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Dividenden-Portfolio: So mache ich es

Marin
Mentor ★
1.472 Beiträge

Guten Abend liebe Community,

 

im Forum gibt es immer wieder Fragen und Diskussion zum Thema Dividende. Und bevor ich mir dazu jedes mal einen Wolf schreibe und das gleiche erzähle, mache ich es ganz egoistisch-pragmatisch: Ich stelle euch mein Dividenden-Portfolio vor (...und ihr dürft es gerne roasten).

 

Eines vorweg: Ich betreibe mehrere Portfolios:

  • Ein Casino-Porfolio, in dem mit wildem Zeug wie GameStop, BBBY oder Lithium gezockt wird. Kleine Einsätze, viel Spaß, z.T. wilde Gewinne.
  • Ein „Momentum-Portfolio“, in dem aktiv je nach Marktlage relativ rege ge- und verkauft wird. Hier landet auch die eine oder andere Sterneaktie. Das sehe ich als mein „Hauptdepot“ an.
  • Ein Dividenden-Portfolio, um das es hier gehen soll. Anlageziel: Aufbau einer passiven Einkommensquelle, die irgendwann groß genug sein soll, um in Schritt eins meine Arbeitszeit (Angestelltenverhältnis) zu reduzieren und in Schritt zwei vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Wann das sein wird, darauf lege ich mich nicht fest. Zu viele Variablen. Ein paar Jahre sind es bei mir sowieso noch. Unabhängig davon lautet das Ziel: Jährliche Steigerung der Dividendeneinnahmen um 10% im Vergleich zum Vorjahr. Erreicht wird diese Steigerung durch Erhöhung der Anlagesumme und durch organische Steigerungen der Dividenden.

 

Zum Vermögensaufbau ist dieses Portfolio nur bedingt geeignet. Wer sich einen reinen Kapitalstock ohne ausschüttenden Cashflow aufbauen möchte, ist mit anderen Strategien aus meiner Sicht besser beraten.

 

Aber zunächst der aktuelle Stand:

 

Dividendendepot.png

 

(da fällt einem wieder auf, wie hässlich alles im comdirect-Interface aussieht)

 

Folgende Prinzipien vertrete ich bei Dividendenwerten

  • Ich investiere nicht in Zykliker wie z.B. Autohersteller, Banken, Chemie- oder Ölwerte. Dort gibt es zwar hohe Dividenden, aber die Kursverläufe bewegen sich in der Regel in einem festen Tunnel auf und ab, sodass auf lange Sicht keine signifikanten Kursgewinne entstehen. Die Titel „günstig“ zu kaufen kann diesen Effekt kurz- bis mittelfristig ausgleichen, ändert aber nichts am oben Gesagten. Ich erwarte von Investments in Aktien unabhängig von der Strategie langfristig steigende Kurse. Ansonsten kann man ebenso gut in Anleihen oder sonstigen festverzinste Anlagen mit geringerer Risikoklasse investieren. Ich will in dem Depot auch nicht viel „traden“.
  • Gleiches gilt für alle möglichen REITs mit dauerhaften Kurs-Seitwärtsbewegungen.
  • Ebenso für Firmen mit Geschäftsmodellen, die aus meiner Sicht keine „Luft nach oben“ haben, wie z.B. Tabak.
  • Ich meide Aktien aus Ländern mit fetten Quellensteuern, denen man mit großem Aufwand selbst hinterherrennen muss, wie z.B. Frankreich, Dänemark, Italien. Teilweise wartet man über 8(!) Jahre auf die Steuererstattung und ärgert sich bis dahin über die miese Netto-Dividende. Achtet deshalb bitte nicht nur auf die Brutto-Dividendenrendite!
  • Die Firmen müssen eine vernünftige Dividendenpolitik vorweisen: stetige und ständige Steigerungen ohne Pause oder Unterbrechung; akzeptable Ausschüttungsquote; klares Bekenntnis zu einer aktionärs- und dividendenfreundlichen Firmenpolitik.
  • In der Dividendenhistorie zudem genau prüfen, ob die relative jährliche Steigerung auch angemessen hoch ist. Viele US-Firmen erhöhen ihre Dividende nur um 1 Cent pro Quartal, um ihren Status als Aristokrat oder dauerhafter Steigerer zu halten. Zum Beispiel Coca-Cola. Dieses Vorgehen verschleiert jedoch einen wichtigen Aspekt: Bei Coca-Cola wird die Dividende dieses Jahr insgesamt $1,76 betragen (4 x 44 Cent). Im nächsten Jahr mit ziemlicher Sicherheit $1,80 (4 x 45 Cent). Das ist eine jährliche Steigerung von gerade einmal 2,3%. Zu wenig, um von der mächtigen Stärke des Zinseszinses bei der Dividendendynamik zu profitieren. Hinzu kommt, dass solche „Steigerungen“ sogar in normalen Zeiten unter der Inflationsrate liegen können. Und dann komme ich meinem Ziel von jährlichen Dividendensteigerungen nur im Schneckentempo oder gar nicht näher. Sprich: Ich will eine vernünftige Wachstumsdynamik bei der Dividende sehen.

