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Riester-Rente -Was tun?

CapHook
Autor ★★
21 Beiträge

Hallo in die Runde,

 

jetzt bitte nicht lachen: Ich hab ne Riester-Rente und gehöre zu jenen Millionen, die sich so ein Ding haben aufschwatzen lassen, zu einer Zeit, als diese Form der Altersvorsorge als "alternativos" galt - zumindest für als Uninformierrter. Seit ein paar Jahren hört, liest und sieht man, dass wohl nicht alles Gold ist was riestert. Tja, und nun die Frage, was tun wennn's brennt?

Riestern tun ich seit 2011 bei der Zurich und habe Stand Ende 2016 bisher etwas über 9k eingezahlt. Mich ärgert es schon ein wenig, dass ich diesen Betrag nicht in einen ETF oder dergleichen investiert habe. Aber die Wertpapiere etc. waren damals für mich das sprichwörtliche Dorf in Böhmen. Kenn ich nicht. Kauf ich nicht. Der Versicherungs-Mensch hat mir aber deutlich gemacht, dass ich dringend etwas für's Alter tun muss. Ein paar Schaubilder und Rechenbeispiele später, habe ich unterschrieben.

 

Ich werde mich in nächsten Schrittt einmal bei der Versicherung erkundigen, was unter bestimmten Umständen mit meinen eingezahlten Beiträgen passieren wird:

 

- Kündigung der Versicherung und Rückkauf durch Versicherer

- Zahlungen ruhen lassen

- Hab ich weitere Optionen?

 

Mich würde einmal eure Meinung und Erfahrungen in dieser Sache interessieren?

 

Freue mich auf Feedback.

Ahoi

Der Captain

360 ANTWORTEN

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Danke @Noxx für die Updates 🙂

Ich denke auch du hast deinen Punkt deutlich gemacht - selbst in der Krise warst du im Plus.

Ich habe übrigends eine Abrechnung erhalten - hat alles seine Richtigkeit. Durch die massiven Kosten konnten diese durch die Wertentwicklung schon von Beginn an nicht eingeholt werden. Während der Phase in der ich noch die Abschluss- und Vertriebsgebühren gezahlt habe war das Produkt, wie es typisch ist, in einem aktiv geführten Fonds investiert. 

Die laufenden Kosten mitsamt der sehr hohen Abschluss- und Vertriebskosten (die sich dann sogar noch mal erhöht hatten weil ich die Sparrate erhöht hatte!) haben dazu geführt dass ich sowieso im Minus war. Und das auch während mein eigenes ETF-Depot allein 2019 ein Plus von über 30% hatte. Und durch all die fetten Jahre davor. 

Dann kam die Krise, und kurz VOR der Krise habe ich das Ding gekündigt (konnte ich ja nicht ahnen...). Zum 01.04.2020 war der Wert schon wieder etwas höher als mitte März (Tiefpunkt), aber dennoch: zieht man nun die Förderungen (Steuern + Zulagen) ab so ergibt sich die Auszahlungssumme. 

 

Nun liegt das Geld im Depot und freut sich darauf mehr zu werden. Wir werden sehen. Ich fühle mich besser damit meine Altersvorsorge so zu verwalten. 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

Ich finde man sollte auch immer mit der Gesetzlichen Rentenversicherung vergleichen. Auch dort kann man (begrenzt) Geld einzahlen und Rentenpunkte kaufen. Auch dort gilt die nachgelagerte Besteuerung. Ist also auch "gefördert", wenn man so will.

 

Ein Rentenpunkt kostet zur Zeit 7542 Euro und ergibt zur Zeit eine Rente von 34,02 Euro.

 

Also ergeben 10.000 Euro 45,11 Euro Rente. Also ein sog. Rentenfaktor von 45,11 und das bei jährlicher Erhöhung, gekoppelt an die Nettolohnentwicklung der Arbeitnehmer.

Es gehen dann zwar bei den meisten noch KK-Beiträge weg (im Unterschied zu Riester) aber diese sind wieder steuerlich absetzbar, also rund 8% Abzug vom "Rentenfaktor". Das sind dann 41,50 Euro netto vor Steuern.

 

Riesterversicherungen haben zum teil Rentenfaktoren von um die 30 Euro bei konstanter Höhe über die gesamte Rentenzeit.

 

Schöne Pfingsten Euch allen

 

Towo

das_mcc
Experte ★
179 Beiträge

Der Rentenfaktor einer Riesterversicherung ist der minimal garantierte Rentenfaktor und nicht das Endergebnis das höher ausfallen kann.

Noxx
Legende
7.698 Beiträge

...übrigens mein Depotstand sind im Juli 19.500

...siehe Thread oben

Gevatter_Tod
Experte ★★★
647 Beiträge

Wie @Noxx bin ich auch kein Riester-Freund.

