am 04.01.2022 12:12
Heute habe ich die Abrechnung für meine erste Dividenden-Zahlung in diesem Jahr bekommen: 18 €. Naja, Kleinvieh macht auch Mist.
Dazu gab es die Steuerabrechnung, die mich etwas umgehauen hat:
Die comdirect errechnet aus den 18 € Erträgnis eine Steuer von über 2.500 € – und hat diese auch sofort eingezogen!
Als Steuerbemessungsgrundlage wurden aus unerfindlichen Gründen 9.585 € bei einer Erträgnis von 18 € festgelegt. Muss man das verstehen? Ist da was bekannt?
In der Hotline warte ich und warte und warte und warte....
Quo vadis, comdirect? 😐
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 04.01.2022 19:35
am 04.01.2022 19:40
Ich möchte allen (verständlicherweise) verärgerten Kunden noch einen Tipp geben: Wenn Ihr die Hotline der Reklamationsabteilung anruft (Durchwahl 2504 statt 2500), sind die Wartezeiten in aller Regel wesentlich kürzer. Und die Kollegen dort können auf Eurem Konto eine "Disposition" buchen, so dass Ihr trotz des Fehlers über das Geld verfügen könnt (z.B. Lastschrift).
Ich kenne inzwischen die Gesamtzahl der Kunden, die betroffen sind. Glaubt mir: jeder einzelne ist natürlich einer zu viel, aber absolut gesehen tatsächlich nur wenige. Und nach dem Schock mit dem überzogenen Konto (ging mir auch so; bei mir ist das Konto seit heute morgen hoch fünfstellig im Minus!) ist es klar, dass viele sich dann hier melden.
@mySenf.cd : selbstverständlich mit gleicher Valuta, hatte ich oben doch geschrieben.
@CurtisNewton : NEIN, Broadcom ist nicht betroffen. Denn bei Broadcom ist die Valuta der 4.01.22 und das Buchungsdatum der 31.12.21. Also genau umgekehrt; auch das hatte ich doch oben schon geschrieben. Der NORMALFALL ist dass die Valuta nach dem Buchungsdatum liegt. Im vorliegenden, SELTENEN Fall wurde rückwirkend mit Valuta in 2021 gebucht.
Nach meinen neuesten Informationen aus der Projektleitung soll der Fehler bis zum Wochenende behoben sein. Hoffen wir es.
Schönen Abend trotz allen Ärgers
viele Grüße aus einem regnerischen München
nmh
04.01.2022 19:41 - bearbeitet 04.01.2022 19:47
04.01.2022 19:41 - bearbeitet 04.01.2022 19:47
Einer meiner ETFs (A0HGV0, den dürften nicht ganz wenige auch haben) zahlt auch am 31.12. Es kam aber nicht zu dem Problem. Vielleicht hatte ich dadurch Glück, noch kurz vor Jahresende den Freistellungsauftrag geändert zu haben.
Edit: OK, bei mir ist Valuta auch erst 2022, also so wie eigentlich immer. Damit ist das auch bei dem ETF unproblematisch.
am 04.01.2022 19:44
@nmh Danke für die Klarstellung... Hatte natürlich verdreht.
am 04.01.2022 19:47
Danke für die ganzen Infos @nmh !
Finde es jedoch sehr "bemerkenswert", dass ein Kunde (so verstehe ich das) hier die komplette Öffentlichkeitsarbeit übernimmt und auch noch Fehleranalyse betreibt.
Es sollte mM das Mindeste sein, den betroffenen Kunden nach Identifikation des Fehlers eine Standardmitteilung in die Postbox zu stellen.
Dass man erst 15x anklingeln lassen und dann 15min (mein Fall) in der Warteschleife verbringen muss um Rückmeldung zu erhalten ist in so einem Falle nicht akzeptabel, auch wenn man kein comdirect first Kund ist.
am 04.01.2022 19:50
Guten Abend in die Runde,
ich möchte zwar nicht den Schnitt versauen, der negativ Betroffenen. Broadcom zahlte auch mir eine Dividende, davon wurden ca 26% Steuern (incl. Quellensteuer) einbehalten.
Welche Voraussetzung für eine korrekte Abrechnung bei mir vorlag, werden wir es je erfahren?
Hoffen wir, dass alle Betroffenen umgehend ihren Schaden ersetzt bekommen!
