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Fonds Check

Bauchtasche
Autor ★★
13 Beiträge

Guten Abend, 

ich habe ein paar aktiv gemanagte Fonds geerbt. Persönlich habe ich vor ein paar Wochen damit angefangen in ETFs zu investieren und mich darüber zu informieren.

 

Die Fonds in deinem Depot sind in den letzten Jahren schlechter als der MSCI World und Co. gelaufen. Vielleicht kennt jemand von euch die verschiedenen Fonds und kann mir dazu etwas sagen.

 

WKN 989805 - UNIEUROASPIRANT INH. A

WKN A0B822 UNIDIVIDENDENASS INH. A

WKN 975027 - UNIGLOBAL - NET - 

WKN 531411 -  UNISTRATEG. AUSGEWOGEN

WKN 975774 - UNIEUROAKTIEN

WKN 988475 - UNIEUROSTOXX 50 INH. A

WKN 849108 - UNIKAPITAL 

 

Vielen Dank

21 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.882 Beiträge

So, ich habe heute früh nochmal ein wenig recherchiert. Demnach scheint sich mein erster Verdacht zu bestätigen:

Bei der Erbschaft eines Depots handelt es sich nicht um einen Depotübertrag mit Gläubigerwechsel. Anstelle dessen fällt gegebenenfalls eine Erbschaftssteuer an.

Somit sollten sich die steuerlich relevanten Anschaffungszeitpunkte der Anteile durch den Erbfall nicht geändert haben. Demnach wäre tatsächlich mit der Bank zu klären wann die Anteile angeschafft wurden. Diese Info muss ihnen vorliegen, außer die Anteile wurden bereits früher von einer anderen Bank dorthin übertragen. Davon gehe ich jetzt aber mal nicht aus.

 

Warum der Aufwand?

Weil vor 2009 gekaufte Anteile steuerlich besser gestellt sind (Gewinne bis 100.000 € pro Anleger sind steuerfrei) als später erworbene. Das nutzt Dir allerdings nichts, wenn der Mehrgewinn einer Alternativanlage (z.B. MSCI World) höher ist als dessen steuerliche Nachteil. Und hier ist der Knackpunkt.

 

Ich habe die 10-Jahres-Performance der genannten Fonds mal mit dem MSCI World (am Beispiel LYX0AG) verglichen. Der besseren Vergleichbarkeit wegen wurden bei allen Fonds die Ausschüttungen wieder angelegt, es handelt sich also um die Gesamtperformance, nicht um die Kurse.

 

Hier das Ergebnis:

Uni.png

Die beiden gelb markierten Fonds sind Deine Hauptpositionen.

 

Der UniGlobal ist demnach konkurrenzfähig, bei allen anderen würden evtl. vorhandene Steuervorteile unterm Strich trotzdem kein Vorteil sein da der Abstand zum MSCI World zu groß ist.

 

Die beiden letzten sind Rentenfonds und können daher nicht einfach mit dem Lyxor verglichen werden. Aber selbst wenn Du Anleihen im Depot haben willst gibt es da bessere Varianten.

 

Fazit

1. Ich würde außer dem 975027 alle Fonds verkaufen.

2. Beim 975027 würde ich mir von der Bank die Anschaffungszeitpunkte nennen lassen (sauber aufgeteilt in Anteile vor 2009 / Anteile seit 2009) und dann entscheiden. Die vor 2009 angeschafften würde ich behalten, die anderen wahrscheinlich verkaufen (Vorsicht: FIFO-Prinzip).

3. Den Bankberater, nach dessen Aussage mit den Fonds "alles soweit gut" sei, würde ich mal um Erläuterung seiner Ansicht bitten. Gut für wen?

 

---

Anmerkungen:

  • Ich bin kein Steuerberater. Die Frage Erbschafts-/Abgeltungssteuer also besser nochmal klären. Vielleicht können auch andere Mitforisten mehr dazu sagen.
  • Hier die Datenquelle der oben genutzten Zahlen:

1.png

2.png

Bauchtasche
Autor ★★
13 Beiträge

@GetBetter 

@t.w. 