 

Allein - und im Gegensatz zu vielen von euch - wurde selbst in der Krise um die Iden des März in meinem Riester-Depot der Union kein Geld umgeschichtet.

Eine einzige neue Einzahlung wurde zunächst zu 90 % in den miesen Rentenfonds gelegt und zum Monatsende März wieder zurückgeschichtet.

 

Das Gesamt-Plus auf das ganze Depot und alle Einzahlungen bezogen (Vorsicht, keine Performance-Betrachtung der eingezahlten Beiträge) ist zumindest mit 65 % im Plus. Jedes Tagesplus führt zu einen nicht mehr linearen, sondern leicht exponentiellen Anstieg, da ich noch so viele Anteile aus der Zeit besitze, als der Fondsanteil 68 EUR kostete.

 

Interessanterweise ist der A1C81G quasi gleichauf mit dem A1JX52. Hat Union da nachgesteuert, da sie gesehen haben, dass sie sonst gegen ETFs komplett verlieren?

 

Euer grübelnder Tod

Joerg78
Mentor ★★★
3.160 Beiträge

Ich vermute, der Fonds profitiert hauptsächlich von den 4 Top-Werten, die rund 19% des ganzen Portfolios ausmachen: Apple, Alphabet, Amazon und Microsoft; diese haben eine teils erhebliche Outperformance gegenüber des FTSE All-World (bei dem diese Werte mit rund 10% gewichtet sind).

Noxx
Legende
7.698 Beiträge

@Noxx  schrieb:

...übrigens mein Depotstand sind im Juli 19.500

...siehe Thread oben


...übrigens mein Depotbestand im September ist 18.100

...der meiner Frau 20.000 (die ist wie ich nach Auszahlung auch mit 18.000 gestartet, nur 2 Jahre später, also Dez. 2019)

Noxx
Legende
7.698 Beiträge

Der konsequenten Information halber:

 

Mein Bestand ist zum ersten Mal unter Ausgang (18.000) gesunken, jetzt am 1.Okt.2020 liegt er bei 17.500

 

United Internet (wegen der Preiserhöhung von Telefonica) schlägt mit minus 600 zu Buche und RDS mit 350, so was kann das Depot nicht so einfach wegstecken

 

Meine Frau liegt bei gleichem Ausgang bei 20.200

Noxx
Legende
7.698 Beiträge

@Noxx  schrieb:

@Noxx  schrieb:

...übrigens mein Depotstand sind im Juli 19.500

...siehe Thread oben


...übrigens mein Depotbestand im September ist 18.100

...der meiner Frau 20.000 (die ist wie ich nach Auszahlung auch mit 18.000 gestartet, nur 2 Jahre später, also Dez. 2019)


So das dritte Jahr meines Experimentes ist um, für meine Frau das erste Jahr

 

Bei mir ist der Depotbestand Stand heute 18.860 - also 860 über Stand vor drei Jahren, inzwischen habe ich mir 3.600 Euro Rente steuerfrei ausgezahlt gegenüber 2.772 (77*36), die ich von Riester bekommen hätte, aber hätte versteuern müssen.

 

Bei meiner Frau ist der Bestand 21.210 also 3.210 über Stand von vor einem Jahr, sie hat sich 1200 Euro ausbezahlt gegenüber 1092 (91*12) die sie von Riester bekommen hätte, aber hätte versteuern müssen.

 

Melde mich in unregelmäßigen Abständen wieder - spätestens Nov/Dez 2021

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

Noch eine interessante Info zum steuerschädlichen Kündigen eines Riestervertrages.

 

Man kann ja jederzeit seinen Vertrag kündigen und zahlt dann Steuerersparnisse und Zulagen zurück, damit wirbt sogar die Versicherungsbranche.

 

Das ist auch richtig, aber wenn man länger arbeitslos ist und kein Anspruch auf ALG1 mehr hat und auch keinen Anspruch auf ALG2 (zu viel Erspartes) muss man sich als gesetzlich Krankenversicherter freiwillig krankenversichern.

 

Hierbei zahlt man auf alle Einkünfte den vollen KV- und PV-Beitrag (rund 18%) und es gibt ein fiktives Mindesteinkommen (man zahlt also knapp 200 Euro im Monat selbst wenn man keine Einkünfte hat).

 

Jetzt komm es: Kündigt man in dieser Lebensphase seinen Riestervertrag so zahlt man diese rund 18% KV auf den Rückzahlungsbetrag und _nicht_ auf anfallende Gewinne! Also eine doppelte Verbeitragung, da die Riesterbeiträge ja aus verbeitragtem Geld gezahlt wurden.

 

Ich hatte das im Finanztestheft gelesen und selbst bei meiner Krankenkasse angerufen und die haben mir dies bestätigt.

 

Auf der Website der KV steht das natürlich nicht, die meisten werden dies erst mitbekommen wenn es zu spät ist.

 

Interessant finde ich dabei, dass das quasi nicht kommuniziert wird.