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echte Dauerläufer für Euer Depot: Aktien mit Kaufsignalen

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Börsenfreunde,

 

bisher ist die Korrektur, die ich bereits seit einigen Wochen avisiere, noch nicht gekommen. Auch wenn es mich freut, dass ich mit meiner Befürchtung im Moment falsch liege: Ohne einen kleinen Rücksetzer wird es nicht gehen. Unser DAX kämpft beharrlich mit der 16 000-Punkte-Marke. Nachdem seit dem Rekordhoch Mitte Mai innerhalb weniger Tage gut 600 Punkte verloren gegangen sind, ging es dann innerhalb von nur drei Tagen schnell wieder über die 16 000 Punkte. Aktuell liegen wir aber wieder unter dieser Marke. Per Saldo ist der Index damit seit Mitte/Ende April nicht mehr richtig weitergekommen. Denn:

 

Die Marktbreite bleibt weltweit unbefriedigend. Der KI-Hype hat Apple, Alphabet, Microsoft, Nvidia und Meta in den vergangenen Wochen dynamisch nach oben getrieben. Diese fünf Werte gehören zu den sieben am schwersten gewichteten Aktien im S&P 500, sodass der Indexanstieg nur ein mathematischer Effekt und eher trügerisch ist. Denn schließlich machen die meisten Werte den Anstieg überhaupt nicht mit:
 
Aktuell liegen weltweit nur 53 Prozent aller Aktien über ihrem 200-Tage-Schnitt (also im Aufwärtstrend), und nur noch 47 Prozent haben eine steigende 200-Tage-Linie. Das Weltmomentum stagniert bei 101,4 Prozent. All das sieht nicht gut aus und spricht weiter für schwache Börsen, passend zur Jahreszeit. Discount-Puts bleiben zur Absicherung attraktiv. Vorsicht:
 
Handlungsbedarf bei den Put-Optionen
 
Viele von Euch haben den Discount-Put PD8CXH (mehrfach empfohlen bei Kursen um 3,50 Euro) gekauft, der am 22. Juni 2023 ausläuft. Der Put hat sein Maximum bei 5 Euro fast erreicht, Ihr habt in kurzer Zeit sehr viel Geld damit verdient. Bitte beachtet, dass die Einlösung bei comdirect 10 Euro Gebühren kostet! Ein vorzeitiger Verkauf in den nächsten Tagen ist sinnvoll und kostet ggf. nur 3,90 Euro Spesen. Den Juli-Put PD2K2N darf man einstweilen weiter halten oder sogar zukaufen, hier sind noch gut 25 Prozent Rendite drin, falls der DAX bis zum 21. Juli niemals über 16 500 Punkte steigt. Anfang Juli könnte das Papier über 4,90 Euro stehen und wäre dann analog zum Juni-Put ein Verkauf.
 

Gleichwohl gibt es erste Anzeichen, wonach der US-Markt von einer langsam größer werdenden Marktbreite getrieben werden könnte. Das vermittelt zumindest der S&P 500 Equal Weight-Index, in dem alle enthaltenen Indexwerte gleich gewichtet sind. Hier deutet sich ein Ausbruch nach oben an. Die im US-Schuldenstreit erzielte Kompromisslösung spricht dafür, dass der Ausbruch nach oben letztlich gelingen wird. Schließlich hatte die Sorge vor einer Zahlungsunfähigkeit der USA die Finanzmärkte in den vergangenen Wochen erheblich belastet. Dieser Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern ist vor allem auf das diplomatische Geschick Präsident Bidens zurückzuführen. Die Erleichterung darüber, dass ein finanzieller und letztlich auch wirtschaftlicher Zusammenbruch der USA vermieden werden konnte, wird dem Aktienmarkt in den kommenden Wochen einen leichten Rückenwind geben.

 

Und das, obwohl die konjunkturellen Indikatoren weiterhin negativ ausfallen. Für die Aktienmärkte bedeutet das, dass größere Einbrüche momentan nicht zu befürchten sind, eine neue Rekordjagd aber auch nicht ansteht. Am wahrscheinlichsten ist das Szenario einer Konsolidierung mit stagnierenden oder leicht steigenden Kursen.
 