@GordonLegacy 

 

Habe heute tatsächlich schon eine Antwort von dem Berater bekommen

 

"Es wurden zum Teil Fonds vor 2009 gekauft, die allerdings nicht komplett steuerfrei sind, da Anteile nach 2009 dazugekauft worden sind."

 

Hier lohnt es sich dann genauer nachzufragen besonders beim UNIGLOBAL - NET - oder? 

Ist es möglich nur die Anteile nach 2009 zu verkaufen?

GetBetter
Legende
7.882 Beiträge

@Bauchtasche  schrieb:

"Es wurden zum Teil Fonds vor 2009 gekauft, die allerdings nicht komplett steuerfrei sind, da Anteile nach 2009 dazugekauft worden sind."


Es ist eigentlich relativ einfach:

  • Gewinne auf Anteile die vor 2009 gekauft wurden sind steuerfrei (bis 100.000 € pro Anleger).
  • Gewinne auf Anteile die seit 2009 gekauft wurden unterliegen der Abgeltungssteuer.

Dabei hat jeder Anteil seine eigene Zugehörigkeit zu einer der beiden Zeiträume, eine Mischkalkulation gibt es nicht.

 

 


@Bauchtasche  schrieb:

Hier lohnt es sich dann genauer nachzufragen besonders beim UNIGLOBAL - NET - oder? 


Aus meiner Sicht nicht besonders sondern nur beim Uniglobal -net-.

 

 


@Bauchtasche  schrieb:

Ist es möglich nur die Anteile nach 2009 zu verkaufen?


Ja, aufgrund des FIFO-Prinzips musst Du dafür aber zunächst die einen von den anderen trennen. Vorgehen:

  1. Lasse Dir von der Bank mitteilen wieviele Anteile im aktuellen Bestand des 975027 vor dem 01.01.2009 gekauft wurden.
  2. Diese Anzahl überträgst Du in ein separates Depot, z.B. zur comdirect. Übertragen werden dabei die ältesten Anteile, also die mit Kaufdatum vor 2009.
  3. Die im bisherigen Depot verbleibenden Anteile sind dementsprechend seit 2009 erworben worden und können dann verkauft werden. Hierauf wird die Abgeltungssteuer erhoben.

 Vor dem Verkauf bitte den Freistellungsauftrag anpassen und evtl. den Verkauf auf mehrere Tranchen in unterschiedlichen Kalenderjahren aufteilen. Ob das sinnvoll ist hängt aber von der Summe sowie der aktuellen Nutzung Deines Steuerfreibetrages ab.

Bauchtasche
Autor ★★
13 Beiträge

@GetBetter 

 

Vielen vielen Dank. Ich habe nun noch nach einer genauen Aufstellung vor und nach 2009 gefragt und bin gespannt. 

Das hat mir wirklich sehr geholfen! 

Chrissel
Mentor
950 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

So, ich habe heute früh nochmal ein wenig recherchiert. Demnach scheint sich mein erster Verdacht zu bestätigen:

Bei der Erbschaft eines Depots handelt es sich nicht um einen Depotübertrag mit Gläubigerwechsel. Anstelle dessen fällt gegebenenfalls eine Erbschaftssteuer an.

Somit sollten sich die steuerlich relevanten Anschaffungszeitpunkte der Anteile durch den Erbfall nicht geändert haben. Demnach wäre tatsächlich mit der Bank zu klären wann die Anteile angeschafft wurden. Diese Info muss ihnen vorliegen, außer die Anteile wurden bereits früher von einer anderen Bank dorthin übertragen. Davon gehe ich jetzt aber mal nicht aus.

 

Warum der Aufwand?

Weil vor 2009 gekaufte Anteile steuerlich besser gestellt sind (Gewinne bis 100.000 € pro Anleger sind steuerfrei) als später erworbene. Das nutzt Dir allerdings nichts, wenn der Mehrgewinn einer Alternativanlage (z.B. MSCI World) höher ist als dessen steuerliche Nachteil. Und hier ist der Knackpunkt.