 

Das Depot lässt sich grob in diese Kategorien einteilen:

 

Die „Cashcows“

Unternehmen mit hoher Dividendenrendite (>5%), aber dafür geringerer Wachtumsdynamik bei Kursverlauf und Dividendensteigerungen. Diese Aktien sollen die durchschnittliche Dividendenrendite des Depot nach oben treiben:

Allianz

Iron Mountain

 

Die „Grower“

Diese Unternehmen haben eine relativ geringe Dividendenrendite (1,5-3%), aber dafür ein sehr dynamisches Wachstum der Dividenden. Bei Titeln wie American Tower, ASML oder UnitedHealth sogar im Bereich von ca. 20%/Jahr. Dazu bieten alle sehr solide langfristige Kursverläufe:

American Tower

ASML

Home Depot

Linde

NextEra Energy

PespsiCo

UnitedHealth

 

Die „Allrounder“

Manche Aktien sind so gut, die haben einfach alles: Hohe Dividende, hohes Dividendenwachstum, gute Kursentwicklung:

AbbVie

Broadcom

 

Die ETFs

Es gibt so viele tolle Dividendenaktien auf der Welt, leider kann und will ich sie nicht alle haben. Zudem kommt in einigen Jahren vielleicht der Punkt, an dem ich das Depot nicht mehr so aktiv managen möchte. Zudem ist die Teilfreistellung interessant. Daher baue ich mir langsam einen Grundstock an Dividenden-ETFs auf. Dort gelten die gleichen Maßstäbe wie oben genannt. Leider gibt es am Markt viel Schrott, der durch diese Kriterien durchrasselt, aber mit diesen dreien bin ich zufrieden. Weitere sind nicht geplant:

SPDR S&P US Dividend Aristocrats (A1JKS0)

Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield (A1T8FV)

VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (A2JAHJ)

 

Performance

Ich pflege meine Kursdaten leider nicht so genau, sondern tracke überwiegend die Dividenden. Das Depot dürfte dieses Jahr Kurstechnisch allerdings im Plus liegen (im mittleren einstelligen Bereich), was im Vergleich „zum Markt“ sehr gut ist. Es war aber auch das Jahr vieler Value-Werte, die ich glücklicherweise im Depot habe: AbbVie, Linde, PepsiCo,UnitedHealth…

 

Die angepeilten 10% Dividendenwachstum sind eher konservativ kalkuliert und werden in der Regel jedes Jahr übererfüllt. So auch dieses.