Dauerläufer, die man jetzt kaufen kann
 
Aus diesem Grund wäre ich mit marktbreiten Investments weiterhin vorsichtig, aber ausgewählte Trendaktien sind immer eine Überlegung wert. Ich habe meine große Datenbank mit etwa 32 000 Wertpapieren mal daraufhin untersucht, wie viele Jahre in Folge die Aktien im Plus liegen. Konkret hat mein Großrechner die Anzahl der zuletzt in Folge positiv abgeschlossenen Kalenderjahre analysiert. Ein Wert von "4" würde beispielsweise bedeuten, dass die Aktie in 2019, 2020, 2021 und 2022 jeweils im Plus abgeschlossen hat, während das Jahr 2018 ein Minus gebracht hat.
 
Sortiert man das Ergebnis absteigend, erhält man eine kleine, aber feine Spitzengruppe, die bis zu 14 gute Jahre schafft! Das bedeutet, dass die Aktien alle Kalenderjahre seit 2009 im Plus abgeschlossen haben; 2008 war das letzte Jahr mit einer negativen Performance. Freilich:
 
Das klingt jetzt erstmal nicht besonders beeindruckend. Wenn man sich Aktien wie Church & Dwight (WKN 864371) oder andere bekannte Dauerläufer aus meinen Sternelisten anschaut, bemerkt man, dass diese eigentlich mindestens seit den frühen 1990er-Jahren im Kurs steigen -- was will man mehr? Je nun.

Tatsächlich hatte Church & Dwight seit den 1990er-Jahren sehr viele überaus erfreuliche Kalenderjahre, und die Aktie ist auch im Moment ohne jeden Zweifel ein klarer Kauf (Stopkurs weiter bei 75 Euro). Dennoch liefert die heutige Auswertung eine glatte "Null" für die Anzahl der zuletzt positiven Jahre, denn 2022 war für die Putzmittelaktie ein Minusjahr!
 
Ähnliches gilt für die Keksaktie Lotus Bakeries (WKN 87480). Die Aktie ist für langfristige Anleger weiterhin ein klarer Kauf (Stopkurs weiter bei 4950 Euro), aber bei der Jahresauswertung schaffen die Belgier nur eine "vier". Grund: 2018 war (wenn auch sehr knapp) ein negatives Jahr!
 
Bei der Oberbank steht in der Auswertung eine "2", denn 2020 war -- Corona sei Dank -- ein Verlustjahr. Naja, in Österreich ticken die Uhren anders, und Verlust bedeutet hier "minus 11 Prozent". Aber der Computer ist da streng -- Verlust ist Verlust. Es versteht sich von selbst, dass auch die Oberbank jederzeit ein klarer Kauf ist (WKN 854018, Stopkurs hoch auf 102 Euro). Das Papier ist auf der Rosenheimliste aus meinem Rechenzentrum von vielen tausend Papieren mit sehr großem Abstand die beste Aktie der Welt.
 
Die 200-Tage-Linie als Trendindikator
 
Wie man sieht, folgt die heutige Auswertung leicht anderen Kriterien als gewohnt. Aus diesem Grund tauchen dieses Mal auch einige Aktien auf, die aktuell unter ihrer 200-Tage-Linie (= einfach der Durchschnitt der letzten 200 Schlusskurse) notieren, also rein technisch im (mittelfristigen) Abwärtstrend. Vorsichtige Anleger steigen hier erst ein, wenn die 200-Tage-Linie wieder überschritten wurde. Bei diesen Aktien ist in der folgenden Tabelle in der Spalte "Kaufsignal" der entsprechende Wert eingetragen: Wenn dieser Kurs überschritten wird, darf man einsteigen. Alternativ könnt Ihr die Hälfte der geplanten Position sofort kaufen und die andere Hälfte, wenn der unter "Kaufsignal" angegebene Kurs überschritten wird. Mit einer sogenannten "Stop-Buy-Order" könnt Ihr das automatisieren (siehe hier)
 
Wie immer ist eine strikte Begrenzung Eurer Verluste wichtig. Profis schauen einer Aktie nicht monatelang untätig dabei zu, wie sie immer weiter fällt. An der Börse ist langfristig nur erfolgreich, wer seine Verluste konsequent begrenzt. Denn wenn eine Aktie um beispielsweise 50 Prozent gefallen ist, muss sie sich glatt verdoppeln, damit Ihr in die Gewinnzone kommt! Erfolgreiche Anleger merken sich für jede Aktie bereits vor dem Kauf einen Stopkurs vor. Wenn die Aktie unter den Stopkurs fällt, muss sie verkauft werden. Wie das genau geht, steht hier. Ob man Stopkurse nur auf dem Papier (oder wie ich es nenne: ICO = in computer only) oder tatsächlich als Order an der Börse vormerkt, ist Geschmacksache. Ich empfehle die Börsenorder, denn nur so werden Investoren vor ihrem inneren Schweinehund geschützt ("Ach was, die steigt schon wieder, so billig gebe ich die nicht mehr her, die Börse spielt verrückt und alle anderen haben Unrecht: Immerhin hat die Firma ja gute Produkte!").
 
