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Steuern bei kurzfristigem Aktienhandel

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Hallo,

 

nachdem ich mir mit ETFs auf den MSCI World seit ca. 1 Jahr eine Basis geschaffen hatte, hatte ich ab Anfang die Dezember etwas Geld zur Verfügung, um in Aktien zu investieren. Ich hatte schon länger vor, in regenerative Energien, dabei vor Allem Wasserstoff als Energieträger, zu investieren, da mich die Technologie begeistert.

 

Nachdem nun seit meiner Käufe die Wasserstoffaktien teils heftig gestiegen sind, aber auch teils starken Schwankungen unterliegen und ich diese Schwankungen einzelner Werte nun seit mehreren Wochen täglich beobachte, wollte ich mal etwas "spielen" und schauen, ob ich mir diese Schwankungen zunutze machen kann.

 

Mein Gedanke war (der ja nicht neu ist), an einer vermeintlichen Kursspitze zu verkaufen und bei um einen gewissen Betrag wieder gefallenem Kurs die gleiche Menge wieder zu kaufen. Mir ist klar, dass dabei Kosten entstehen, aber man muss ja "nur" drauf achten, dass der Gewinn dabei die Kosten übersteigt.

 

Mir war auch klar, dass beim Verkauf mit Kapitalertrag Steuern anfallen, aber im Detail habe ich nicht darüber nachgedacht. Mein Gedanke war, dass Steuern zwar Gewinn schmälern, aber nicht ins Minus kehren können.

 

Nun habe ich das getan und habe gerade das Gefühl, ordentlich Geld verbrannt zu haben *lol* Aber ich stehe auf dem Schlauch und suche den Fehler. Daher folgendes Beispiel:

 

VorgangAnteileKursKurswertKap.-Ertr.
v. St.
Steuern
incl. Soli
Kap.-Ertr.
n. St.
Buchung
Kauf10020,00 €2.000,00 €    
Verkauf10040,00 €4.000,00 €2.000,00 €527,50 €1.472,50 €3.472,50 €
Kauf10036,00 €3.600,00 €    

 

Ergebnis: Beim Kauf habe ich 100 Anteile für 2.000 € gekauft. Beim Verkauf habe ich nach Steuern 3.472,50  € in der Kasse. Nach wieder gefallenem Kurs habe ich für erneut 100 Anteile 3.600 € ausgegeben, so dass ich am Ende wieder mit 100 Anteilen, aber mit 127,50 € weniger da stehe, anstatt wie beabsichtigt ein bisschen mehr.

Wo ist der Haken? Oder ist das tatsächlich so? Ich stehe gerade komplett auf dem Schlauch.

15 ANTWORTEN

TNE
Experte
81 Beiträge

Beim Kauf und Verkauf fallen natürlich jederzeit auch Gebühren an. Es gibt ja nicht umsonst den bekannten Spruch: Hin- und Her macht Taschen leer.

Marin
Mentor ★
1.396 Beiträge

Du bist mit 2.000€ gestartet, jetzt hast du 3.600€. Wie kannst du nun das Gefühl haben, Geld verbrannt zu haben oder im Minus zu sein? Die Steuern hättest du sowieso irgendwann zahlen müssen.

 

Ob es klug war: Ich würde sagen, eher nicht. Nach "Bauchgefühl" (und auch sonst...) das perfekte Markettiming zu treffen ist nahezu unmöglich.

TNE
Experte
81 Beiträge

Du hättest ja auch einen Teilverkauf machen können, um beispielsweise deinen Einsatz rauszunehmen. 

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Das ist alles richtig, aber Ziel war es, die Schwankung so auszunutzen, dass ich nach Verkauf und Wiederkauf genauso viele Anteile habe, aber einen Betrag X "rausgezogen" habe.

 

Wenn ich es mir recht überlege, dürfte da die Zeit vor Verkauf/Wiederkauf und der Kurs des Erstkaufes eigentlich gar keine Rolle spielen. Und wenn ich das weiter überlege, habe ich so das Gefühl, dass die Steuern für den Gewinn auf diesen davor liegenden Zeitraum eigentlich nichts mit der Ausnutzung der Kursschwankung zu tun haben, aber ich diese Kosten und Gewinne verrechne. Mmh, verdammt, ich steh auf dem Schlauch.

