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24.09.2019 23:03 - bearbeitet 24.09.2019 23:04
Hallo liebe Community,
nachdem ihr mir in meinem ersten Thread sehr bei der Auswahl meiner ETFs geholfen habt, beschäftigt mich doch noch einmal das Thema ausschüttend/thesaurierend und zwar hinsichtlich des Zinseszinseffekts.
Meine Ausgangssituation:
- 500 € monatlich ansparen für die Altersvorsorge (rund 30 Jahre Anlagehorizont)
- Zusammenveranlagung, haben aktuell 1.400 € Sparerpauschbetrag noch zur Verfügung (bislang nur Tagesgeld)
Laut der bekannten Faustformel sind ja bis ca. 120.000 € (Zusammenveranlagung) Ausschütter besser. Diese hätten wir bei 500 € monatlich und durchschnittlich 6 % Rendite pro Jahr nach etwa 13 Jahren erreicht. Anschließend würde/n der/die Ausschütter im Depot verbleiben und es würde begonnen werden, einen Thesaurierer zu besparen.
Nun meine Frage:
Statt möglichen 30 Jahren bespare ich den/die Thesaurierer also nur etwa 17 Jahre. Beginnt der Zinseszins nicht aber nach 10-15 Jahren erst so richtig zu greifen und für mich zu arbeiten? Also habe ich nach 30 Jahren Thesaurierer nicht am Ende wesentlich mehr Geld zusammengespart als mit 13 Jahren Ausschütter und anschließend 17 Jahren Thesaurierer? (Bei lediglich 15 Jahren Anlagehorizont wäre die Sache ja klar pro Ausschütter.)
Entschuldigt, weil hier schon wieder das Thema ausschüttend/thesaurierend aufgemacht wird, aber vor beschriebenen Hintergrund konnte ich nirgends etwas dazu finden.
Vielen Dank vorab für’s Licht ins Dunkle bringen! 🙂
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
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24.09.2019 23:24 - bearbeitet 24.09.2019 23:45
N'Abend @mart ,
ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstehe, aber ich versuche es mal zu erahnen.
Wenn ich dich recht verstehe, gehst du davon aus, dass du bei einem ausschüttenden ETF die Ausschüttungen links liegen lassen sollst? Dem ist natürlich nicht so. Im Idealfall reinvestierst du die Ausschüttungen direkt wieder mit der nächsten Sparrate. Einfach (kostenfrei) die Sparrate vor der nächsten Orderausführung händisch anpassen. Gewissermaßen machst du so aus einem Ausschütter deinen eigenen Thesaurierer, profitierst also ebenfalls vom Zinseszins-Effekt. Gibt wohl auch Banken, bei denen man Ausschüttungen automatisch reinvestieren lassen kann. Wird von einigen hier im Forum gewünscht, wurde jedoch bislang leider nicht umgesetzt.
Viele Grüße,
Buddy
Edit: Ich glaube jetzt hab ich dich verstanden. Du beziehst deine Frage mehr darauf, dass quasi beim Ausschütter "die Rakete Zinseszins" noch nicht zünden würde, du schon auf Thesaurierer wechselst und dann wird's auch da ewig keinen ordentlichen Zinseszinseffekt geben?
Da hast du einen Denkfehler.
Ein ETF mit 10.000€ und 8% (dein Diagrammbeispiel) ergibt 800€.
Ein Jahr später bei gleichem Zins schon 864€.
Zwei ETF mit je 5.000€ und je 8% ergibt jeweils 400€ - in Summe als auch 800€.
Ein Jahr später dann 432€ je ETF. In Summe also auch wieder wie im ersten Fall bei 864€.
Du siehst, es macht auch in Bezug auf Zinseszins keinen Unterschied, wenn man gleiche Zinssätze zu Grunde legt.
