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50 Prozent bis Weihnachten: Papiere mit frischen Kaufsignalen

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Börsenfreunde (m/w),

 

war es das jetzt mit der Baisse? Seit Jahresanfang läuft der DAX nach unten, schon dreimal gab es Hoffnung, dass der Boden erreicht ist -- und dreimal waren es nur Bärenmarktrallys, mit anschließend neuen Tiefs. Sowohl die Erholung im März als auch der kleine Aufwärtstrend Ende April und dann im Juli waren eine Falle: Die Weltbörsen zeigen sich 2022 von ihrer schlimmen Seite.

 

Und jetzt geht es seit Anfang Oktober wieder nach oben. Der September hat seinem Ruf als Crashmonat alle Ehre gemacht, seitdem sieht es besser aus -- kommt die Jahresendrally? Vom Tief bei 11860 Punkten hat der DAX bereits wieder fast zwölf Prozent gewonnen. Die Bärenmarktrally ist in vollem Gang. Wird es mehr als das? Die obere Begrenzungslinie des seit Januar intakten Abwärtstrends verläuft bei etwa 13230 Punkten. Und genau bis dahin ist der DAX gelaufen. Es wird jetzt sehr davon abhängen, ob unser Börsenbarometer nächste Woche deutlich darüber steigen kann. Doch erst wenn der DAX auch nachhaltig über die fallende 200-Tage-Linie (aktuell bei 13689 Punkten) steigt, besteht aus technischer Sicht wirklich Hoffnung für eine mittelfristige Trendwende. Bis dahin sind es noch gut 400 Punkte, doch spätestens dann wird dem DAX die Puste ausgehen. "Nachhaltig" bedeutet, dass der DAX eine oder zwei Wochen lang über der 200-Tage-Linie schließen muss. Das wird er sicher nicht beim ersten Anlauf schaffen. Denn:

 

Auch aus Sicht der Marktbreite besteht bisher kein Grund, stärker zu investieren. Noch immer liegen weltweit nur 30 Prozent aller Aktien über ihrer jeweiligen 200-Tage-Linie. Erst wenn sich dieser Wert über 50 Prozent einpendelt, ist der Bärenmarkt offiziell beendet. Das "Weltmomentum", also der Durchschnitt der RSL-Werte (Aktienkurs geteilt durch 200-Tage-Schnitt) aller Aktien weltweit liegt bei 91 Prozent und muss über 100 Prozent steigen, damit Entwarnung gegebenen werden kann. Dazu kommt:

 

Die Fundamentaldaten machen ebenfalls nicht allzu viel Hoffnung. Auch wenn die Berichtssaison in Amerika bisher passabel gestartet ist, sind die meisten Gewinnschätzungen gerade für Tech-Aktien noch immer zu hoch. Was passiert, wenn Gewinnerwartungen nicht erreicht werden, hat man letzte Woche bei Microsoft, Alphabet und Amazon gesehen. Diese Titel sind noch immer recht hoch bewertet, und so gibt es dort aktuell mehr Risiken nach unten als Chancen nach oben. Greife nie in ein fallendes Messer!

 

Die derzeitige Erholung verschafft uns etwas Luft zum Durchatmen, aber wir befinden uns weiterhin bisher nur in einer typischen Bärenmarktrally -- wie im April und Juli. Diese kann möglicherweise noch etwas weiter laufen, aber die zugrundeliegenden Rahmendaten bleiben größtenteils unverändert sehr schlecht. Eine generelle Trendwende nach oben sehe ich in den nächsten Monaten nicht. Im Gegenteil: Die aktuellen politischen Entwicklungen in China sind für den Aktienmarkt sehr beunruhigend! Solange beispielsweise die Null-Covid-Strategie in China mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft nicht beendet wird, kann es nicht nachhaltig nach oben gehen.