 

Zukunftsaussichten

Folgende „Baustellen“ stehen für 2023 auf der Agenda:

  • Das Depot ist mir zu US-lastig. An einem US-Übergewicht führt bei Dividenden nichts vorbei, aber bei den Einzelwerten sind es ca. 80% US-Anteil.
    • Lösung: Ich plane zwei Positionen (halbe Positionsgröße) bei Vonovia und der Deutschen Post. Ich bin wirklich kein Fan von deutschen Aktien, aber der Einstiegszeitpunkt erscheint mir bei beiden gut. Die Dt. Post hat momentan ca. 4% Rendite, Vononia ca. 6,7%. Allerdings erwarte ich von beiden Unternehmen ein klares Bekenntnis zur Dividendenpolitik, auch in diesen schweren Zeiten. Zudem möchte ich positive Chartbilder sehen. So richtig traue ich beide Firmen noch nicht, daher die kleine Positionen. Wenn beide nicht gut laufen, fliegen sie wieder.
    • Eine meiner Lieblingsaktien ­– Itochu –, die ich hier ausführlich vorgestellt habe, ist vor einiger Zeit unglücklich rausgeflogen und das freie Kapital woanders gelandet. Diese Position werde ich neu aufbauen. Ich kaufe, sobald die Aktie unter die GD200 fällt und diese dann wieder von unten durchstößt.
  • Der Anteil der drei ETFs am Depot soll verhältnismäßig größer werden. Begründung: siehe Absatz dazu.
  • Mehr als 20 Positionen möchte ich nicht in diesem Depot haben.

 

Abschließendes

Da Diskussionen über Investmentansätze hier oft zu moralischen Grundsatzstreitereien werden, bitte ich euch: Hier geht es um meine Dividendenstrategie, die zu meinem Lebensentwurf passt und – wichtig! – die mich gut schlafen lässt.

 

Mit diesem Disclaimer im Hinterkopf kann gerne über die Strategie selbst oder die enthaltenen Werte diskutiert werden. Ich hoffe, für einige waren einige hilfreiche Ansätze dabei.

 

Grüße aus einem nasskalten Flensburg

Marin

179 ANTWORTEN

Himbi
Autor ★★
11 Beiträge

Hallo @Marin ,

 

es gefällt mir wie strukturiert Du vorgehst. Ich mache mir schon viele Gedanken zu einzelnen Aktien aber eine echte Strategie für meine Anlage habe ich bislang nicht. Ich bin eher der Typ Sammler und liebäugle mit zu vielen Aktien, statt mich auf strategisch ausgerichtete Titel zu fokussieren. Ein sehr inspirierender Beitrag von Dir, vielen Dank dafür!

 

Grüße aus dem Allgäu

Himbi

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @Marin,

 

ja, Corona hat bei Sixt Vz. ertragstechnisch voll reingehauen. Die sind vielleicht für Dein Vorhaben doch etwas zu zyklisch. Übrigens hast Du die Dividendenwerte der Stammaktie gepostet, die Vorzugsaktie zahlte folgendermaßen:

 

3,72€2021
0,05€2020
0,05€2019
2,17€2018
4,02€2017
1,67€2016

 

In der Dividende für 2017 ist ein Sonderertrag aus dem Verkauf von DriveNow enthalten. Ich vermute für 2022 eine höhere Dividende, einfach weil Sixt nach den ersten neun Monaten ein neuen Rekordgewinn vermeldet hat: Das Konzernergebnis stieg von 250,1 Millionen Euro auf 361,6 Millionen Euro. Es könnte jedoch auch sein, dass 2023 aufgrund der schlechten Konjunktur und dem Ende der sehr guten Bedingungen für Mietwagenanbieter Schluss ist mit den Rekordergebnissen.

 

Mir ist übrigens im Nachhinein noch aufgefallen, dass ich es gut finde, dass Du nicht auf Dividendenfallen reingefallen bist. 👍

 

Ich höre Christian W. Röhl einfach gerne zu, auch wenn ich manche Geschichten von ihm nicht nur einmal gehört habe. Seine Art zu reden hat etwas sehr bodenständiges, seriöses. Das ist mir jedenfalls viel lieber als Geschichten von Elon Musk oder Cathie Wood zu hören. Es gibt ja Gerüchte in der Community, dass ich mit Herrn Röhl verwandt sei. Diese kann ich weder dementieren noch bestätigen.

 

Grüße aus Dresden

sonnen w. brille (das "w" steht für wikifolio)

Marin
Mentor ★
1.472 Beiträge

@ehemaliger Nutzer 

Da ich faul war, habe ich die Dividendenhistorie von Sixt schnell bei finanzen.net nachgeschlagen, obwohl ich weiß, dass das ein Saftladen ist. Ich dachte, das werden die ja wohl noch hinbekommen. Falsch gedacht – für beide Aktiengattungen sind dort die gleichen Dividenden eingetragen. Nochmal: Saftladen!