25.09.2019 00:29 - bearbeitet 25.09.2019 00:29
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25.09.2019 00:29 - bearbeitet 25.09.2019 00:29
Hallo @mart,
nichts für ungut, und ich weiß auch nicht, ob @buddy vielleicht schon die richtige Antwort auf deine Frage erraten hat, aber leider hast du deine Frage für mich völlig unverständlich formuliert (und das obwohl du vollständige deutsche Sätze benutzt hast 😉 ). Vielleicht kannst du es nochmals verständlicher ausführen...
Ich vermute du bist einem ganz einfachen Verständnisproblem aufgesessen. Es geht bei der Wahl zwischen thesaurierend oder ausschüttend ganz allein um das Optimieren der Steuerlast. Vorausgesetzt du reinvestierst alle Ausschüttungen, hast du ganz einfach nach x Jahren am Ende mehr, wenn du die ganzen x Jahre über deinen Freibetrag ausgeschöpft hast. Und das funktioniert eben nur mit ausschüttenden Fonds.
Gruß
baha
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am 25.09.2019 03:20
Ich kann Deinen Gedanken ehrlich gesagt auch nicht ganz folgen.
Vor allem kann ich auch nicht nachvollziehen was Du mit dem Chart zeigen willst.
Bedenke aber bitte, dass es nichts bringt, einfach den Depotstand zu berechnen. Der ist natürlich beim Thesaurierer am höchsten weil zwischenzeitlich nichts abfließt. Relevant ist eigentlich nur was ganz am Ende, also nach Verkauf des finales Depots und Abzug der dann fälligen Steuer, netto bei Dir ankommt.
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am 25.09.2019 04:34
Um es dir einfach zu machen: Versuche kurz mal das Ganze gedanklich getrennt zu betrachten:
1. den Ausschütter wählst du (bis zum Erreichen des Freibetrags) REIN AUS STEUERLICHEN GRÜNDEN. (den Rest erspar ich mich jetzt!)
2. Der Zinseszins-Effekt greift GRUNDSÄTZLICH ab der ersten Ausschüttung. Weil wenn er das nicht machen würde käme es NIE dzu. Das tut der aber auch nur weil das ausgeschüttete Geld von dir manuell REINVESTIERT wird. Machst du das nicht entfällt der Zinseszins loghischerweise.
Das war es auch schon
Gruß Crazyalex
An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!
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am 25.09.2019 06:59
Hallo zusammen,
entschuldigt bitte, dass ich mich anscheinend nicht eindeutig ausgedrückt hatte, wobei ich ehrlicherweise auch gerade nicht weiß, wie ich es hätte anders schreiben sollen 🙂
Selbstverständlich gehe ich davon aus, den Ausschütter die ersten 13 Jahre korrekt zu nutzen, sprich die Ausschüttungen direkt wieder anzulegen.
@buddy, mit deinem Edit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen und meine Frage quasi beantwortet. Aber auch bei euch, @baha, @GetBetter und @Crazyalex, konnte ich etwas für mich mitnehmen und ihr habt letzte Zweifel beseitigt.
Mein Fazit aus euren Antworten:
Ich werde bei meinem ursprünglichen (und dem empfohlenen) Weg bleiben und zunächst solange einen Ausschütter besparen, bis der Sparerpauschbetrag ausgenutzt ist und dann auf Thesaurierer wechseln. Danke euch!
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am 25.09.2019 08:23
@baha schrieb:… wenn du die ganzen x Jahre über deinen Freibetrag ausgeschöpft hast. Und das funktioniert eben nur mit ausschüttenden Fonds.
Na ja, nur mit Ausschüttern … Man kann auch jeweils passende Mengen von Thesaurierern (oder auch Ausschüttern) verkaufen und wieder kaufen, damit kann man den Freibetrag meistens schon früher und vollständiger ausnutzen. Es ist aber deutlich mehr Aufwand, und man muß auch auf die Kosten achtgeben.