 

Viele Unternehmen profitieren im Moment noch von hohen Auftragsbeständen, die sie bei abflauenden Lieferkettenproblemen abbauen können. Doch der Überhang wird irgendwann abgearbeitet sein. Schwächelt dann auch noch die Konjunktur und neue Aufträge bleiben aus, wird das zu weiteren Gewinnrevisionen führen und den Druck auf die Aktienkurse erhöhen. Auch der Rückenwind vom schwachen Euro wird sich drehen, falls der Markt 2023 zu der Einschätzung gelangt, dass die Fed viel, die EZB aber noch nicht genug gegen die Inflation tut. Ein gutes drittes Quartal heißt also nicht, dass alle Sorgen weggewischt sind. Einer nachhaltigen Trendwende stehen auch die immer noch zu hohen 2023er-Konsensschätzungen im Weg. Deswegen:

 

Langfristig sind die Bewertungen in Europa teilweise schon interessant, aber dem Markt fehlt auf absehbare Zeit ein Katalysator, der die Trendwende bringt. Zum Beispiel das Ende des Krieges in der Ukraine -- leider setzt Putin auf Eskalation. Auch wenn mit Sicht auf Jahrzehnte die Aktienbörse immer nach oben läuft: Im Moment fährt man mit einer hohen Bargeldquote gut. Aktien würde ich weiterhin nur selektiv kaufen, wenn sich bereits ein Aufwärtstrend etabliert hat. Denn eine vermeintlich niedrig bewertete Aktie bringt Euch nichts, wenn Ihr die einzigen seid, die das erkannt haben und sonst niemand kaufen will!

 

Aus diesem Grund darf man sein Depot weiterhin mit Puts absichern. Empfehlungen habe ich in den letzten Wochen gegeben. Dabei sind drei Produkte zu unterscheiden, die von fallenden oder jedenfalls nicht stark steigenden Aktienkursen profitieren werden:

  • Klassische Put-Optionsscheine ("plain vanilla") eignen sich, um Euer Depot gegen einen echten Crash abzusichern. Für den DAX wäre das etwa der PD72CM, für den Nasdaq der PH70Q6. Diese Papiere verlieren, wenn die Aktienkurse steigen, aber eben auch umgekehrt. Auf fallende Kurse sollte man besser mit solchen Put-Optionen als mit Hebelzertifikaten (Turbo) setzen, weil der Volatilitätsanstieg bei einem Crash den Effekt fallender Kurse verstärkt: Inhaber eines Puts profitieren dann doppelt! Wenn Ihr andere Puts auswählen wollt, achtet bitte auf die drei bekannten Kriterien: Ausreichend lange Restlaufzeit, ausreichend tief im Geld und niedrige implizite Volatilität.
  • Discount-Put-Optionen (DP): Mit Papieren wie dem PH52T2 oder PD1PA7 setzt man darauf, dass die Bärenmarktrally in den nächsten Wochen endet und der DAX nicht mehr stark steigt. Wenn der DAX an Weihnachten unter 13600 Punkten steht -- so wie derzeit -- gibt es beim PD1PA7 eine Auszahlung von 5 Euro -- Gewinn also satte 50 Prozent! Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass dieses Papier einen Totalverlust produziert, wenn der DAX an Weihnachten über 14100 geklettert ist. Aber dann freut Ihr Euch über dicke Gewinne im Aktiendepot. Beim PH52T2 werden 20 Euro zurückgezahlt, falls der DAX Ende Januar 2023 unter 12800 notiert -- Gewinn fast 100 Prozent. Ein Totalverlust entsteht, wenn der DAX dann über 14800 steht. Bitte nur Spielgeld investieren.
  • Discount-Put-Plus-Optionen (DPP) sind etwas konservativer als DP. Hier gibt es eine Barriere, die ständig aktiv ist, nicht erst bei Fälligkeit. Wenn die Barriere während der Laufzeit niemals berührt wird, dann wird der DPP zu seinem Maximalbetrag eingelöst. Interessante Optionen sind PD8CTF oder der sehr konservative PD6CDQ. Beide Papiere bezahlen am 22.12.2022 genau 40 Euro, falls der DAX bis dahin niemals über die Barriere bei 14200 (CTF) oder 14800 (CDQ) geblickt hat. Hier sind mit hoher Wahrscheinlichkeit 50 Prozent bzw. 12 Prozent bis Weihnachten drin! Falls die Barriere zwar während der Laufzeit mal überschritten wurde, aber der DAX Mitte Dezember wieder unter die Barriere gefallen ist, richtet sich die Rückzahlung nach dem dann aktuellen DAX-Stand. Ein Totalverlust entsteht nur, wenn der DAX auch Mitte Dezember noch über der Barriere notiert.

