21.04.2021 23:52 - bearbeitet 22.04.2021 00:02
Hallo zusammen
ich frage hier im Auftrag eines Bekannten nach. Welche Hinweise darf ich weitergeben, welche Tipps hat die Community?
Der Fragende ist Gut-Verdiener, Mitte 50, hat einiges doch auf der hohen Kante (300k+) und kann vom monatlichen Einkommen rd 2k investieren (Sparplan).
Der Wille ca 30k zusätzlich zum "Zocken&Versenken" ist vorhanden (ist aber sein Bier - hier außen vor).
7. Sicherheitsbedürfnis:
eher sicher
8. Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto - und dessen Höhe:
vorhanden, äußerst ausreichend
9. laufende Kredite/Finanzierungen:
eine Immobilie, Zahlung & Zeit-Horizont überschaubar, Sondertilgung des Kredits nicht sinnvoll, alsbald abbezahlt
10. Risikostreuung (andere Assetklassen - vorhandene Immobilie nicht vergessen!):
Bist du in andere Assetklassen investiert oder beabsichtigst dies zu tun, z.B. Immobilien? s.o. ansonsten nein
11. eventuell vorhandene Erfahrung mit Wertpapieren:
Bisher nicht.
ein Ansatz wären ETFs mit Gewichtung:
MCSI AC World 85% sowie 15% MSCCI World Small Cap
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=l-2BYFI3M34 ab 12:30
WKN A1W8SB mit 85%
WKN A2DWBY mit 15%
wie die 300k Masse als mögliche Einmalanlage handhaben?
Analog zur 85/15 Aufteilung - nur verteilt/splitten über die nächsten 8 Monate (37k im Monat sind ja mal ne Nummer)?
EDIT: Im Namen des Fragesteller allerherzlichsten Dank im Voraus!
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
22.04.2021 06:29 - bearbeitet 22.04.2021 06:31
Um es kurz zu machen, sieben Jahre sind zu kurz um einen eventuellen in diesem Zeitraum möglichen Bärenmarkt d.h. ein Zeitraum mit einer großen Korrektur an den Märkten wieder auszugleichen.
Den größten Teil würde ich daher eher in einer sicheren Anlage unterbringen. Den Zockeranteil über 30k, also den angesprochenen Risikoteil in Aktien.
Die 30.000 Euro „Spielgeld“ würde ich nur einen ETF (z.B. auf die Indexe FTSE All World, ESG Global All Cap, MSCI ACWI) anlegen. Wobei der ESG Global All Cap den Vorteil hat dass er auch die Small Caps schon drinnen hat.
22.04.2021 07:29 - bearbeitet 22.04.2021 09:18
22.04.2021 07:29 - bearbeitet 22.04.2021 09:18
Die Börse ist keine Einbahnstraße!
Und: je kürzer der Zeitraum desto riskanter die Sache....
Andererseits: Es werden mit Eintritt in die Rente ja nicht die kompletten 300k€ gebraucht. Und: Ein gewisser Hang zum Risiko (mit allen Konsequenzen!) scheint ja auch da zu sein....
Also, als Denkvorschlag von mir die 2in1 Lösung:
1. 30k€ Spielgeld sind 10% von 300k€
2. Wertpapiere bergen von Haus aus ein gewisses Risiko: satteln wir nochmal 5%-Punkte drauf...
----> Alles (also 330k€) in den MSCI World mit einem TSL von 15% und hoffen dass das nicht unterschritten wird. Dann ist das Risiko auf 15% des Ausgangskapitals begrenzt und das dürfte im Allgemeinen auch genügend Luft zum atmen sein.
Edit: Ach ja: Einstieg, der Psychologie wegen, über ein Jahr in Tranchen zu 1/12!
Gruß Crazyalex
am 22.04.2021 08:46
...ich würde 3 mal Aktien für je 50 Mille
und 3 mal ETF`s für je 50 Mille anlegen.