Und damit kommen wir zur Tabelle. Die Auflistung enthält alle Wertpapiere, die seit mindestens acht Kalenderjahren in Folge jedes Jahr Gewinn gebracht haben; sie ist nach der Anzahl der Gewinnjahre sortiert. Tatsächlich gibt es kein Wertpapier, das aktuell seit mehr als 14 Jahren in Folge jedes Kalenderjahr Gewinne gebracht hat!
 
                              Gewinn-
WKN    Name               RSL  Jahre    Kaufsignal  Kursziel  Stopkurs
----------------------------------------------------------------------
865496 Progressive Corp.     95   14    über 128         760       107
869561 UnitedHealth Group I  95   14    über 480        3300       410
880205 Cintas Corp.         107   14    sofort          3700       360
A0ETU2 RBC Bearings Inc.     85   14    über 220         810       170*
A0YEES Dollar General Corp.  68   14    über 220         660     folgt
A0F602 Mastercard Inc.      106   12    sofort          2200       300
A0NC7B VISA Inc.            105   12    sofort          1100       186
501903 Agrob Immobilien AG  101   11    über 42          160        34
929138 Agilent Technologies  81   11    über 130         300     folgt
A0CBF4 Chemed Corp.         102   11    sofort          3600       420
734660 Südwestdeutsche Salz 100   10    über 100         310        82
856584 Humana Inc.           98   10    über 500        2900       440
A1JLZG BKW AG               132    9    sofort           970       128
910249 Casella Waste System 112    8    sofort          1000        62
911463 Kitron ASA           148    8    sofort            65      2,50
----------------------------------------------------------------------
 
Die Spalte "RSL" (relative Stärke nach Levy) gibt den Abstand der Aktie zu ihrem 200-Tage-Schnitt an. Werte von über 100 Prozent bedeuten, dass die Aktie über ihrer 200-Tage-Linie und somit im Aufwärtstrend notiert (daher vergibt der Rechner das Kaufsignal "sofort"). Kaufsignale, das Kursziel nach der Rosenheim-Methode mit Sicht auf zehn Jahre und Stopkurse sind in Euro angegeben. Ein Sternchen beim Stopkurs bedeutet: Der Stopkurs wurde seit der letzten Empfehlung erhöht.
 
Die Aktie von Dollar General macht einen grauenhaften Eindruck. Es sieht so aus, als ob der langfristige Aufwärtstrend zerstört ist. Nur sehr mutige Stuntmen (oder Stuntgirls) kaufen diese Aktie sofort, alle anderen warten, ob sie es schafft, wieder ihre 200-Tage-Linie zurückzuerobern. Das sieht nicht gut aus; derzeit ist der Wert bitte ein Verkauf. Ähnlich die Papiere von Agilent.
 
Bei den Bernischen Kraftwerken BKW gab es vor einigen Tagen eine Abstufung der UBS-Bank, und prompt ist die Aktie, naja, "abgestürzt" kann man nicht sagen, aber sie hat schon ordentlich verloren. Für langfristige Anleger überhaupt kein Grund zur Unruhe, zumal auch die 200-Tage-Linie nicht verletzt wurde. Wer noch nicht investiert ist, nutzt die kleine Korrektur zum Nachkauf. Hier in der Community gab es in den letzten Tagen einige Nachfragen dazu. Ich empfehle Euch, immer mit logarithmischen (!) Zwei-Jahres-Charts zu arbeiten und die Tagesschwankungen im wesentlichen auszublenden -- Ihr seid doch keine Daytrader!! Mit diesem Setting fällt die kleinere Korrektur nicht weiter auf.
 
