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Ein erfolgreiches Börsenjahr

Antonia
Mentor ★★★
3.356 Beiträge

💰💰💰💰💰

 

Mit der Steueroptimierung stehe ich noch, trotz der tollen "Anleitungen" in der Community, immer noch auf Kriegsfuß. Da muss ich leider Federn lassen und noch mal gründlich durcharbeiten.

 

Meine Shoppingtour habe ich soeben mit MSCI und Esker beendet. Dafür sind Allianz und SAP rausgeflogen.

Das Börsenjahr ist für mich nun abgeschlossen und ich bin wirklich sehr zufrieden!!!

 

Ich vermute und hoffe sehr, dass es euch auch so geht!!!

 

An dieser Stelle möchte ich mich bei euch allen recht herzlich für dieses bereichernde Jahr bedanken! Das Auseinandersetzen, Palavern und Diskutieren mit euch macht so viel Spaß, dass es schon einen wichtigen Platz in meinem Börsenleben eingenommen hat 😃👍

Die Sternelisten, die fundamentierten Aktienvorstellungen, der herrliche Adventskalender, die heimlichen Einblicke in die Rosenheimliste, die Rosinenpicker, die Wikifolios (vor allem Sonnis) und viele mehr, sind so wahnsinnig hilfreich beim Aufbau, Ausbau und zur Pflege des eigenen Portfolios! Dieses macht diese Community so unendlich wertvoll. Da hat die CoDi einen echten Schatz gehoben!

 

2021 war so schön erholsam nach dem Crash in 2020, dass man sich direkt daran gewöhnen möchte.

Aber, nach dem Crash ist vor dem Crash! Deshalb habe ich gerade noch mal alle SL überprüft. 

 

Für morgen habe ich herrliche hausgemachte Pfannkuchen bei meinem Lieblingscafé bestellt. Nach einem kleinen HIIT dürfen diese genüsslich verputzt werden 🍩🥂

 

Nun möchte ich euch einen schönen (coronaregelnkonformen) Silvsterabend wünschen, kommt bitte alle gut und gesund in das Neue Jahr und für

 

2022

 

wünsche ich euch, neben Licht und Liebe, ein gutes Händchen für eure Investitionen und ein dunkelgrünes Depot!!!!

 

 

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau
41 ANTWORTEN

CurtisNewton
Legende
4.857 Beiträge

Auch vom meiner Seite alles Gute für das neue Jahr, in der Situation in der wir uns leider immer noch befinden in erster Linie bleibt gesund, und dann die erfolgreichen Investments an zweiter Stelle. Die vielen Tipps hier im Forum haben auch wenn ich schon länger an der Börse aktiv bin meinen Horizont nochmal deutlich erweitert, und auch kontroverse Diskussionen erweitern den "Tellerrand", zeigen sie doch das es die absolute Wahrheit an der Börse nicht gibt.

 

Für den Fall das es mal nicht so läuft (und diese Zeiten werden auch wieder kommen, meine erste Begegnung mit Börsen hatte ich als ich eine Woche vor 9/11 meine ersten Aktien gekauft hatte) hier mein persönliches Highlight der musikalischen Börse, aus dem großartigen Album "The Panic Is On: The Great American Depression As Seen By The Common Man" aus den späten 20ern des letzten Jahrhunderts. Der YouTube Spam sei mir verziehen, ich garantiere das es mein erster und letzter YT Link in diesem Jahr ist 😉 

A Tale Of The Ticker 

 

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@dg2210 

Eine gute und glasklare Aussage zu SAP und der Allianz. Warum aber erst in 2022 verkaufen ? Wenn man der Ansicht ist, ein Konzern ist ein Kapitalvernichter, trennt man sich doch sofort von solchen Spassbremsen. Entweder kaufen oder verkaufen, die Einschätzung halten ist doch obsolet (hoffe, ich schreibe jetzt wie Glücksdrache keinen Quatsch und werde auch so gerügt)!

 

Mir fehlt (wie auch bei Antonia weiter oben) nur die Begründung, die ich auch gerne gelesen hätte. Liegt es daran, dass man lieber teils vollkommen unbekannte Aktien aus den Sternelisten möchte, welche in 146 Jahren soviel Gewinn erzielen, um damit eine einzige Aktie kaufen zu können. Oder einfach, weil viele großteils mindestens 4-fach überteuert sind. Oder deshalb, weil andere sie auch kaufen und man hofft, damit am Schnellsten reich zu werden?