Die genaue Funktionsweise dieser Optionen hat mein Nachbar hier beschrieben. Ihr werdet es erleben: Es ist befriedigend, wenn man auch dann viel Geld verdient, wenn Aktien nicht stark steigen. Gleichzeitig sind Puts aber wie alle Optionsgeschäfte sehr riskant und eignen sich daher nur als kleines Gegengewicht für ein gut ausgestattetes, gemischtes Aktiendepot. Doch zurück zur Sache:

 

Was kaufen wir jetzt? Für alle, die nicht bis Dezember* warten wollen, habe ich hier einige Vorschläge. Denn tatsächlich gibt es in den letzten Wochen vermehrt Papiere, die nach längerer Zeit mal wieder ihre 200-Tage-Linie von oben sehen. Solch ein Durchbruch durch den gleitenden Durchschnitt nach oben ist ein starkes Kaufsignal. Die Aktien sind, vor allem wenn auch die fundamentale Bewertung passt, durchaus für zehn oder zwanzig Prozent bis Weihnachten gut. Allerdings sollte man bei diesen Trades immer mit strengen Stoppkursen etwas unterhalb der 200-Tage-Linie arbeiten. Denn sollte sich der Ausbruch als Fehlsignal erweisen, kann es schnell wieder deutlich nach unten gehen!

 

Hier also die Liste der Titel, die in den letzten beiden Wochen nach längerer Zeit ihre 200-Tage-Linie wieder zurückerobert haben.

 

WKN    Titel           Stopkurs (Euro)      Alternative

-------------------------------------------------------

894565 Ashtead Group PLC Re      44

A2DYYS Brembo S.p.A. Azioni       8,50

HV1DB6 DAXplus Seasonal Str      57

556520 DUERR AG AKTIEN O.N.      22           PN19RT

A3CSML General Electric Co.      62 

A2ANV3 ING Groep N.V. Aande       8,00        PE3HA5

850628 JPMorgan Chase & Co.     110 

A1W66W Moncler S.p.A. Azion      40
552484 Netflix Inc. Registe     220
522090 Nexus AG Inhaber-Akt      48

A0MSN1 Nynomic (m-u-t AG Me      29

716460 SAP AG SYSTEME ANW.P      87           SN2XM6

914508 Take-Two Interactive     115 

A2PSEA Verallia SA Actions       23,50

766710 Vossloh AG Inhaber-A      32

 

 

Zusätzlich gab es in den letzten Wochen auch einige Aktien, die aufgrund einer Sondersituation ihre 200-Tage-Linie zurückerobert haben, etwa durch ein Übernahmeangebot, beispielsweise GSW Immobilien, home24, SLM oder Siemens Gamesa. Die habe ich für die heutige Liste aber herausgefiltert. Spekulationen auf einen Nachschlag bei der Übernahme oder ähnliche Sondersituationen sind ein besonderes Thema und sollen ein anderes Mal diskutiert werden.

 

Dieses Mal ist ein interessantes Zertifikat von Unicredit (HVB) dabei. Das "DAXplus Seasonal Strategie" (WKN HV1DB6) investiert in den Monaten von Oktober bis Juli in den DAX und hält in den schwierigen Börsenmonaten August und September Cash. Das Papier existiert seit November 2010 und hat seitdem stolze 177 Prozent gewonnen. Zum Vergleich: Der DAX hat im gleichen Zeitraum ziemlich genau 100 Prozent zugelegt. Dies zeigt die Überlegenheit der simplen Strategie, die beiden Sommermonate einfach auszulassen!

 

A propos Zertifikate: Einige Aktien kann man auch gut über Discount- oder Bonuszertifikate abbilden (siehe Spalte "Alternative"). Ihr bekommt die Aktie mit einem Discount, habt dafür aber nur ein begrenztes Kurspotenzial. Diese Zertifikate sind bei comdirect für 3,90 Euro Provision vergünstigt handelbar.

 

Die Aktie von Moncler ist wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Hier würde ich erst bei einem Anstieg über 49 Euro oder noch besser über 51 Euro kaufen -- sicher ist sicher. Das gleiche gilt für Take Two, die erst bei einem Anstieg über 130 oder noch besser über 133 Euro ins Depot wandern sollten. Diese Käufe kann man mit "Stop Buy"-Aufträgen automatisieren. Nach dem Kauf den Stop Loss nicht vergessen! Denn:

 

Wie immer beachtet Ihr vor einem Kauf bitte die Money-Management-Formel (siehe hier) und berechnet unter Berücksichtigung der angegebenen Stoppkurse, wie viele Stücke Ihr kaufen dürft. Auf diese Weise begrenzt Ihr den maximalen Verlust. Verlustbegrenzung ist lebenswichtig, wenn Ihr langfristig erfolgreich an der Börse sein wollt.