Die Aktie der Südwestdeutschen Salzwerke ist möglicherweise nicht so bekannt, aber die Produkte habt Ihr garantiert alle zuhause stehen: Das Unternehmen produziert unter anderem das "Bad Reichenhaller Salz", mit dem Ihr in der Küche würzt! Es ist in festen Händen und gehört mehrheitlich der Stadt Heilbronn und dem Land Baden-Württemberg; dennoch kann man die Aktie in haushaltsüblichen Mengen (500 Gramm-Packung) ohne weiteres handeln. Gleiches gilt für die Agrob-Immobilien; das ist ein Gewerbepark gleich bei mir um die Ecke, wo unter anderem Antenne Bayern, die Fernsehsender Sport1 und HSE sowie etwa die bekannte Filmtechnikfirma Arri (Kameras, Schweinsteiger Scheinwerfer) sitzen. Eine interessante Übernahmespekulation, über die ich schon mehrfach berichtet habe.
 
Wie immer freue ich mich auf Euer Feedback und Eure Fragen, die ich gerne gesammelt beantworten werde.
 
Damit wünsche ich allen, die das hier lesen, einen schönen Sonntagabend
und einen erfolgreichen Start in die neue Woche. Viel Spaß an der Börse!!
 
Herzliche Grüße aus einem sonnig-warmen München
 
nmh
 

Hinweis auf Interessenkonflikte: Selbstverständlich halte ich alle genannten Wertpapiere und noch zahlreiche weitere in meinen Depots. Von einigen viel, von anderen weniger. Eine Kursbeeinflussung durch den vorliegenden Text ist aufgrund der hohen Marktkapitalisierung nahezu ausgeschlossen. Ich halte es nur für fair, Titel vorzustellen, von denen ich auch selbst überzeugt bin, so dass ich mit den Lesern im selben Boot sitze.   RENU:  23F11R40142

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
128 ANTWORTEN

ppjjll
Experte ★★
414 Beiträge

Bei UnitedHealth ist der Stop kurz davor gerissen zu werden.

 

@hvd Einstiegskurse nahen!

Thorsten_
Legende
4.687 Beiträge

@Glücksdrache  schrieb:

2.) Der Chartverlauf (Trend) sieht langfristig absolut in Ordnung aus. Und es gibt auf 5 oder auch 10-Jahres-Sicht einen "fast Gleichlauf".


Also auf 10-Jahres-Sicht von einem "fast Gleichlauf" zu sprechen, halte ich angesichts von massivem Performaceunterschied nicht für angebracht:

 

Thorsten__0-1686775415954.png

oben Visa, unten McD (Link)

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Glücksdrache 

Guten Morgen Drache, du hast da weiter oben einige Punkte herausgearbeitet, welche lesenswert sind und einzeln interessante Blickwinkel öffnen.

Natürlich darf man zwei Konzerne aus unterschiedlichen Branchen nicht miteinander vergleichen (kann man machen, ist aber keinesfalls aussagekräftig).

 

Ich habe mir deswegen mal die Relative Stärke angesehen, während beide Konzerne tatsächlich in 5 Jahren eine einheitliche Per-Annum-Rendite (Steigungsgeschwindigkeit) von 12 Prozent aufweisen, sind bei einer Prüfung der Kurse über exakt 10 Jahre der Kurs von McDonald`s um 11 Prozent und der Kurs von Visa um 19 Prozent jährlich im Durchschnitt  gestiegen (ohne Dividenden mit einzubeziehen). 

Daher resultiert dein oben erwähnter Performanceunterschied.  

 

Ein Vergleich mit diesen beiden Konzernen wie von @frustrierter angeregt, ist wie der berühmte falsche Vergleich mit Äpfel und Birnen (das Obst sind hier nur Aktien) und beinhaltet keine fundamental verwertbaren Erkenntnisse.

Dagegen wäre natürlich eine Gegenüberstellung von McD mit beispielsweise: Yum Brands, Starbucks, Whole Food Markets oder Chipotle die korrekte und aussagekräftige Denkweise.

Das ändert jedoch nichts an der ausgezeichneten Qualität beider Konzerne.

Grüße- Shane

 

   

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Thorsten_ 

Sorry, die Charteinbindung ist natürlich von dir eingestellt. 

frustrierter
Mentor
994 Beiträge

dann habe ich mich viell. auch unglücklich ausgedrückt, natürlich Äpfel mit Birnen

aber ich wollte damit ausdrücken, es wäre fast egal, welche der beiden man kaufen würde

wobei Thorsten es ja auch beim Chart aufgezeigt hat, dass es doch nicht ganz egal ist 

Glücksdrache

Hallo @frustrierter,

 

Dein Beitrag mit der Frage, ob es egal sei welchen der beiden Werte man kauft, war und ist hervorragend. Denn Sie lädt dazu ein sich aktiv zu befassen und für sein Geld zu engagieren. 