 

Dass du die Verwandtschaft zu Christian W. Röhl weder dementieren noch bestätigen kannst, lässt für mich nur einen Schluss zu: Du bist Christian W. Röhl. Aber ist tatsächlich immer noch besser, als Cathie Woods oder Elon Musk zu sein.

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 

ein schönes Thema, schön lesbar dargestellt. Super. @Marin : Da habe ich beim Lesen gleich das Gefühl, dass da jemand etwas so richtig schön richtig gemacht hat.

 

Spoiler
So super, dass ich vorsichtshalber nach Haaren in der Suppe suche, damit nicht allzu viel Dividenden-Euphorie entsteht...
Vergl. auch: Marke Eigenbau: 18 Prozent Dividendenrendite selbst gebastelt von nmh.

"If anybody's responsible for the disappearing dividend, it's the U.S. government, which taxes corporate profits, then taxes corporate dividends at the full rate, for so-called unearned income. To help their shareholders avoid this double taxation, companies have abaandoned the dividend in favor of the buyback strategy, which boosts the stock price."

So Peter Lynch in "One up on Wall Street".

Auch bei uns ist jenseits der Freibeträge durch die Besteuerung der Dividenden eine Gesamtrendite von 8% längst noch keine Gesamtrendite von 8%.

Bei 4% Dividende plus 4% Kursgewinn = 8% fällt (Freibetrag als marginal ausgeklammert) jährlich ~ 7% Kapitalerhöhung an.

Über 30 Jahre ergibt das bei einer Einmalanlage 761% des eingezahlten Geldes also 661% Zugewinn, wovon netto 500% Zugewinn verbleiben.

Bei 0% Dividende plus 8% Kursgewinn = 8% fällt (Freibetrag als marginal ausgeklammert) jährlich ~ 8% Kapitalerhöhung an.

Über 30 Jahre ergibt das bei einer Einmalanlage 1006% des eingezahlten Geldes also 906% Zugewinn, wovon netto 677% Zugewinn verbleiben.

Der Dividendenanleger hat bei gleicher Gesamtrendite 23% weniger, als der Wachstumsanleger (der 29% mehr hat, als der Dividendenanleger).

Das ist ein spürbarer Unterschied.

Das heißt nicht, dass ich gegen Dividendenaktien argumentieren möchte.

Man sollte bloß die unterschiedliche steuerliche Behandlung kennen.

Mit Glück, wenn's gut genug passt, kann ein thesaurierender Dividenden-ETF die Einzelwerte ersetzen, die Zinseszinsdelle (teilweise) überbrücken und mit der Teilfreistellung (die den fehlenden Teil der Zinseszins-Delle ausgleichen soll) der Erträge zusätzlich locken.

Einen Der Werte aus dem Ausgangsbeitrag habe ich aber auch als Einzelwert im Depot.

Warum? Eine gute Aktie wird durch die relative steuerliche Diskriminierung der Dividenden allein nicht zu einer schlechten Aktie.

Eins würde ich allerdings nicht tun: mich willkürlich auf Dividendentitel versteifen.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

CurtisNewton
Legende
4.845 Beiträge

@Klimaaprima  schrieb:

[...]

Hapag- Loyd (zudem interessant wegen einer ordentlichen Kurskorrektur bis Oktober)

[...]

Grüße


Frachtbranche wäre ich eher vorsichtig, das ist auch eher zyklisch  Heute war ein Bericht im HB, die Charterraten brechen gerade vollkommen zusammen. Die Pazifik Route von Asien nach Kalifornien sei aktuell günstiger als vor Corona, gleichzeitig sind aber die Kosten gestiegen und man habe im Kaufrausch  der Lieferkettenstörung so viele neue Schiffe bestellt das eher mit Überkapazitäten zu rechnen sei.

 

Gruß

Curtis.