 

Diese Trades sollten für solide Gewinne bis Weihnachten im Rahmen einer Jahresendrally gut sein. Für die langfristige Anlage empfehle ich weiterhin gute, langfristige Trendaktien ("Sterneaktien"), die immer dann ein klarer Kauf sind, wenn sie über der 200-Tage-Linie notieren. Beispiele findet Ihr in meinen Sternelisten hier in der Community.

 

Ich wünsche Euch allen viel Erfolg für Eure Aktiengeschäfte, viel Spaß an der Börse

und einen schönen Sonntag

 

herzliche Grüße aus einem spätsommerlichen München 

 

nmh

 

___________________

*)  Gibt es im Dezember 2022 wieder einen Adventskalender mit spannenden Aktienempfehlungen? Lasst Euch überraschen!

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
160 ANTWORTEN

marcus_mit_c
Experte ★
196 Beiträge

Herzlichen Dank, @nmh, für die abermals gleichsam erheiternde wie bereichernde Lagebesprechung! 🤓

 

Liegt der unüblich enge Stoppkurs für Oberbank (weniger als 5% unter GD200) daran, dass man "dort unten/drüben" die Kurse so pfleglich manipuliert, dass mit Ausschlägen erst zu rechnen ist, wenn es wieder ein Attentat auf den Thronfolger gibt --- oder ist war das ein Mausrutscher?

Bergjung
Experte
91 Beiträge

Lieber @nmh Auch von mir wieder ein herzliches Dankeschön für das Update zur aktuellen Lage. 
So hat man immer einen roten Faden an dem man sich orientieren kann. 

Auch an alle anderen ein Dankeschön für die Informativen Beiträge hier. 
Habe Freitag meinen ersten Discount Call Plus mit 15% Gewinn verkauft. 
Jetzt traue ich mich vielleicht mal an einen PUT heran, besonders wenn es für den DAX noch auf 14600 hochgeht. 

maddin808
Experte ★★★
673 Beiträge

@nmh  schrieb:

Liebe Börsenfreunde,

 

...

 

Die Tabelle ist sehr lang. Niemand erwartet von Euch, dass Ihr Euch sofort hektisch alle Titel ins Depot packt. Im Gegenteil: So wichtig es grundsätzlich bleibt, das Depot an neue Gegebenheiten und Entwicklungen anzupassen, so wenig muss jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben werden. Ich weiß natürlich, dass es leidenschaftlichen Börsianern schwer fällt, die Füße still und die empfohlene Liquiditätsquote hochzuhalten. Gehirnscans haben schon vor längerer Zeit ergeben, dass beim Trading ähnliche Areale aktiv sind wie beim Kokainkonsum. Es juckt in den Fingern, neue Trades zu tätigen. Handeln kann eine Sucht sein. Dennoch würde ich aktuell weiter eher auf Entzug bleiben und wirklich nur punktuell investieren.

 


Danke @nmh , den Punkt finde ich übrigens sehr wichtig. Gut, dass du darauf hinweist. Ich denke, das man momentan nicht in Fomo verfallen muss. "Allgemein wird erwartet" (zumindest lese ich das immer wieder), dass wir im Q1 2023 nochmal Rücksetzer von 15-20% im S&P 500 haben werden. Gut, das muss so nicht kommen, aber es schadet sicher nicht, genug trockenes Pulver zu haben. 

Trades von heute würde ich im Dezember wohl auch eher aktiv verkaufen und Gewinn mitnehmen, als auf das mögliche Erreichen des Stoppkurses im Februar zu warten. 

 

Sparpläne gehen natürlich (fast) immer. Wenn die heute gestartet werden und im Februar mal eine kleine Position mit -15% dasteht, macht das natürlich nichts.

Okkulele123
Experte ★★
332 Beiträge

Ich finde es auch extrem schwierig zu sagen momentan wo die Reise hingeht. Die Frage der Fragen ist jetzt, ob der Boden erreicht ist oder nicht? 

 

Wenn ich mir ganz laienhaft den S&P 500 über die letzten Dekaden so anschaue, dann sehe ich, dass es Strecken gibt (Linie A), die ein "normales" Wachstum darstelle.

Wenn sich die Kurse dann zu weit davon entfernen (Strecke B), macht es irgendwann Boom und die Kurse kommen in die Realität zurück (Übrigens auch 1987, obwohl das hier gar nicht so wild aussieht). 

