ETF-Sparplan mit hohen Einmalbetrag starten

[Rohirrim]

Hallo zusammen, 

ich würde gerne einen ETF-Sparplan anlegen. Diesen aber mit einer hohen Einmalzahlung beginnen. Aus dem Forum habe ich mitgenommen, dass sich das bei Beträgen > 660Euro nicht lohnt. Um auf Nummer sicher zu gehen, wollte ich mich erkundigen, ob ich den ETF zunächst ganz normal als Kauforder ausführen und diesen anschließend als Sparplan weiterlaufen lassen kann. Gibt es hier etwas zu beachten?

Vielen Dank für die Rückmeldungen im Voraus.

Yannick

[NordlichtSH]

Das kannst du so machen. Wenn es der gleiche ETF ist, werden die per Einmalzahlung gekauften und per Sparplan gekauften Anteile im Depot in einer Position zusammengefasst.

[GetBetter]

Willkommen in der Community.

Natürlich kannst Du zunächst eine normale Kauforder eintragen und später einen Sparplan folgen lassen. Oder umgekehrt. Oder kreuz und quer. Oder beides immer wieder nebeneinander. Ganz wie es Dir beliebt.

Alle Anteile landen unabhängig von der Art des Kaufs auf dem gleihen Stapel und sind im Depot nicht mehr zu unterscheiden.

Nochmal zur Grenze von 660 €:

• Wenn es sich um einen Top-Preis-ETF handelt, dann ist der Sparplan immer der günstigste Weg, egal für welchen Betrag Du kaufen willst.
• Wenn es kein Top-Preis-ETF ist, dann ist für Beträge bis max. 660 € ebenfalls der Sparplan besser.
• Wenn es kein Top-Preis-ETF ist und Du willst für mehr als 660 € kaufen, dann ist die Order im LiveTrading am günstigsten.

Falls Du Neukunde bist und zu Sonderkonditionen handeln kannst gilt das oben Geschriebene grundsätzlich auch, nur die Grenze liegt nicht bei 660 € sondern niedriger (evtl. 260 €, bin aber nicht sicher).

Bitte denke dran dass sich die Top-Preis-ETFs zum Jahreswechsel ändern und gegebenenfalls der Sparplan noch dieses Jahr ausgeführt werden müsste. Dann bliebe nur der 23.12. als Ausführungstermin, d.h. der Sparplan sollte morgen eingerichtet sein.

[Justin Smith]

Generell bist Du mit Deinem Vorhaben "einmalig einen hohen Betrag" zu investieren auf der statistisch richtigen Seite. Aus eigener Erfahrung möchte ich aber zu bedenken geben, dass vielleicht auch die psychologische Komponente zumindest einen Gedanken wert ist. Das gilt insbesondere dann wenn Du Neuling im Investieren bist. Ich unterstelle einfach mal jedem Neuling dass er in den nächsten Tagen/Wochen/Monaten nach seinem ersten Investment regelmässig aufs Depot schaut. Wenn da jetzt mal fiktive 20.000 Euro auf einmal investiert wurden und das Depot dann eine Woche später direkt mit 500 Euro im Minus steht (- 2,5%), dann ist die Panik und der Frust sehr schnell groß. Wenn Du allerdings diesen Betrag über sagen wir mal vier Monate investierst, dann überwiegt vielleicht die Freude dass Du bei ein oder zwei Sparplanausführungen einen günstigen Kurs erwischt hast. 

Aber wie gesagt - beziehe das in Deine Überlegung ein...statistisch gesehen ist die große Einmalanlage "besser".

Viel Erfolg!

[Coyote38]

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@Rohirrim  schrieb:

Hallo zusammen, 

ich würde gerne einen ETF-Sparplan anlegen. Diesen aber mit einer hohen Einmalzahlung beginnen. Aus dem Forum habe ich mitgenommen, dass sich das bei Beträgen > 660Euro nicht lohnt. Um auf Nummer sicher zu gehen, wollte ich mich erkundigen, ob ich den ETF zunächst ganz normal als Kauforder ausführen und diesen anschließend als Sparplan weiterlaufen lassen kann. Gibt es hier etwas zu beachten?