Jonny
am 04.01.2022 20:17
Danke Dir.
Warum kommuniziert comdirect nicht selbst? Tja. Das ist eben die Politik innerhalb des Commerzbank-Konzerns. Muss man nicht mögen, und ehrlich gesagt wird das auch aktuell hinter den Kulissen ziemlich ... emotional diskutiert.
Warum erkläre ich alles? Ich ärgere mich wahnsinnig, wenn ich irgendwo als Kunde schlecht behandelt werden. Daher habe ich Verständnis für alle, die sich hier ärgern. Jetzt habe ich aber das große Glück, dass bei comdirect durchaus auch hochrangige Leute mit mir reden, die normalerweise keinen Kundenkontakt haben. Dadurch komme ich an Informationen, die ich hier posten kann - in Absprache mit den comdirect-Mitarbeitern, die nebenher ganz froh sind, wenn ihnen jemand "von außen" die Kommunikation abnimmt.
Ich halte es für sinnvoller, Euch gute Tipps zu geben, als nur gegen die Bank zu sticheln. Die Mitarbeiter dort stehen enorm unter Druck, sowas wie heute brauchen die nicht auch noch. Ich halte nichts davon, nachzutreten und den Ärger noch schlimmer zu machen.
Und der Lohn für meine Bemühungen ist, anderen Kunden wie Dir eine kleine Freude zu machen. Wie gesagt, ich kenne das Gefühl nur zu gut, wenn man sich als Kunde so hilflos fühlt.
nmh
am 04.01.2022 21:05
Danke Dir für Deine sachlichen, fundierten und trotzdem empathischen Beiträge!
Eine solche Haltung wäre in der jetzigen Zeit in vielen Situationen hilfreich und zielführend.
Natürlich passiern Fehler, wenn Menschen arbeiten. Und ich mache den Menschen auch keinen Vorwurf. Ich habe aber Banken in der Vergangenheit weder als kulant noch als menschenfreundlich erlebt. So musste ich einem Anwalt bemühen, damit die CoBa eine falsch berechnete Vorfälligkeitsentschädigung so korrigiert, dass sie den geltenden Gestzen entspricht. Die DiBa verlangte von mir, dass ich ihnen bei offensichtlich falschen Steuerberechnungen (zwei exakt identische Vorfälle mit unterschiedlichen Ergebnissen) den Fehler vorrechne. Das war übrigens der Grund, warum ich das Depot zur comdirect übertragen habe.
Für mich war(!) die comdirect ein Premiumbroker, der zwar teurer als viele Mitbewerber ist, aber einen hervorragenden Support und Kundenservice geboten hat.
Warum soll ich aber für falsche Abrechnungen, fehlende Komunikation und eine nicht erreichbare Hotlie Premiumpreise bezahlen? Hoffentlich erinnert sich die comdirect an ihre "Tugenden", die sie von den vielen anderen Brokern unterschieden hat...
am 04.01.2022 21:46
@nmh Auch von mir ein Dankeschön für deine informativen Beiträge zu diesem Thema. Aber auch ich finde es extrem enttäuschend, dass diese Infos nicht direkt von meiner Bank kommen.
am 04.01.2022 22:35
Hallo,
gestern Nacht mit erschrecken festgestellt, dass mein Girokonto weit ins Minus gerauscht ist. Schuld ist mal wieder die Unfähigkeit von comdirect Steuern auf ausländische Dividenden richtig auszurechnen.
Auf 5,18€, die als Dividende aus einer kanadischen Aktie gutgeschrieben werden sollten (die erste Position unter dem Sparerfreibetrag von 2022 – also steuerfrei), wurden fast 8.000€ Steuern abgebucht (Bemessungsgrundlage ~30.000€). Es ist absolut lächerlich, der Support kann nicht sagen wann das behoben wird. Wie immer wurde während der Weiterleitung in die „Fachabteilung“ das Telefonat in der Warteschleife beendet (*hust: ich glaube, es gibt garkeine Fachabteilung). Zum Monatsanfang ist mein Konto absolut im Minus, ist ja nicht so, dass zu diesem Zeitpunkt das meiste Geld abgeht.
Wer hilft mir hier schnell? Es ist untragbar und ich spiele mit dem Gedanken zum Anwalt zu gehen. Von den Trades, die ich nicht ausführen konnte, will ich garnicht anfangen.