am 17.12.2019 13:21
@Reicop schrieb:Mein EM ETF von Vanguard "kommt" aus Irland und notiert in USD. Was hindert die daran den Index an der NYSE abzubilden (z.B.) ?
Dann kaufe ich nur ein Derivat in Deutschland welches nicht besteuert wird und die tatsächlichen Aktien werden dann an einer Börse gekauft die auch nicht besteuert wird... Denkfehler?
Das scheitert auf mehreren Ebenen:
Wenn ETFs anfangen würden ihre Anteile über Derivate abzubilden, können sie den Laden wahrscheinlich auch gleich zu machen. Die wenigsten aufgeklärten Anleger würden sowas (hoffentlich) kaufen. Während das eine ein Sachwert im Sondervermögen ist, ist das andere nichts weiter als ein Versprechen. Sicher nichts in das man größerer Summen über mehrere Jahrzehnte anlegt.
Der von Dir erwähnte Vanguard ist ein Vollreplizierer. Er kann noch nichtmal intern Derivate kaufen sondern ist dazu verpflichtet die realen Aktien zu halten.
Nun ist zum Inhalt des aktuellen Scholz'schen Entwurfs ja meines Wissens nichts Offizielles bekannt. Aber gehen wir einfach mal davon aus, es orientiert sich im Wesentlichen an den Regelungen die derzeit schon in Frankreich und Italien gelten.
Dann würde die Steuer auf betroffene Aktien immer anfallen, unabhängig davon wo und von wem die Aktien gekauft werden. Einfach mal New York wäre damit auch keine Lösung.
am 17.12.2019 19:35
@GetBetter , @Reicop , @digitus , @akonkret
vielen Dank für Eure rege Diskussion hier, ich habe sehr viel für mich mitnehmen können .
Nur eins nicht, z.B. könnte ich die SAP in New York(USA) kaufen ohne die Steuer abzudrücken, statt in Frankfurt (Deutschland )
ich weiß das ist sehr einfach ausgedrückt aber es wäre doch möglich?
gruss ae
am 17.12.2019 20:25
Falls die Finanztransaktionssteuer gemäß dem französischen Vorbild aufgebaut wird, dann kannst Du das nicht. Besteuert wird jeglicher Handel der betroffenen Aktien an sämtlichen regulierten Handelsplätzen.
New York wäre daher ebenso betroffen wie Frankfurt.
am 17.12.2019 23:34
Wäre das rechtlich gesehen überhaupt durchsetzbar? Vielleicht habe ich eine falsche Vorstellung von der Funktionsweise der Verwahrstellen, aber theoretisch dürfte das EU-Recht doch gar keine Anwendung mehr finden in dem, was mit einer Aktie passiert, die aus dem EU-Raum an eine Verwahrstelle zum Beispiel in den USA transferiert wurde. Haben die Behörden hier da überhaupt noch Zugriff auf Informationen zum Halterwechsel bei solchen Aktien?
Viele Grüße
Weinlese
18.12.2019 00:26 - bearbeitet 18.12.2019 00:27
18.12.2019 00:26 - bearbeitet 18.12.2019 00:27
Ich weiß auch nicht genau wie die das System wasserdicht bekommen wollen (bzw. im Fall der Franzosen bekommen haben, wenn sie es denn wasserdicht bekommen haben).
Vereinbarungen mit den drei internationalen Zentralverwahrern traue ich denen natürlich schon zu. Praktischerweise sitzen die auch alle in Europa, was die Sache wahrscheinlich etwas erleichtert.
Wie das aber aussieht wenn eine Aktie irgendwo auf der Welt innerhalb des Bereichs eines nationalen Zentralverwahrers gehandelt wird weiß ich auch nicht.
Ich würde aber annehmen das die Verantwortlichen irgendeine Lösung gefunden haben. Sonst würden ja sämtliche institutionellen Anleger die Lücke sofort ausnutzen und das ganze Thema wäre ein steuerpolitischer Rohrkrepierer.
am 18.12.2019 14:55
Mir ging es nur um die Glaubwürdigkeit Tenhagens. Sowohl Finzentip als auch Finanztest waren/sind voller Fehler.
Also diese Aussagen bitte mit Vorsicht genießen und zusätzlich andere Quellen nutzen.
am 18.12.2019 14:58
"Es kam einem Totalverlust aber ziemlich nahe ..."
Dann bist du mit einem Sparbuch mit 0,01% Zinsen in 18 Jahren bei 2% Inflation dem realen Totalverlust auch ziemlich nahe.
am 20.12.2019 14:58
Leider hinter der Paywall, aber das Entscheidende steht in der Überschrift ![]()
Grüße und ein schönes Wochenende,
Andreas
am 20.12.2019 15:36
Selten hat es besser gepasst: Klick
Halleluja!
03.01.2020 11:19 - bearbeitet 03.01.2020 11:20
03.01.2020 11:19 - bearbeitet 03.01.2020 11:20
Begrüßenswerterweise macht die CSU bzgl. Aktien-Besteuerung mal einen guten und richtigen Vorschlag.
Warnung: Das Lesen der Kommentare kann zu Bluthochdruck und spontanen Agressionsausbrüchen führen.