 


@frustrierter  schrieb:

dann habe ich mich viell. auch unglücklich ausgedrückt, natürlich Äpfel mit Birnen

aber ich wollte damit ausdrücken, es wäre fast egal, welche der beiden man kaufen würde

wobei Thorsten es ja auch beim Chart aufgezeigt hat, dass es doch nicht ganz egal ist 


Der Vorwurf des Vergleichs "Apfel mit Birnen", der wohl vorgetragen wurde, den kannst du getrost ignorieren. Denn wenn du die Liste der 15 echten Dauerläufer so durchgehst, dann kann sich als eine der Schlußfolgerungen ergeben: Bei den "Inputfaktoren" scheint die Branche kein Kriterium zu sein, welche prognostizieren könnte ob eine Aktie zum Dauerläufer werden kann. Die Dauerläufer kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen. Der Nachbar von @FakeAccount wird deshalb in der Formel diesem Faktor wohl ein sehr, sehr geringes oder gar kein Gewicht zuweisen. Ich wüsste auch nicht, wie man die Branchenzugehörigkeit operationalisieren könnte. Die Dauerläufer kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen, was erstaunlich ist. :robot-wink:

 

In der Nachbetrachtung ist natürlich erschreckend, dass im Umkehrschluß gilt: Die Zugehörigkeit zu ganz bestimmten Branchen scheint aufgrund schlechter Zahlen den Zugang zur Sterneliste oder den Dauerläufern zu verwehren.

 

Dies kann auch für die Entscheidungen in der Regionalförderung oder gar einer internationalen Wirtschaftspolitik entscheidend sein. Ob und wie sich Milliardeninvestitionen wirklich in Marktkapitalisierung und gezahlter Lohnsumme widerspiegeln oder ob sich so mancher in der Region "Luftschloss" bewegt. Deshalb ist die Liste für mich sehr heilsam.

 

Erstaunlich ist auch wie weit diese "Top 15" von den Durchschnittswerten abweichen. Langfristig gesehen kann ich mir durchaus vorstellen einen Teil des Depots in diese Richtung umzubauen. 

 

Mehr weiß ich jetzt auch nicht.

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache

 

 

frustrierter

die Liste ist wirklich erstaunlich, aber sollte man hier wirklich sein Depot umbauen und von anderen Sternen abweichen?

ich denke @nmh und andere werden sagen nein, nur wenn SL gerissen udn so sehe ich es auch

 

United health z.B. würde ich gefühlt die Finger lassen, so wie sie aktuell abgestraft wird, es heißt auch erst ab 480

Kitron, noch nie vorab gehört, hat auch eine schöne Dividende über 4%

auch Chemed schaut gut und auch Cintas mit ihrer Berufskleidung

Glücksdrache

Hallo @frustrierter, @nmh, @Thorsten_, @ppjjll,

hallo Community, 

 

es ist immer eine ganz individuelle Entscheidung, die neben den reinen Zahlen und Dividenden auch von der eigenen Anlagephilosophie abhängt. Wenn du ein bisschen mit den von dir genannten Werten und den Kursverläufen arbeiten möchtest, dann vergleiche bitte auch mit Rheinmetall. Ich hatte ja bereits geschrieben, daß spätestens seit der Schlacht um den Hafen von Norfolk, Virginia, die Technologieführerschaft bei der Entscheidung von Konflikten im Zentrum steht. Der beste Wert, den ich "manuell" vor Jahren gefunden habe, schneidet nicht so gut ab wie Sterneliste und/oder Dauerläufer. 

 

Geb ihn mal in den Chartvergleich ein und staune. :robot-wink:

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Glücksdrache 

deine Beiträge wecken oft interessante Betrachtungen, aber im Moment kann ich nur wieder ungläubig den Kopf schütteln.

Du schreibst... der Vorwurf des Vergleichs "Apfel mit Birnen", der wohl vorgetragen wurde, den kannst du getrost ignorieren.

 

Für dich mag es vielleicht unwichtig sein, aber bevor ich mein Geld investiere, interessiert mich schon, welche Produkte ein Konzern herstellt (Kekse von Lotus z.B.), wie sich hergestellte Produkte verkaufen, zahlt ein Konzern Dividenden, sind die Auftragsbücher gefüllt, wie hoch sind die Schulden, gibt es große Konkurrenz, wie entwickelt sich der Gewinn und der Umsatz, wurden schon öfters große Fehler vom Management gemacht usw.