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

Marin
Mentor ★
1.472 Beiträge

@KWie2 

Deine Rechnung stimmt und ich bin mir dessen vollkommen bewusst. Nichts desto trotz habe ich mich für diesen Dividendenweg für die Zukunft entschieden, da es aus meiner Sicht am besten zu meinem geplanten Lebensentwurf und meinen persönlichen/psychologischen Präferenzen passt. Wie gesagt ist es eine höchst individuelle Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss und für die es vermutlich kein pauschales "richtig oder falsch" gibt. Wichtig ist wie gesagt nur: Die ganze Sache sehr gut überdenken, ausprobieren, bei Bedarf dabei ein paar Mal auf die Nase fallen, lernen, verbessern, konsequent sein und am Ende hoffentlich ruhig schlafen.

 

@CurtisNewton 

Ich sehe das auch wie du und glaube, dass die diesjährige Monster-Dividende von Hapag-Lloyd in der Form nicht weiter existieren wird. In der Transportbranche würde ich auch lieber abwarten, was von dem Boom übrig bleibt, sobald die Welt wieder einigermaßen normal geworden ist. Zur Veranschaulichung das von dir geschriebene in Form einer Grafik:

 

20ylzdkncs0a1

 

 

Außerdem Neuigkeiten zur generellen Entwicklung des Depots:

Den urprünglichen Plan, in Vonovia zu investieren, habe ich verworfen. TAG Immobilien hat gestern angekündigt, die Dividende komplett(!) zu streichen. Das ist ein ziemlicher Hammer und lässt darauf schließen, dass es Immobilien-Unternehmen doch schlechter geht, als sie durchblicken lassen haben. Mein Bauchgefühl bei Vonovia war sowieso nicht so gut.

 

Ich habe mich deshalb entschieden, dem Tipp von @ehemaliger Nutzer (vielen Dank!) zu folgen und stattdessen mit halber Positionsgröße in DEFAMA (A13SUL) zu investieren. Ich habe mich über das Unternehmen genauer informiert und Geschäftsmodell, Geschäftsentwicklung und Zukunftsaussichten haben mich überzeugt. Ebenso die Tatsache, dass die Ausschüttungsquote für ein Immobilienunternehmen sehr gering ist und die aktuellen guten Wachstumsraten für die Dividende aus meiner Sicht problemlos aufrecht erhalten werden können. Ich gehe davon aus, dass die Märkte im Q1 2023 nach unten korrigieren werden und halte bis dahin das Pulver für die geplanten Käufe trocken.

Glücksdrache

Hallo @Marin,

 

in Deinem Eröffnungsbeitrag zu diesem interessanten Thema hast Du darum gebeten, Dein Depot doch bitte zu roasten. Dieser Bitte kann ich leider nicht nachkommen. 

 

Denn: Es sieht für mich sehr gut und perfekter als das Gluecksdrache-Echtdepot aus und auch die Ländergewichtung ist beeindruckend. Mit der Allianz und der Deutschen Post hast Du die beiden Aktien gefunden, die noch am ehesten "Weltwirtschaft" in Deutschland widerspiegeln und nicht unter dem Beschuß der verschiedenen, allerdings legalen Geldwasch- und Umverteilungsmaschinen des Noch-Bundeskanzlers Scholz stehen. Da dies hier nicht der Themenbereich "Wirtshaus" ist möchte ich es bei dieser Andeutung der Bedrohung für Aktien mit Länderkennung "DE" belassen. 

 

Mit Deinem Depot mit hohen Dividenden kannst Du einen Multiplikator der Erträge anwerfen und somit Dein Vermögen steigern. Anders als beim "Thesaurierer" hast Du auch bei jeder Dividende die Möglichkeit die Investmententscheidung neu zu treffen.

 

Um allerdings der Glücksdrachen-Tradition bei comdirect gerecht zu werden werfe ich noch kurz die Ping An Aktie in den Raum, die aktuell mit 5,53 Prozent Dividendenrendite im Informer angezeigt wird. 

 

Darf ich noch ganz kurz fragen, wann Du denn AbbVie entdeckt hast? Bei mir war es etwa vor zwei Jahren. 

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 


@Marin  schrieb:

@KWie2 

Deine Rechnung stimmt und ich bin mir dessen vollkommen bewusst. Nichts desto trotz habe ich mich für diesen Dividendenweg für die Zukunft entschieden, ...

Wie schon gesagt, ich bin beeindruckt.

Und Du hast ja Deine 3 Portfolios und deren Rollen allesamt beschrieben.

Dass man in der Entnahmephase ggf. etwas von Performanceoptimierung richtung geringerer Volatilität umschichten könnte, ist ja wieder einmal ein nur durch unser Steuerrecht ausgebremster, sonst recht naheliegender Ansatz.

Spoiler
Die steuerliche Katastrophe kann man wiederum minimieren, indem man Häppchenweise je für ein bis 5 Jährchen gut stehende Wachstumswerte gegen Dividendentitel tauscht, aus denen man bevorzugt die Entnahmen herauszieht (außer, es stünde gerade eine Gewinnmitnahme im "Wachstumsteil" an, die man dann natürlich auch direkt entnehmen könnte).
Braucht man dann für die Dividendentitel die entsprechende Erfahrung - Du hast sie im kleinen Dividendenportfolio erarbeitet!

Und bei geringer Volatilität denken wir an die von P. Lynch als "stalwarts" (engl. die robusten, die unbeugsamen) bezeichneten Werte die früher klassische Kandidaten für Dividendentitel gewesen wären.

 

Beim zweiten Blick fällt mir auf, dass ich neben der einen Aktie im Depot auch zwei Werte aus dem Dividendenportfolio in Watchlists unter Beobachtung habe, die es aber bisher nicht ins Portfolio geschafft haben.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Marin
Mentor ★
1.472 Beiträge

@Glücksdrache 

Ich wusste doch, dass man dich mit deinem Liebling – der Allianz-Aktie – glücklich machen kann! Ohne die derzeitige Regierung allzu sehr in Schutz nehmen zu wollen: Deutsche Aktien waren auch davor meist schon besonders gute Wahl. Aber um es positiv zu sehen: Wenn man nicht viel erwartet, kann man nicht so sehr enttäuscht werden.

 

Ping An ist mir bekannt, aber China-Aktien sind für mich momentan nicht interessant. Mit Allianz und UnitedHealth habe ich zudem schon zwei Versicherungen im Depot, das genügt mir.

 

AbbVie habe ich seit ca. Mitte 2021 in Tranchen gekauft, mein durchschnittlicher Kaufkurs liegt bei ~101€. Da war aber auch viel Glück dabei. Dass die Aktie dieses Jahr so rennen wird, hätte ich selbst nicht geglaubt. Ich hatte sie davor immer als klassischen Dividenden-Seitwärtsläufer wahrgenommen.

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

 


@CurtisNewton  schrieb:

@Klimaaprima  schrieb:

[...]

Hapag- Loyd (zudem interessant wegen einer ordentlichen Kurskorrektur bis Oktober)

[...]

Grüße


Frachtbranche wäre ich eher vorsichtig, das ist auch eher zyklisch  Heute war ein Bericht im HB, die Charterraten brechen gerade vollkommen zusammen. Die Pazifik Route von Asien nach Kalifornien sei aktuell günstiger als vor Corona, gleichzeitig sind aber die Kosten gestiegen und man habe im Kaufrausch  der Lieferkettenstörung so viele neue Schiffe bestellt das eher mit Überkapazitäten zu rechnen sei.

 

Gruß

Curtis.

 


Hallo @CurtisNewton, vielen Dank für den Hinweis, sehe ich auch vorsichtig und die Kommentare zur Frachtbranche sind allgemein nicht wirklich zuversichtlich.

 

Ich hatte die Aktie für 171€ Mitte Okober ins Portfolio holen können und mittlerweile den Stoppkurs auf 163€ nachgezogen. Dann war es halt außer ein paar negative Spesen nix gewesen. Aber vielleicht gibt es ja doch noch ein Weihnachsaufschlag + Dividende. Langfristig sehe ich die Aktie auch noch nicht in meinem Portfolio, aber mal schauen...Grüße