Bei C und D wiederholt sich das Spiel für mich einfach nur. Der Anstieg seit 2020 war einfach total übertrieben. Jetzt haben wir "hohe" Zinsen + eine sich verschlechternde Wirtschaft. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass die Kurse nochmal nach unten absacken. Es könnte aber auch wie in den 70er erstmal eine Seitwärtsbewegung geben. Niemand weiß es. Aber momentan nicht All-In zu sein, sondern ein bisschen was auf der Seite zu haben, erscheint mir eine gute Idee zu sein. Die Betonung liegt auf ein bisschen. Sprich: Grundsätzlich sollte man schon investiert sein. 

 

Okkulele123_0-1669357563437.png

 

 

maddin808
Experte ★★★
673 Beiträge

Offtopic: Die Sortierung der Antworten unterhalb des beantworteten Beitrags macht mich fertig 😅

 

Zumindest sind lt. Shiller KGV noch 20% Luft bis zum langjährigen Durchschnitt. Ich glaube darauf beruhen die meisten Aussagen in dieser Richtung. Ob das so kommen muss, weiß natürlich keiner. Bis auf ein paar Gewinnmitnahmen und damit Erhöhung der Cash-Quote würde ich auch nichts weiter unternehmen. Keep calm and Stoppkurse beachten (bei Nicht-Buy-&-Hold-Investments).

CurtisNewton
Legende
4.850 Beiträge

@maddin808  schrieb:

Offtopic: Die Sortierung der Antworten unterhalb des beantworteten Beitrags macht mich fertig 😅

[...]


@maddin808 Das ist nur nach dem Abschicken der Antwort. Einmal Refresh (F5, Command-R, whatever) und Dein Beitrag ist wieder am Ende der Threads. Aber mich stört es auch.

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Die Anzahl der Aktien über der 200-Tage-Linie erreicht fast 50 Prozent! Ist die Baisse beendet? Einen aktuellen Marktbericht mit vielen Empfehlungen und neuen Stopkursen findet Ihr hier. Viel Spaß beim Lesen!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Machine
Experte ★
192 Beiträge

Liebe @Okkulele123,

danke für die sehr eindrucksvolle Chart zum S&P500 über die letzten Dekaden! 

Viele Grüße!

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo und danke für den vielen Lese-Input.

Ich wollte Mal in Erfahrung bringen wie ihr zu Steico SE steht? Steico SE A0LR93 die Aktie wurde ziemlich gebeutelt, da sich die Holz und Baubranche stark abgekühlt hat. Ich finde die aber sehr interessant (Kenne die Produkte durch Arbeit) 

Sollte auch dort gewartet werden bis man über die 200 Tage Linie kommt? 

Mfg pey 

 

 

FakeAccount
Mentor
934 Beiträge

Aus technischen und/oder anderen Gründen schreibe ich diesen Beitrag AUSNAHMSWEISE in Vertretung für meinen Nachbarn nmh.


Es geht weiter! In den letzten Wochen haben etliche Aktien wieder ihre 200-Tage-Linie zurückerobert, nachdem sie zuvor lange Zeit drunter lagen. Die Aktienmärkte sind stark in das neue Jahr gestartet. Allerdings sind die Profis in den ersten Tagen erfahrungsgemäß noch nicht an Bord; man sollte die Entwicklung in der ersten Woche daher nicht überinterpretieren. Ab kommender Woche zählt es. Auch die innere Gesundheit des Marktes ist noch nicht wieder im grünen Bereich; aktuell liegen noch weniger als 50 Prozent (nämlich 44%) aller Aktien über ihrem jeweiligen 200-Tage-Schnitt, und auch das Weltmomentum (Durchschnitt der RSL-Werte aller Aktien) gibt mit 97 Prozent noch kein Kaufsignal. Trotzdem:

 

Das Überschreiten der 200-Tage-Linie ist nun einmal ein starkes technisches Kaufsignal, vor allem, wenn sich die Aktie anschließend einige Tage lang darüber hält und nicht wieder nach unten abprallt.

 

Und so stelle ich Euch hier die Liste zur Verfügung, die ich soeben nebenan geklaut habe. Folgende Instrumente haben seit der Woche vor Weihnachten den Sprung zurück über ihren jeweiligen 200-Tage-Schnitt geschafft und sind daher für technisch orientierte Anleger ein Kauf.