Natürlich ist dies alles kein Garant für den Erfolg, aber es sind grundlegende Fakten. Deshalb sind ja auch Konsum-Hygiene- oder Gesundheitsaktien schwankungsresistenter wie eine Trendaktie, welche unter Anderem von der Fantasie der Investoren getragen wird.

 

Ich gehe jetzt aber auf deine Antwort ein.

Wenn für eine Branche kein Kriterium für einen Trend oder Dauerläufer notwendig ist (lassen wir mal den Spaß mit Nachbarn oder Fake Accounds weg), und ich will beispielsweise  jetzt 5.000 Euro anlegen, warum soll sich dann der Leser mühsam zwischen etlichen Konzernen entscheiden, oder überhaupt Gedanken machen ? 

  

Er kauft sich nach deinem dafür halten dann z.B. nur einen Konzern, eine LVMH, welche seit 20 Jahren nur steigt, genau genommen in den letzten 5 Jahren im Schnitt 26 Prozent jährlich im Kurs zugelegt hat und hat keine Sorgen mehr. Dass bestimmte Branchen die Zugehörigkeit in diese Sternelisten natürlich erschwert ist, liegt doch auf der Hand (eine Konsum- oder Hygieneaktie wird hier wohl kaum in der Spitze erscheinen).

Muss ich die Begründung dafür jetzt wirklich mühsam niederschreiben.   

 

Lassen wir deine Ausflüge (Entscheidungen in der Regionalförderung, internationalen Wirtschaftspolitik, Milliardeninvestitionen oder gezahlten  Lohnsummen) so wichtig es sich auch anhört, einfach mal weg.

 

Mathematisch berechnet verhindert die reine Fokussierung von Qualitätsaktien auf die Trendfolge nämlich Gewinne (glaubt mir jetzt so wie so niemand). Das könnte ich rechnerisch ziemlich einfach - und für jeden Leser verständlich belegen oder auch vorrechnen. Ich befürchte aber einen **piep**storm der Anhänger, welche objektive Meinungen gar nicht lesen wollen und darin wie so oft sofort eine Blasphemie gegenüber des übrigens auch von mir geschätzten nmh wittern, (sofern sie sachlich eine Diskussion überhaupt führen wollen).

 

Bevor ich jetzt Romane verfasse, wenn man Sternelisten (diese Aktien sind nach meiner Prüfung meistens hochpreisig bewertet) als Grundlage für seine Käufe nimmt, sollte man sich zumindest darüber informieren, welchen Konzern man sich da auswählt und nicht nur auf die derzeit technische Analyse schauen. Das gilt übrigens für alle Aktienkäufe.

 

Es sei denn, dir ist einerlei, ob du Pflaumen oder Kirschen essen willst, Hauptsache, du hast Obst und zudem sehen sie sich beide auch ähnlich.

 

Grüße - Shane        

Glücksdrache
Legende
4.224 Beiträge

Hallo @frustrierter, @Thorsten_, @ppjjll

hallo Community, 

 

anbei wie gewünscht Langfristcharts einiger "Dauerläufer" Aktien. Ergänzt mit der zusätzlichen Benchmark LVMH und Rheinmetall*. Leider sind nicht alle über den gesamten Betrachtungszeitraum börsennotiert. Wer aber Spaß an Mathematik hat kann sich die Schlußkurse der jeweiligen Quartale ansehen, aufschreiben und die Steigung der Regressions-Geraden berechnen. 😊 Diese wäre auf Jahresbasis noch um Dividenden anzuheben. Der erste Blick ist aber bereits bei Betrachtung des Charts vor Dividenden beeindruckend

 

Quelle: comdirect Informer, Chartvergleich, Kundenansicht, abgerufen am 15.06.2023Quelle: comdirect Informer, Chartvergleich, Kundenansicht, abgerufen am 15.06.2023

 

Die tatsächliche Bildung von Vermögen auf Seite der Anteilseigner [u.a. Marktkapitalisierung] ist und bleibt ein wesentliches Kriterium, da muss ich nur die Grundzüge der Branche des Unternehmens und nicht jedes einzelne Geschäftsfeld verstehen. Und nicht das in Pressemeldungen kommunizierte Image der Wertschöpfung.

 

So zumindest meine subjektive Einschätzung. Ich hoffe das ist hilfreich und ich hoffe Euch gedient zu haben. 

 

Liebe Grüße

 

Gluecksdrache

 

 

* Rheinmetall dient lediglich als Benchmark einer manuell erkannten Aktie mit hoher Performance.