Vielen Dank für die Rückmeldungen im Voraus.

Yannick

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Hallo @Rohirrim / Yannick.

Zunächst einmal willkommen bei uns im Forum ... und bei der intelligenten Menge von Menschen, die ihre Altersvorsorge in die eigenen Hände nehmen ...

Natürlich kannst Du Deinen Sparplan mit einem hohen Einmalinvestment starten. Habe ich auch gemacht ... fühlt sich gut an ... man kommt sich gleich als "seriöser Investor" vor ...

Richtig ist allerdings das, was @Justin Smith geschrieben hat: "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht". Als Neueinsteiger bekommt man ziemlich leicht "Schweissausbrüche", wenn das frisch angelegte Depot unter Umständen erstmal (möglicherweise auch substanziell) rote Zahlen schreibt. Da darf man weder nervös werden noch in Panik geraten. Also tue Dir selbst einen Gefallen und leg wirklich nur den Betrag an, auf den Du nicht zwingend angewiesen bist ... kein "all in" ... sonst kann's etwas bedrückend werden.

Leiste Dir den Luxus, auch mal eine Woche Dein Depot komplett ignorieren zu können, ohne dass Du permanent über plus und minus nachdenken musst und nebenbei bequem Deine laufenden REchnungen bezahlen kannst und für zwei bis drei Monate einen Notgroschen "auf der Seite" hast.

Ansonsten sind die €660,- in der Tat die "magische Grenze", wo die Berechnung bricht, ob ein Investment via Sparplan oder eigenständige Kauforder preiswerter ist.

Darüber hinaus empfehle ich das Livetrading. Jenseits der Tatsache, dass man sich (also zumindest ich ) immer wieder vorkommt wie "The Wolf of Wallstreet" persönlich, wenn man auf "Kaufen" klickt, siehst Du Deine erworbenen Anteile unmittelbar im Depot und auch die schriftliche Abrechnung Deines Kaufs hast Du sofort im Briefkasten.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Investment.

Gruß vom freundlichen Coyoten.

[ready2rumble]

Ich hänge mich hier mal mit einer Frage dran.

Auch ich bin ein Einsteiger, der gerade täglich ins Depot schaut und die Entwicklung beobachtet. Ich habe einen Sparplan, wo ich momentan monatlich 500€ in den LYX0AG einzahle. In ein paar Monaten wird die Sparrate aber auf 150€/Monat reduziert.

Und nun endlich die Frage: Wenn ich jetzt täglich ins Depot schaue, was ist gerade in der Startphase der Ansparzeit überhaupt am besten für mich? Wenn sich der ETF positiv entwickelt, wächst der Wert meines Depots. Allerdings natürlich nur wenige Euros, da das Depot noch klein ist.

Wenn sich der ETF negativ entwickelt, kann ich bei der nächsten Sparplanausführung günstiger "einkaufen". Daher wäre in der jetzigen Phase eine negative Entwicklung gar nicht schlecht, oder?

[Crazyalex]

@ready2rumble 

Tip von mir: Mach dir bei dem von dir gewählten ETF (gute Entscheidung!) diesbezüglich GAR KEINEN Kopf.

1. gibt das im Zweifelsfall nur Kopfschmerzen und

2. kannst du das ja eh nicht beeinflussen.

Spar einfach "stur und dumm" an und freu dich am Ende das es (weil es langfristig steigt - so die Wette...) einfach annehmbar mehr an Wert ist.

Gruß Crazyalex

[GetBetter]

@ready2rumble 

Die eigentliche Antwort hat @Crazyalex  schon gegebenen: Einfach machen durchziehen und weder bei roten Depotständen die Notbremse ziehen noch bei grünen den Arbeitsplatz kündigen.

Aus technischer Sicht hast Du aber Recht: Du befindest Dich für viele viele Jahr zunächst in der Ansparphase (aka Kaufphase).

Und was will beim beim Kaufen haben? Richtig ... günstige Preise!

Im Grunde könnte Dir nichts besseres passieren als ein baldiger, satter Crash.

Das musst Du dann nur mental aushalten. Am Besten liest Du Dir dann einfach immer wieder den 1. Absatz dieses Beitrages durch.