 

WKN    Titel                    Stop  Bemerkung

-----------------------------------------------
A2NB37 AGRANA Beteiligungs-    14,20
523280 Bertrand AG Inhaber-    34,00  
872087 COMPAGNIE DE SAINT-G    43,00
543900 CONTINENTAL AG AKTIE    51,00   PD1S6U
867409 Cooper Companies Inc   270,00
578560 Fresenius SE & Co KG    23,50   PF9FJW 
A0MQWG Geberit AG - Namensa   405,00
A0AER1 German Entrepreneuri  1550 Punkte   TB9785
TB9785 GEX Perf.-Zert. (HSB    20,00   siehe oben
872318 H & M Hennes & Mauri     9,60
620010 INDUS HOLDING AG AKT    20,10  
KC0100 Kloeckner & Co AG Na     7,50
KBX100 Knorr-Bremse AG Inha    48,00
A0B8TQ Magyar Telekom Telec     0,76   riskant!
846741 MDAX MID CAP-DAX (PE   21500 Punkte  SN39VR
A1W9NS Multitude SE (Ferrat     2,40   riskant!
A0KPPR Nabaltec AG Inhaber-    23,00
866993 NIKE Inc. Registered    95,00
PSM777 ProSiebenSat.1 Media     7,77   PN16JV
696960 PUMA AG RUDOLF DASSL    52,00   PN16KJ
A254W5 Pyramid (mic) AG Inh     1,70   riskant! 
889488 Rockwool Internation   185,00
861149 RTL Group S.A. Actio    35,00
A2AJ7T Signify N.V. Registe    28,00
887169 Sinopec Shanghai Pet    13,50   riskant!
A1C180 Six Flags Entertainm    18,00
727413 STO AG Inhaber-Vorzu   130,00
749399 Stroeer Out-of-Home     37,00
750000 THYSSEN KRUPP AG AKT     4,55   KF85AG
A0HL4V Under Armour Inc. Re     7,50   riskant!
A2AF8T Under Armour Inc. Re     6,50   riskant!
A0KEXC Vectron Systems AG I     3,40   riskant!
WACK01 Wacker Neuson (Const    14,00
A110V7 Weibo Corp. R.Sh.Cl.    13,00   riskant!
805100 Wuestenrot & Wuertte    14,00

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Alle Stopkurse in  Euro. "Bemerkung" listet Zertifikate auf, die intelligente Anleger als Alternative zur Aktie gebührenschonend kaufen können. Der "GEX" (German Entrepreneurial Index) ist ein Aktienindex, der die Entwicklung der Aktien von eigentümergeführten deutschen Unternehmen wiedergibt. Pyramid ist die Firma, die u.a. die SB-Terminals bei McDonald's herstellt. Under Armour ist zweimal in der Liste enthalten, weil es zwei unterschiedliche Gattungen (A-Aktien und C-Aktien) gibt. Die C-Aktien sind günstiger. Beide Gattungen zahlen derzeit keine Dividende.

 

Es fällt auf, dass weiterhin vor allem viele Titel aus der "Old Economy" dabei sind. Viele Aktien der Liste zeichnen sich durch ein sehr niedriges KGV aus und teilweise zahlen sie hohe Dividenden. Das allein ist kein Argument, aber wenn die Aktie dann auch noch steigt, bedeutet das, dass es Nachfrage nach der Aktie gibt. Die (vermeintlich) günstige Bewertung sorgt dafür, dass diese (vorhandene!!!!) Nachfrage nicht abebbt und die Aktie weiter steigt. Man kann durchaus die Trendfolge mit einer fundamentalen Strategie kombinieren. Übrigens:

 

nmh ist ja der Meinung, dass sich die Tech-Titel (Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft und so weiter) mit ihrer Erholung noch Zeit lassen werden. Auch kurzfristige Trend nach unten im Dollar stört europäische Anleger enorm. Ein Kauf eilt nicht. Da diese Titel in den Indizes wie dem MSCI World oder dem S&P 500 oder vor allem im Nasdaq hoch gewichtet sind, muss man sich im Moment auch nicht mit breiten ETF eindecken. Sparpläne können weiter laufen, und man darf solche ETF auch wie immer ohne Stopkurs im Depot halten, aber mit einem Übergewicht in einem MSCI-World-ETF würde nmh sich im Moment nicht wohl fühlen, hat er mir kürzlich verraten. Apple & Co können in den nächsten Monaten noch weiter fallen. Im Moment mag die Börse solche Titel einfach nicht. Und der Markt hat immer recht.

 

Damit ein entspanntes Wochenende

hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh