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Negativzinsen auf Girokonto?

obstwurst
Autor ★★
36 Beiträge

Hallo liebe Community & liebes SM-Team,

 

Ich habe heute feststellen müssen, dass mir von meinem Girokonto 8 Cent Sollzinsen abgebucht worden sind. 

Im Buchungstext steht u.a.: 

 

Sollzinsen
14,750% ab 30.06. 0,08- EUR

 

Hab ich irgendwo irgendwas übersehen? Ist das erste Mal, dass für mein Girokonto überhaupt Zinsen erhoben werden. 

 

Bin für jede Hilfe dankbar 🙂 

 

Danke und VG

26 ANTWORTEN

senk
Autor ★★
21 Beiträge

@CurtisNewton  schrieb:


..., bei einem Kauf ist die Valuta ja ebenfalls T+2.

 

Das versteh ich nicht. Wenn bei mir der Sparplan ausgeführt wird, dann ist das Geld bereits ein paar Tage vorher nicht mehr verfügbar. Also ich sehe, dass es noch nicht gebucht ist, aber unter der Spalte "Verfügbarkeit" ist die Kohle weg. 

 

Sagen wir mal ich habe einen Dispositionskredit auf dem Verrechnungskonto. Heißt das nun, dass wenn ich in der Verfügbarkeit ins Minus gehe, aber den Betrag am zweiten Tag ausgleiche, ich zwar zwischenzeitlich einen negativen Verfügbarkeitsbetrag habe, der allerdings erst zwei Tage später valutiert wird (richtiges Wort?)  und da dann der Betrag ausgeglichen ist, keine Negativzinsen anfallen würden?

 

Wenn das der Fall ist, habe ich wohl die Funktionsweise verstanden, finde es aber weiterhin nicht intuitiv. In dem einen Fall wäre ich tatsächlich kurzfristig im Minus, muss aber keine Negativzinsen zahlen, in dem anderen (meinem) Fall war ich tatsächlich nie im Minus, muss aber Negativzinsen zahlen.

 

Silver_Wolf
Mentor ★★★
3.188 Beiträge

@senk  schrieb:

@CurtisNewton  schrieb:


..., bei einem Kauf ist die Valuta ja ebenfalls T+2.

 

Das versteh ich nicht. Wenn bei mir der Sparplan ausgeführt wird, dann ist das Geld bereits ein paar Tage vorher nicht mehr verfügbar. Also ich sehe, dass es noch nicht gebucht ist, aber unter der Spalte "Verfügbarkeit" ist die Kohle weg. 

 

Sagen wir mal ich habe einen Dispositionskredit auf dem Verrechnungskonto. Heißt das nun, dass wenn ich in der Verfügbarkeit ins Minus gehe, aber den Betrag am zweiten Tag ausgleiche, ich zwar zwischenzeitlich einen negativen Verfügbarkeitsbetrag habe, der allerdings erst zwei Tage später valutiert wird (richtiges Wort?)  und da dann der Betrag ausgeglichen ist, keine Negativzinsen anfallen würden?

 

Wenn das der Fall ist, habe ich wohl die Funktionsweise verstanden, finde es aber weiterhin nicht intuitiv. In dem einen Fall wäre ich tatsächlich kurzfristig im Minus, muss aber keine Negativzinsen zahlen, in dem anderen (meinem) Fall war ich tatsächlich nie im Minus, muss aber Negativzinsen zahlen.

 


Ja, was ist daran nun so schwierig?

Das Geld für einen Kauf muß natürlich verfügbar sein und wird dann gesperrt.

Wenn es nicht da ist geht das eben auf Kredit.

Die Valuta bei der Buchung ist dann T+2 und du hast 2 Tage Zeit das Geld zu bringen.

Damit wird der Valuta-Saldo nicht negativ und es fallen keine Zinsen an.

 

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.895 Beiträge

@senk  schrieb:

@CurtisNewton  schrieb:


..., bei einem Kauf ist die Valuta ja ebenfalls T+2.

 

Das versteh ich nicht. Wenn bei mir der Sparplan ausgeführt wird, dann ist das Geld bereits ein paar Tage vorher nicht mehr verfügbar. Also ich sehe, dass es noch nicht gebucht ist, aber unter der Spalte "Verfügbarkeit" ist die Kohle weg. 

