11.06.2023 17:32 - bearbeitet 11.06.2023 19:08
Liebe Börsenfreunde,
bisher ist die Korrektur, die ich bereits seit einigen Wochen avisiere, noch nicht gekommen. Auch wenn es mich freut, dass ich mit meiner Befürchtung im Moment falsch liege: Ohne einen kleinen Rücksetzer wird es nicht gehen. Unser DAX kämpft beharrlich mit der 16 000-Punkte-Marke. Nachdem seit dem Rekordhoch Mitte Mai innerhalb weniger Tage gut 600 Punkte verloren gegangen sind, ging es dann innerhalb von nur drei Tagen schnell wieder über die 16 000 Punkte. Aktuell liegen wir aber wieder unter dieser Marke. Per Saldo ist der Index damit seit Mitte/Ende April nicht mehr richtig weitergekommen. Denn:
Gleichwohl gibt es erste Anzeichen, wonach der US-Markt von einer langsam größer werdenden Marktbreite getrieben werden könnte. Das vermittelt zumindest der S&P 500 Equal Weight-Index, in dem alle enthaltenen Indexwerte gleich gewichtet sind. Hier deutet sich ein Ausbruch nach oben an. Die im US-Schuldenstreit erzielte Kompromisslösung spricht dafür, dass der Ausbruch nach oben letztlich gelingen wird. Schließlich hatte die Sorge vor einer Zahlungsunfähigkeit der USA die Finanzmärkte in den vergangenen Wochen erheblich belastet. Dieser Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern ist vor allem auf das diplomatische Geschick Präsident Bidens zurückzuführen. Die Erleichterung darüber, dass ein finanzieller und letztlich auch wirtschaftlicher Zusammenbruch der USA vermieden werden konnte, wird dem Aktienmarkt in den kommenden Wochen einen leichten Rückenwind geben.
Und das, obwohl die konjunkturellen Indikatoren weiterhin negativ ausfallen. Für die Aktienmärkte bedeutet das, dass größere Einbrüche momentan nicht zu befürchten sind, eine neue Rekordjagd aber auch nicht ansteht. Am wahrscheinlichsten ist das Szenario einer Konsolidierung mit stagnierenden oder leicht steigenden Kursen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Selbstverständlich halte ich alle genannten Wertpapiere und noch zahlreiche weitere in meinen Depots. Von einigen viel, von anderen weniger. Eine Kursbeeinflussung durch den vorliegenden Text ist aufgrund der hohen Marktkapitalisierung nahezu ausgeschlossen. Ich halte es nur für fair, Titel vorzustellen, von denen ich auch selbst überzeugt bin, so dass ich mit den Lesern im selben Boot sitze. RENU: 23F11R40142
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 14.06.2023 16:13
am 14.06.2023 22:44
@Glücksdrache schrieb:2.) Der Chartverlauf (Trend) sieht langfristig absolut in Ordnung aus. Und es gibt auf 5 oder auch 10-Jahres-Sicht einen "fast Gleichlauf".
Also auf 10-Jahres-Sicht von einem "fast Gleichlauf" zu sprechen, halte ich angesichts von massivem Performaceunterschied nicht für angebracht:
oben Visa, unten McD (Link)
am 15.06.2023 09:50
Guten Morgen Drache, du hast da weiter oben einige Punkte herausgearbeitet, welche lesenswert sind und einzeln interessante Blickwinkel öffnen.
Natürlich darf man zwei Konzerne aus unterschiedlichen Branchen nicht miteinander vergleichen (kann man machen, ist aber keinesfalls aussagekräftig).
Ich habe mir deswegen mal die Relative Stärke angesehen, während beide Konzerne tatsächlich in 5 Jahren eine einheitliche Per-Annum-Rendite (Steigungsgeschwindigkeit) von 12 Prozent aufweisen, sind bei einer Prüfung der Kurse über exakt 10 Jahre der Kurs von McDonald`s um 11 Prozent und der Kurs von Visa um 19 Prozent jährlich im Durchschnitt gestiegen (ohne Dividenden mit einzubeziehen).
Daher resultiert dein oben erwähnter Performanceunterschied.
Ein Vergleich mit diesen beiden Konzernen wie von @frustrierter angeregt, ist wie der berühmte falsche Vergleich mit Äpfel und Birnen (das Obst sind hier nur Aktien) und beinhaltet keine fundamental verwertbaren Erkenntnisse.
Dagegen wäre natürlich eine Gegenüberstellung von McD mit beispielsweise: Yum Brands, Starbucks, Whole Food Markets oder Chipotle die korrekte und aussagekräftige Denkweise.
Das ändert jedoch nichts an der ausgezeichneten Qualität beider Konzerne.
