißverständlich artikuliert, aber ich habe eben ein anderes Verständnis für die Börse. Ich beteilige mich langfristig an einem Unternehmen und erwarte nicht, dass eine Aktie immer nur steigen muss.
So habe ich kein Problem damit, wenn diese sich auch einmal ein oder zwei Jahre eine Auszeit nimmt und stagniert. Als Entschädigung fürs Warten erhalte ich dafür normalerweise eine Dividende. Und auch ein Kursrückgang von 20 oder 30 Prozent ändern meine Einstellung nicht, solange die fundamentalen Aussichten stimmen. Und das wird bei der Trendfolgestrategie nicht toleriert.
Warum dürfen bewährte Konzerne nicht auch einmal Schwächephasen durchlaufen? Diese holen Kursschwächen in der Regel immer wieder auf.
Wer Freude an der RSI-Strategie hat, warum nicht, ich verteufle sie ja nicht. Es sind eben keine Aktien zum Kaufen und liegenlassen darunter, aber ausnahmslos mit hohem Umsatzwachstum und hohem KUV. Da erscheint mir ein Korb mit Valueaktien zu kaufen sinnvoller, auch wenn ich zwei oder drei Jahre auf den Erfolg warten muss, zumal die Kosten für Kauf/Verkauf/Wiedereinstieg nicht unerheblich sind.
Grüßle Shane
vielleicht noch kurz zu deiner Einlassung SAP:
Ein KGV von jetzt 21 für ein Unternehmen mit (zuvor) geplanten 11% Umsatzwachstum und erwarteten 13% Gewinnwachstum innerhalb fünf Jahren, erscheint mir fair. Die Eigenkapitalquote bei SAP liegt bei 56%, in der Bilanz türmen 8,3 Mrd. Euro Schulden. Aus dem freien Cashflow könnten die Schulden binnen zweieinhalb Jahren vollständig beglichen werden. Die Bilanz würde ich somit als solide bezeichnen.
Nachdem die pragmatische Amerikanerin Jennifer Morgan den das Unternehmen verlassen mußte (diese kam über Siebel Systems zu SAP und verstand sich anscheinend nicht mit Klein, dessen Qualifizierung die enge Verzahnung aller Unternehmensbereiche ist (Wikipedia).
Diese Verzahnung SAP`s mit der Cloud (hat SAP ebenso wie Microsoft früher unter Ballmer komplett verschlafen) wird Geld kosten und außerdem langwierig viel Zeit, also keine Empfehlung für die Trendfolgestrategie. Hier würde mir dann Intel als Weltmarktführer (ist auch fundamental günstiger bewertet) besser gefallen.
am 08.11.2020 12:05
@Shane 1 schrieb:Wer Freude an der RSI-Strategie hat, warum nicht, ich verteufle sie ja nicht. Es sind eben keine Aktien zum Kaufen und liegenlassen darunter, aber ausnahmslos mit hohem Umsatzwachstum und hohem KUV. Da erscheint mir ein Korb mit Valueaktien zu kaufen sinnvoller, auch wenn ich zwei oder drei Jahre auf den Erfolg warten muss, zumal die Kosten für Kauf/Verkauf/Wiedereinstieg nicht unerheblich sind.
Das sind doch schöne Worte!
Eine friedliche Koexistenz der Strategien ![]()
Möge jeder die Variante wählen mit der er glücklich ist.
Gruß Crazyalex
am 08.11.2020 12:47
@Crazyalex schrieb:
@Shane 1 schrieb:Wer Freude an der RSI-Strategie hat, warum nicht, ich verteufle sie ja nicht. Es sind eben keine Aktien zum Kaufen und liegenlassen darunter, aber ausnahmslos mit hohem Umsatzwachstum und hohem KUV. Da erscheint mir ein Korb mit Valueaktien zu kaufen sinnvoller, auch wenn ich zwei oder drei Jahre auf den Erfolg warten muss, zumal die Kosten für Kauf/Verkauf/Wiedereinstieg nicht unerheblich sind.
Das sind doch schöne Worte!
Eine friedliche Koexistenz der Strategien
Möge jeder die Variante wählen mit der er glücklich ist.
Gruß Crazyalex
Versönliche Worte zum Sonntag, ihr beiden. ![]()
Ich persönlich habe keine Ahnung welche Strategie langfrisitg am besten ist. Eine gute Mischung ist sicher auch nicht verkehrt. Warum auch nicht?
Mir als Anfänger erscheint die "Trendstrategie" vorerst schlicht einfacher umsetzbar zu sein. Ich kann mir Zahlen, Ergebnisse und Quartalsmeldungen ansehen, Eigenkaptial- und Verschuldungsquoten usw. usw., und bin mir immer noch nicht sicher welche Unternehmen zukünftig die "richtigen" sind um zu investieren.
Auch Erfahrungen aus dem "real life" aus dem Berufsleben tun ihr übriges. Manager kommen und gehen, wechseln teils öfter als Bundesligatrainer. Nicht unbedingt immer die Herrschaften oben an der Spitze, aber darunter die Damen und Herren, die mehr im alltäglichen Geschäft ihre Strippen ziehen. Da braucht nur einmal einer dabei zu, der mit ach so tollen neuen Ideen Firmen oder Sparten kaputt macht oder gar vollends an die Wand fährt. Alles schon nicht nur einmal erlebt.
Daher tue ich mich echt schwer Firmen von aussen dauerhaft fundiert einzuschätzen und hänge mich eben einfach an gewisse Trends mit einer Mischung aus kurzer Analyse und Bauchgefühl dran. Was nicht heisst, dass ich nicht auch mal bestimmte Unternehmen auch in Verschnaufpausen im Depot lassen würde.
Ich glaube dauerhaft ist eine Mischung aus beiden Welten eine nette Sache und man muss sich nicht verkrampft auf eine bestimmte Strategie festlegen.
Aber irgendwie muss man ja mal anfangen... ![]()
Grüße vom Rhein
KM
am 08.11.2020 12:57
hi Alex, so soll es ja auch sein. Jeder im Bord setzt sich doch seine eigenen Ziele.
Und langjährige Mitglieder wissen, dass ich mich immer gern mit @nmh gestritten habe und er wird zustimmen, wir haben uns stets fair und respektvoll auseinander gesetzt (leider habe ich versagt und konnte ihn nicht überzeugen).
Ich äußere mich ja nicht lediglich der Konroverse wegen, sondern glaube an meine Ansicht (wie soll ich sonst wissen, was ich denke, bevor ich lese, was ich meine).
Spass beiseite, im Laufe meines Börsianerlebens habe ich viel Lehrgeld bezahlt und hätte es vor 40 Jahren schon solche Medien (wie Internet mit all diesen vielen Informationen) gegeben, wären mir viele Fehlentscheidungen bestimmt erspart geblieben.
Schön wenn du und bestimmt auch andere Leser verstehen, ich will hier nicht oberlehrerhaft erscheinen, sondern informativ und fehlervermeidend zum Erfolg beitragen.
Dass ich auf dem Weg zum Erfolg dafür nicht mit dem Formel 1 Auto unterwegs bin, sondern mit dem Fahrrad den Berg erklimme, das werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr ablegen können.
Ciao - Shane
am 08.11.2020 13:03
@Shane 1 schrieb:hi Alex, so soll es ja auch sein. Jeder im Bord setzt sich doch seine eigenen Ziele.
hoffentlich ![]()
@Shane 1 schrieb:Und langjährige Mitglieder wissen, dass ich mich immer gern mit @nmh gestritten habe und er wird zustimmen, wir haben uns stets fair und respektvoll auseinander gesetzt
jawoll!
@Shane 1 schrieb:Schön wenn du und bestimmt auch andere Leser verstehen, ich will hier nicht oberlehrerhaft erscheinen, sondern informativ und fehlervermeidend zum Erfolg beitragen.
Unterschiedliche Ansichten können und müssen kontrovers diskutiert werden.
@Shane 1 schrieb:Dass ich auf dem Weg zum Erfolg dafür nicht mit dem Formel 1 Auto unterwegs bin, sondern mit dem Fahrrad den Berg erklimme, das werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr ablegen können.
Hauptsache es geht den Berg hoch UND man kommt oben an: Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, Auto, Bus.......... oder sonst was!
Genau so wie es die unterschiedlichen Möglichkeiten gibt sollte man auch selbige respektieren (solange die Fahrradfahrer den Autos nicht den Weg versperren
)
Gruß Crazyalex
am 08.11.2020 13:19
@Shane 1 schrieb:Schön wenn du und bestimmt auch andere Leser verstehen, ich will hier nicht oberlehrerhaft erscheinen, sondern informativ und fehlervermeidend zum Erfolg beitragen.
Hallo @Shane 1
Bitte weiter machen und uns nicht mit deinen Ansichten "verschonen"! ![]()
Grüße
KM