 

Ich habe die 10-Jahres-Performance der genannten Fonds mal mit dem MSCI World (am Beispiel LYX0AG) verglichen. Der besseren Vergleichbarkeit wegen wurden bei allen Fonds die Ausschüttungen wieder angelegt, es handelt sich also um die Gesamtperformance, nicht um die Kurse.

 

Hier das Ergebnis:

Uni.png

Die beiden gelb markierten Fonds sind Deine Hauptpositionen.

 

Der UniGlobal ist demnach konkurrenzfähig, bei allen anderen würden evtl. vorhandene Steuervorteile unterm Strich trotzdem kein Vorteil sein da der Abstand zum MSCI World zu groß ist.

 

Die beiden letzten sind Rentenfonds und können daher nicht einfach mit dem Lyxor verglichen werden. Aber selbst wenn Du Anleihen im Depot haben willst gibt es da bessere Varianten.

 

Fazit

1. Ich würde außer dem 975027 alle Fonds verkaufen.

2. Beim 975027 würde ich mir von der Bank die Anschaffungszeitpunkte nennen lassen (sauber aufgeteilt in Anteile vor 2009 / Anteile seit 2009) und dann entscheiden. Die vor 2009 angeschafften würde ich behalten, die anderen wahrscheinlich verkaufen (Vorsicht: FIFO-Prinzip).

3. Den Bankberater, nach dessen Aussage mit den Fonds "alles soweit gut" sei, würde ich mal um Erläuterung seiner Ansicht bitten. Gut für wen?

 

---

Anmerkungen:

  • Ich bin kein Steuerberater. Die Frage Erbschafts-/Abgeltungssteuer also besser nochmal klären. Vielleicht können auch andere Mitforisten mehr dazu sagen.
  • Hier die Datenquelle der oben genutzten Zahlen:

1.png

2.png


Was für eine unfassbar tolle Analyse @GetBetter ... das wollte ich nochmal hier gesagt haben! 😃

GordonLegacy
Experte ★★★
741 Beiträge

GetBetter berät ja nicht umsonst die Seniorreferenten Wissenskonsumenten der Allianz, Postbank, Generali, Société Générale, AXA, ...Moment...ah, jetzt weiß ich wieder...der gelben Community!

 



-- We go to our utmost, to bring you the best --

GetBetter
Legende
7.882 Beiträge

@GordonLegacy  schrieb:

GetBetter berät ja nicht umsonst die Seniorreferenten Wissenskonsumenten der Allianz, Postbank, Generali, Société Générale, AXA, ...Moment...ah, jetzt weiß ich wieder...der gelben Community!


Fast richtig @GordonLegacy.

 

In der gelben Community berate ich alle kostenlos ... und manche sogar umsonst (aktueller Insider-Gag).


Nicht umsonst berate ich dagegen die Allianz, Postbank, Generali, Société Générale, AXA die Anderen. Von dem was ihr nicht zahlt kann ich ja nicht leben Smiley (überglücklich)

 

 

@Chrissel 

Danke für die Blumen. Und das alles nur um endlich auch so viele "Danke" zu kriegen wie @t.w.  immer. Smiley (zwinkernd)

 

t.w.
Legende
5.090 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

Und das alles nur um endlich auch so viele "Danke" zu kriegen wie @t.w.  immer. Smiley (zwinkernd)

Wenn man Qualität statt Quantität berücksichtigen könnte, stündest Du weeeeiiit über mir, und das völlig zu recht! 

GordonLegacy
Experte ★★★
741 Beiträge

Jetzt gibt's aber kein Like (auch wenn ich...achja Ihr wisst...), sonst klappt das nicht mit dem Aufholen von GetBetter Smiley (zwinkernd)

PS: Trotzdem >drück'< 'like'



-- We go to our utmost, to bring you the best --

GetBetter
Legende
7.882 Beiträge

@t.w.  schrieb:

Wenn man Qualität statt Quantität berücksichtigen könnte, stündest Du weeeeiiit über mir, und das völlig zu recht! 


Dafür gibt's jetzt aber von mir aus 2 Gründen kein Danke:

  1. siehe oben
  2. Falsche Behauptungen werden nicht auch noch belohnt.

 

Edit: Mist – jetzt habe ich doch gedrückt... Smiley (überrascht)

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