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am 25.09.2019 18:15
In Anlehnung an Deine Kurven habe ich endlich mal eine schon lange geplante Berechnung in Excel umgesetzt und diese mit den von Dir angenommenen Werten gefüttert:
- Sparrate: 500 €/Monat
- Anlagehorizont: 30 Jahre
- 6% Jahresrendite, aufgeteilt in 4% Kursgewinne + 2% Ausschüttungsquote
- Verfügbarer Steuerfreibetrag: 1.400 €
- Anfänglicher Einmalinvest: 10.000 €
- Steuersatz: 26,375%
Demnach wäre der ideale Zeitpunkt für den Wechsel vom Ausschütter auf den Thesaurierer nach 8 Jahren. Auf die Art ergibt sich die max. Nettogewinn am Ende der Laufzeit.
Natürlich waren ein paar Vereinfachungen nötig:
- Es gibt während des Betrachtungszeitraums keine Änderungen der Steuergesetzgebung
- Die Rendite wird gleichmäßig erwirtschaftet und die Ausschüttungen steigen konstant
- Der verfügbare Steuerfreibetrag bleibt konstant bei 1.400 € (eher unrealistisch)
- Das Depot wird im Jahr nach Ende des Anlagehorizonts komplett auf einen Schlag verkauft
- Es sind weder Gebühren noch Vorabpauschalen berücksichtigt
Die rote Linie entspricht der Summe aus ausschüttendem und thesaurierendem Anteil (beide gestrichelt).
Blau ist bei Investment nur in Thesaurierer, violett bei Investment nur in Ausschütter.
Man erkennt, wie der Zinseszinseffekt in allen Varianten wirkt.
Und nochmal: DIe Kurven entsprechen dem jeweiligen Depotstand.
Jeweils gezahlte Steuern sind abgezogen, gestundete Steuern sind noch enthalten.
Daher liegt die rote Kurve knapp unterhalb der Kurve des Thesaurierers (aufgrund des ausschüttenden Anteils wurden ja immer wieder Steuern abgeführt), es ist aber der größere Teil bereits als versteuert zu betrachten, so dass beim finalen Verkauf deutlich weniger Steuer gezahlt werden muss.
So erklärt sich dann auch der höhere Netto-Gewinn im Säulendiagramm.
PS: Keine Garantie für die Korrektheit der Berechnung.
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25.09.2019 19:17 - bearbeitet 25.09.2019 19:21
@GetBetter, Wahnsinn! Ich danke dir vielmals für deine Zeit und Mühe!
Ich habe 3 Fragen dazu:
1) Das bedeutet, dass dann nach Verkauf, also nach Steuern, der rote Mix recht deutlich die Nase vorn haben wird, richtig? Und blau und violett würden dann einigermaßen gleichauf liegen, aber eben unter dem Mix, richtig?
2) Wenn ich beginne, den Thesaurierer zu besparen, bleibt der Ausschütter ja weiterhin im Depot. Demzufolge wird unser Freibetrag ja dann relativ zügig und Jahr für Jahr mehr überschritten, weil der Ausschütter (hoffentlich) an Wert gewinnt. Diese Überschreitung muss ich dann bei der Steuererklärung angeben, richtig?
3) Damit ich deine Rechnung nachvollziehen kann: Warum unterscheidet sich deine Berechnung (8 Jahre) so sehr von der vom Sparrechner (12 Jahre)? Was hast du anders gemacht?
Vielen vielen Dank!
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am 25.09.2019 21:13
@chi schrieb:
@baha schrieb:… wenn du die ganzen x Jahre über deinen Freibetrag ausgeschöpft hast. Und das funktioniert eben nur mit ausschüttenden Fonds.
Na ja, nur mit Ausschüttern … Man kann auch jeweils passende Mengen von Thesaurierern (oder auch Ausschüttern) verkaufen und wieder kaufen, damit kann man den Freibetrag meistens schon früher und vollständiger ausnutzen. Es ist aber deutlich mehr Aufwand, und man muß auch auf die Kosten achtgeben.
Stimmt natürlich, über diesen Weg geht's auch!

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