 

 


Das liegt unabhängig von der Valutierung daran dass die comdirect ja schon weiß dass da demnächst Geld benötigt wird und den entsprechenden Betrag ein paar Tage vorher blockiert damit während der Sparplanausführung du das Geld nicht noch abziehen kannst und in das Problem mit den Zinsen läufst. Das gleiche passiert auch wenn du eine Kauforder abgibst die nicht sofort ausgeführt wird.

 

Beispiel: Commerzbank aktuell 10,73, du gibt eine limitierte Kauforder für 100 Stück zu 10 Euro auf. Die Order wird erst ausgeführt wenn der Kurs auf 10 Euro fällt, die 1000 Euro werden aber sofort von der Verfügbarkeit abgezogen damit die Order eben jederzeit ausgeführt werden kann. Valutiert wird aber erst zwei Tage nach Order Ausführung.

 


@senk  schrieb:

 

Sagen wir mal ich habe einen Dispositionskredit auf dem Verrechnungskonto. Heißt das nun, dass wenn ich in der Verfügbarkeit ins Minus gehe, aber den Betrag am zweiten Tag ausgleiche, ich zwar zwischenzeitlich einen negativen Verfügbarkeitsbetrag habe, der allerdings erst zwei Tage später valutiert wird (richtiges Wort?)  und da dann der Betrag ausgeglichen ist, keine Negativzinsen anfallen würden?

 

 


Richtig. Deswegen wird das Valuta Datum manchmal auch „Zinswirksames Datum“ genannt. Das ist dann zum Beispiel auch relevant wenn du Zinsen auf das Verrechnungskonto bekommst oder als noch Negativzinsen gezahlt werden mussten.

 

 

 

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

Lars123
Experte ★★
296 Beiträge

@senk  schrieb:

@CurtisNewton  schrieb:


..., bei einem Kauf ist die Valuta ja ebenfalls T+2.

 

Das versteh ich nicht. Wenn bei mir der Sparplan ausgeführt wird, dann ist das Geld bereits ein paar Tage vorher nicht mehr verfügbar. Also ich sehe, dass es noch nicht gebucht ist, aber unter der Spalte "Verfügbarkeit" ist die Kohle weg. 

 

Sagen wir mal ich habe einen Dispositionskredit auf dem Verrechnungskonto. Heißt das nun, dass wenn ich in der Verfügbarkeit ins Minus gehe, aber den Betrag am zweiten Tag ausgleiche, ich zwar zwischenzeitlich einen negativen Verfügbarkeitsbetrag habe, der allerdings erst zwei Tage später valutiert wird (richtiges Wort?)  und da dann der Betrag ausgeglichen ist, keine Negativzinsen anfallen würden?

 

Wenn das der Fall ist, habe ich wohl die Funktionsweise verstanden, finde es aber weiterhin nicht intuitiv. In dem einen Fall wäre ich tatsächlich kurzfristig im Minus, muss aber keine Negativzinsen zahlen, in dem anderen (meinem) Fall war ich tatsächlich nie im Minus, muss aber Negativzinsen zahlen.

 


Meide den Begriff Negativzinsen. Der Begriff wird allgemein verwendet für Zinsen, die man auf Guthaben zahlen muss. Gibt es glücklicherweise nicht mehr. Du musstest ganz normal Zinsen zahlen, weil das Konto kurz im Minus war.

 

Das Beispiel von @CurtisNewton bezog sich auf eine normale Order. Wenn man Aktien verkauft, ist das Geld valuta 2 Bankarbeitstage später auf dem Konto. Es wird aber sofort von der comdirect verfügbar gestellt und mit der nächtlichen Buchungsrunde auch schon gebucht und damit schon in den gezeigten Kontostand eingerechnet. Real auf dem Konto ist es aber immer erst am valuta-Datum. Und gemacht wird das, weil comdirect ein online-Broker ist und der Viel-Trader mit der Verkaufssumme gleich wieder einkaufen gehen können soll. Wenn man also für 1000 Euro um 9 Uhr 30 was verkauft, dann kann man um 9 Uhr 31 für 1000 Euro was kaufen. Beide Beträge werden zwei Tage später valuta, so dass das Konto nie im Minus ist. Wenn die Verfügbarkeit immer erst mit dem valuta-Datum gegeben wäre, dann könnte man auch immer erst zwei Tage nach einem Verkauf mit dem Geld wieder neu Aktien einkaufen gehen.

