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Verwahrentgeld - wofür eigentlich GENAU?

ThiloL
Autor ★
5 Beiträge

Laut meinen Informationen zahlen Banken die sogenannte Einlagefazilität (Strafzinsen) nur für Guthaben auf ihrem Zentralbankkonto bei der EZB.

Auf diesem Konto müssen die Banken lediglich eine Mindestreserve vorhalten.

Korrekt?

Jetzt die Frage:
Was haben die Kundenguthaben bei diesen Banken, mit dem Zinssatz auf dem Zentralbankkonto zu tun?

13 ANTWORTEN

Dr. Snuggles
Experte ★★
478 Beiträge

@ae 

Die Bank ist ein Wirtschaftsunternehmen und versucht auch nur das bestmögliche für sich rauszuholen. Die 700 Euro Mindesteingang sind genauso willkürlich gewählt, wie 1.500 Euro (hatte ich glaub ich hier auch mal vor langer Zeit) oder fiktive 5.000 Euro.

Je höher man nur den Betrag ansetzt, desto wahrscheinlicher wird es aber bestimmt, dass sich die guten Kunden, mit denen man noch über das Trading Geld verdienen könnte dann auch verabschieden. Also wird sich irgendwo erst mal eingependelt und man testet den Schmerz und die Kreativität der Kunden aus...

Wenn man nmh's Beitrag über die Kündigung liest, weiß man ja, dass im Grunde genommen für jedes Konto nicht wirklich Kosten entstehen.

Gleiche Frage könnte man übrigens beim P-Konto stellen. Leute, die eh schon nicht wirklich was haben, werden zusätzlich zur Kasse gebeten.

squirrel
Autor ★★★
45 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

Diese Aussage finde ich etwas irreführend. Geschäftsbanken schöpfen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Buchgelder durch Kreditvergabe selbst. Dabei müssen sie nur einen Bruchteil (im Euro-System aktuell nur ein Prozent) des geschöpften Geldes bei der Zentralbank als Mindestreverse hinterlegen.


Geschäftsbanken schöpfen sämtliches Buchgeld selbst. (Manche sagen "aus dem nichts", aber das ist nur eine etwas reißerische Behauptung die in Ordnung ist um Interesse für das Thema zu generieren aber ansonsten streng genommen einfach nicht richtig ist. Gibt sogar ein gutes Buch mit dem Titel Geld aus dem nichts)

 

Wenn jetzt eine Bank Geld schöpft, ist dies eine Bilanzverlängerung. Sie schreibt dem Kreditnehmer den Kreditbetrag gut und auf der Aktivseite der Bankbilanz ist in gleicher Höhe eine Forderung entstanden. Die Frage ist nun jedoch: Was passiert mit dem Geld was durch Kredit entstanden ist? Der Kreditnehmer lässt es ja nicht auf seinem Konto liegen. Im Regelfall überweist er es an ein anderes Konto um etwas zu bezahlen. Dadurch fließt jetzt einer anderen Geschäftsbank Zentralbankgeld zu. Es bleibt also dabei: um nicht die Einlagefazilität zu zahlen, versucht die Bank so wenig Zentralbankgeld auf ihrem entsprechenden Konto zu haben wie nötig. Und natürlich ist es nicht so, dass ein Bankkunde genau das an Verwahrentgeld zahlt, was er an Kosten für die Bank verursacht oder nicht verursacht. Das ist einfach eine geschäftspolitische Entscheidung der Banken. Das Ertragsproblem der Banken ist, dass die Zinsmarge seit nun mehr als 20 Jahren bei knapp über 1% dahindümpelt. Sehr schön zu sehen auf Seite 12 in diesem Bundesbankbericht: https://www.bundesbank.de/resource/blob/844602/9d28b990afb142252ff410be6b92dfd5/mL/2020-09-ertragsla...

Weinlese
Mentor ★
1.429 Beiträge

@ squirrel  schrieb:

Geschäftsbanken schöpfen sämtliches Buchgeld selbst.


Vielleicht meinen wir hier unterschiedliche Dinge. Du hattest weiter oben schon beschrieben, wie die Banken durch Bargeldeinzahlung oder Überweisungen von anderen Geschäftbanken an Zentralbankgeld kommen. Diese Gelder werden in Forderungen der Kunden gegen die Bank umgewandelt, die für mich Teil der Buchgeldsummen sind. Werden diese Buchgelder nun tatsächlich neu geschöpft? Die Geldmengen hätten sich dabei nicht ausgeweitet, es wurde nur eine Geldform in eine andere überführt. Für mich ist das konzeptionell etwas anderes, als eine echte Neuschöpfung von Geld per Kreditvergabe.

 

Man könnte einwenden, dass die so erworbenen Zentralbankgelder zuvor von anderen Banken durch Kredite geschöpft wurden. Aber auch das ist meines Wissens nicht notwendigerweise der Fall, denn die Zentralbank schöpft selbst auch neues Zentralbankgeld, das sie (zum Beispiel über die QE-Programme) an die Geschäftsbanken verteilt.

 

Viele Grüße

Weinlese

squirrel
Autor ★★★
45 Beiträge

Hallo @Weinlese ich glaube wir haben irgendwo aneinander vorbeigeschrieben. 😀

 

"Geschäftsbanken schöpfen sämtliches Buchgeld selbst." Das meint erstmal nur, dass sämtliches Buchgeld von Geschäftsbanken erschaffen wurde. Also der Ursprung von Buchgeld ist immer die Schöpfung durch eine Geschäftsbank. Zahlt wer einen Kredit zurück, wird hingegen Buchgeld aus dem System entnommen. Es wird sozusagen wieder "vernichtet" und die Buchgeldmenge sinkt.

 

Wenn jetzt eine Überweisung i.H.v 1.000€ von einem Kundenkonto der Bank A zu einem Kundenkonto der Bank B stattfindet, wird hingegen kein Buchgeld geschöpft. Es wird einfach auf dem Kundenkonto in Bank A gestrichen und auf dem Kundenkonto in Bank B hinzugefügt. Im Hintergrund zahlt Bank A von ihrem Konto bei der Zentralbank 1.000€ in Reserven (=Zentralbankgeld) an das Zentralbankkonto von Bank B (Musterbetrachtung nur dieser einen Transaktion ohne Saldierung vieler Überweisungen in beide Richtungen) . Dabei wird jetzt aber kein Zentralbankgeld in Buchgeld umgewandelt oder neues Buchgeld geschöpft.

 


@Weinlese  schrieb:

Man könnte einwenden, dass die so erworbenen Zentralbankgelder zuvor von anderen Banken durch Kredite geschöpft wurden. Aber auch das ist meines Wissens nicht notwendigerweise der Fall, denn die Zentralbank schöpft selbst auch neues Zentralbankgeld, das sie (zum Beispiel über die QE-Programme) an die Geschäftsbanken verteilt.


Zentralbankgeld wird nie von Geschäftsbanken geschöpft. Das dürfen und können nur Zentralbanken. 

 

Gruß

squirrel

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