GetBetter
Legende
7.867 Beiträge

@MatMiller  schrieb:

Daher folgendes Beispiel:

 

VorgangAnteileKursKurswertKap.-Ertr.
v. St.
Steuern
incl. Soli
Kap.-Ertr.
n. St.
Buchung
Kauf10020,00 €2.000,00 €    
Verkauf10040,00 €4.000,00 €2.000,00 €527,50 €1.472,50 €3.472,50 €
Kauf10036,00 €3.600,00 €    

 

Ergebnis: Beim Kauf habe ich 100 Anteile für 2.000 € gekauft. Beim Verkauf habe ich nach Steuern 3.472,50  € in der Kasse. Nach wieder gefallenem Kurs habe ich für erneut 100 Anteile 3.600 € ausgegeben, so dass ich am Ende wieder mit 100 Anteilen, aber mit 127,50 € weniger da stehe, anstatt wie beabsichtigt ein bisschen mehr.

Wo ist der Haken? Oder ist das tatsächlich so? Ich stehe gerade komplett auf dem Schlauch.


Da ist kein Haken und Du übersiehst nichts. Selbstverständlich ist das tatsächlich so.

 

Du hast einen Buchgewinn von 2.000 € gemacht der aber unversteuert war.

Nach dem Wiederkauf hast Du nicht 127 € verloren sondern Du hast mit dem realisierten Nettogewinn und weiteren 127 € Eigenmitteln Aktien gekauft. Dass die in Art und Menge den vorherigen ansprachen spielt bei der Sache gar keine Rolle.

 

Eine theoretische Betrachtung dazu findest Du übrigens in dieser Diskussion.

Montgomery
Experte ★
189 Beiträge

@GetBetter hat es natürlich völlig korrekt beschrieben, aber ich versuche es nochmal in anderen Worten.

 

@MatMiller dein"gefühlter" Verlust kommt daher, dass du vor dem Verkauf einen unversteuerten Buchgewinn hattest. Nach deinem Verkauf hattest du die Steuern für den Ertrag an das Finanzamt abgeführt und damit steht dir netto nicht mehr der volle, ursprüngliche brutto-Betrag für den Rückkauf zur Verfügung.

Damit du bei dieser Aktion anschließend wieder die gleiche Anzahl an Aktien zurück kaufen kannst, müssen diese also erstmal um mindestens die Höhe der abgeführten Steuern fallen! Dies war in deinem Fall nicht so, daher musstest du Geld nachschießen, um wieder auf die gleiche Anzahl Aktien zu kommen. Nach dem Rückkauf hast du dafür immerhin keinen unversteuerten Buchgewinn mehr Smiley (zwinkernd)

 

==> du hast keinen Denkfehler, alles richtig so. Allerdings hat du gerade bemerkt, dass je höher der angefallene, nicht realisierte Buchgewinn ist, desto stärker müssten die Papiere fallen, bevor sich solch eine Aktion lohnt (zusätzlich zu den 2x Ordergebühren und ohne Berücksichtigung von Freibeträgen und Verlustverrechnung).

 

Viele Grüße, 

Montgomery


as-1984
Experte ★★
358 Beiträge

@Montgomery  schrieb:

 

[...] bevor sich solch eine Aktion lohnt (zusätzlich zu den 2x Ordergebühren und ohne Berücksichtigung von Freibeträgen und Verlustverrechnung).



Der größte Vorteil dadurch ist ja gerade das Ausnutzen des Freibetrags...

Montgomery
Experte ★
189 Beiträge

@as-1984  schrieb:

@Montgomery  schrieb:

 

[...] bevor sich solch eine Aktion lohnt (zusätzlich zu den 2x Ordergebühren und ohne Berücksichtigung von Freibeträgen und Verlustverrechnung).



Der größte Vorteil dadurch ist ja gerade das Ausnutzen des Freibetrags...


@as-1984 was aber in dem Beispiel von @MatMiller gerade nicht gefragt war, denn er hat in seinem Beispiel die 2000€ Buchgewinn versteuert und eben nicht mit dem Freibetrag verrechnet

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Vielen Dank für Eure Antworten. Ihr habt das in exakte Worte gefasst, was ich so ähnlich schon irgendwie "gefühlt" habe.

 

Der Freibetrag spielt keine Rolle mehr. Nachdem ich den noch letztes Jahr durch Zwischenverkauf von ETFs und Reinvestition ausgenutzt habe, war der vor 2 Wochen durch Teilverkauf einiger Plug Power Aktien für dieses Jahr auf einen Schlag aufgebraucht.

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