Sind Wasserstoffaktien tatsächlich noch eine gute Anlagemöglichkeit?

[Brokerage_AL]

Aktien von NEL ASA, Ballard Power, ITM Power und Plug power haben sich in den vergangenen Jahren teilweise vervielfacht. Das Thema Wasserstoff und Wasserstoffantrieb ist in aller Munde und nun sollte man sich doch mal die Frage stellen, ob diese Technologie tatsächlich so zukunftsträchtig ist und wie diese Zukunft aussehen wird.

Unbestritten sollte sein, dass das ganze E-Mobility-Thema ein riesiges Problem bei der Beschaffung des notwendigen Stroms haben wird. Wenn 40 % aller Fahrzeuge in Deutschland nur noch durch E-Mobilität abgedeckt werden soll, dürfte das deutsche Stromnetz an die Leistungskapazität kommen.

Bei der Versorgung mit Wasserstofftankstellen sieht es ebenfalls nicht anders aus. Hier ist grundsätzlich eher das Problem, dass das Tankstellennetz in Deutschland zu dünn ist. Da die deutschen Autobauer das Thema Hybridantrieb/ Wasserstofftechnologie nie richtig angeschoben haben, sahen die großen Tankstellenbetreiber und Rohstoffunternehmen keinen Anreiz diese Situation entsprechend zu ändern. Nun dürfte so langsam zu einem Henne/ Ei-Problem kommen.

Wenn es keine ausreichenden Wasserstofftankstellen gibt, kauft der potentielle Autokäufer keine Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb und stiegt der Bedarf an Wasserstoff nicht weiter an, werden die Tankstellenbetreiber keine zusätzlichen Zapfsäulen für Wasserstoff installieren.

Die Installation einer H2-Zapfstelle kostet rund 100.000 Euro. Das ist eine enorme Investition und kann sich nur bei entsprechender Nachfrage rechnen.

Somit muss nun wieder einmal zuerst die Industrie voranschreiten und z.B. LKWs und Züge mit der Wasserstoff-technologie ausstatten. Sind dann aber wirklich auch die aktuellen Gewinneraktien die richtigen Pferde auf die der Anleger/ Trader setzen sollte?

Ich bin auf euer Meinungen und Kommentare gespannt.  

[ehemaliger Nutzer]

Danke, gute Ausführung. Das wird sicher nur mit staatlichen Hilfen was, aber die Lobbisten der Autoindustrie werden es tunlichst vermeiden leider das Thema groß werden zu lassen. Die wollen erst ihre verplanten Milliarden für den E-Mobilität Wahnsinn wieder zig fache rein haben.   Ich wäre auch für zwei oder dreigleisiges aufstellen bei dem Thema Mobilität.  Akku, Wasserstoff und den Verbrenner weiter verbessern, weil erst genannte dauern noch bis es flächendeckend rein kann. Verbot von SUV und den anderen unsinnigen Mist.  Und die übermotorisierten müssen richtig zahlen (und können ihre Fahrzeige schlechter steuerlich absetzen) nur dann verschwunden die Dreckschleudern.

Ich hoffe das mal ein ETF Wasserstoff aufgelegt wird, dafür Werbung und es kommt Geld in deren Kassen, und die Nachfrage regt s Thema an und die Wirtschaft und Industrie kann die Augen nicht verschließen, allen voran die steife Politik;-)

Also allzeit gute Fahrt

[gromit]

2 Statements...:

Mein Automechaniker ist ja totaler Anti_E-Auto "Fan" und der sagt: Das weltweit abgebaute Lithium reicht noch nicht mal für die gesamte Audi -E-Flotte.

Und Bosch hat gerade verkündet sie rechnen mit einemH2-PKW Anteil von 20% in 2030. Also wohl eher langfristig dran bleiben und mit Rückschlägen rechnen.

Ich meine aber das tatsächliche Potential von Wasserstoff durch Elektrolyse wird noch garnicht richtig erfasst. Es geistern immer so Meinungen herum, das sei nicht effektiv die Energie hin und her zu wandeln. Es kommt aber wohl darauf an wie man das angeht. zB entsteht bei der Eleektrolyse wohl auch jede Menge Wärme und wenn man die mit Wärmetauschern abgreift hat man eine Effizienz von etwa 90%. Soweit meine Infos im Moment (Bin grade auf der Suche nach so einer Heizung)

[GordonLegacy]

Für Deine Suche @gromit:

Brennstoffzellenheizung mit freundlicher Unterstützung aus Japan.

[haxo]

In der Natur setzt sich nur rücksichtslose, nackte Effizienz durch.

Eine Pflanze, die das Sonnenlicht per Photovoltaik umwandelt, um Tauwasser der Nachbarpflanze zu erhitzen, über Nacht zu speichern und damit am zweiten Tag ihre Blätter wärmt würde gegen einen 08/15 Photosynthese-Strauch wohl kaum eine Chance haben.