Grüße- Shane
am 15.06.2023 09:53
Sorry, die Charteinbindung ist natürlich von dir eingestellt.
am 15.06.2023 09:56
dann habe ich mich viell. auch unglücklich ausgedrückt, natürlich Äpfel mit Birnen
aber ich wollte damit ausdrücken, es wäre fast egal, welche der beiden man kaufen würde
wobei Thorsten es ja auch beim Chart aufgezeigt hat, dass es doch nicht ganz egal ist
15.06.2023 11:04 - bearbeitet 15.06.2023 11:15
15.06.2023 11:04 - bearbeitet 15.06.2023 11:15
Hallo @frustrierter,
Dein Beitrag mit der Frage, ob es egal sei welchen der beiden Werte man kauft, war und ist hervorragend. Denn Sie lädt dazu ein sich aktiv zu befassen und für sein Geld zu engagieren.
@frustrierter schrieb:dann habe ich mich viell. auch unglücklich ausgedrückt, natürlich Äpfel mit Birnen
aber ich wollte damit ausdrücken, es wäre fast egal, welche der beiden man kaufen würde
wobei Thorsten es ja auch beim Chart aufgezeigt hat, dass es doch nicht ganz egal ist
Der Vorwurf des Vergleichs "Apfel mit Birnen", der wohl vorgetragen wurde, den kannst du getrost ignorieren. Denn wenn du die Liste der 15 echten Dauerläufer so durchgehst, dann kann sich als eine der Schlußfolgerungen ergeben: Bei den "Inputfaktoren" scheint die Branche kein Kriterium zu sein, welche prognostizieren könnte ob eine Aktie zum Dauerläufer werden kann. Die Dauerläufer kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen. Der Nachbar von @FakeAccount wird deshalb in der Formel diesem Faktor wohl ein sehr, sehr geringes oder gar kein Gewicht zuweisen. Ich wüsste auch nicht, wie man die Branchenzugehörigkeit operationalisieren könnte. Die Dauerläufer kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen, was erstaunlich ist. ![]()
In der Nachbetrachtung ist natürlich erschreckend, dass im Umkehrschluß gilt: Die Zugehörigkeit zu ganz bestimmten Branchen scheint aufgrund schlechter Zahlen den Zugang zur Sterneliste oder den Dauerläufern zu verwehren.
Dies kann auch für die Entscheidungen in der Regionalförderung oder gar einer internationalen Wirtschaftspolitik entscheidend sein. Ob und wie sich Milliardeninvestitionen wirklich in Marktkapitalisierung und gezahlter Lohnsumme widerspiegeln oder ob sich so mancher in der Region "Luftschloss" bewegt. Deshalb ist die Liste für mich sehr heilsam.
Erstaunlich ist auch wie weit diese "Top 15" von den Durchschnittswerten abweichen. Langfristig gesehen kann ich mir durchaus vorstellen einen Teil des Depots in diese Richtung umzubauen.
Mehr weiß ich jetzt auch nicht.
Liebe Grüße
Gluecksdrache
15.06.2023 11:12 - bearbeitet 15.06.2023 11:12
15.06.2023 11:12 - bearbeitet 15.06.2023 11:12
die Liste ist wirklich erstaunlich, aber sollte man hier wirklich sein Depot umbauen und von anderen Sternen abweichen?
ich denke @nmh und andere werden sagen nein, nur wenn SL gerissen udn so sehe ich es auch
United health z.B. würde ich gefühlt die Finger lassen, so wie sie aktuell abgestraft wird, es heißt auch erst ab 480
Kitron, noch nie vorab gehört, hat auch eine schöne Dividende über 4%
auch Chemed schaut gut und auch Cintas mit ihrer Berufskleidung
am 15.06.2023 11:26
Hallo @frustrierter, @nmh, @Thorsten_, @ppjjll,
hallo Community,
es ist immer eine ganz individuelle Entscheidung, die neben den reinen Zahlen und Dividenden auch von der eigenen Anlagephilosophie abhängt. Wenn du ein bisschen mit den von dir genannten Werten und den Kursverläufen arbeiten möchtest, dann vergleiche bitte auch mit Rheinmetall. Ich hatte ja bereits geschrieben, daß spätestens seit der Schlacht um den Hafen von Norfolk, Virginia, die Technologieführerschaft bei der Entscheidung von Konflikten im Zentrum steht. Der beste Wert, den ich "manuell" vor Jahren gefunden habe, schneidet nicht so gut ab wie Sterneliste und/oder Dauerläufer.
Geb ihn mal in den Chartvergleich ein und staune. ![]()
Liebe Grüße
Gluecksdrache
am 15.06.2023 14:08
deine Beiträge wecken oft interessante Betrachtungen, aber im Moment kann ich nur wieder ungläubig den Kopf schütteln.
Du schreibst... der Vorwurf des Vergleichs "Apfel mit Birnen", der wohl vorgetragen wurde, den kannst du getrost ignorieren.