 

Wenn man nun aber nach einem Aktien-Verkauf gleich darauf das Geld auf ein anderes Konto überweist, dann wird die Überweisung am gleichen Tag valuta. Dann ist man ggf. 2 Tage im Minus.

 

Technische Lösungen könnte ich mir hier viele vorstellen. Wie schon jemand vorgeschlagen hat, die Bank könnte warnen bei Transaktionen, die ein "reales" Minus bedeuten würden. Oder wenn die Bank restriktiv sein wollte, könnte sie die Verfügbarkeit aus solchen aus Wertpapierverkäufen eigentlich erst kommenden Summen nur für Wertpapierkäufe mit gleicher Valuta-Verzögerung gelten lassen. Das wäre eigentlich das eleganteste. Man könnte traden wie ein wilder aber nicht versehentlich noch nicht valutierte Summen abziehen.

Man könnte auch immer möglichst Echtzeit einen echten Valuta-Kontostand anzeigen. Ich vermute aber, dass sich das u.a. nicht mit der comdirect Kontoverwaltung verträgt, die ja zumindest teilweise mit Tagesabschluss-Logik erst über Nacht Dinge verrechnet.

 

PS: Dein Sparplan verhält sich übrigens auch nicht anders. Sobald die Order fixiert ist, geht der verfügbare Betrag auf dem Verrechnungskonto entsprechend runter. Valuta, also real (und zinswirksam) runter vom Konto ist das Geld aber erst 2 Bankarbeitstage nach dem Geschäftstag der Sparplanausführung.

obstwurst
Autor ★★
36 Beiträge

Was mich an der ganzen Sache jetzt allerdings noch wundert; mein Giro-/Verrechnungskonto war zu jedem Zeitpunkt mehr als gedeckt. Sprich da war ein Betrag x und mir wurde dann noch Betrag y aus dem Aktienverkauf angezeigt, wobei x > y. Jetzt wurde von der Gesamtsumme (...welche ja noch nicht wirklich verfügbar ist, da Wertstellung T+2 - nennen wir sie mal z) der Betrag y "abgezogen" und ans Tagesgeldkonto überwiesen. Bleibt ja immer noch Betrag x. Ich hätte auch von Betrag x den Betrag y abziehen können und wäre immer noch nicht ins Minus gerutscht. 

Ergo muss die comdirect ja irgendwie erkennen, dass ich genau den Betrag aus dem Aktienverkauf ans TG-Konto überwiesen habe und sagt sich dann "Der Kollege arbeitet mit Geld, was ihm noch nicht wertgestellt wurde, also zahlt er nun dafür Sollzinsen"...?

Oder hab ich irgendwo einen Denkfehler?

Mir geht's gar nicht so wirklich um die Sollzinsen an sich, das war, wie eingangs erwähnt, ein Kleckerbetrag. Ich würde nur gerne die Hintergründe dieses Vorgangs verstehen. 🙂

 

Thorsten_
Legende
3.821 Beiträge

@obstwurst:

Nur, um sicher zu gehen: Hast du Girokonto und Verrechnungskonto separat oder nur ein Girokonto (das gleichzeitig auch als Verrechnungskonto dient)? Weil bei Comdirect sind beide Varianten möglich.

 

Im letzten Fall (so lese ich deinen Beitrag) wäre das dann erstmal seltsam bzw. nicht der Grund für eine Zinsberechnung.

Ein Anruf beim Kundenservice sollte Klarheit schaffen, für welchen Zeitraum die Zinsen berechnet wurden.

 

Oder den Kontoauszug mit den Valuta-Daten Buchung für Buchung nachvollziehen.

obstwurst
Autor ★★
36 Beiträge

Hi @Thorsten_ , danke für deine Antwort.