Wasserstofftechnologie ist sicher gut für autarke Insellösungen, aber für flächendeckende Mobilität sehe ich aufgrund der immensen Energieumwandlungen und -verluste langfristig keine Chance.

Effizient wäre m.E. nur eine stromabnehmende Lösung, wie bei der Bahn, aber 1. technisch zu primitiv, 2. zu hohe Anlaufkosten und 3. kann kein Unternehmen daran verdienen.

Wasserstoff-Aktien können aber durchaus lohnenswert sein, denn unsere technisch basierte Regierung wird sicherlich wieder ihren "5.000 € Umweltbonus für ismirdochegal" auszahlen und in der Zwischenzeit weiter versuchen den "Kobold" im Li-Akku zu finden und "Energie im Netz" zu speichern 

hx.

[Toni Erdmann]

Wasserstoff ist primär ein Energieträger, d.h. darüber kann man hervorragend Energie speichern. Ähnlich wie bei einem Stausee. Nachts braucht man viel Energie für Beleuchtung, etc. und treibt somit die Turbinen zur Energiegewinnung an. Tagsüber, wenn zuviel Energie übrig bleibt, wird das Wasser zurück in den Stausee gepumpt. D.h. der See ist der Energieträger. Da das nicht flächenddeckend geht, braucht man andere Energieträger. Und da sind wir wieder bei Wasserstoff. Der Gedanke ist der gleiche, wie beim See. Es geht weniger um Energiegewinnung - Speichern ist das Thema. Wir pumpen viel Energie rein, um viel Energie wieder rauszubekommen.

Was die Batterie angeht und die Grundstoffe (z.B. Lithium), lauf Professor Dudenhöfer, dem Autopabst, funktioniert das so. Wenn 100% Batterien geschaffen wurden, entsteht ein geschlossener Kreislauf, da Batteriestoffe zu 100% wiederverwertet werden können. Sollten also genug Grundstoffe weltweit verhanden sein und jeder hat ein E-Auto, dann braucht es keinen weiteren Rohstoffabau. Batterien bestehen auch nicht zwingend aus z.B. Lithium. Da gibt es weit mehr Möglichkeiten.

[haxo]

---

@Toni Erdmann  schrieb:

Wasserstoff ist primär ein Energieträger, d.h. darüber kann man hervorragend Energie speichern. Ähnlich wie bei einem Stausee. Nachts braucht man viel Energie für Beleuchtung, etc. und treibt somit die Turbinen zur Energiegewinnung an. Tagsüber, wenn zuviel Energie übrig bleibt, wird das Wasser zurück in den Stausee gepumpt. D.h. der See ist der Energieträger.[...]

---

Dein Wort in Gottes Ohr, ich glaube allerdings, dass das bei 80% der Bevölkerung (nicht hier in der Community) noch nicht angekommen ist.

->Hier ist ein guter Grundsatz-Artikel.

"Oh, Supie, da kommt ja nur Wasser aus dem Auspuff!"

So richtig sinnvoll wäre eine großangelegte H-Erzeugung da, wo Energie im Überfluss aber keine Abnehmer vorhanden sind, z.B. großangelegte Photovoltaik in Afrika. Aber selbst wenn, dann machen die Chinesen das Geschäft, denn in Europa riecht ja jede Geschäftstätigkeit mit Afrika wieder nach Kolonialismus und das höchste ist Brunnen bohren und Mehlsäcke schicken, so wie Klein-Liesl (m,w,d) sich "Entwicklungshilfe" seit 50 Jahren vorstellt.

Wenn irgendjemand das verquaste H-Argument "Ja, aber mit grünem Strom..." bringt: Der Umwelt ist es völlig schnuppe, ob "mit grünem Strom" die Waschmaschine am Netz läuft oder dieser eben mit 50% Wirkungsverlust ein Brennstoffzellenfahrzeug antreibt.

hx.

[Matthias_HH]

Moin aus Hamburg, langfristig gesehen gehe ich von einer guten Anlagemöglichkeit aus - und meine dabei einen Zeitraum von fünf und mehr Jahren. Aber zurzeit setzen auch viele Zocker auf dieses Pferd, angetrieben durch manch dubiose "Experten"-Empfehlung. Da schaue man sich heute z.B. nur die Kurssprünge bei NEL ASA von 1,54 runter auf zuletzt aktuell fast 1,20 an. Da hilft nur, die alte Weisheit des großen Kostolany zu befolgen: Aktien kaufen, unters Kopfkissen legen und schlafen, nicht mehr dran denken...

[Toni Erdmann]

[ChiRho]

@Toni Erdmannüber die TOP3 wundere ich mich auch immer wieder.

Vor dem Wasserstoff-Hype war meistens Steinhoff dabei