am 04.07.2025 06:39
"Dummheit ist eine besondere Gabe, die man nicht verbergen kann." - Voltaire
In diesem Sinne wünsche ich allen ein entspanntes Wochenende....
am 04.07.2025 09:25
Dumm nur, dass da überhaupt keine Gendersprache zu entdecken ist. Das Wort "Anlegende" ist es auf jeden Fall nicht betroffen. Sie blamieren sich hier gerade ziemlich ... .
am 04.07.2025 10:28
Jo, da wird gerade ein ganzer Staat an die Wand gefahren. "Zwischen zehn und 18 Millionen Menschen könnten durch das große Gesetzespaket des Präsidenten ihre Ansprüche (auf Unterstützung aus dem Medicaid-Programm) jetzt verlieren" und so etwas wünschst Du Dir für Deutschland? Wie dumm kann man sein?
am 04.07.2025 10:57
Leute, Leute, was macht ihr da? Stellt euch doch mal vor, ihr hättet ein Leben gelebt, an dessen vorläufigen Ende Bluthochdruck wegen dem Wort "Anlegende" entsteht. Da ist man doch gestraft genug und will nicht auch noch verhöhnt werden...😇
Gruß kio
am 04.07.2025 11:02
Es wäre schön, wenn sich die comdirect mehr um die (=feminin und Plural!) Kunden kümmern würden als um Regenbogen und Gendern. Das Wort "Anlegende" kommt im Duden als Plural nicht vor! Also im Diktat 4. Klasse ein Fehler! Unsere deutsche Sprache ist schon schwer genug, warum müssen wir sie aufgrund von Ideologien noch komplizierter machen? Was soll einer der gerade dabei ist Deutsch zu lernen mit diesem Gender-Wirrwarr anfangen. Wer mit seiner deutschen Sprache nicht leben kann, soll halt mit Translator auf Englisch umstellen!
am 04.07.2025 11:43
Ich war auf einer Schule, da wurde schon in den siebziger Jahren von "Lernenden" und "Lehrenden" gesprochen. Lange bevor gendern Thema war. Aber wer sich unbedingt ein Problem basteln möchte, der schafft das auch. 🙄
am 04.07.2025 11:52
Ich persönlich bin auch kein Fan vom Gendern - aber was bei manchen da im Kopf für ein Problem daraus wird, ist schon wieder faszinierend!
Auch wenn ich dem inhaltlich natürlich damit keinen Gefallen tue, so nehme ich das Gendern sprachlich (!) in meiner naiven Hoffnung nur als Modeerscheinung wahr.
Damit "alle mitgemeint sind" braucht es m.E. kein Gendern, sondern die richtige Einstellung im Kopf. Und ob man die mit Gendern wirklich positiv beeinflusst, möchte ich nicht abschließend beurteilen müssen.
Wie dem auch sein: Gendern tut niemandem wirklich weh, mag sprachlich durchaus unschön sein, aber deswegen rege ich mich doch noch lange nicht auf.
Gruß Crazyalex
am 04.07.2025 13:31
@Andi007 schrieb:Das Wort "Anlegende" kommt im Duden als Plural nicht vor! Also im Diktat 4. Klasse ein Fehler!
Was aber nicht daran liegt, dass es das Wort nicht geben würde, sondern an der politisch maximal konservativen (privatwirtschaftlichen) Redaktion des Cornelsen-Verlags. Diese Redaktion ist bekannt dafür, Wörter nach eigenem Gutdünken in ihr Wörterbuch aufzunehmen oder auch zu entfernen, wie es ihr eben gerade passt.
Ferner hat der Duden keinerlei rechtliche Relevanz, schon gar nicht in der Schule bei der Notenvergabe.
Die einzige verbindliche Instanz ist hierzulande der Rechtschreibrat, und in dessen offiziellem Wörterverzeichnis gibt es noch nicht einmal den maskulinen "Anleger". Dieses Vezeichnis erhebt allerdings auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
am 04.07.2025 14:47
Nachdem @KuhnMo mittlerweile reichlich Prügel bezogen hat, möchte ich ihn mal ausdrücklich in Schutz nehmen.
Wie man auf das Auftreten des Begriffs "Anlegende" in einem Newsletter reagiert, möge jeder für sich entscheiden. Ich stimme ihm aber dahingehend zu, dass das, was einige anscheinend für sehr modern halten, im Grunde einer Vergewaltigung der deutschen Sprache gleichkommt.