Ich habe nur ein Girokonto, welches gleichzeitig auch als Verrechnungskonto dient. Also kein separates Verrechnungskonto. Deswegen war ich ja auch etwas über die Sollzinsen verwundert, weil ich das Girokonto durch die Überweisung aufs Tagesgeldkonto zu keinem Zeitpunkt "überzogen" habe - wäre ja auch grob fahrlässig, da ich übers Girokonto ja noch jede Menge andere Zahlungen laufen lasse... 

Floppy85
Experte ★★★
659 Beiträge

Kurios, dass sich Leute darüber aufregen, wo es doch in Norwegen sehr gut funktioniert. Das ist wieder so typisch Deutschland: es wird immer mit dem Finger gezeigt, wo es auf der Welt besser und moderner läuft und man mal was probiert, aber sobald man in Deutschland aus seiner Bräsigkeit und dem Trott ausbrechen will, kommen sofort die Mahner. Klingt eher so, als haben die Unternehmen Angst, dass sie weniger Verträge für die Altersvorsorge absetzen können. 

Lars123
Experte ★★
296 Beiträge

@obstwurst  schrieb:

Was mich an der ganzen Sache jetzt allerdings noch wundert; mein Giro-/Verrechnungskonto war zu jedem Zeitpunkt mehr als gedeckt. Sprich da war ein Betrag x und mir wurde dann noch Betrag y aus dem Aktienverkauf angezeigt, wobei x > y. Jetzt wurde von der Gesamtsumme (...welche ja noch nicht wirklich verfügbar ist, da Wertstellung T+2 - nennen wir sie mal z) der Betrag y "abgezogen" und ans Tagesgeldkonto überwiesen. Bleibt ja immer noch Betrag x. Ich hätte auch von Betrag x den Betrag y abziehen können und wäre immer noch nicht ins Minus gerutscht. 

Ergo muss die comdirect ja irgendwie erkennen, dass ich genau den Betrag aus dem Aktienverkauf ans TG-Konto überwiesen habe und sagt sich dann "Der Kollege arbeitet mit Geld, was ihm noch nicht wertgestellt wurde, also zahlt er nun dafür Sollzinsen"...?

Oder hab ich irgendwo einen Denkfehler?

Mir geht's gar nicht so wirklich um die Sollzinsen an sich, das war, wie eingangs erwähnt, ein Kleckerbetrag. Ich würde nur gerne die Hintergründe dieses Vorgangs verstehen. 🙂

 


Habe jetzt erst den Beitrag gesehen, deswegen so spät meine Antwort:

 

Wenn es so war, dass valutiert immer X auf dem Giro war und X>Y und Du Y aufs Tagesgeld verschoben hast zwei Tage, bevor Y valutiert wurde, dann wäre es in der Tat ein Fehler, wenn Du Sollzinsen bezahlen musstest. 

 

Da die Sollzinsen immer nur quartalsweise abgerechnet werden, ist es aber meist doch so, dass man in den letzten 3 Monaten irgendwann sein Liquiditätsmanagement halt doch überreizt hat und kurz über Nach im Soll war. Wie @Thorsten_ schon geschrieben hat, mit den 3 Kontoauszügen des Quartals kann man das mit den Valuta-Daten aller Buchungen manuell nachrechnen. Wenn Du zum überlasteten Support nett sein willst, machst Du das und reklamierst nur, wenn Du tatsächlich selber keinen Soll-Zeitraum erkennen kannst.....

senk
Autor ★★
21 Beiträge

Als abschließende Ergänzung zu dem Thema:

 

Bevor ich den Beitrag in dem Forum hier gesehen habe, ging ich davon aus, dass die Belastung möglicherweise fehlerhaft sei. Also habe ich die Transaktion über reklamation@comdirect.de am 30. September reklamiert.

 

Bis heute habe ich neben der automatischen Eingangsbestätigung keine Rückmeldung erhalten.

 

Damit endet die negative Überraschung, dass Zinsen berechnet wurden, obwohl das Konto augenscheinlich nicht im Soll war, mit der negativen Erfahrung, dass der Kundendienst nach nun einem Monat Wochen nicht auf meine Nachfrage dazu reagiert hat.