Für dich mag es vielleicht unwichtig sein, aber bevor ich mein Geld investiere, interessiert mich schon, welche Produkte ein Konzern herstellt (Kekse von Lotus z.B.), wie sich hergestellte Produkte verkaufen, zahlt ein Konzern Dividenden, sind die Auftragsbücher gefüllt, wie hoch sind die Schulden, gibt es große Konkurrenz, wie entwickelt sich der Gewinn und der Umsatz, wurden schon öfters große Fehler vom Management gemacht usw.
Natürlich ist dies alles kein Garant für den Erfolg, aber es sind grundlegende Fakten. Deshalb sind ja auch Konsum-Hygiene- oder Gesundheitsaktien schwankungsresistenter wie eine Trendaktie, welche unter Anderem von der Fantasie der Investoren getragen wird.
Ich gehe jetzt aber auf deine Antwort ein.
Wenn für eine Branche kein Kriterium für einen Trend oder Dauerläufer notwendig ist (lassen wir mal den Spaß mit Nachbarn oder Fake Accounds weg), und ich will beispielsweise jetzt 5.000 Euro anlegen, warum soll sich dann der Leser mühsam zwischen etlichen Konzernen entscheiden, oder überhaupt Gedanken machen ?
Er kauft sich nach deinem dafür halten dann z.B. nur einen Konzern, eine LVMH, welche seit 20 Jahren nur steigt, genau genommen in den letzten 5 Jahren im Schnitt 26 Prozent jährlich im Kurs zugelegt hat und hat keine Sorgen mehr. Dass bestimmte Branchen die Zugehörigkeit in diese Sternelisten natürlich erschwert ist, liegt doch auf der Hand (eine Konsum- oder Hygieneaktie wird hier wohl kaum in der Spitze erscheinen).
Muss ich die Begründung dafür jetzt wirklich mühsam niederschreiben.
Lassen wir deine Ausflüge (Entscheidungen in der Regionalförderung, internationalen Wirtschaftspolitik, Milliardeninvestitionen oder gezahlten Lohnsummen) so wichtig es sich auch anhört, einfach mal weg.
Mathematisch berechnet verhindert die reine Fokussierung von Qualitätsaktien auf die Trendfolge nämlich Gewinne (glaubt mir jetzt so wie so niemand). Das könnte ich rechnerisch ziemlich einfach - und für jeden Leser verständlich belegen oder auch vorrechnen. Ich befürchte aber einen **piep**storm der Anhänger, welche objektive Meinungen gar nicht lesen wollen und darin wie so oft sofort eine Blasphemie gegenüber des übrigens auch von mir geschätzten nmh wittern, (sofern sie sachlich eine Diskussion überhaupt führen wollen).
Bevor ich jetzt Romane verfasse, wenn man Sternelisten (diese Aktien sind nach meiner Prüfung meistens hochpreisig bewertet) als Grundlage für seine Käufe nimmt, sollte man sich zumindest darüber informieren, welchen Konzern man sich da auswählt und nicht nur auf die derzeit technische Analyse schauen. Das gilt übrigens für alle Aktienkäufe.
Es sei denn, dir ist einerlei, ob du Pflaumen oder Kirschen essen willst, Hauptsache, du hast Obst und zudem sehen sie sich beide auch ähnlich.
Grüße - Shane
am 15.06.2023 15:55
Hallo @frustrierter, @Thorsten_, @ppjjll,
hallo Community,
anbei wie gewünscht Langfristcharts einiger "Dauerläufer" Aktien. Ergänzt mit der zusätzlichen Benchmark LVMH und Rheinmetall*. Leider sind nicht alle über den gesamten Betrachtungszeitraum börsennotiert. Wer aber Spaß an Mathematik hat kann sich die Schlußkurse der jeweiligen Quartale ansehen, aufschreiben und die Steigung der Regressions-Geraden berechnen. 😊 Diese wäre auf Jahresbasis noch um Dividenden anzuheben. Der erste Blick ist aber bereits bei Betrachtung des Charts vor Dividenden beeindruckend.
Quelle: comdirect Informer, Chartvergleich, Kundenansicht, abgerufen am 15.06.2023
Die tatsächliche Bildung von Vermögen auf Seite der Anteilseigner [u.a. Marktkapitalisierung] ist und bleibt ein wesentliches Kriterium, da muss ich nur die Grundzüge der Branche des Unternehmens und nicht jedes einzelne Geschäftsfeld verstehen. Und nicht das in Pressemeldungen kommunizierte Image der Wertschöpfung.
So zumindest meine subjektive Einschätzung. Ich hoffe das ist hilfreich und ich hoffe Euch gedient zu haben.
Liebe Grüße
Gluecksdrache
* Rheinmetall dient lediglich als Benchmark einer manuell erkannten Aktie mit hoher Performance.