Seit wir alle, die wir hier in dieser kleinen Community versammelt sind, auf der Welt sind und unsere Sprache gelernt haben, gibt es klare Regeln, wie Worte gebildet werden. Wenn es um die Beschreibung einer Person geht, die eine Tätigkeit vollbringt, dann wird die Infinitivendung (-en) weggelassen und durch das Hinzufügen von -er substantiviert. Auf diese Art wird aus "fahren" "Fahrer", aus "lehren" "Lehrer" und aus "springen" "Springer". Daneben git's noch einige unregelmäßige Varianten ("singen" "Sänger") und ja, es gibt auch wenige Ausnahmen ("reisen" "Reisender" / "vorsitzen" "Vorsitzender").
Alles das ist aber gar nicht der entscheidende Punkt und insofern halte ich auch die Meinung des Duden oder des Rechtschreibrats für unwichtig.
Entscheidend ist, dass die Muttersprachler das intuitiv machen ohne die dahinterstehenden Regeln kennen zu müssen. Oder wer hätte frei und aus Pistole geschossen beantworten können, was die oben erwähnte Infinitivendung eigentlich ist?
Ein guter Beleg dafür ist, dass beispielsweise Kinder eine Sprache lernen können, ohne deren Grammatikregeln jemals in der Schule gerlent haben zu müssen. Das kommt alles einfach intuitiv und passiert unterschwellig ohne besonders nachdenken zu müssen.
Wenn dann in Texten plötzlich neue Wortschöpfungen auftreten, die diesen aus dem Effeff angewandten Regeln zuwiderlaufen, dann stört das den Fluß. Den "Radfahrer" liest man einfach runter, beim "Radfahrenden" bleibt man hängen, vergleichbar einem kurzen Stolpern beim Laufen.
Nun ist ein- oder zweimal Stolpern kein Drama. Wenn sich eine Redaktion aber entschieden hat, entgegen der althergebrachten Regeln zu arbeiten, dann ziehen sie das ja konsequenterweise meist durch, so dass sich letztlich Stolperer an Stolperer reiht.
Spätestens dann bin auch ich raus und wechsle lieber auf Quellen, die mir deren Konsum nicht unnötig verkomplizieren. Daraufhin einen Artikel nicht weiterzulesen oder einen Newsletter abzubestellen, finde ich insofern konsequent und habe ich auch selber schon praktiziert (nicht bei der comdirect, deren Newsletter lese ich auch so nicht 😉).
04.07.2025 19:50 - bearbeitet 06.07.2025 14:12
04.07.2025 19:50 - bearbeitet 06.07.2025 14:12
Im Kern stimme ich dir zu. Persönlich empfinde ich das Gendern ähnlich wie @Crazyalex, der das schon notiert hat. Eine teilweise zähe und etwas penible Sprachveränderung, sofern diese allumfassend und dogmatisch genau verwendet wird, aber weniger als Modeerscheinung.
Aber ein Frage sei gestattet, machen die Kritiker des Genderns auch solch ein Bohei bzw. äußern ähnliche Befindlichkeiten bei Anglizismen.
Nein!
Auch in diesem Zusammenhang werden schöne deutsche Vokabeln verdrängt oder ersetzt, die Sprache verändert.
Warum?
Weil es weniger um Sprache geht, sondern Akzeptanz verweigert wird und emazipatorische Prozesse damit unterlaufen werden. Ähnlich wie beim Regenbogenlogo. Man möchte mit manchen sozialen Gruppen nicht auf Augenhöhe kommen und einen grundsätzlich selbstverständlich Anspruch auf Egalität nicht erreichen. Tatsächliche Gleichberechtigung wird zielgerichtet, oft auch unbewusst abgelehnt, bestehende Hierarchien verteidigt.
Und mal ganz ehrlich und profan formuliert. Ich möchte als Mann nicht als Polizistin, Richterin, Politikerin u.a. angesprochen werden. So gesehen akzeptiere ich auch Partizipien im Plural.
Unsinn, Partizipien im Plural sind auch in der Schule erlaubt und keine Fehler, sofern die Orthographie richtig ist. (Welche Schule korrigiert das als Fehler?)