Grüße
P.hu
22.04.2021 09:04 - bearbeitet 22.04.2021 09:27
Da gibt es genauso viele Möglichkeiten wie User in der Community.
Ich würde die Summe von 300k fünfteln.
Da auch Sicherheit gewollt ist und zur Schließung der Rentenlücke für die ersten drei Jahre das erste Fünftel von 60k € in einen Geldmarktfond stecken, z. B. in den Hier erwähnten.
Drei Fünftel ( mit Einstieg wie von @Crazyalex vorgeschlagen) in einen breit gestreuten ACWI oder FTSE All World.
Die letzten 60k € Tech / Asien Etf’s oder bei konservativerer Herangehensweise ebenfalls in einen World.
Zum Schluss noch die 30k € risikoreichere Option: Dividenden Titel aus nmh‘s Listen
Nachtrag zu der monatlichen Sparrate von 2000€, diese nach obengenanntem Muster oder bei etwas mutigerem Vorgehen in die Dividenden Titel.
gruss ae
am 22.04.2021 09:23
...die Gedanken sind frei 😉
Grüße
P.
am 22.04.2021 09:24
@dandelion schrieb:
...8. Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto - und dessen Höhe:
vorhanden, äußerst ausreichend...
Schade, dass ausgerechnet diese Angabe fehlt. So kann man keine vernünftigen Ratschläge geben.
Da der Anlagehorizont mit bis zu 10 Jahren sehr überschaubar und kurz ist, wäre es enorm wichtig zu wissen wieviel Geld da noch im Hintergrund ist.
Sind es weitere 30.000€ o. 300.000€ o. 3.000.000€ ?
Das macht einen riesigen Unterschied. Insofern gebe ich da erstmal keinen Anlagetip ab.
Gruß Morgenmond
am 22.04.2021 09:25
so... mein Senf:
Ich würde ihm nix empfehlen, denn dann bist Du der Buhmann
Wenn es denn sein muss (bucklige Verwandtschaft oder Erbonkel) und der Investor selbst managen will/soll: den Sparplan auf World-ETFs (Thesaurierer)
Der ganze Rest in ca. 15 gestreute Einzeltitel und immer mit einem TSL von 8-10% ausstatten. Wo die Reise hingeht, weiß niemand... Handelsstreit USA/China/Russland/Europa, Corona, Öl, Gold, Kryptowährungen, Notenbanken... das kann kein Mensch auch nur ein Jahr voraussagen.
am 22.04.2021 09:41
Angesichts der reinen Zahlen und Begleitumstände (z.B. kurzfristig schuldenfreie Immobilie) würde ich ziemlich entspannt in die Zukunft schauen.
Überlegungen:
Mein Vorschlag:
Die Investition selber würde ich in Tranchen machen, beispielsweise 25.000 € pro Monat. Wenn er psychologisch hart im Nehmen ist und sich auch von zwischenzeitlich roten Depotständen nicht aus der Ruhe bringen lässt, dann kann er auch alles in einem Rutsch machen, würde ich einem unerfahrenen Anfänger aber eigentlich nicht zumuten wollen.
Ansonsten rege ich mal eine Google-Recherche nach der 4%-Regel an.
Eine sehr gute (aber auch sehr trockende) Darstellung von Entnahmestrategieen findet sich auch beim Frugalisten.
am 22.04.2021 10:16
Hallo zusammen
herzlichen Dank, ich gebe alle eure Infos gern weiter. Wenn der eigentliche Fragesteller mir sagt, was er alles als hilfreich empfand, vermerke ich das hier.
Weitere Tipps und Rückmeldungen sind willkommen.
Unter den aktuellen Umständen kann ein weiterer Austausch, Rückfragen usw einige Zeit dauern, daher bitte nicht wundern. Ich lese nach wie vor mit, und sammele und gebe weiter. Nochmals allerbesten Dank!