 

SAP

Vor einem Jahr im Oktober kassierte Klein sein Jahresziel um auf die Cloud zu bauen. Er wollte langfristigen Erfolg nicht für kurzfristige Aktienkurse eintauschen. Der Kurs fiel auf unter 90 Euro, den tiefsten Stand seit dem Corona-Crash. Wer wie Hasso Plattner für 300 Millionen Euro damals gekauft hat, hat auch rund 44 Prozent Gewinn (bei mir sind es nur 32,5%, ich bin einigeTage zu spät eingestiegen) gemacht und der Konzern ist eine der wertvollsten Marken Deutschlands. Zudem mit einem KGV von 19 sehr moderat für einen Konzern mit Betriebssoftware bewertet. Was bitte soll bei SAP falsch laufen, das würde mich wirklich interessieren!

 

Allianz

Seit 2011 weist das Papier von Allianz einen Gewinn von durchschnittlich +11,0% p.a. aus. Eine Kapitalanlage in Höhe von 10.000 Euro wäre damit auf 28.368 Euro geklettert. Zudem ist das Anlage-Risiko angesichts einer Verlust-Ratio von 2,05 als gering einzustufen.

Der Versicherungskonzern Allianz aus München nämlich ist eine der beständigsten Aktien im Dax. Das Unternehmen weist nicht nur regelmäßig gute Zahlen und Gewinne auf, sondern überzeugt auch mit einer hohen und verlässlichen Dividendenrendite.                         

Seit dem Jahr 1999 erhöht Allianz auch die Dividende jährlich im Schnitt um 10,05 Prozent (zuletzt wurden 9,60 € pro Aktie bezahlt)! Zudem werden Anleger mit regelmäßigen Aktienrückkaufprogrammen verwöhnt. Erst im Sommer startete Allianz ein weiteres im Volumen von 750 Millionen Euro bis Dezember 2021.

Mit der Aktie der Allianz verdienten Anleger mit reinvestierten Dividenden in den vergangenen zehn Jahren 16,07 Prozent jährlich.

 

Zuwenig? Wer natürlich der Ansicht ist, eine Aktie ist die beste der Welt, nur weil sie lediglich eine hohe Relative Stärke besitzt, kann natürlich eine Allianz nicht mithalten. Aber diese Ansicht ist verkehrt. Wenn die EZB die Inflation in den Griff bekommen will (und das muss sie), werden die Zinsen angehoben und das Kapital wandert wieder in Anleihen. Vielleicht nicht bei ein oder zwei Prozent, aber dieTrendaktien werden das früher merken (s. auch Adobe).

 

Ich weiß, du antwortest selten konkret und umgehst so konträre Meinungen. Dennoch hätte ich von dir auch gerne eine Begründung dazu gelesen. Jedenfalls wären andere hier sicherer, wenn sie diese zwei Nieten loswerden wollen.

Grüßle - Shane 

Marin
Mentor ★
1.472 Beiträge

@Shane 1 

Die Begründung für den Verkauf der beiden Aktien muss @dg2210 gar nicht mehr liefern, da du es bereits getan hast. Nämlich: Die Performance ist unterdurchschnittlich. Du lobst beide Unternehmen zwar über den grünen Klee, doch leider bringt all das dem Anleger herzlich wenig, solange es sich nicht im Kurs widerspiegelt.

 

Zum Thema KGV: Ob ein Unternehmen "günstig" oder "teuer" bewertet ist, dürfte für die meisten Privatanleger absolut irrelevant sein. Derartige Kennzahlen sind für Leute wie z.B. Warren Buffett interessant, die direkt das ganze Unternehmen oder einen beträchtlichen Anteil davon kaufen wollen. Für den Kleinanleger dürfte es dagegen relativ bedeutungslos sein, da hier fast ausschließlich das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage entscheidend ist, für welches das KGV nur geringe Bedeutung hat. Versicherungen, Banken oder Ölaktien sind dafür eigentlich das perfekte Beispiel: Diese Branchen sind gefühlt seit Ewigkeiten "billig", was schlicht und ergreifend so viel bedeutet wie: Keiner will sie haben. Entsprechend sehen die Kurse aus.

 

Zum Thema Dividende: Auch hier gilt ähnliches. Ich gehe davon aus, dass die Dividendeneinnahmen der meisten Privatanleger sich im Bereich dessen bewegen, was man als Jugendlicher als Taschengeld bekommen oder bei einem Schülerjob verdient hat. Sprich: Der Mehrwert, einen "baren" Verdienst statt Buchgewinne zu bekommen, hält sich stark in Grenzen. Entscheidend dürfte für die meisten die Gesamtperformance ihres Vermögens sein. Und die wird in der Regel durch Kursgewinne definiert.

 

Dass du die jahrelange Performance von Adobe als "Trend" bezeichnest und die derzeitige Schwächephase von ca. einem Monat(!) als Negativargument heranziehst: Ich bitte dich, das kanst du besser. Vor allem da der Kurseinbruch Mitte des Monats durch Hiobsbotschaften von Marktbegleitern (Docusign) herrühren, die mit Adobe selbst eigentlich nichts zu tun haben.

 

Du sprichst davon, dass die Allianz ihre Aktionäre "verwöhnt". Das zeigt: Geschmäcker und Wahrnehmungen sind unterschiedlich. Auch das macht die Finanzwelt so interessant. Ich hatte die Allianz auch lange im Depot – schließlich kennt man die Aktie und liest ständig gutes darüber. Dann kauft man soetwas eben, wenn man neu an der Börse ist. Aber im Laufe der Zeit betrachtet man seine Investments nüchterner und dann fliegt sie irgendwann aus dem Depot. Fertig. ich würde aber niemals auf die Idee kommen, über solch eine Aktie derartig zu schwärmen...

 

Trotzdem auch dir vielen Dank für die vielen ausgiebigen Diskussionen im vergangenen Jahr. Bleibe bitte auch in 2022 so meinungsstark wie bisher, damit das Forum sein hohes Niveau und seine Lebhaftigtkeit behält. Das meine ich ernst.

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

@dg2210 

Eine gute und glasklare Aussage zu SAP und der Allianz. Warum aber erst in 2022 verkaufen ? Wenn man der Ansicht ist, ein Konzern ist ein Kapitalvernichter, trennt man sich doch sofort von solchen Spassbremsen. Entweder kaufen oder verkaufen, die Einschätzung halten ist doch obsolet (hoffe, ich schreibe jetzt wie Glücksdrache keinen Quatsch und werde auch so gerügt)!

 


Ein bisschen  Rügen muß ich schon.

Du hast meinen Beitrag offensichtlich nicht ganz gelesen und dir aufgrund des Titels eine unrichtige Meinung gebildet und dann falsche Schlüsse gezogen.

 

Ich habe gar keine Aussagen (schon gar nicht "glasklare") zu SAP oder Allianz getroffen. Ich habe gesagt, daß ich mich im nächsten Jahr von meinen Positionen trennen werde.

 

Dieser Entschluss erfolgte aufgrund meiner konkrete Finanz- und Liquiditätssituation im Rahmen eines holistischen Depotmanagements.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Antonia
Mentor ★★★
3.356 Beiträge

Hallo @Shane 1 

 

Gerne teile ich meine persönlichen Gründe mit, warum ich mich von Allianz, SAP und auch Coca Cola kürzlich getrennt habe.

Alle drei Firmen finde ich hervorragend und mit deren Aktien war ich auch zum entsprechenden Zeitpunkt hoch zufrieden. Coca Cola und Allianz hatte ich am Tiefpunkt vom Coronaeinbruch eingesammelt und SAP zum ähnlichen Zeitpunkt wie du bei knapp 100 Euro.

Bei der Allianz hatte ich meine erste Online-Aktionärsversammlung 2020 mitgemacht und diese hat das Vertrauen in mein Invest in dieses Unternehmen gestärkt. 

Die Recherche zu Coca Cola hat mich ebenso vom Unternehmen und der Aktie überzeugt.

Bei SAP hat mich tatsächlich erst der von dir erwähnte Einbruch auf das Unternehmen neugierig gemacht. Was ich gefunden hatte, hat mich zu diesem Invest überzeugt.

Ich würde bei allen drei Aktien wieder so handeln, wäre ich in der gleichen persönlichen Situation, wie zur Zeit des Kaufes!

 

Meine Anlagestrategie hat sich etwas verschoben und ich habe diese noch ein wenig klarer für mich, wie folgt, definiert. 

 

Meine AV besteht aus zwei ETF All World/MSCI. Hätte ich diese ETF nicht, würde ich die o.g. drei Aktien behalten und wahrscheinlich aufstocken! 

 

Mit meinem Einzelaktiendepot möchte ich aber eine stärkere Performance erreichen, als sie mit den ETF möglich ist.

Deshalb überprüfe ich jede Aktie nach Performance und stelle fest, ob sie noch ins Profil passt. 

 

cola.jpg

 

 

sap.jpg

 

 

alli.jpg

Blau MSCI, Rot 200 Tage Linie

 

Wie man deutlich sieht, konnten alle drei nicht mit meinen Zielen mithalten.

 

Es ist eben eine ganz persönliche Sicht auf die Dinge und hat in meinem Fall nichts mit dem Unternehmen oder deren Aktie zu tun.

 

In einem anderen Faden erwähnte auch jmd, dass er/sie sich von SAP, Allianz und Bechtle trennen will. Ich habe Bechtle für mich überprüft. Diese Aktie bleibt!

 

Ich danke dir für deinen Ausführungen! Hoffe, dass du meine Gedanken nachvollziehen kannst und falls nicht, ist das auch ok!

Das Forum lebet doch genau vom Austausch!

 

Ich freue mich auf das kommende Börsenjahr!!!

 

 

Grüße von Antonia
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Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

ACHTUNG!!! SEHR VIEL TEXT!!!! GANZ UNTEN KURZFASSUNG!!!

 

Wirklich äußerst interessant. Ich stehe genau zwischen @Shane 1 und @Marin aber nur, weil Geschmäcker verschieden sind und ich beiden Argumenten was abgewinnen kann. Ich muss aber mehr zu Marin tendieren, sorry mein lieber Shane.

 

Übrigens könnte es steuerliche Gründe haben den Verkauf der Aktien erst auf 2022 zu legen 😉

Nun aber zum Grund, warum ich zwiegespalten auf die Sache schaue:

 

Du sagst eine Verlust-Ratio von 2,05 sei gering. Das stimmt allerdings nicht. Eine Verlust-Ratio von 2,05 ist genau genommen ein äußerst hoher Wert. Die Sterneaktien, die @nmh hier vorstellt, haben Verlust-Ratios von 0,9 (Lotus Bakeries) bis irgendwo auch 2,0. Aber Allianz macht leider keine 11% p.a. sondern nur 8,9% p.a. basierend auf den Kursen der Börse Frankfurt.

Sterneaktien/Trendaktien mit einer Verlust-Ratio von 2,0 haben in der Regel eine Performance von mindestens 30% pro Jahr. Das heißt also für die selben Schwankungen im Depot wird man mit weniger als einem Drittel der langfristigen Performance belohnt wenn man Allianz anstatt einer Trendaktie wählt - Trump würde nun sagen "It's the worst deal of all deals ever made".

Nun könnte man argumentieren, dass das Unternehmen "sicher" sei und niemals wertlos werde, aber das ist ein schwaches Argument weil hier vorgestellte Trendaktien ebenso gut wirtschaften und somit nie wertlos werden. Sie werden nur vom Markt wertvoller eingeschätzt. Was hoch fliegt kann tief fallen - aber dafür gibt es Stopkurse. Was aber nie hoch steigt kann auch keine großen Gewinne bringen. Alles eine Frage der Perspektive und der Risikoaffinität.

 

Aber in der Regel reden wir bei Sterneaktien von Performances von um die 20-25% pro Jahr und einer Verlust-Ratio von um die 1,4. Sowas wie UnitedHealth Group oder NextEra Energy oder American Water Works, sowas wie Home Depot oder die Danaher Group. Alles solide Unternehmen, die mindestens die doppelte Performance liefern - bei geringerem Verlustrisiko. 

Das alles natürlich auf einen sehr langen Zeitraum gesehen. Schließlich sind wir langfristig denkend und keine Zocker für schnelles rein und raus.

 

Dieselbe Auswertung für SAP ergibt übrigens eine Verlust-Ratio von 2,12 bei einer geringen Performance von 9,03% pro Jahr. Also genauso schlimm. Auch auf 10 Jahre gesehen. Da helfen die 44% kürzlich nichts.

Langfristig sind beides eben Nieten in Sachen Kursperformance. Das lässt sich nicht bestreiten.

 

Das zweite Problem sind die Dividenden. Allianz steht bei 207 Euro. Wenn ich ca. 1.200 Euro zum anlegen habe sind das 6 Aktien, das heißt ich bekomme eine Dividende von nicht ganz 60 Euro. Das war einer der diversen Gründe warum ich mit Dividenden aufgehört habe: Kleinsparer haben nichts davon. Es müssen große Vermögen aufgebaut werden um überhaupt etwas von Dividenden zu haben, geschweige denn diese in dasselbe Unternehmen zu reinvestieren. Ich bin kein Hasso Plattner der mal eben 300 Millionen anlegen kann. Selbst bei 2.400 Euro, für viele immerhin ein Jahr sparen, kann ich mir nicht eine einzige Allianz-Aktie von der Dividende leisten. Ich muss also zwei Jahre sparen um überhaupt von der Dividende eine einzige Aktie kaufen zu können. Und die Kursperformance im Schnitt würde mir in dem Zeitraum kaum Rendite bringen. 

 

Also seit 11/2011 geht Allianz 9% pro Jahr hoch. Deine 10.000 Euro wären also ca. 23.700 Euro Wert. Ohne Dividenden. 

Nehmen wir eine sehr solide Aktie aus derselben Branche: UnitedHealth Group. 

UnitedHealth Group geht ca. 26,37% pro Jahr, ohne Dividende von ca. 1,1%, im Kurs hoch und hat dabei eine Verlust-Ratio von 1,38. Deutlich geringer als Allianz mit über 2!

Das heißt dieselben 10.000 Euro wären heute 103.857 Euro Wert. Das sind mal locker 75.000 Euro mehr. Das ist mehr als das Vierfache.

Ohne Dividenden. Und bei deutlich geringerem Risiko.

Ist UnitedHealth Group mit einem KGV von 26 nun riskanter? Schaut man sich die Bilanzen an, so muss man feststellen, dass dieses Dickschiff mit 450 Mrd USD (=397 Mrd Euro) Börsenwert nicht nur fast 5 mal größer als die Allianz ist (ca. 83 Mrd Euro), sondern auch noch besser als diese arbeitet.

Allianz hat eine Kapitalrentabilität von 0,94% (NULL KOMMA) während UHG auf fast 7% kommt. Auch die Eigenkapitalrendite ist bei Allianz nur 11% - bei UHG 22%.

Lustigerweise haben beide fast denselben Cashbestand, jedoch hat UHG ca. 10 Mrd USD mehr Schulden. Peanuts. Denn auch die Umsätze und Gewinne sind doppelt so groß wie bei der Allianz.

 

Dafür ist das KGV fast drei Mal so hoch. Nun ist die entscheidende Frage: Was soll uns das sagen?

KGV ist ein Ansatz, der veraltet ist. Damit konnte man zu Buffetts Zeiten noch was reißen, weil die Aktienauswahl auch nicht riesig war und nicht computerunterstützt geschah. Da haben Menschen entschieden, nachdem sie lange lange lange Zeit Bücher gewälzt haben. Inzwischen wird alles per Computer erledigt, Bilanzen lassen sich in Sekunden einsehen und Entscheidungen treffen. Die Menschen wollen Geld verdienen, und das so schnell wie möglich. Ist eben so. Das geht nicht mehr indem man ein unterbewertetes Unternehmen kauft und hofft, dass der Markt irgendwann die Unterbewertung korrigiert. Das geht indem man in das investiert, in das alle investieren, und hoffentlich schnell genug aussteigt. Also bei Trendaktien so nach... eigentlich keine Ahnung wann, denn manche Trends bestehen seit 50 Jahren. 

 

Ich bin völlig bei dir, dass man nicht in Hypes oder Unternehmen mit fatalen Bilanzen investieren sollte. Mache ich selber auch nicht. Würde ich auch keinem empfehlen, egal wie toll die Kursperformance ist. 

Aber nur mit dem KGV zu argumentieren, zumal niemand das "G" in der Formel genau kennt, ist etwas schwach. Denn wie bewiesen: UnitedHealth ist größer, besser im Kurs, wirtschaftet besser und mit einer deutlich geringeren Verlust-Ratio und somit trotz höherem KGV das bessere Investment. 

Die Aktien haben also nicht nur eine höhere relative Stärke, sondern sind fundamental ebenso ebenbürtig und in der Risikoeinschätzung sogar deutlich besser als SAP oder Allianz. 

 

Zudem sollte man nicht in ein Unternehmen investieren, weil man glaubt, dass es im Falle eines Crashs weniger stark leidet. Das ist ein Renditekiller, denn Crashs kommen nicht so häufig.

Damit kommen wir auch zum letzten Punkt: Zinsen.

Die EZB hat eine sehr eigensinnige Meinung. Die EZB denkt nämlich, dass die Inflation in den kommenden Jahren so tief sinken wird, dass sie jetzt Maßnahmen ergreifen muss, um später das Ziel von 2% einzuhalten - und nicht wieder darunter zu landen.

Zudem können weder EZB noch FED die Zinsen so hochziehen, dass Anleihen wirklich attraktiv werden. Aktien bleiben alternativlos. Das Kapital wird also nicht in Anleihen wandern, und die Trendaktien werden es nicht früher merken. Ein Zinsanstieg wurde schon mal versucht und würgt die Wirtschaft ab - das ging schief und die Aktienmärkte brachen ein. Siehe 2018 als wir fast 3% Rendite auf 10-jährige US-Staatsanleihen hatten. Das werden sich die Zentralbanken kaum noch mal leisten. Übrigens empfehle ich hierzu das Interview mit Bert Flossbach. Ich teile seine Meinung in diesem Fall uneingeschränkt.

Und auch in der Vergangenheit haben trotz höherer Renditen bei Anleihen die Trendaktien eine sehr gute Performance hingelegt. 

 

Zu Adobe sei noch erwähnt: die schlechte Prognose hat die Aktie in den Keller geschickt. Der empfohlene Stopkurs wurde aber gehalten, kein Verkauf fand statt wenn man sich an die Empfehlung von @nmh gehalten hat und nun strebt die Aktie eine Erholung an, weil auch diese Aktie fundamental sehr gut ist. Der Verschuldungsgrad ist bei Trendaktien und manchen Techaktien so gering, dass der Cashbestand höher als die Schulden sind. Auch das darf man nicht unterschlagen. Das heißt nein, Zinsanstiege werden diesen Unternehmen in der Regel nicht so heftig treffen.

Edit: Zu Adobe noch mal: Wer November letzten Jahres gekauft hat, hat immer noch 33% Gewinn. Nicht weit entfernt von der SAP, und das TROTZ krasser Korrektur. Das sagt doch auch viel aus. 

 

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Kurzfassung:

- Verlust-Ratio 2,01 ist sehr hoch.

- Allianz und SAP nur 9% pro Jahr auf letzten 10 Jahre

- Trendaktien wie UnitedHealt zwar KGV von 26, aber deutlich geringere Schwankungen, deutlich bessere Kursperformance und deutlich bessere Bilanzen (= deutlich bessere Unternehmen)

- Richtig: Unternehmen sollten keine Luftnummer sein

- Aber: KGV, wobei G nicht bekannt, ist ein altes Instrument das heutzutage keine Aussagekraft mehr hat

 

In diesem Sinne: einen schönen Jahreswechsel. Ich bleibe bei fundamental guten Aktien, achte nicht auf das KGV weil es eine wertlose Zahl geworden ist, und nehme lieber 25% pro Jahr auf zehn Jahre mit anstatt 9% weil das KGV geringer ist. Erst recht nicht, wenn das Unternehmen auch noch deutlich schlechter ist als das höher bewertete Unternehmen. Da weiß man doch, warum das bessere Unternehmen auch höher bewertet wird: Mehr Anleger wollen daran teilhaben und sind bereit dafür mehr zu zahlen. 

 

Danke auf jeden Fall für diese tollen Diskussionen. Diese führen zu eben jenen tollen Börsenjahren, die @Antonia uns wünscht - denn man kann sich dadurch seine Meinung bilden und entsprechend handeln. Gemeinsam erfolgreich.

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

ae
Mentor ★★★
3.474 Beiträge

Ein schöner Austausch hier zum nun gelaufenen Börsenjahr 2021. 

Und wie sollte es auch anders sein, wieder mal ganz unterschiedliche Wahrnehmungen zu dessen Entwicklung. 
Von extrem wild bis fast schon langweilig sind die jeweils persönlichen Erfahrungen der Communauten die sich hier geäußert haben und das obwohl wir alle vom selben Börsenjahr sprechen. 

Also doch nichts mit der oft in (un)heimlichen Kanälen propagierten Gleichschaltung!

 

Ob ein Börsenjahr in der Nachbetrachtung  gut oder schlecht lief hängt ja oftmals mit der eigenen persönlichen Erwartungen zusammen. 
Meine Erwartungen an die Performance im eigenen Depot wurden mehr als übertroffen, auch wenn es rückblickend besser hätte laufen können -> mea culpa. 

Mit meinem Nasdaq 100 Etf lag ich vollkommen richtig, auch wenn nicht, wie von mir erwartet, die zweite Reihe gepunktet hat, sondern wieder mal „The Big Five“ (oder auch 6)

Wer „MAFANG“, oder wie auch immer diese zukünftig genannt werden, im Gepäck hatte ist gut damit gereist. 
Ob es nächstes Jahr wieder so ist mag ich zu bezweifeln, hätte dennoch nichts dagegen. 

Hypes wie Gamestop, Wasserstoff und Co. wird es auch im neuen Börsenjahr geben. Welches Schweinchen dürfte es wohl sein? 
Möglicherweise was mit diesem „Metaversum“, eine sich real anfühlende Irrealität, oder ist der Drops schon gelutscht, wenn ein Weltkonzern sich danach umbenennt, ja selbst eine der größten Firmen der Welt wie Apple damit noch einen Preisschub bekommen?

In den Untiefen dieser „neuen Unwirklichkeit  befinden sich bestimmt wieder ein paar Perlen die, wenn gehoben, ein Vielfaches an Wert dazugewinnen. Wir werden es hoffentlich sehen und den einen oder anderen kontroversen Diskurs darüber führen. 

Bevor ich mich verdaddel wünsche ich Euch allen ein gutes Händchen für 2022, Gesundheit und Glück! 
… and don‘t forget! „The Same Procedure As Every Year“ 😉

 

gruss ae

 

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>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Drew
Experte ★
175 Beiträge

Schöner Austausch der Ansichten , speziell zwischen @Shane 1  und @Zilch .

 

Hat wirklich Spaß gemacht euren jeweiligen Ausführungen zu folgen , so soll es sein.

 

Ein Forum lebt von sachlich vorgetragenen & verschiedenen (!) Ansichten , man kann sich hier wirklich ein schönes Bild machen von den möglichen Ansätzen / Strategien. 

Ich bin mir sogar sehr sicher , das sich der ein oder andere Member ein Depot aus beiden Welten baut . Warum auch nicht , wenn er sich damit wohl fühlt ?

 

Euch allen + euren Familien ein erfolgreiches & gesundes Jahr 2022 !

 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Danke für die Worte. Ich rede gerne mit @Shane 1 und bin sicher, dass er gute Gründe findet meine Ansichten zu entkräften oder zumindest eine andere Wertung zu verleihen. Das schätze ich sehr. Als Diskussionspartner wirklich äußerst angenehm!

 

Er hat ja nicht Unrecht: die Unternehmen Allianz und SAP sind fair bewertet und wirtschaften gut, die Kurssteigerung ist angemessen gegenüber der Steigerung von Umsatz und Gewinn. Es findet keine Übertreibung statt und man hat somit kein höheres Risiko für starke Korrekturen. Aber damit auch automatisch ein geringeres? Das weiß ich nicht. 

Man muss sich mit seinem Investment wohl fühlen, und irgendwann ist Werterhalt wichtiger als Vermögensaufbau und man schlichtet in gefühlt weniger riskante Titel um. Und wenn man viel Vermögen hat kann man sich auch über üppige Dividenden freuen 😉 

 

Der letzte Tag ist angebrochen - genießt ihn! Bleibt gesund! In 24h ist 2022! 🙂 

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Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

Guten Abend,

ich kann es kaum glauben, aber es scheint doch noch sachliche Antworten zu geben, ohne dass man danach ein schlechtes Gewissen erhält. Hoffentlich ein Dauerzustand und nicht nur der Jahreszeit gewidmet.

 

Danke @Antonia für deine Begründung, das hatte ich mir auf Grund deiner Beiträge schon so ähnlich auch gedacht. Wobei Coca-Cola im Konsumbereich tatsächlich neben Pepsi keine Chance eingeräumt werden kann und Pepsi eindeutig besser ist (trotz Buffetts oder nmh`s Lieblingsgetränk).

 

@dg2210 

hier habe ich anscheinend tatsächlich zu oberflächlich gelesen, wollte aber gerade deine Beweggründe erfahren, da ich in der langen Zeit hier merke, dass bei deinen Entscheidungen meist auch stets durchdachte Erkenntnisse stecken. Ich bin ja nicht beratungsresistent.

 

@Marin 

du hast netterweise deine Beweggründe erörtert, wobei deine Taktik mir auch bereits bekannt ist. In deinem Austausch mit @Glücksdrache kommt das ja ähnlich zum Ausdruck. Du willst eben den schnellstmöglichen Gewinn in kürzester Zeit erzielen. Das ist ja legitim, aber auf die letzten paar Prozent Gewinn (mit dubiosem Börsentiming oder Hebelpapieren) kann ich neidlos verzichten, die überlasse ich gerne den erfahrenen Profis.

Aber am Besten gefällt mir dein versöhnlicher letzter Satz, indem nicht gleich wieder alles bodenerdig gemacht wird, was nicht in die eigene Vorstellung passt. Zu deinen Ausführungen findest du vielleicht einige Antworten, welche ich folgend Zilch gebe.

 

@Zilch 

Du bist einer der wenigen, welche genau wissen, dass ich auf Zeit setze und nicht versuche, Kursschwankungen auszunutzen, sondern auszuhalten. Ich glaube an alle meine ausgesuchten Aktienkonzerne, und investiere langfristig. Unternehmen, welche seit Jahren existieren, werden auch Morgen noch im Markt und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch mehr wert sein als heute? 

 

Also, ohne jetzt auf das 1 Prozent Differenz (gestern war Allianz 209) einzugehen, ich habe die Allianz im Oktober 2008 gekauft, zwischenzeitlich 11 x nachgekauft und meine Rendite beträgt 150,8 Prozent. Dazu kommen noch die hohen und regelmäßigen Dividenden (Dividendenrendite über 5%), welche natürlich auf den durchschnittlichen Kaufkurs über 16 Prozent betragen. Logisch und nachvollziehbar, dass ich deshalb auch die Allianz nie verkaufen werde.

 

Du brauchst nicht wie Buffett gleich den Konzern kaufen, aber inzwischen habe ich von der Allianz mehr Dividende in den Jahren erhalten, wie ich für den Kauf bezahlt habe (was sich nachrechnen läßt). Somit ist die Dividende ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Allianz und auch anderen Aktien, womit ich deine Ansicht nicht teilen kann.

 

Und die Betrachung eines Kurses hängt ja auch immer vom Zeitpunkt ab. Für SAP hat man jahrelang meistens immer zu viel bezahlen müssen. Im Oktober 2020 gab es sie dann tatsächlich im Sonderangebot (ich habe 94,23 € bezahlt) und das sind über 31 Prozent in einem Jahr, zuzüglich der 1,5%-genDividende. Deswegen verstehe ich nicht, wie man mit der Entwicklung der SAP nicht zufrieden ist, zumal die Aussichten gerade derzeit wieder rosiger werden sollen und SAP auf dem aufsteigenden Ast ist. Ein Verkauf (unabhängig vom Einstieg) ist für mich nicht nachvollziehbar).

 

Ferner weißt du, dass ich von Adobe ebenfalls überzeugt bin und dies nur ein Beispiel war, ebenso wie die erwähnten American Water Works, NextEra oder Home Depot über welche wir uns schon ausgiebig ausgetauscht haben.

Über das KGV sage ich jetzt nichts, die Aussagekraft ist tatsächlich derzeit sekundär und dehnbar, auch das von dir schon einmal vorgeschlagene Shiller KGV, zumal ich ja auch keinen Roman hier schreiben will.

 

Aber es ist dennoch nicht richtig, eine Aktie als die Beste Aktie der Welt zu bezeichnen, nur weil der Steigungsgrad (RSI) besonders groß ist, oder das Teil gerade angesagt ist. Es ist ein wichtiges Kriterium, aber das Produkt des Konzerns, die Größe des Betriebes , das gewählte  Management usw. sind ebenso wichtige und nicht zu vernachlässigende Faktoren. 

 

Und im Burggraben spiegelt sich die starke Stellung der Walldorfer mit ihrer Firmensoftware S/4HANA wieder. Anfang 2017 nutzten rund 6000 SAP-Kunden die Anwendung, inzwischen sind es knapp 18 000 Kunden. Und das Produktportfolio des Dax-Konzerns hat noch weit mehr zu bieten wie beispielsweise Programme für Buchhaltung, Marketing, Vertrieb, Logistik und Lieferantenmanagement.              Alle SAP-Kunden generieren zusammen 87 Prozent des weltweiten Handelsvolumens. Das zeigt die starke Marktposition und die breite Kundenpalette. SAP ist und bleibt ein unverzichtbarer Player.

 

Das sind meine Argumente für eine gute Aktie - für einen Kauf und nicht für einen Verkauf.

 

Auf die Auswirkungen von Zinsanhebungen bin ich auch anderer Ansicht (wie lange läßt sich das Volk die Entschuldung des Staates auf Kosten der Sparer noch gefallen). Inflation ist ähnlich wie Federn im Wind, einmal imWind fängt man sie nicht mehr ein. Frau Lagarde größte Sorge ist derzeit anscheinend, möglichst braungebrannt vom Sonnenstudio auf dem Bildschirm zu erscheinen um uns zu erzählen, 5 % Inflation sind eine vorübergehende Erscheinung.  

 

Deshalb wollte ich einfach andere Ansichten hören, mich treibt mehr der Gedanke an Kapitalerhalt (ohne in Gold zu investieren), wie in schnelle Kapitalvermehrung.

Aber schön, du hast versucht, meine Ansichten bei meiner Anfrage so zu deuten, dass ich jetzt antworten musste, obwohl ich eigentlich mehr erfahren wollte.

 

Grüßle - Shane

 

Kleiner Zusatz für Vertreter der Trendfolgestrategie ohne Rechenzentrum - im Internet fand ich zufällig schon eine Seite, welche übrigens die besten 100 Aktien nach ihrer Relativen Stärke auflistet (irgend eine Seite Börse ..., vielleicht sind hier schon andere Leser darauf gestoßen)